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Die Erfindung betrifft eine Vorrchtung zur Sitztiefenverstellung für einen Fahrzeugsitz nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Stand der Technnik
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Aus dem Stand der Technik sind vielfältige Vorrichtungen zur Sitztiefenverstellung bei Kraftfahrzeugsitzen bekannt. So ist beispielsweise aus der
DE 20 2008 011 499 U1 ein Kraftfahrzeugsitz mit Sitztiefenverstellung bekannt, der aus zwei Seitenteilen besteht, die im vorderen und im hinteren Bereich durch Verbindungsachsen verbunden und über einen Teil der Sitzfläche eine sich erstreckende ver- und einstellbare Blechwanne aufweist, wobei die Besonderheit hierbei ist, dass über dem freien und hinteren Sitzbereich ein an der hinteren Querachse befestigter Rahmen mit einer darin befindlichen Federmatte angeordnet und in den am zweiten Sitztiefenverstellelement befestigten Führungen bewegbar gelagert ist.
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Weiter ist aus der
DE 20 2007 002 803 U1 eine Vorrichtung zur Verstellung der Sitztiefe eines Fahrzeugssitzes mit einem Sitztiefenversteller aus zwei relativ zueinander bewegbaren Führungen und einem Betätigungsgriff, über den eine Verriegelung zwischen den beiden Führungen lösbar ist, gezeigt, wobei die Besonderheit darin zu sehen ist, dass mit dem Betätigungsgriff ein Rasthaken verbunden ist, der eine Kulisse aufweist, in der zum Entriegeln ein Kulissenelement am Betätigungsgriff geführt ist.
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Zuletzt wird der Vollständigkeit halber auf die
DE 10 2008 049 923 A1 hingewiesen. Dort ist eine Vorrichtung zur Verstellung der Sitztiefe eines Fahrzeugsitzes mit einem Trägerblech gezeigt, an welcher ein Schubelement angeordnet ist, wobei ein Antrieb zur Verstellung der Sitztiefe vorgesehen ist, welcher mit dem Schubelement über eine flexible Welle verbunden ist.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe der Erfinung ist es eine Vorrichtung zur Sitztiefenverstellung zur Verfügung zu stellen, die auch bei sehr geringer Bauteilgrösse eine optimale Bedienung ermöglicht. Dabei soll insbesondere erreicht werden, dass bei geringem Kraftaufwand eine Bedienung der Vorrichtung zur Sitztiefenverstellung möglich ist.
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Lösung der Aufgabe
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Zur Lösung der Aufgabe führen die Merkmale des Anspruchs 1.
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Eine erfindungsgemässe Vorrichtung zur Sitztiefenverstellung für einen Fahrzeugsitz besteht aus einem Sitzbereich und einer Rückenlehne. Der Sitzbereich weist einen Sitztiefenbereich und eine Sitzschale auf. Gerade bei längeren Reisen ist es vorteilhaft möglich, dass der Kniekehlenbereich der Nutzer durch eine Sitztiefenverstellung unterstützt wird. Gleiches gilt für Nutzer, die beispielsweise über lange Beine verfügen.
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Im erfindungsgemässen Ausführungsbeispiel weist die Vorrichtung eine Konstantkraftfeder auf. Bei der Konstantkraftfeder kann es sich um eine Rollfeder handeln. Wichitig ist in diesem Zusammenhang, dass die Konstantkraftfeder zu jedem Zeitpunkt der Nutzung eine konstante Zugkraft aufweist.
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Bei der erfindungsgemässen Vorrichtung begünstigt die Konstantkraftfeder ein Ausziehen des Sitztiefenbereichs oder Einschieben des Sitztiefenbereichs relativ zu der Sitzschale. Diese Begünstigung wird durch eine Kraftunterstützung der vom Nutzer aufgebrachten Kraft erreicht oder über eine Kraftunterstützung beim Einschieben des Sitztiefenbereichs, wobei beim Einschieben ein Zurückschnellen durch Vermeidung von Federkraftspitzen vorteilhaft verhindert wird.
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Die Formuilierung relativ zu der Sitzschale oder relativ zur Rückenlehne deutet darauf hin, dass eine Reltivbewegung zu einem statischen Objekt durchgeführt wird. Im Einzelnen bedeutet dies, dass relativ zu der Rückenlehne bedeutet, dass die Rückenlehne zwar vielleicht geschwenkt werden kann, aber zu dem Sitzbereich in einer vordefinierten Position verbleibt. Auf diese vordefinierte Position hat es keine Auswirkung, dass die Rückenlehne selbst vielleicht geschwenkt oder verschoben werden kann. Die Entfernung der Rückenlehne zum Sitzbereich bleibt an der Verbindungsstelle gleich.
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Die Konstantkraftfeder ist in der Sitzschale angeordnet. Das bedeutet, dass die Konstantkraftfeder mit dem Sitztiefenbereich zwar verbunden ist, aber in der Sitzschale lagert. Die ausgeübte Kraft der Konstantkraftfeder wirkt je nach Position in der Sitzschale entweder unterstützend für das Einschieben des Sitztiefenbereichs oder das Ausziehen des Sitztiefenbereichs relativ zu der Sitzschale.
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In einem Ausführungsbeispiel ist die Konstantkraftfeder einends der der Rückenlehne zugewandten Seite der Sitzschale angeordnet. Hier wirkt die Federkraft derart, dass das Einholen oder Einschieben des Sitztiefenbereichs unterstützt wird. Gerade bei einer pneumatischen Sitztiefenverstellung, indem beispielsweise ein Luftkissen durch Expansion dazu führt, dass der Sitztiefenbereich von der Sitzschale weggeschoben wird, hilft die Konstantkraftfeder dabei, den Sitztiefenbereich wieder in die ursprüngliche Position zurückzuholen, sobald der Druck im Luftkissen nachlässt.
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In einem anderen Ausführungsbeispiel ist die Konstantkraftfeder andernends der der Rückenlehne abgewandten Seite der Sitzschale angeordnet. Hier wirkt die Federkraft derart, dass das Ausschieben des Sitztiefenbereichs aus dem Sitzbereich unterstützt wird.
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Die Vorrichtung ist derart gestaltet, dass die Sitzschale und der Sitztiefenbereich über ein ineinander greifendes Schienensystem zueinander verschiebbar sind. Das Schienensystem gewährleistet hier vorteilhaft, dass der Prozess der Sitztiefenverstellung in definierten Bahnen und Parametern abläuft und ein ungewolltes Lösen des Sitzteifenbereichs vom Sitzbereich oder der Sitzschale verhindert wird.
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Eine Sitztiefenverstellung kann grundsätzlich manuell oder pneumatisch erfolgen. Der Sitztiefenbereich und die Sitzschale werden dabei zueinander manuell oder pneumatisch verschoben. Manuell bedeutet hierbei, dass der Nutzer zunächst eine Verreigelung löst und dann mit Muskelkraft den Sitztiefenbereich aus dem Sitzbereich zieht. Bei einer pneumatischen Verstellung erfolgt das Ausschieben über eine expandierendes Luftkissen, dass zwischen der Sitzschale und dem Sitztiefenbereich angeordnet ist.
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Ausserdem wird gesondert Schutz für die Verwendung einer erfindungsgemässen Vorrichtung in einem Personenkraftfahrzeug, einem Lastkraftwagen, einem Flugzeug, einem Wasserfahrzeug od. dgl. beansprucht.
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Bei der manuellen Sitztiefenverstellung liegt der Vorteil im Bedienkomfort durch die vergleichsweise niedrige und konstante Verstellkraft.
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Bei dem Prinzip der pneumatischen Sitztiefenverstellung trägt die Konstantkraftfeder wesentlich zur Funktion bei. Als Aktuator kommt hier eine pneumatische Blase/Luftkammer zum Einsatz, deren Verstellkraft sich über den Pumpendruck und vor allem über die verfügbare Druckfläche definiert. Beim druckunterstützen Ausfahren wird hierbei eine Feder gespannt, die wiederum das Einfahren bei Druckentlastung vornimmt.
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Beim eingeschränkten Bauraum in einem Fahrzeugsitz ist die zur Verfügung stehende Druckfläche begrenzt, so dass auch die zu überwindende Federkraft, die das vollständige Einfahren beim Zurückstellen übernimmt, limitiert ist. Durch den Einsatz einer Konstantkraftfeder wird der „Zielkonflikt” beim Abstimmen der Druckfläche/Federkraft erleichtert.
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Figurenbeschreibung
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Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergibt sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Figuren. Diese zeigen in
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1 eine geschnittene Seitenansicht einer manuell betätigbaren Vorrichtung zur Sitztiefenverstellung mit ausgeschobener Sitzschale;
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2 eine geschnittene Seitenansicht der Vorrichtung nach 1 mit eingeschobener Sitzschale;
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3 eine geschnittene Seitenansicht einer pneumatisch betätigbaren Vorrichtung zur Sitztiefenverstellung mit ausgeschobener Sitzschale;
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4 eine geschnittene Seitenansicht der Vorrichtung nach 1 mit eingeschobener Sitzschale.
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In der 1 ist eine erfindungsgemässe Vorrichtung gezeigt. Dort ist eine Sitzschale 1 zu sehen, welche über ein nicht näher beschriebenes Schienen system mit einem Sitztiefenbereich 2 verbunden ist. Ausserdem ist eine Konstantkraftfeder 3 gezeigt. Die Konstantkraftfeder 3 ist in dem Ausführungsbeipiel der 1 und 2 einends der Sitzschale 1 zu einer nicht gezeigten Rückenlehne angebracht.
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In 1 ist die Konstantkraftfeder 3 eingerollt dargestellt. Das bedeutet, dass die Konstantkraftfeder 3 bei einer manuellen Sitztiefenverstellung derart angeordnet ist, dass die Federkraft kraftunterstützend für das manuelle Ausschieben des Sitztiefenbereichs 1 aus dem Sitzbereich dient. Es handelt sich dabei lediglich um eines von anderen denkbaren Ausführungsbeispielen.
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In 2 ist durch einen Pfeil 4 angedeutet, wie die Federkraft der Konstantkraftfeder 3 wirkt. Ansonsten wird auf die Ausführungen zu 1 Bezug genommen. Dies gerade vor dem Hintergrund, dass auch die identischen Merkmale mit den gleichen Bezugsziffern versehen wurden.
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In den 3 und 4 ist eine pneumatische Sitztiefenverstellung gezeigt. Dort ist neben der Sitzschale 1, dem Sitztiefenbereich 2 ausserdem ein Luftkissen 5 gezeigt, was in 1 expandiert ist und dazu führt, dass der Sitztiefenbereich 2 von der Sitzschale 1 fortbewegt ist. In 3 ist auch durch einen Pfeil 6 angedeutet, in welche Richtung die Kraft der Konstantkraftfeder 3 wirkt. In dem Ausführungsbeispiel mit der pneumatischen Sitzteifenverstellung ist die Konstantkraftfeder 3 andernends, also an der einer nicht gezeigten Rückenlehne zugewandte Seite der Sitzschale 1 angeirdnet.
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In 4 ist gezeigt, wie das Luftkissen 5 entleert ist und die Konstantkraftfeder 3 den Sitzteifenbereich 2 in die Ausgangsposition zurückgehölt hat, wobei die Ausgangssituation hier als der nicht ausgefahrene Zustand des Sitztiefenbereichs 2 angesehen wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sitzschale
- 2
- Sitztiefenbereich
- 3
- Konstantkraftfeder
- 4
- Pfeil
- 5
- Luftkissen
- 6
- Pfeil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202008011499 U1 [0002]
- DE 202007002803 U1 [0003]
- DE 102008049923 A1 [0004]