-
Die Erfindung betrifft einen Verschluss, insbesondere für einen Transportbehälter, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Gattungsgemäße Verschlüsse werden auch Butterfly- bzw. Schmetterlings-Verschlüsse genannt und sind beispielsweise aus der
US 3,516,125 bekannt. Derartige Verschlüsse werden häufig an Transportbehältern für Instrumente und Geräte verwendet, die in Verkehrsmitteln, wie Flugzeugen und Lastkraftwagen gestapelt werden können. Zum Schutz der Verschlüsse sind diese derart ausgeführt, dass der Schließmechanismus mindestens im Schließzustand durch die Verwendung von Schalen nicht über die Oberfläche des Transportbehälters hinausragt.
-
Im Rahmen der Erfindung durchgeführte Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass auch im unverschlossenen Zustand ein Herausragen des Schließmechanismus über die Oberfläche des Behälters nachteilig ist, da dies beispielsweise eine Unfallgefahr darstellen kann.
-
Darüberhinaus sind die bekannten Verschlüsse häufig technisch sehr aufwändig und dementsprechend schwierig und teuer herzustellen.
-
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Verschluss der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art zu schaffen, der es ermöglicht, die Nachteile des Standes der Technik zumindestens weitgehend auszuräumen.
-
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruches 1.
-
Durch die schwenkbewegliche Anlenkung der Handhabe in der ersten Schale und die schwenkbewegliche Anlenkung des Verschlusshakens an der Handhabe ist es möglich, im verschlossenen Zustand sämtliche Bauteile des erfindungsgemäßen Verschlusses komplett in den beiden Schalen zu versenken, so dass keine Teile aus den Schalen herausragen. Ferner ermöglicht diese doppelte Anlenkung an der zweiten Schale ein Anheben des Verschlusshakens beim Öffnen in einer Parallelbewegung zur Bodenwand der zweiten Schale und ein anschließendes zwangsgeführtes Absenken der Verschlusshakenspitze in Richtung auf die Verschlusskante, was die Bedienung des erfindungsgemäßen Verschlusses erheblich erleichtert.
-
Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
-
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus nachfolgender Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen. Darin zeigt:
-
1 eine perspektivische Darstellung einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verschlusses,
-
2 eine der 1 entsprechende Darstellung auf die Rückseite von Bauteilen des Verschlusses gemäß 1 ohne Darstellung der Schalen,
-
3 eine teilweise geschnittene perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Verschlusses in Schließstellung,
-
4 eine der 3 entsprechende Darstellung in Offenstellung,
-
Die 5 bis 8 Schnittdarstellungen des erfindungsgemäßen Verschlusses gemäß 1 bis 4, wobei in den 7 und 8 die Schalen des Verschlusses in einem geringen Abstand zueinander angeordnet sind,
-
9 eine Draufsicht auf den Verschluss gemäß 1,
-
10 eine perspektivische Unteransicht des erfindungsgemäßen Verschlusses, und
-
11 eine perspektivische Unteransicht des linken Teiles des Verschlusses gemäß 10.
-
Eine Zusammenschau der 1 bis 4 zeigt zunächst die Basiskomponenten eines erfindungsgemäßen Verschlusses 1, der insbesondere für Transportbehälter vorgesehen ist.
-
Dementsprechend weist der Verschluss 1 eine erste Schale 2 auf, die mit einer Bodenwand 11 und vier Seitenwänden versehen ist. Ein Verschlusshaken 3 ist in der ersten Schale 2 zwischen einer in den 1 und 3 gezeigten Schließstellung und einer in 4 gezeigten Offenstellung des Verschlusshakens 3 geführt.
-
Der Verschluss 1 weist ferner eine zweite Schale 4 auf, die ebenfalls eine Bodenwand 11' und vier Seitenwände aufweist, wobei die Schalen 2 und 4 über randseitige Flansche der Seitenwände an dem jeweiligen Transportbehälter beispielsweise über eine Verschraubung durch die Flansche hindurch befestigt werden können.
-
In der zweiten Schale 4 ist eine Verschlusskante 5 angeordnet, die in einem Einsatzteil 25 ausgebildet ist, das in der zweiten Schale 4 befestigt ist. Wie die 1 und 3 zeigen, hintergreift der Verschlusshaken 3 die Verschlusskante 5 in der Schließstellung gemäß 1 und 3.
-
Ferner weist der erfindungsgemäße Verschluss 1 eine Handhabe 6 auf, die plattenartig ausgebildet ist und die mittels einer ersten Schwenklagerung 7 in der ersten Schale zwischen der Schließstellung gemäß der 1 und 3 und der Offenstellung des Verschlusshakens 3 gemäß 4 schwenkbar geführt ist.
-
Der Verschlusshaken 3 ist mittels einer zweiten Schwenklagerung 8 zwischen seiner Schließ- und seiner Offenstellung geführt, wobei die zweite Schwenklagerung 8 an der Handhabe 6 angeordnet ist, was nachfolgend anhand der 5 bis 8 im Einzelnen erläutert werden wird.
-
Wie sich insbesondere aus 4 ergibt, weist der Verschlusshaken 3 einen plattenartigen Körper 3B auf, an dessen freien Ende ein Hakenabschnitt 3A angeordnet ist, der im Schließzustand die Verschlusskante 5 hintergreift.
-
Wie sich insbesondere aus der Darstellung der 2, 3 und 4 ergibt, weist der Verschluss 1 eine Federanordnung auf, die die Handhabe 6 in die Offenstellung vorspannt. Bei der in den 1 bis 4 dargestellten Ausführungsform weist die Federanordnung zwei beabstandet zueinander angeordnete im Wesentlichen U-förmige Federn 9 und 10 auf. Der jeweils erste Endabschnitt 9A bzw. 10A der Feder 9 und 10 ist an der Bodenwand 11 der ersten Schale 2 fixiert. Der zweite Endabschnitt 9B bzw. 10B der Feder 9 bzw. 10 liegt an einer zur Bodenwand 11 weisenden Unterseite 12 der Handhabe 6 an und spannt diese dementsprechend in die Offenstellung vor.
-
Wie 2 verdeutlicht, ist zwischen den jeweiligen Endbereichen 9A und 10A bzw. 9B und 10B der Federn 9 und 10 jeweils eine Zugfeder 20 bzw. 21 angeordnet.
-
Aus einer Zusammenschau der 10 und 11 wird hierbei deutlich, dass die Zugfedern 20 und 21 jeweils aufeinander zuweisende Federarme 20A und 21A bzw. 20B und 21B haben. Die Federarme 20A und 21A greifen hierbei in Rundlöcher 30 der Handhabe 6, während die Federarme 20B bzw. 21B in Langlöcher 31 der Handhabe 6 eingreifen, wobei nur in 10 aufgrund der gewählten Darstellung die Löcher 30 bzw. 31 sichtbar sind.
-
Damit bilden die Federn 20 und 21 bzw. deren Federarme 20A und 21A eine Drehachse für die Handhabe 6, und durch das Eingreifen der Federarme 20B und 21B in zugeordnete Langlöcher 31 ist es möglich, eine Zugkraft aufzubauen.
-
Die Handhabe 6 ist ferner mit einem Schieberiegel 13 versehen, der mittels einer in 2 sichtbaren Riegelfeder 15 in eine Riegelstellung vorgespannt ist, die der Schließstellung gemäß 1 und 3 des Verschlusses 1 entspricht. In dieser Riegelstellung verriegelt der Schieberiegel 13 die Handhabe 6 gegen die Vorspannkraft der Federn 9 und 10, was ebenfalls nachfolgend anhand der 5 bis 8 im Einzelnen erläutert werden wird.
-
Um den Schieberiegel 13 verschiebbar an der Handhabe 6 führen zu können, ist an der Handhabe 6 eine Laschenanordnung vorgesehen, wobei von dieser Laschenanordnung in 2 die Lasche 14 sichtbar ist. Auf der der Lasche 14 gegenüberliegenden Seite ist jedoch eine weitere derartige Lasche angeordnet, die den Schieberiegel 13 zusammen mit der in 2 sichtbaren Lasche 14 verschieblich führt.
-
Wie sich aus 2 ferner erschließt, ist zum Vorspannen des Schieberiegels 13 in seine Schließstellung eine Riegelfeder 15 vorgesehen. Die Riegelfeder 15 ist bei der in 2 dargestellten Ausführungsform W-ähnlich ausgebildet und weist einen mittleren gerundeten Endbereich 26 auf, der in einer an der Handhabe 6 fixierten Lasche 27 eingreift. Ferner drückt die Feder 15 mit ihren seitlichen Abschnitten 28 und 29 auf eine nach innen ragende Riegelmulde 19, wodurch der Schieberiegel 13 in die Schließstellung vorgespannt wird.
-
Aus den 5 bis 8 ergibt sich die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Verschlusses 1. Bei der Darstellung der 5 und 6 sind hierbei die erste Schale 2 und die zweite Schale 4 aneinander anliegend angeordnet. Bei der Darstellung gemäß 7 und 8 ist zwischen den Schalen 2 und 4 ein Abstand bzw. Spalt A vorgesehen, was in manchen Einbausituationen vorteilhaft ist, da sich eine etwas größere Schließkraft ergibt. Dieser Abstand bzw. Spalt A ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Ansonsten zeigen die 5 bis 8 identisch aufgebaute Verschlüsse 1, jedoch in unterschiedlichen Stellungen der Handhabe 6 und des Verschlusshakens 3.
-
Dementsprechend ist aus den 5 bis 8 ersichtlich, dass der Schieberiegel 13 eine Riegelspitze 16 aufweist, die in eine Riegelspitzenausnehmung 17 in einer Seitenwand 18 der ersten Schale 2 eingreift, was in den 5 und 8 der Fall ist. Die 5 und 8 zeigen dementsprechend die Schließstellung des Verschlusses 1, in der der Verschlusshaken 3 die Verschlusskante 5 hintergreift. Da die Handhabe 6 durch den Schließriegel 13 ferner gegen die Kraft der Feder 9 und 10 in der zweiten Schale 2 versenkt festgelegt ist, ist ein selbsttätiges Lösen der Schließstellung des Verschlusses 1 verhindert.
-
Die 5 bis 8 zeigen ferner, dass der Verschlusshaken 3 von einer Führungsfeder 22 zwangsgeführt ist. Hierbei ist ein Ende 22A der Führungsfeder 22 an einer auf die erste Schale 2 zuweisenden Unterseite 23 des Verschlusshakens 3 fixiert. Das zweite Ende 22B der Führungsfeder 22 ist in einer Führung 24 geführt, die auf der Bodenwand 11 der ersten Schale 2 angeordnet ist.
-
Soll der Verschluss aus der in 5 gezeigten Schließstellung in die in 6 gezeigte Offenstellung überführt werden, muss zunächst der Schieberiegel 13 entgegen der Kraft der Riegelfeder 15 gemäß der in 5 gewählten Darstellung nach rechts verschoben werden. Dies löst die Riegelspitze 16 aus ihrem Eingriff in die Riegelspitzenausnehmung 17, so dass die Handhabe 6 aufgrund der Wirkung der Federn 9 und 10 in die in 6 dargestellte Stellung schwenken kann. Wie 6 zeigt, wird bei dieser Bewegung der Verschlusshaken 3 parallel zur Bodenwand 11 angehoben.
-
Wird nunmehr die Handhabe 6 in Richtung auf die Schließstellung zurückgeschwenkt, was in 7 gezeigt ist, wird der Verschlusshaken 3 aufgrund der Wirkung der Führungsfeder 22 in die in 7 gezeigte abgesenkte Stellung verschwenkt, in der er bereits die Riegelkante 5 hintergreift. Nunmehr muss lediglich die Handhabe 6 in die wiederum in 8 bzw. in 5 gezeigte Schließstellung überführt werden, in der die Riegelspitze 16 wieder in die Riegelspitzenausnehmung 17 eingreift. Wie zuvor gesagt, ist in den 7 und 8 lediglich beispielhaft der Abstand A angezeigt, der jedoch keinen Einfluss auf die zuvor beschriebene Abfolge der Schritte beim Öffnen bzw. Schließen des Verschlusses 1 hat.
-
9 zeigt schließlich nochmals eine Draufsicht auf den Verschluss 1 in seiner Schließstellung.
-
Neben der voranstehenden schriftlichen Offenbarung der Erfindung wird hiermit explizit auf deren zeichnerische Darstellung in den 1 bis 9 Bezug genommen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Verschluss
- 2
- erste Schale
- 3
- Verschlusshaken
- 3A
- Hakenabschnitt
- 3B
- Verschlusshakenkörper/plattenartiger Körper
- 4
- zweite Schale
- 5
- Verschlusskante
- 6
- Handhabe
- 7
- erste Schwenklagerung
- 8
- zweite Schwenklagerung
- 9, 10
- Federn der Federanordnung
- 9A, 10A
- erster Endbereich
- 9B, 10B
- zweiter Endbereich
- 11, 11'
- Bodenwand
- 12
- Unterseite
- 13
- Schieberiegel
- 14
- Laschenanordnung
- 15
- Riegelfeder
- 16
- Riegelspitze
- 17
- Riegelspitzenausnehmung
- 18
- Seitenwand
- 19
- Riegelmulde
- 20, 21
- Zugfeder
- 22
- Führungsfeder
- 22A
- erstes Ende der Führungsfeder
- 22B
- zweites Ende der Führungsfeder
- 23
- Unterseite
- 24
- Führung
- 25
- Einsatzteil
- 26
- mittlerer gerundeter Endbereich
- 27
- fixierte Lasche
- 28, 29
- seitliche Abschnitte
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-