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Die Erfindung betrifft ein mobiles Arbeitsgerät mit einem fahrbaren Unterwagen, einem Oberwagen mit einem Ausleger, wenigstens einem Sensor, der mit dem Ausleger verbunden ist und der eine Windstärke und/oder eine Windrichtung und/oder eine Wärmestrahlungsstärke und/oder eine Wärmestrahlungsrichtung erfasst, und einem Rechner, der mit dem wenigstens einen Sensor verbunden ist und von dem Sensor gemessene Daten empfängt und verarbeitet.
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Arbeitsgeräte mit Auslegern können insbesondere wenn der Ausleger ausgefahren ist, empfindlich auf Wind und/oder Wärmeeinstrahlung reagieren, da durch den Wind zusätzliche Kräfte auftreten, die wegen der Hebelwirkung zum Beispiel hohe Belastungen von Verbindungsteilen am Fuß des Auslegers bewirken können, oder eine an dem Ausleger hängende Kraft zum Schwingen bringen können, was ebenso zu einer hohen Belastung führen kann, die Schäden an dem Arbeitsgerät verursacht. Eine intensive Sonneneinstrahlung kann zum Beispiel zu einer lokalen Materialausdehnung führen, die in einer höheren Beanspruchung der betroffenen Teile resultiert, die wiederum zu einer schnelleren Abnutzung oder zu einem Klemmen von Teilen führen kann. Ebenso kann die Materialausdehnung zur Verformung des Auslegers und damit zu gefährlichen „Schrägstellungen” des Auslegers mit instabilem Verhalten führen.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung ein mobiles Arbeitsgerät mit einem Ausleger zur Verfügung zu stellen, dessen Konfiguration an herrschende Wind- und/oder Wärmebelastungsverhältnisse angepasst werden kann und/oder dessen Steuerelemente derart „reagieren”, dass eine Überbelastung vermieden wird bzw. ggf. sogar eine temporäre Traglaststeigerung ermöglicht wird).
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Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft ein mobiles Arbeitsgerät mit einem fahrbaren Unterwagen und einem Oberwagen mit einem Ausleger. Das mobile Arbeitsgerät umfasst ferner wenigstens einen Sensor, der mit dem Ausleger respektive einem Teil des Auslegers verbunden ist. Der Sensor misst eine Windstärke und/oder eine Windrichtung und/oder eine Wärmestrahlungsstärke und/oder Wärmestrahlungsrichtung und wandelt die gemessenen Werte in Signale um.
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Das mobile Arbeitsgerät umfasst einen Rechner oder eine Recheneinheit, der/die von dem Sensor gesendeten Daten respektive Signale empfängt und verarbeitet.
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Der Rechner weist eine Logik oder einen Algorithmus auf, die/der auf Grundlage der vom Sensor empfangenen Daten eine Wirkung der Windstärke und der Windrichtung und/oder der Wärmestrahlungsstärke und/oder der Wärmestrahlungsrichtung auf das mobile Arbeitsgerät bestimmt, und in Abhängigkeit von der bestimmten Wirkung ein Signal an einen Indikator oder ein Stellelement sendet.
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Der Indikator kann die aktuellen Belastungen des mobilen Arbeitsgeräts durch die aktuellen Wind- und Wärmestrahlungswerte zum Beispiel als Grafik, Farbcode oder Zahlenwert auf einem Bildschirm ausgeben oder einem Bediener durch ein akustisches oder taktiles Signal, zum Beispiel das Vibrieren eines Bedienungshebels, anzeigen, wenn das mobile Arbeitsgerät sich einem kritischen Bereich nähert oder diesen erreicht hat.
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Das Stellelement kann das vom Rechner generierte Signal in eine Stellbewegung von Aktuatoren umsetzen, sodass eine Konfiguration des mobilen Arbeitsgeräts aufgrund der gemessenen Windstärke und/oder Windrichtung und/oder Wärmestrahlungsstärke und/oder Wärmestrahlungsrichtung anpasst und/oder eine Grenzbelastung des mobilen Arbeitsgeräts neu bestimmt werden kann.
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Das heißt, mit dem beschriebenen mobilen Arbeitsgerät kann ein Verfahren umgesetzt werden, mit dem die Belastung eines mobilen Arbeitsgeräts durch Wind- und/oder Wärmeeinfluss erfasst werden und vorzugsweise auf einem Bildschirm dargestellt werden kann. Die Auswirkungen der erfassten Belastung auf das Arbeitsgerät können vom Rechner berechnet werden und bei Erreichen oder beim Überschreiten einer vorgegebenen Grenzbelastung des Arbeitsgeräts kann automatisch eine Konfigurationsänderung an dem Arbeitsgerät bewirkt werden, um das Arbeitsgerät zurück in einen sicheren Belastungsbereich unterhalb des Grenzwertes zu führen.
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Eine Auswirkung der gemessenen Belastung kann auch sein, dass zum Beispiel das Arbeitsgerät eine größere Last anheben kann, als es die Konfiguration bei Windstille, geringer Windstärke und/oder normaler Temperatur zulassen würde. Das heißt, die Ergebnisse der Sensormessung können zu einer Minderung aber auch zu einer Steigerung von zulässigen Leistungsparametern des mobilen Arbeitsgeräts führen.
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Bei dem Ausleger des mobilen Arbeitsgeräts kann es sich um einen teleskopierbarer Ausleger mit einem Grundkörper oder äußeren Auslegerkörper und wenigstens einen aus dem Grundkörper austeleskopierbaren Teil handeln, oder um einen Ausleger oder teleskopierbaren Ausleger, der mit einem bevorzugt teleskopierbaren Mast verbunden ist. Der Mast und/oder der Ausleger ist Teil des Oberwagens der mit dem Unterwagen bevorzugt drehbar verbunden ist, sodass sich der Oberwagen zum Beispiel auf dem Unterwagen um einen Winkel von größer 180°, bevorzugt größer als 270° und besonders bevorzugt um einen Winkel von 360° oder größer als 360° drehen kann. Die Drehung ist dabei in beide Drehrichtungen, das heißt zum Beispiel im und gegen den Uhrzeigersinn, möglich, bei einer Drehung von mehr als 360° ist auch eine unbegrenzte Anzahl von Drehung des Arbeitsgerätekörpers in beide Drehrichtung umfasst.
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Weist das mobile Arbeitsgerät den Mast und/oder Ausleger mit einem oder mehreren austeleskopierbare Teilen auf, so können jedes der austeleskopierbaren Mastrespektive Auslegerteile und/oder ein jeweiliger Grundkörper, der die einteleskopierten Mast-/Auslegerteile aufnimmt, jeweils wenigstens einen Sensor aufweisen. Die Sensoren können dabei so angeordnet sein, dass sie den aktuellen Wind und/oder die aktuelle Wärmestrahlung in der Umgebung der vermutlichen Schwachstellen des mobilen Arbeitsgeräts messen, zum Beispiel an oder nahe der Spitze des teleskopierbaren Masts oder an der Spitze des Auslegers oder in der Nähe einer Gelenkverbindung.
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Bei den Sensoren kann es sich um Sensoren handeln, die nur eine Windrichtung, nur eine Windstärke, nur eine Wärmestrahlungsrichtung und nur eine Wärmestrahlungsstärke messen oder um Sensoren, die mehrere der Werte erfassen können, zum Beispiel Windrichtung und Windstärke oder Wärmestrahlungsrichtung und Wärmestrahlungsstärke oder Windrichtung und Windstärke und Wärmestrahlungsrichtung und Wärmestrahlungsstärke.
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Die Sensoren sind mit der Rechnereinheit oder dem Rechner verbunden, die nicht nur die von den Sensoren gesendeten Daten empfangen und auswerten kann, sondern auch Signale an die Indikatoren, Stellantriebe und/oder Sensoren senden kann, um diese zu aktivieren und zu deaktivieren. Die Indikatoren und/oder Sensoren können dabei ständig aktiv sein, unabhängig von der aktuellen Wetterlage.
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Bevorzugt sind die Indikatoren immer aktiv, sodass der Bediener unabhängig vom Wetter immer über die aktuellen Belastungswerte des mobilen Arbeitsgeräts informiert ist. Die Indikatoren können aber auch mit den Sensoren so verbunden sein, dass die Indikatoren immer dann aktiv sind, wenn auch die Sensoren aktiv sind.
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Der Rechner kann die Sensoren oder einzelne Sensoren in vorgebbaren oder vorgegebenen Abständen und in einer vorgegebenen Reihenfolge nacheinander aktivieren, um aktuelle Wind- und Wärmewerte zu erhalten. Der zeitliche Abstand zwischen den einzelnen Aktivphasen der Sensoren kann dabei abhängig von den gemessenen Werten sein. Das heißt, wenn die gemessenen Werte zu einem Ergebnis führen, das weit weg von den vorgegebenen Grenzwerten ist, kann der zeitliche Abstand zu der folgende Messung respektive Aktivierung der Sensoren zum Beispiel eine Sekunde betragen. Liegt der gemessene Wert näher an dem Grenzwert, kann der zeitliche Abstand bis zur nächsten Messung verkürzt werden. Um im Falle einer plötzlichen Wetteränderung, wie zum Beispiel bei einem Gewitter, eine sofortige Aktivierung der Sensoren zu gewährleisten, kann wenigstens ein Sensor dauerhaft aktiv und weder absichtlich noch unabsichtlich abschaltbar sein. Zumindest beim Ausfall dieses Sensors kann von dem Rechner ein akustisches oder optisches Signal generiert werden und/oder der Rechner kann über die Aktuatoren das Arbeitsgerät automatisch in einer Art Notabschaltung in eine sichere Konfiguration, zum Beispiel die Transportkonfiguration, in der alle teleskopierbaren Teile einteleskopiert sind, fahren oder den Ausleger auf der Lafette auflegen. Erst wenn dieser Sensor wieder funktionsfähig ist, kann die Arbeit mit dem fahrbaren Arbeitsgerät fortgesetzt werden. Bei dem dauerhaft aktiven Sensor kann es insbesondere um einen Windsensor handeln, da unerwartete und plötzliche Änderungen der Wärmeeinstrahlungsintensität unwahrscheinlich sind.
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Die oben genannten Stellelemente können zum Beispiel durch geregelte Hydraulik-, Pneumatikzylinder oder Elektromotoren angetrieben werden.
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Der Rechner kann einen Speicher aufweisen, auf dem Grenzwertkurven für einen Normalbetrieb des Arbeitsgeräts abgespeichert sind, und eine Logik oder einen Algorithmus, die Daten der abgespeicherten Grenzwertkurven mit den aus den vom Sensor empfangenen Signalen berechneten Daten vergleicht und beim Erreichen eines vorgegebenen Grenzwerts die Grenzwertkurven des mobilen Arbeitsgeräts neu berechnet.
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Wenn nötig, kann der Rechner auf der Grundlage der neu berechneten Werte Signale an die entsprechenden Stellelemente senden und die Konfiguration des mobilen Arbeitsgeräts an die neuen Grenzkurven anpassen. Die Anpassung der Konfiguration des mobilen Arbeitsgeräts kann zum Beispiel eine Einschränkung oder Erweiterung von Freiheitsgraden der Bewegung und/oder von einer Antriebsstellung und/oder von einer Geschwindigkeit und/oder einer Belastungsgrenze umfassen. Die Anpassung kann auch zu einer Erhöhung oder Absenkung einer maximalen Traglast des mobilen Arbeitsgeräts und/oder einer Veränderung der ausgefahrenen Länge des teleskopierbaren Masts und/oder Auslegers führen. Wie bereits oben beschrieben, kann die Anpassung auch die Notabschaltung des mobilen Arbeitsgeräts bedeuten.
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Ziel der Anpassung ist es letztendlich das mobile Arbeitsgerät in einem sicheren Betriebszustand zu halten oder in den sicheren Betriebszustand zurückführen oder zusätzliche durch die Wind- und/oder Wärmeeinstrahlung gewonnenen Leistungsreserven des Arbeitsgeräts mit zu nutzen.
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Das mobile Arbeitsgerät kann an der Bedienertafel oder im Cockpit der Bedienerkabine eine Anzeige, zum Beispiel einen Bildschirm oder ein Display, aufweisen, auf der die von den Indikatoren erfassten Werte und die durch den Rechner bestimmten Grenzbelastungswerte ablesbar sind. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Grafiken, auf denen der Bediener sehen kann, in welchem Bereich relativ zu vorgegebenen oder berechneten Grenzwertkurven das Arbeitsgerät gerade arbeitet. Die Grafik kann Bereiche unterschiedlicher Farbe aufweisen, die dem Bediener anzeigen, ob er mit dem Arbeitsgerät in einem sicheren Bereich (z. B. grün), einem Übergangsbereich (z. B. gelb) oder einem Grenzbereich (z. B. rot) arbeitet. Beim Erreichen des Grenzbereichs kann der Bediener zusätzlich durch optische Signale wie Blinken der Grafik, akustische oder taktile Signale gewarnt werden.
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Die beschriebene Vorrichtung kann grundsätzlich in zahlreichen mobilen Arbeitsgeräten Verwendung finden. Eine bevorzugte Anwendung ist aber ein Mobilkran mit einem Unterwagen und einem Oberwagen und einem teleskopierbaren Mast mit einem Ausleger.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Computerprogramm zur Durchführung des oben beschrieben Verfahrens.
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Der Computer kann eine mit einem Speichersystem und einem Bussystem datenverbundene digitale Mikroprozessoreinheit (CPU), einen Arbeitsspeicher (RAM) sowie ein Speichermittel besitzen. Die CPU ist ausgebildet, Befehle, die als ein in einem Speichersystem abgelegtes Programm ausgeführt sind, abzuarbeiten, Eingangssignale vom Datenbus zu erfassen und Ausgangssignale an den Datenbus abzugeben. Das Speichersystem kann verschiedene Speichermedien wie optische, magnetische, Festkörper- und andere nicht-flüchtige Medien besitzen, auf dem ein entsprechendes Computerprogramm zur Durchführung des Verfahrens sowie der vorteilhaften Ausgestaltungen gespeichert ist. Das Programm kann derart beschaffen sein, dass es die hier beschriebenen Verfahren verkörpert bzw. auszuführen imstande ist, sodass die CPU die Schritte solcher Verfahren ausführen kann und damit aus den aktuell gemessenen Wind- und/oder Wärmewerten eine aktuelle Belastung des mobilen Arbeitsgeräts berechnen und auf Grundlage der Berechnungen Signale zur Ausgabe der aktuellen Belastungssituation zum Beispiel auf einem Bildschirm und/oder Stellsignale für Stellglieder zum Verstellen der Konfiguration des mobilen Arbeitsgeräts steuern kann.
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Zur Durchführung eines Verfahrens geeignet ist ein Computerprogramm, welches Programmcode-Mittel aufweist, um alle Schritte des Verfahrens durchzuführen, wenn das Programm auf einem Computer ausgeführt wird.
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Das Computerprogramm kann mit einfachen Mitteln in bereits bestehende Steuereinheiten eingelesen und verwendet werden, um Stellelemente zur Veränderung einer Konfiguration des mobilen Arbeitsgeräts und eine Ausgabe der aktuellen Konfiguration zum Beispiel auf einem Bildschirm, über eine akustische oder eine taktile Anzeige zu steuern.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Computerprogrammprodukt mit Programmcodemitteln, die auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert sind, um das oben beschriebenen Verfahren durchführen zu können, wenn die Programmcodemittel auf einem Computer ausgeführt werden.
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Das Computerprogrammprodukt kann als auch Nachrüstoption in Steuereinheiten integriert werden.
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Für die gesamte Beschreibung und die Ansprüche gilt, dass der Ausdruck „ein” als unbestimmter Artikel benutzt wird und die Anzahl von Teilen nicht auf ein einziges beschränkt. Sollte „ein” die Bedeutung von „nur ein” haben, so ist dies für den Fachmann aus dem Kontext zu verstehen oder wird durch die Verwendung geeigneter Ausdrücke wie z. B. „ein einziger” eineindeutig offenbart.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1: Seitenansicht eines mobilen Krans
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2: Ansicht des mobilen Krans der 1 von vorne
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3: schematische Darstellung einer Regelung für ein mobiles Arbeitsgerät
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In der 1 ist ein mobiles Arbeitsgerät 1, im gezeigten Ausführungsbeispiel ein mobiler Kran 1 in einer Seitenansicht skizziert. Der mobile Kran weist einen Unterwagen 2 und einen Oberwagen 3 mit einem Ausleger 4 auf. Der Ausleger 4 ist mit dem Oberwagen 3 über eine teleskopierbare Mast 5, der im Ausführungsbeispiel einen mit einem Arbeitsgerätekörper 6 verbundenen ersten Mastteil 5a oder Grundkörper und drei teleskopierbare Mastteile 5b, 5c, 5d aufweist.
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Am Übergang von dem Mast 5 in den Ausleger 4 ist eine Sensor 7 angeordnet, der die aktuellen in diesem Bereich wirkenden Wind- und/oder Wärmewerte erfassen kann. Dabei kann der Sensor 7 nur eine Windstärke, nur eine Windrichtung, nur eine Wärmeeinstrahlungsintensität oder nur eine Wärmeeinstrahlungsrichtung erfassen. Bevorzugt ist es aber, wenn der Sensor 7 gleichzeitig die Windrichtung und die Windstärker respektive die Wärmeeinstrahlungsrichtung und die Wärmeeinstrahlungsintensität oder alle vier Werte erfassen kann. Am von dem Mast 5 wegweisenden Ende des Auslegers 4 ist ein weiterer Sensor 8 angebracht.
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Bei dem Sensor 7 kann es sich zum Beispiel um einen Licht und/oder Infrarotsensor handeln, der so aufgebaut ist, dass er aus beliebiger Richtung einfallende/s Licht und/oder Lichtintensität messen kann oder der einen Stellantrieb aufweist, der ihn der Sonne nachführt. Bei dem Sensor 8 kann es sich um einen Windsensor handeln, der eine Windrichtung und eine Windstärke messen kann.
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Am Mast 5 und/oder am Ausleger 4 können weitere Sensoren 7, 8 vorgesehen sein, wobei es sich um die beschriebenen Wind- und Wärmesensoren handeln kann, um Sensoren 7, 8, von denen jeder die Wind- und Wärmewerte erfasst, oder um Sensoren 7, 8, von denen wenigstens einer die Windrichtung, wenigstens ein weiterer die Windstärke, wenigstens ein anderer die Wärmestrahlungsintensität und wenigstens ein zusätzlicher die Wärmestrahlungsrichtung erfasst.
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Mit den Pfeilen in der 1 ist eine Windrichtung angedeutet, aus der ein zum Beispiel starker Wind weht und/oder die Sonne mit einer großen Wärmeeinstrahlungsintensität auf den mobilen Kran strahlt. Der Wind und/oder die Wärmestrahlungsintensität kann den Mast 5 aus der mit durchgezogenen Linien dargestellten Soll-Position, die unter anderem durch eine gehaltene Last bestimmt wird, in die in gestrichelten Linien dargestellt Ist-Position drücken oder elastisch verformen. Dadurch wird ein Hebel zwischen dem Schwerpunkt des mobilen Krans 1 und dem Angriffspunkt der gehaltenen Last an der Spitze des Auslegers 4 verlängert, wodurch der mobile Kran 1 respektive der Mast 5 und der Ausleger 4 aus einer sicheren Konfiguration durch den Wind/die Wärmestrahlung in eine kritische Konfiguration gelangen könnte, in der der mobile Kran 1 zum Beispiel kippen oder der Mast 5 knicken kann.
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Um dies zu verhindern, können die von dem Sensor 7 erfassten Daten, die an eine Recheneinheit 10 über zum Beispiel feste Leitungen oder Funk weitergeleitet und dort verarbeitet werden, dazu führen, dass die Recheneinheit 10 rechtzeitig, das heißt, bevor die Verformung oder Verbiegung des Masts 5 einen kritischen Wert erreicht, Stellsignale an zum Beispiel einen Einzugszylinder wenigstens eines der teleskopierbaren Mastteile 5b, 5c, 5d sendet, sodass die Gesamtlänge des Mastes 5 verkürzt und der mobile Kran 1 dadurch in eine stabile Konfiguration überführt wird. Statt der Recheneinheit 10 kann auch der Bediener des mobilen Arbeitsgeräts aktiv werden, der kurz vor oder beim Erreichen einer kritischen Konfiguration des mobilen Krans durch ein optisches, akustisches oder taktiles Signal gewarnt werden kann.
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In der 2 ist der mobile Kran der 1 in einer Rückansicht mit seitlich ausgefahrenen Stützen gezeigt. Hier wirken der Wind und/oder die Wärmestrahlung von der Seite auf den Mast 5 und den Ausleger 4 ein. Um zu verhindern, dass der Mast 5 bei zu großer seitliche Wind- und/oder Wärmelast zum Beispiel abknickt, kann der Mast vom Bediener oder automatisch von der Recheneinheit 10 in einen sichereren Zustand gefahren werden.
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Die 3 zeigt eine schematische Regelung für das mobile Arbeitsgerät 1. Von den Sensoren 7, 8 und 9 und optional weiteren Sensoren werden Daten wie Windgeschwindigkeit, Windstärke, Wärmestrahlungsintensität und Wärmeeinstrahlungsrichtung zum Beispiel am Mast 5 und/oder am Ausleger 4 gemessen. Die Sensoren 7, 8, 9 senden die gemessenen Werte repräsentierende Signale an die Recheneinheit 10. In der Recheneinheit 10 können in einem Speicher 11 vorgegebene Belastungsgrenzwertkurven für den Mast 5 und/oder den Ausleger 4 hinterlegt sein.
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Die Recheneinheit 10 weist weiterhin einen zentralen Arbeitsspeicher 12 auf, in dem die von den Sensoren 7, 8, 9 gesendeten Signale gefiltert und verarbeitet werden können, um mittels eines vorgegebenen Algorithmus eine aktuelle Belastung des Mast 5 und/oder Auslegers 4 durch den Wind und die Wärmeeinstrahlung zu berechnen. Dieses Ergebnis kann in der Recheneinheit 10 mit den bekannten Belastungsgrenzwerten verglichen werden. Ist die aktuelle Belastung kleiner als die vorgegebene Grenzbelastung, kann dieses Ergebnis zum Beispiel auf einem Display 13 angezeigt werden, während keine Stellsignale an zum Beispiel Stellantriebe des Mast 5 oder des Auslegers 4 gesendet werden. Die 3 zeigt genau diese Situation, in der die Ergebnisse der Berechnung an das Display 13 weitergeleitet werden, aber die Verbindungen zwischen der Recheneinheit 10 und dem Mast 5 und dem Ausleger 4 respektive entsprechenden Stellantrieben unterbrochen sind.
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Entspricht die berechnete aktuelle Belastung am Mast 5 oder Ausleger 4 der vorgegebenen Grenzbelastung oder übersteigt sie diese, kann die Recheneinheit 10 Stellsignale generieren und an die entsprechenden Stellantriebe senden, um eine aktuelle Konfiguration des Mast 5 und/oder des Auslegers 4 so zu verändern, sodass ein Gesamtsystem des mobilen Krans 1 wieder Belastungen aufweist, die unterhalb der vorgegebenen Grenzwerte liegen.
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Gleichwohl in der vorangegangenen Beschreibung einige mögliche Ausführungen der Erfindung offenbart wurden, versteht es sich, dass zahlreiche weitere Varianten von Ausführungen durch Kombinationsmöglichkeiten aller genannten und ferner aller dem Fachmann naheliegenden technischen Merkmale und Ausführungsformen existieren. Es versteht sich ferner, dass die Ausführungsbeispiele lediglich als Beispiele zu verstehen sind, die den Schutzbereich, die Anwendbarkeit und die Konfiguration in keiner Weise beschränken. Vielmehr möchte die vorangegangene Beschreibung dem Fachmann einen geeigneten Weg aufzeigen, um zumindest eine beispielhafte Ausführungsform zu realisieren. Es versteht sich, dass bei einer beispielhaften Ausführungsform zahlreiche Änderungen bezüglich Funktion und Anordnung der Elemente vorgenommen werden können, ohne den in den Ansprüchen offenbarten Schutzbereich und dessen Äquivalente zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- mobiler Kran, mobiles Arbeitsgerät
- 2
- Unterwagen
- 3
- Oberwagen
- 4
- Ausleger
- 5
- Mast
- 5a
- Mastteil
- 5b
- teleskopierbarer Mastteil
- 5c
- teleskopierbarer Mastteil
- 5d
- teleskopierbarer Mastteil
- 6
-
- 7
- Sensor
- 8
- Sensor
- 9
- Sensor
- 10
- Recheneinheit
- 11
- Speicher
- 12
- zentraler Arbeitsspeicher
- 13
- Display