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Die Erfindung betrifft eine Fugenreinigungseinrichtung.
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Auf dem Markt sind Fugenbürsten erhältlich, um Fugen jeglicher Art von Hand zu reinigen. Solche Fugenbürsten gibt es zum Beispiel für die Reinigung mineralischer und dauerelastischer Fugen in Innen- und Außenbereich, beispielsweise für Fugen einer verfliesten Fläche oder für Fugen zwischen Terrassenplatten. Ein Beispiel einer solchen Hand-Fugenbürste ist in der europäischen Patentanmeldung
EP2428133 beschrieben.
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Eine Fugenbürste des Standes der Technik ist in 7 dargestellt. Diese Fugenbürste umfasst einen oberen Haltegriff, der allgemein mit 110 bezeichnet ist, und eine damit verbundene Bürstenleiste 120, an deren Unterkante eine Anzahl runder Bürstenbündel 126 in einer Reihe (in Längsrichtung) nebeneinander angeordnet sind. Der Haltegriff 110 schließt mit der Bürstenleiste 120 eine längliche Grifföse 112 ein, sodass ein einheitlicher Bürstenkörper gebildet ist. Die Bürstenbündel sind in Befestigungsösen 123 an der Bürstenleiste befestigt. Die Bürsten 126 erstrecken sich in Längsrichtung nebeneinander, und ihre Breite sollte kleiner oder gleich der Breite der zu Reinigenden Fuge sein. Die in 1 gezeigte Hand-Fugenbürste ist auf dem Markt erhältlich. Material und Festigkeit der Bürsten sind den zu bearbeitenden Fugen angepasst und dem Fachmann bekannt. Die Bürsten können zum Beispiel aus einer Vielzahl sehr feiner, steifer aber elastischer Kunststofffasern gebildet sein, die zu einem einzigen länglichen Bürstenstrang oder zu einer Vielzahl kleiner Bürstenbündel nebeneinander angeordnet sind. Ein Beispiel für ein geeignetes Bürstenmaterial ist Polypropylen Copolymer mit einem Anteil von ungefähr 20% Talkum. Dieses Material ist auch unter der Bezeichnung Karilen® bekannt. Der Bürstenkörper kann aus demselben Material bestehen wie die Borsten, oder aus einem anderen Material.
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Hinsichtlich der Ausbildung der Hand-Fugenbürste wird auf die oben genannte Europäische Patentanmeldung Bezug genommen. Sie ist ein Beispiel für eine Bürste, die in der Fugenreinigungseinrichtung der Erfindung zum Einsatz kommen kann, ohne die Erfindung hierauf zu beschränken.
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Auf dem Markt sind ferner Fugenbürsten-Maschinen bekannt, die mit rotierenden Fugenbürsten arbeiten. Dabei handelt es sich um Spezial-Reinigungsgeräte mit Rotationsantrieb. Die Rotation der Bürsten ist häufig zu schnell, und es findet auch nur eine punktuelle Berührung der Bürsten mit den Fugen statt, sodass die Reinigungswirkung wenig effektiv und jedenfalls nicht optimal ist.
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Auch Fugen-Reinigungsmaschinen unter Verwendung von Dampfdruck mit speziell angepassten Fugendüsen sind auf dem Markt erhältlich.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Fugenreinigungseinrichtung anzugeben, die eine bequeme und gründliche Reinigung von einer großen Vielzahl von Fugen ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch eine Fugenreinigungseinrichtung mit den Merkmalen von Schutzanspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die Fugenreinigungseinrichtung dient der Betätigung einer Fugenbürste, zum Beispiel ähnlich der oben beschriebenen Hand-Fugenbürste, die vorzugsweise eine schmale Bürstenleiste mit in Reihe angeordneten Bürsten aufweist. Die Fugenreinigungseinrichtung umfasst ein motorbetriebenes Handwerkzeug, dessen Abtrieb mit der Bürste verbunden werden kann und das dazu eingerichtet ist, die Bürste in Längsrichtung der Bürstenleiste zu bewegen. Das motorbetriebene Handwerkzeug kann ein handelsübliches Elektrowerkzeug sein und sollte eine lineare Bewegung erzeugen können. Beispielsweise kann eine handelsübliche Elektro-Handsäge verwendet werden. Die Fugenreinigungseinrichtung umfasst des Weiteren eine Halterung für das motorbetriebene Handwerkzeug und eine Griffstange, die mit der Halterung verbunden ist. An der Griffstange ist eine Betätigungsvorrichtung vorgesehen, die mit dem motorbetriebenen Handwerkzeug gekoppelt ist, um dessen Betrieb zu steuern. Hierzu kann die Betätigungsvorrichtung zum Beispiel einen Stellknopf aufweisen, der mit einem entsprechenden Stellknopf des motorbetriebenen Handwerkzeugs mechanisch gekoppelt ist, zum Beispiel über eine Stellstange oder eine Zugvorrichtung, wie einen Bowdenzug.
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Die Erfindung schafft somit eine Fugenreinigungseinrichtung, die mit Griffstange und elektrischem Antrieb ausgestattet ist und daher eine bequeme und effektive Handhabung der Fugenbürste erlaubt, ohne das hierfür ein teures und aufwendiges Spezialgerät entworfen werden müsste. Anstatt, wie bei motorbetriebenen Reinigungsgeräten des Standes der Technik üblich, die Reinigungseinrichtung mit einem eigenen elektrischen Antrieb zu konzipieren, verwendet die Erfindung schlichtweg ein im Handel erhältliches motorbetriebenes Handwerkzeug zum Antrieb der Bürste. Dabei verlässt die Erfindung auch den im Stand der Technik eingeschlagenen Weg der Verwendung rotierender Bürsten und sieht einen linearen Antrieb vor, sodass die Fugenbürste ähnlich wie bei der manuellen Handhabung entlang der Längserstreckung der Fugen vor und zurück bewegt werden kann, um die Fugen gründlich auszubürsten. Die erfindungsgemäße Fugenreinigungseinrichtung hat den weiteren Vorteil, dass die Halterung für das motorbetriebene Handwerkzeug so konzipiert werden kann, dass dieses mit der Halterung lösbar verbunden ist. Das motorbetriebene Handwerkzeug kann somit einfach aus der Fugenreinigungseinrichtung entnommen und in diese wieder eingesetzt werden, um das Handwerkzeug auch bestimmungsgemäß, zum Beispiel als Handsäge, zu verwenden. Dadurch ergibt sich ein besonders ökonomisches Design der Fugenreinigungseinrichtung. Als motorbetriebenes Handwerkzeug kann vorzugsweise ein akkubetriebenes Gerät zum Einsatz kommen, sodass die Fugenreinigungseinrichtung ohne Stromkabel sehr flexibel, bequem und ermüdungsfrei eingesetzt werden kann.
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An der Halterung für das motorbetriebene Handwerkzeug kann wenigstens ein Laufrad angebracht sein, vorzugsweise sind zwei Laufräder angebracht, um die Fugenreinigungseinrichtung einfach vorwärts bewegen zu können.
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Die Bürste kann mit dem motorbetriebenen Handwerkzeug über einen Adapter verbunden werden, der in das Handwerkzeug eingesetzt wird, um den Abtrieb des motorbetriebenen Handwerkzeuges mit dem Bürstengriff zu verbinden. Dieser Adapter ist in seiner Geometrie an das Werkzeug angepasst, welches das motorbetriebene Handwerkzeug üblicherweise auf nehmen würde, beispielsweise ein Sägeblatt für eine Handsäge.
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In einer oder mehreren Ausgestaltungen der Erfindung kann die Fugenreinigungseinrichtung eine Halterung für einen Flüssigkeitsbehälter oder einen Flüssigkeitsbehälter, der an der Griffstange oder an der Halterung für das motorbetriebene Handwerkzeug angebracht ist, aufweisen. Der Flüssigkeitsbehälter kann ein Reinigungsmittel oder auch ein Kühlmittel, wie Wasser, für das motorbetriebene Handwerkzeug enthalten. Zur Zuführung der Flüssigkeit zu der Bürste kann die Fugenreinigungseinrichtung ferner eine Speisevorrichtung aufweisen, die mit dem Flüssigkeitsbehälter verbunden wird und Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsbehälter zu der Bürste speist.
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In einer weiteren Ausgestaltung kann eine Halterung für Ersatzbürsten an der Fugenreinigungseinrichtung vorgesehen sein.
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Die Erfindung ist im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die Figur näher erläutert. In den Figuren zeigen:
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1 eine vereinfachte perspektivische Darstellung einer Fugenreinigungseinrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel:
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2 eine vereinfachte perspektivische Darstellung einer Fugenreinigungseinrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiels;
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3 eine vereinfachte perspektivische Darstellung einer Fugenreinigungseinrichtung gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel;
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4 eine vereinfachte perspektivische Darstellung eines Teils der Fugenreinigungseinrichtung gemäß einem der oben genannten Ausführungsbeispiele;
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5 eine vereinfachte perspektivische Darstellung eines Teils der Fugenreinigungseinrichtung gemäß einem der oben genannten Ausführungsbeispiele in teilweise demontiertem Zustand;
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6 eine vereinfachte perspektivische Darstellung einer Halterung für das motorbetriebene Handwerkzeug für eine Fugenreinigungseinrichtung gemäß einem der oben genannten Ausführungsbeispiele; und
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7 eine perspektivische Darstellung eines Beispiels einer Handfugenbürste gemäß dem Stand der Technik.
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Mit Bezug auf 1 ist im Folgenden ein Ausführungsbeispiel einer Fugenreinigungseinrichtung gemäß der Erfindung erläutert. Die Fugenreinigungseinrichtung umfasst eine Halterung 12 für ein motorbetriebenes Handwerkzeug 14; eine Bürste 16, die über einem Adapter 18 mit dem motorbetriebenem Handwerkzeug 14 verbunden ist; eine Griffstange 20, die mit der Halterung 12 verbunden ist; und eine Betätigungsvorrichtung 22 an der Griffstange 20, die mit dem motorbetriebenem Handwerkzeug 14 gekoppelt ist, um dessen Betrieb zu steuern.
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Das motorbetriebene Handwerkzeug 14 kann beispielsweise eine elektrische Handsäge oder ein anderes elektrisches Handwerkzeug sein, das vorzugsweise eine lineare Bewegung erzeugt. Die Bürste 16 kann einen Bürstengriff und eine schmale, langgestreckte Bürstenleiste mit Bürsten 24 aufweisen und grundsätzlich wie in 7 gezeigt aufgebaut sein, ohne die Erfindung auf irgendeine bestimmte Bürstenform zu beschränken.
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Die Betätigungsvorrichtung 22 an der Griffstange 20 umfasst einen Haltegriff 26 und einen Abzug oder anderen Betätigungsmechanismus 28, der mit einem Betätigungsmechanismus (nicht gezeigt) des motorbetriebenen Handwerkzeugs 14 mechanisch oder elektrisch gekoppelt ist. Die Kopplung kann beispielsweise durch eine Schubstange oder eine Zugvorrichtung, wie einen Bowdenzug, aber auch drahtgebunden oder drahtlos elektrisch erfolgen. Eine besonders einfache Lösung ergibt sich bei mechanischer Kopplung mittels Schubstange oder Zugvorrichtung.
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An der Halterung 12 für das motorbetriebene Handwerkzeug sind in dem gezeigten Ausführungsbeispiel Laufräder 30 angebracht, die gemeinsam mit der Griffstange 20 eine einfache Handhabung und Führung der Reinigungseinrichtung erlauben.
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Das motorbetriebene Handwerkzeug 14 ist an der Halterung 12 vorzugsweise lösbar angebracht und über den Adapter 18 mit der Bürste 16 verbunden. Wird beispielsweise eine elektrische Handsäge als motorbetriebenes Handwerkzeug verwendet, so ist der Adapter 18 an dem Ende, an dem er in das Werkzeug eingesetzt wird, entsprechend der Form eines Sägeblattes gestaltet. An seinem anderen Ende ist er mit der Bürste 16 beispielsweise mittels Schrauben oder durch eine Rastverbindung verbunden.
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2 zeigt eine andere Ausführungsform der Fugenreinigungseinrichtung, wobei gleiche und ähnliche Teile wie in 1 mit denselben Bezugszeichen bezeichnet und nicht nochmals beschrieben sind. Die Ausführung der 2 unterscheidet sich von der zuerst beschriebenen Ausführungsform durch einen Flüssigkeitsbehälter 32, der an der Griffstange 20 angebracht ist. Der Flüssigkeitsbehälter 32 weist einen Flüssigkeitsauslass 34 auf, der zum Beispiel mit einem dünnen Schlauch (in der Figur nicht gezeigt) verbunden ist, um Flüssigkeit aus dem Behälter 32 zu der Bürste 16 zu führen. Die Flüssigkeit kann Wasser zur Kühlung des Bürstenbetriebes oder auch ein Spülmittel sein. Der Flüssigkeitsauslass 34 kann eine eingebaute Dosiereinrichtung enthalten, oder es kann auch eine separate (nicht gezeigte) Dosiereinrichtung vorgesehen sein.
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Im Übrigen ist die in 2 gezeigte Ausgestaltung so oder so ähnlich aufgebaut wie die Ausgestaltung der 1.
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3 zeigt nochmals eine abgewandelte Ausführungsform der Fugenreinigungseinrichtung, wobei ähnliche oder gleiche Komponenten wie die in den 1 und 2 mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet sind.
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In der Ausgestaltung der 3 ist an der Griffstange 20 eine Halterung 36 für einen Flüssigkeitsbehälter 38 angebracht, der anstelle des Flüssigkeitsbehälters 32 verwendet werden kann. Die Halterung 36 erlaubt die Verwendung unterschiedlicher Flüssigkeitsbehälter und den einfachen Austausch und das Nachfüllen von Flüssigkeit. Auch der Flüssigkeitsbehälter 38 weist eine (nicht gezeigte) Flüssigkeitszuführeinrichtung auf, um die Flüssigkeit der Bürste 16 zuzuführen. Im Übrigen gilt das oben im Bezug auf die 1 und 2 gesagte.
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4 zeigt eine vergrößerte Teilansicht der Fugenreinigungseinrichtung einer der zuvor beschriebenen Ausgestaltungen. Ähnliche oder gleiche Teile wie in den 1 bis 3 sind mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
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In der Darstellung der 4 ist zu erkennen, dass die Halterung 12 für das motorbetriebene Handwerkzeug 14 aus zwei Teilen 12', 12'' aufgebaut sein kann, einem unteren Halterungsteil 12', auf das das motorbetriebene Handwerkzeug 14 aufgelegt wird, und einem oberen Halterungsteil 12''; das über das motorbetriebene Handwerkzeug 14 greift. Zusätzlich kann das motorbetriebene Handwerkzeug 14 mit einer Sicherungslasche 40 und einem Gurt 42 oder einer anderen geeigneten Befestigungseinrichtung an der Halterung 12 fixiert werden. Diese Befestigungseinrichtung ist vorzugsweise lösbar, sodass das motorbetriebene Handwerkzeug 14 aus der Fugenreinigungseinrichtung entnommen und auch getrennt davon verwendet werden kann. Wird beispielsweise eine Elektrosäge als motorbetriebenes Handwerkzeug 14 verwendet, so kann diese somit leicht aus der Fugenreinigungseinrichtung entnommen und bestimmungsgemäß gebraucht werden.
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5 zeigt den unteren Teil 12' der Halterung 12, in den das motorbetriebene Handwerkzeug 14 eingesetzt ist. Auf dieses untere Halterungsteil 12' kann dann, wie in 4 gezeigt das obere Halterungsteil 12'', welches das motorbetriebene Handwerkzeug 14 übergreift, aufgesetzt werden.
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In 5 ist auch zu erkennen, wie die Bürste 16 mit dem Adapter 18 verbunden ist. Hiezu kann beispielsweise eine Schraube 44 durch ein entsprechendes Loch in der Bürste 16 greifen.
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6 schließlich zeigt das untere Halterungsteil 12'', auf welches das motorbetriebene Handwerkzeug 14 aufgesetzt wird.
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Zusätzlich zu den verschiedenen Funktionen und Merkmalen der in den Figuren dargestellten Fugenreinigungseinrichtung kann beispielsweise auch noch eine Halterung für Ersatzbürsten an der Halterung 12 oder der Griffstange 20 angebracht sein. Es ist möglich, die Laufräder 30 mit einem Eigenantrieb zu versehen. Besonders vorteilhaft ist eine Ausgestaltung der Fugenreinigungseinrichtung, bei der das motorbetriebene Handwerkzeug 14 ein an sich im Handel erhältliches elektrisches Handwerkzeug, wie eine Elektrosäge, ist, die einerseits als Antrieb für die Bürste 16 in die Fugenreinigungseinrichtung eingesetzt, andererseits aber auch separat bestimmungsgemäß gebraucht werden kann.
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Die Fugenreinigungseinrichtung dieser Erfindung bildet auch ohne das motorbetriebene Handwerkzeug und die Bürste eine verkehrsfähige Einheit, die für den Gebrauch zum Reinigen von Fugen durch das motorbetriebene Handwerkzeug und eine geeignete Bürste ergänzt wird, ohne auf ein bestimmtes Werkzeug oder eine bestimmte Bürstenform beschränkt zu sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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