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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur kosmetischen Behandlung von natürlichen Körperhöhlen, wie Nasenhöhle, oder Hautarealen des menschlichen Körpers, umfassend einen Stiel und wenigstens einen am Stiel angebrachten Reinigungstupfer, welcher mit einer für den menschlichen Körper verträglichen Substanz behandelt ist.
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Solche als sogenannte Wattestäbchen bekannte Vorrichtungen sind hauptsächlich zum Reinigungszweck, insbesondere zur Ohr- und Nasenreinigung konzipiert. Die Wattestäbchen werden auch für die Schönheitspflege oder zum Schminken, also für kosmetische Zwecke eingesetzt. Die handelsüblichen Wattestäbchen sind geruchsneutral. Die aus Baumwollwatte gefertigten und chlorfrei gebleichten Reinigungstupfer können eine gewisse, für die Baumwolle charakteristische, leicht desinfizierende Wirkung haben. Es sind auch Wattestäbchen bekannt, deren Reinigungstupfer mit speziellen Substanzen getränkt sind. Beispielsweise beschreibt
DE 298 11 014 U1 ein mit Crème oder Lotion behandeltes Wattestäbchen, welches u. a. zur Nasenreinigung geeignet sein sollte. Der mit Crème oder Lotion getränkte Reinigungstupfer ist jedoch weich und glitschig, wenn er mit der Haut, insbesondere Nasenschleimhaut in Berührung kommt, daher kann er sich für den Benutzer als unangenehm erweisen und zusätzliche Feuchtigkeit und/oder Sekrete nur ungenügend aufnehmen.
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Die Aufgabe der Erfindung ist, eine neuartige Vorrichtung zur Behandlung von natürlichen Körperhöhlen, wie Nase, und von Hautarealen anzugeben, die durch den Benutzer als angenehm empfunden werden können. Dementsprechend soll der Benutzer einen besonderen Frische-Geruch wahrnehmen können, wenn die Nase oder auch andere Körperstelle mit der Vorrichtung behandelt wird. Weiterhin soll der Nasenschleim wenigstens teilweise durch das Wattestäbchen sofort aufgenommen werden.
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Diese Aufgabe ist durch Vorrichtung zur kosmetischen Behandlung von natürlichen Körperhöhlen, wie Nasenhöhle, oder Hautarealen gelöst, bei der wenigstens der Reinigungstupfer mit wenigstens einer Parfümkomponente oder einem parfümierten, ätherische Öle enthaltenden Mittel angereichert ist.
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Im Weiteren wird die Vorrichtung zur Behandlung von Hautarealen oder natürlichen Körperhöhlen durch den geläufigen Begriff „Wattestäbchen“ ersetzt.
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Der Begriff „Parfümkomponente“ bezeichnet einen Duftbaustein, also einen synthetisierten und/oder natürlichen Riechstoff, der beispielsweise an Blüten, Harz und Früchte erinnert. Die Parfüm- bzw. Duftkomponenten können pflanzlicher, tierischer oder synthetischer Herkunft sein. In Hinblick auf eine Vielzahl von Duftnoten werden diese in Duftfamilien unterteilt, von denen die wichtigsten, für die Wattestäbchen geeignete im Folgenden aufgelistet sind:
- – Zitrusnoten, beispielsweise Bergamotte;
- – Blumige Noten, beispielsweise Pelargonie, Lavendel;
- – Holzige Noten, beispielsweise Rosen- oder Sandelholz;
- – Orientalische Noten, beispielsweise Anis, Nelke, Muskatnuss;
- – Gourmand-Noten, beispielsweise Schokolade, Karamell, Mandel,
- – Tierische Sekrete wie Amber oder Moschus. Die tierischen Sekrete werden heutzutage fast nur noch in synthetischer Form verwendet.
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Die Parfüms können nicht nur angenehm riechen, sondern auch eine Desinfektionswirkung aufweisen. Ein Beispiel dafür ist Menthol oder Nelkenöl.
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Der Begriff „parfümiertes kosmetisches Mittel“ bezeichnet eine Masse, wie Puder oder leicht erhärtete Paste, in der die Parfümkomponenten verteilt sind. Die erhärtete Paste kann noch andere, desinfizierende Substanzen enthalten, wie beispielsweise Titandioxid (Titanweiß).
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Wichtig ist, dass der parfümierte Reinigungstupfer bzw. Wattekopf in unbenutztem Zustand trocken bzw. ausgetrocknet ist, wie es bei den handelsüblichen Wattestäbchen der Fall ist. Nicht desto trotz kann das Wattestäbchen gemäß Erfindung eine gewisse, durch Ölinhalt bedingte, minimale Restfeuchtigkeit aufweisen.
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Da das Parfüm üblicherweise außer Essenzen (ätherische Öle) und destilliertem Wasser etwa 80% Alkohol enthält, ist der Duft leichtflüchtig. Es versteht sich, dass die Duftintensität und Duftwirkung des Parfüms unterschiedlich sein können, auch in Bezug auf die erfindungsgemäßen Wattestäbchen.
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Die für die Wattestäbchen vorgesehenen Parfümkomponenten können folgende Konzentration an Duftstoffen aufweisen:
- 1%–3%, beispielsweise für sogenannte Splash Cologne,
- 3%–5%, beispielsweise für Kölnisch Wasser,
- 6%–9% für Eau de Toilette,
- 10%–14% für Eau de Parfum bzw. bis 20% für Intense-Varianten,
- 15%–30% Extrait Parfum bzw. bis 40% für Intense-Varianten.
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Die für die Wattestäbchen vorgesehene Duftintensität soll wahrnehmbar, angenehm und dezent, jedoch nicht „aufdringlich“ sein, daher wird auf die 1%–3% Konzentration, aber auch auf Intense-Varianten eher verzichtet.
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Die parfümierten Wattestäbchen können zur kosmetischen Behandlung von Nase, Ohr und deren Desinfektion bzw. Pflege und zum Auftragen von Parfüm auf die Haut eingesetzt werden. Bei spielsweise können die kleinen Hautareale, wie gut durchblutete Stelle hinter dem Ohr, mit dem im Wattekopf verteilten Parfüm behandelt werden, sobald der Wattekopf leicht angefeuchtet wird. Solche Parfüm-Wattestäbchen von vorbestimmter Duftnote können also das übliche „Parfümieren“ u. U. ersetzen.
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Insbesondere hervorgehoben wird die Wirkung von natürlichem oder synthetischem Menthol. Das in der Natur vorkommende, linksdrehende Menthol findet man in vielen ätherischen Ölen, besonders in Minzölen, die sich durch erfrischend duftende und kühlende Eigenschaften auszeichnen. Darüber hinaus ist es vorgesehen, die textilen oder schaumstoffartigen Reinigungstupfer mit Menthol anzureichern. Im Vordergrund steht die Behandlung der Nasenhöhle.
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Zwar ist Menthol geeignet, das Befinden zu verbessern und die Atemwege freizumachen, jedoch soll darauf geachtet werden, dass dieser Duftstoff reizend sein kann, wenn die Konzentration groß ist. Insbesondere können Säuglinge und Kleinkinder darunter leiden.
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Für Kleinkinder können andere Dufte vorgesehen sein, beispielsweise Gourmand-Noten, wie Schokoladen-Geruch.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, dass die neuartigen Wattestäbchen den von der sogenannten Nasenspray-Sucht betroffenen Menschen helfen können, sich von der Krankheit zu befreien. Ein längerfristiger Gebrauch von Nasenspray führt zur unkontrollierten Dosierung und im Endeffekt zur Sucht. Deshalb können die Wattestäbchen das Nasenspray erfolgreich ersetzen, weil die Behandlung mit dem Wattestäbchen genauer als mit dem Spraykopf dosiert werden kann. Die Erfindung ist in drei Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung erläutert. Die Figuren zeigen:
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1 ein Wattestäbchen gemäß Erfindung, mit zwei Watteköpfen, in einer perspektivischen Ansicht;
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2 einen Reinigungstupfer mit Sackloch, mit angedeuteten Stiel, in einer schematischen Darstellung;
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3 einen Reinigungstupfer, überzogen mit Masse;
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4 ein Ensemble, bestehend aus drei Wattestäbchen und einer Verpackung, in einer perspektivischen Ansicht,
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5 ein Wattestäbchen gemäß 1, jedoch mit einem rauen Stiel, in einer perspektivischen Ansicht.
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In 1 ist ein etwa 7 cm langes Wattestäbchen (Vorrichtung 10) dargestellt, bestehend aus einem biegsamen Stiel 1 aus Polyethylen und zwei an seinen beiden Enden 5.1, 5.2 angeordneten, textilen Reinigungstupfer 2.1, 2.2. Die Reinigungstupfer 2.1, 2.2 sind aus reiner, chlorfrei gebleichten Cellulose gefertigt, die in Watteform an beiden Enden 5.1, 5.2 des Stiels 1 eingewickelt ist.
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Die Reinigungstupfer 2.1, 2.2 (Watteköpfe) sind zuerst mit flüssigem Menthol (Bezugszahl 6) von hoher Duftintensität angereichert worden und danach das ganze Wattestäbchen einer Austrocknung in einer Trockenkammer bei etwa 80°C unterzogen. Nach der Trocknung bis zur Umgebungstemperatur wurden die fertigen Wattestäbchen sofort gasdicht verpackt. Die Wattestäbchen können sterilisiert sein.
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Bei der Austrocknung geht der vorherige Überschuss an Duftintensität verloren und größtenteils oder vollständig auch die Feuchtigkeit, jedoch ist der restliche Duft deutlich wahrnehmbar und erkennbar. Bei der Behandlung der Nasenhöhle kommt der trockene Wattekopf mit der Schleimhaut in Kontakt, wodurch die Oberfläche des Wattekopfes bei Bedarf leicht an gefeuchtet wird und der Menthol-Duft sich voll entfalten kann.
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Ein in 2 gezeigter Reinigungstupfer 8.1, 8.2 ist als Formstück aus mikroporösem, weißem Silikonschaum gefertigt. Der Silikonschaum ist offenzellig. Der Reinigungstupfer 8.1, 8.2 weist ein Sackloch 11 auf, dessen Durchmesser im nicht angespannten Zustand etwas kleiner als der des Stiels 1 ist. Auch bei dieser Ausführungsform werden die Reinigungstupfer 8.1, 8.2 mit gleicher Methode mit Menthol angereichert und ausgetrocknet, jedoch bei einer höheren Temperatur, nämlich etwa 95°C–100°C, da der Silikonschaum weit über 150° C erhitzt werden kann.
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Der in 3 gezeigte, textile Reinigungstupfer 2.1, 2.2 ist mit einem Überzug 4 versehen, bestehend aus einer pastösen, nahezu erhärteten Masse 3 enthaltend Menthol.
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Das in 5 dargestellte Wattestäbchen 10 zeichnet sich dadurch aus, dass sein Stiel 1 eine strukturierte Oberfläche 12 aufweist. Die strukturierte Oberfläche 12 verleiht dem Stiel 1 eine bessere Griffigkeit, wodurch mit dem Wattestäbchen sicherer manipuliert werden kann. Die Oberfläche 12 kann geriffelt oder in sonstiger Weise angeraut sein.
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Da das Menthol flüchtig ist, wird vorgeschlagen, die fertigen Wattestäbchen gasdicht zu verpacken. Die 4 zeigt eine folienartige Verpackung 7 mit drei Kammern bzw. länglichen Taschen 8, in die die Wattestäbchen einzeln platziert sind. Jede Tasche 8 weist eine abreißbare Ziehlasche 9 auf.
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Selbstverständlich ist es möglich, andere Verpackungen zu verwenden, beispielsweise solche, die den handelsüblichen Verpackungen für Wattestäbchen ähneln, allerdings mit einem dichten Deckel.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stiel
- 2.1, 2.2
- Reinigungstupfer (Wattekopf)
- 3
- Masse
- 4
- Überzug
- 5.1, 5.2
- Ende (v. 1)
- 6
- Menthol
- 7
- Verpackung
- 8.1, 8.2
- Reinigungstupfer
- 9
- Ziehlasche
- 10
- Vorrichtung (Wattestäbchen)
- 11
- Sackloch
- 12
- Oberfläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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