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Die Erfindung betrifft eine Halterung für eine Brandschutzscheibe, wobei die Halterung zwei parallel zueinander beabstandete und an einer raum-begrenzenden Struktur anbringbare Halteprofile umfasst, zwischen denen die Brandschutzscheibe einsetzbar ist, wobei die Halteprofile als Hohlprofile ausgestaltet sind, an denen jeweils wenigstens zwei Befestigungselemente angebracht und/oder ausgebildet sind. Ferner betrifft die Erfindung eine Brandschutzverglasung zur Vermeidung des Durchtritts von Feuer und Rauch im Brandfall von einem Raum in einen anderen mit zumindest einer Brandschutzscheibe, die in einer solchen Halterung fixiert ist.
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Bei Brandschutzverglasungen handelt es sich um lichtdurchlässige Bauteile, die dazu vorgesehen sind, entsprechend ihrer Feuerwiderstandsdauer nicht nur die Ausbreitung von Feuer und Rauch, sondern zusätzlich auch einen Wärmeübergang von einem Raum in den nächsten zu verhindern. Gemäß DIN 4102, Teil 13 sind Brandschutzverglasungen der Feuerwiderstandsklasse F sowie der Feuerwiderstandsklasse G bekannt und in den jeweils gestellten Anforderungen erläutert.
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Bei einer aus dem Stand der Technik bekannten Brandschutzverglasung wird eine Stahlrahmenkonstruktion verwendet, bei der die einzelnen Brandschutzscheiben durch Stahlhohlprofile miteinander verbunden sind, an denen die Brandschutzscheiben stoßseitig anliegen. Zur Sicherstellung, dass im Brandfall keine Beschädigungen der Stahlhohlprofile sowie ein Durchschlagen der Flammen im Bereich der Stoßfläche auftreten, sind die Stahlhohlprofile beidseitig durch Streifen aus nicht brennbarem bzw. schwer entflammbarem Material abgedeckt und geschützt. Bei einer solchen Konstruktion wird es zum Teil als nachteilig empfunden, dass der Erstellungsaufwand vergleichsweise hoch ist. Zudem sind die verwendeten Streifen aus nicht brennbarem bzw. schwer entflammbarem Material optisch wenig ansprechend und im Vergleich zur Gesamtfläche der Brandschutzscheibe relativ breit.
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Weiterhin ist es bekannt, Stahlhohlprofile einer Brandschutzverglasung mit einer im Brandfall kühlenden Masse zu füllen. Die Kühlwirkung wird hierbei durch Abgabe von Feuchtigkeit, mithin also in einer Art Verdunstungskühlung, erreicht. Die Befestigung der Brandschutzscheiben erfolgt über Glashalteleisten, welche mit den Stahlhohlprofilen verschraubt sind. Diese Brandschutzverglasung hat den Nachteil, dass nur schwer abschätzbar ist, ob die in die Stahlhohlprofile eingefüllte Kühlmasse auf Dauer, das heißt auf Jahre hinaus, ihre Wirkung beibehält. Außerdem ergibt sich ein hohes Gesamtgewicht der Konstruktion, das die Handhabung und Verarbeitbarkeit erschwert.
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Eine weitere Brandschutzverglasung ist aus dem
deutschen Gebrauchsmuster 71 48 693 U bekannt. Dabei handelt es sich um eine verglaste Brandschutztür, deren allseitig umlaufender Rahmen aus jeweils zwei Metallprofilen zusammengesetzt ist. Der Rand der Brandschutzscheibe wird durch einen zwischen den beiden Metallprofilen ausgebildeten Kanal festgehalten, wobei zwischen der Stirn- bzw. Stoßfläche der Brandschutzscheibe und der gegenüberliegenden, an dem einen der beiden Metallprofile ausgebildeten Fläche eine schmale Fuge verbleibt. Im Brandfall schäumt infolge der Wärmeentwicklung ein in der Scheibe enthaltener Schutzwirkstoff auf, wobei dieser aus den Stoßflächen in die Fuge austritt und diese abdichtet. Die beiden Metallprofile sind durch Schrauben miteinander verbunden. Um kritische Wärmebrücken im Bereich der Anlageflächen der Metallprofile zu verhindern, befindet sich zwischen deren einander zugewandten Flächen eine Wärmedämmschicht in Form eines Anstrichs oder einer Isolierschicht.
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Trotz Verwendung dieser Wärmedämmschicht bleibt die in dem
deutschen Gebrauchsmuster 71 48 693 U beschriebene Brandschutzverglasung hinsichtlich ihrer brandschutztechnischen Eigenschaften unbefriedigend. Die Wärmedämmschicht ist relativ dünn ausgebildet, so dass Wärmeübergänge in erheblichem Maße auftreten. Hinzu kommt, dass die Verschraubung zwischen den beiden Metallprofilen eine weitere kritische Wärmebrücke bildet. Die bekannte Brandschutzverglasung weist infolge ihres relativ breit gestalteten Rahmens überdies auch gestalterische Nachteile auf.
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Eine Brandschutzverglasung der eingangs genannten Art ist aus
EP 0 498 021 B1 bekannt. Diese Brandschutzverglasung weist eine Brandschutzscheibe auf, deren Rand an beiden Seiten durch jeweils ein Hohlprofil aus Stahl abgedeckt ist, wobei zwischen der Stoßfläche der Brandschutzscheibe und der gegenüberliegenden Fläche eine Fuge verbleibt. Die beiderseits der Brandschutzscheibe verlaufenden Profile sind ausschließlich über die als Isolierschicht dienende Brandschutzscheibe miteinander verbunden, so dass ein unmittelbarer Wärmeübertrag von einem Stahlhohlprofil auf dasjenige auf der anderen Seite der Brandschutzscheibe weitestgehend vermieden wird. Zwar wird durch eine solche Konstruktion eine gute Isolation der beiden Seiten der Profilrahmenkonstruktion voneinander erreicht, jedoch ist der Aufbau einer derartigen Verglasung aufwändig und anspruchsvoll. Dies liegt unter anderem daran, dass die Profile jeweils einzeln ausgerichtet und befestigt werden müssen und insbesondere in Bezug auf ihre Einbauhöhe und die Flucht auszurichten sind. Kommt es zu Fehlern beim Einbau, so kann hierdurch die Brandschutzresistenz nachteilig beeinflusst sein.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Halterung der eingangs genannten Art den Montageaufwand zu reduzieren und das Fehlerpotential beim Einbau zu verringern. Gleichzeitig soll mit Hilfe der Halterung eine gute Isolationswirkung der fertig montierten Brandschutzverglasung insbesondere im Rahmenbereich erzielt werden.
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Die Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Halterung für eine Brandschutzscheibe, wobei die Halterung zwei parallel zueinander beabstandete und an einer raumbegrenzenden Struktur anbringbare Halteprofile umfasst, zwischen denen die Brandschutzscheibe einsetzbar ist, wobei die Halteprofile als Hohlprofile ausgestaltet sind, an denen jeweils wenigstens zwei Befestigungselemente angebracht und/oder ausgebildet sind, wobei die Halterung dadurch gekennzeichnet ist, dass die Befestigungselemente des ersten Halteprofils und die Befestigungselemente des zweiten Halteprofils paarweise korrespondierend, parallel übereinander beabstandet und wenigstens teilweise oder vollständig überlappend angeordnet sind, wobei zwischen zueinander korrespondierenden Befestigungselementen ein Isolierelement vorgesehen ist.
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Ferner ist es bevorzugt, dass in den übereinander angeordneten Befestigungselementen und in dem Isolierelement jeweils wenigstens eine durchgehende Bohrung zur Durchführung einer Befestigungsschraube vorgesehen ist, mittels der die Halterung an der raumbegrenzenden Struktur anbringbar ist. Dies ist besonders vorteilhaft, weil durch diese Bohrung die relative Lage der Befestigungselemente zueinander und damit auch der Halteprofile zueinander definiert ist. Mit anderen Worten werden die Halteprofile in der vorgesehenen Weise zueinander ausgerichtet, in dem eine Befestigungsschraube durch die Bohrung eingedreht wird. Bei dieser Ausführungsform kann bis zum Zeitpunkt der Montage der Halterung an der raumbegrenzenden Struktur eine Verbindungsschraube als Transportsicherung durch die Bohrung geführt sein, die mittels einer auf der gegenüberliegenden Seite auf die Verbindungsschraube aufgeschraubten Mutter die korrespondierenden Befestigungselemente und das Isolierelement miteinander verspannt. Dadurch werden die Einzelteile der Halterung für den Transport zusammen gehalten.
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Vorzugsweise sind die Befestigungselemente durch weitestgehend rechtwinklig an den Halteprofilen übereinander angeordnete und thermisch voneinander getrennte Metallbleche bzw. Metalllaschen gebildet, die sich in Richtung des jeweils gegenüberliegenden Halteprofils erstrecken. Mit anderen Worten erstrecken sich die Befestigungselemente bei Draufsicht auf die erfindungsgemäße Halterung jeweils in den durch die beiden parallel zueinander verlaufenden Halteprofile gebildeten Zwischenraum. Zweckmäßigerweise ist die Dimensionierung der Befestigungselemente so gewählt, dass sie jeweils über die Mitte der Entfernung zwischen den Halteprofilen hinausragen. Beispielsweise können die Befestigungselemente so dimensioniert sein, dass die bis auf eine Entfernung von etwa 1 bis 10 mm an das gegenüberliegende Halteprofil heranreichen. Hierdurch wird einerseits die Möglichkeit für eine ausreichende Befestigung geschaffen, ohne dass es jedoch zur Ausbildung einer Wärmebrücke von dem ersten Halteprofil über das diesem zugeordnete Befestigungselement auf das gegenüberliegende Halteprofil kommen kann.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Halterung sind die Befestigungselemente des ersten Halteprofils unterhalb der zu der raumbegrenzenden Struktur weisenden Seite des ersten Halteprofils angeordnet und die Befestigungselemente des zweiten Halteprofils von der zu der raumbegrenzenden Struktur weisenden Seite des ersten Halteprofils darüberliegend beabstandet angeordnet, wobei zwischen den Befestigungselementen das Isolierelement angeordnet ist. Ebenfalls im Rahmen dieser Erfindung liegt die Möglichkeit, in dem ersten Halteprofil Aussparungen in mit der Dicke der Befestigungselemente übereinstimmender Dimensionierung vorzusehen, so dass die Befestigungselemente bündig mit der Unterseite des ersten Halteprofils abschließen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Befestigungselemente des ersten Halteprofils mit diesem verschraubt sind und die Befestigungselemente des zweiten Halteprofils mit diesem verschweißt oder verschraubt sind, wobei zur Ausbildung der Verschraubung zwischen dem Befestigungselement und dem Halteprofil in das Befestigungselement eine Gewindehülse eingeschraubt oder daran angeschweißt ist, welche das Halteprofil zumindest teilweise durchsetzt und in die von der dem Befestigungselement abgewandten Seite des Halteprofils eine Verbindungsschraube eingeschraubt ist, mit der das Halteprofil und das Befestigungselement miteinander verspannt sind.
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Der Erfindung liegt die durch Versuche untermauerte Erkenntnis zugrunde, dass die erfindungsgemäße Halterung zunächst ohne Brandschutzscheibe an der gewünschten Position mit Hilfe der Befestigungselemente vormontiert werden kann. Dabei können die Halteprofile über im Weiteren beschriebene konstruktive Maßnahmen auf dem erforderlichen Abstand gehalten werden. Anschließend kann eines der Halteprofile zum Einbau der Brandschutzscheibe temporär entfernt werden, indem die Verbindungsschrauben zu den diesem Profil zugeordneten Befestigungselementen gelöst werden. Nach dem Einsetzen der Brandschutzscheibe wird das zwischenzeitlich entfernte Profil wieder auf Gewindehülsen aufgesteckt und wieder durch Eindrehen der Verbindungsschrauben mit den Befestigungselementen verspannt. Da die Befestigungselemente während des Einsetzens der Scheibe nicht gelöst werden ist das zwischenzeitlich entfernte Halteprofil problemlos positionsgetreu anschraubbar. Hierdurch wird auf der Baustelle eine aufwendige parallele Ausrichtung der Halteprofile nach dem Einsetzen der Brandschutzscheibe überflüssig und zudem die Gefahr einer unpräzisen Montage erheblich reduziert. Damit das erste Halteprofil auf die Gewindehülse geschoben werden kann, ist in dem Profil eine Bohrung vorgesehen, deren Innendurchmesser größer als der Außendurchmesser der Gewindehülse ist.
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Ist die Gewindehülse in das Befestigungselement eingeschraubt kann auch diese bei der Montage der Brandschutzscheibe temporär entfernt werden, sollte dies erforderlich sein. Andernfalls verbleibt die Gewindehülse bei der Montage im Befestigungselement, was den Vorteil hat, dass die Gewindehülse während der Montage die Brandschutzscheibe nach dem Einsetzen seitlich abstützt, so dass diese bis zum Anschrauben des temporär entfernten Halteprofils nicht anderweitig fixiert werden muss.
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Erfindungsgemäß sind an den Halteprofilen jeweils wenigstens zwei Befestigungselemente angebracht und/oder ausgebildet. Durch die Verwendung von jeweils zwei Befestigungselementen ist eine dauerhafte präzise Ausrichtung der Halteprofile im vormontierten Zustand möglich. Bei besonders langen Halteprofilen von beispielsweise 2 m Länge oder mehr, können durchaus auch weitere Befestigungselemente in der vorgenannten Konstellation vorgesehen sein.
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Die Befestigungselemente sind in Längsrichtung an den Halteprofilen zweckmäßigerweise in deren Endbereichen angebracht.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Halterung sind die Befestigungselemente des ersten Halteprofils und die Befestigungselemente des zweiten Halteprofils paarweise korrespondierend, parallel zueinander beabstandet und wenigstens teilweise oder vollständig überlappend angeordnet, wobei zwischen zueinander korrespondierenden Befestigungselementen – wie auch bei den vorbeschriebenen Ausführungsformen – ein Isolierelement vorgesehen ist. Durch diese relative Positionierung der korrespondierenden Befestigungselemente kann eine Fixierung dieser Befestigungselemente an einer raumbegrenzenden Struktur wie der Innenseite einer Laibung mit nur einer Schraube vollzogen werden. Gleichzeitig wird durch das zwischen den Befestigungselementen sandwichartig angeordnete Isolierelement die Ausbildung einer Wärmebrücke vermieden. Das Isolierelement kann dabei aus dem Fachmann für diese Zwecke an sich bekannten Materialien gebildet sein, wie beispielsweise aus einem Stück einer Brandschutzplatte. Die Dicke des Isolierelements kann den Anforderungen entsprechend angepasst werden und beträgt beispielsweise 1 bis 30 mm, insbesondere 5 bis 20 mm.
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Als Halteprofile können im Prinzip jegliche Materialien eingesetzt werden, die für die Konstruktion von Brandschutzverglasungen und Brandschutzelementen herkömmlicher Art zur Anwendung kommen. Dies sind beispielsweise Metallprofile, insbesondere Metall-Hohlprofile, wobei solche aus Stahl, Edelstahl oder Aluminium besonders bevorzugt sind, ohne dass die Erfindung jedoch auf diese Materialien beschränkt ist.
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In vorteilhafter Ausgestaltung besitzen die Halteprofile einen rechteckigen Querschnitt. Was die Formgebung der Halteprofile in ihrer Längsausdehnung betrifft, können diese gerade sein oder aber auch bogenförmig, kreissegmentartig, gewinkelt und dergleichen ausgebildet sein, je nachdem, welche Form der Brandschutzverglasung verliehen werden soll. In vorteilhafter Ausgestaltung sind die Halteprofile in Längsrichtung bogenförmig, kreissegmentartig, gewinkelt oder gerade ausgebildet. In den Eckbereichen können die Halteprofile stumpf aufeinanderstoßen oder aber auch auf Gehrung geschnitten werden.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft eine Brandschutzverglasung zur Vermeidung des Durchtritts von Feuer und Rauch im Brandfall von einem Raum in einen anderen mit zumindest einer Brandschutzscheibe, die in einer erfindungsgemäßen Halterung fixiert ist.
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Erfindungsgemäß können im Prinzip sämtliche Arten von Brandschutzscheiben eingesetzt werden, wobei solche mit intumeszierenden Eigenschaften bevorzugt sind. hierfür eignen sich Brandschutzscheiben mit mehrlagigem Aufbau und zwischen den einzelnen Glaslagen angeordneten Schichten aus intumeszierendem Material, häufig einer Mischung aus Wasserglas und Glyzerin.
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Ebenso können auch Brandschutzscheiben eingesetzt werden, die zwei mittels eines Randverbunds parallel voneinander beabstandete feuerfeste Glasscheiben aufweisen, wobei der vom Randverbund eingeschlossene Raum zwischen den feuerfesten Glasscheiben mit einem Brandschutzgel gefüllt sein kann.
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Gelgefüllte Brandschutzscheiben sind im Prinzip bekannt. Für solche Brandschutzscheiben kommen sämtliche Arten von Glasscheiben in Frage. Vorzugsweise besteht jedoch zumindest eine der Glasscheiben aus Sicherheitsglas, insbesondere aus Einscheibensicherheitsglas oder Verbundsicherheitsglas. Dies ist besonders vorteilhaft, da dieses bei extrem hohen Temperaturen im Brandfall in sehr viele kleine Bruchstücke zerspringt, von denen zum einen eine geringere Verletzungsgefahr ausgeht und die zum anderen auch im zerborstenen Zustand gut am Brandschutzgel haften und damit weiterhin das Brandschutzgel für eine gewisse Zeit vor dem direkten Flammenkontakt schützen. Erfindungsgemäß lassen sich jedoch ebenso andere Glasscheiben verwenden, wie Floatglas.
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Die Glasscheiben können unabhängig voneinander eine Scheibendicke von 3 bis 20 mm aufweisen, bevorzugt 5 bis 10 mm. Der Abstand der Glasscheiben kann vorzugsweise im Bereich von 5 bis 50 mm liegen. Besonders bevorzugt beträgt der Abstand der Glasscheiben voneinander etwa 8 bis 25 mm, da sich auf diese Weise insbesondere bei mit Brandschutzgel gefüllten Brandschutzverglasungen gute Brandresistenzen bei gleichzeitig moderatem Gewicht der Verglasung erzielen lassen.
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Der Raum zwischen den Glasscheiben ist bei gelgefüllten Brandschutzscheiben mit einem besonderen Brandschutzgel gefüllt. Mit Brandschutzgel bzw. Hydrogel gefüllte Brandschutzscheiben sind beispielsweise in der
EP 1 820 931 A1 und in der
DE 10 2005 018 842 A1 beschrieben.
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Mit einem Brandschutzgel gefüllte Brandschutzscheiben bestehen bevorzugt aus zwei parallel beabstandeten Glasscheiben aus Einscheibensicherheitsglas (ESG), die über ein in ihren Randbereichen zwischen den Glasscheiben liegendes umlaufendes Abstandshalteprofil und zum Beispiel einen Polyurethan-Randverbund fixiert und miteinander verbunden sind. Durch eine Öffnung in diesem Abstandshalteprofil werden das Brandschutzgel oder die Vorkomponenten eingefüllt, wobei im letzten Fall die Gelbildung durch Polymerisation zum Hydrogel im mit der Mischung ausgefüllten Hohlraum zwischen den Glasscheiben erfolgt. Die im Rahmen der Erfindung eingesetzten Brandschutzgele können auch Additive beinhalten wie Silikate, UV-Schutzmittel oder auch Farbstoffe.
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Weiterhin können zwischen den Halteprofilen und der Brandschutzscheibe Dichtungen vorgesehen sein, die insbesondere aufgeklebt oder aufgespritzt sind. Hierfür kommen typischerweise bei Brandschutzverglasungen verwendete Dichtungs- bzw. Isolationsmaterialien in Betracht, insbesondere solche aus Silikon oder Fluorosilikonelastomeren. Zudem können zwischen den Halteprofilen und der Brandschutzscheibe Dichtstreifen aus intumeszierendem Material eingesetzt sein.
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In weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Brandschutzverglasung können die Profile an ihren Außenflächen mit Zierleisten versehen sein, insbesondere mit Zierleisten aus Holz oder Kunststoff. Auf diese Weise kann das optische Erscheinungsbild der Brandschutzverglasung in gewünschter Weise angepasst werden.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines in den Figuren der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigt:
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1 eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Brandschutzverglasung mit einer Halterung der vorliegenden Erfindung; und
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2 eine Explosionszeichnung der erfindungsgemäßen Halterung gemäß 1.
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In 1 ist eine erfindungsgemäße Brandschutzverglasung 1 dargestellt, bei der eine Brandschutzscheibe 2 mittels einer Halterung 3 an einer raumbegrenzenden Struktur 4 befestigt ist. Die Halterung 3 umfasst zwei parallel zueinander beabstandete Halteprofile 3a, 3b aus Vierkant-Stahlrohr mit rechteckigem Querschnitt, zwischen denen die Brandschutzscheibe 2 im Klemmsitz gehalten ist. Die Halteprofile 3a, 3b sind jeweils über mehrere Befestigungselemente 5a, 5b mit Hilfe von Befestigungsschrauben 6 an der raumbegrenzenden Struktur 4 angeschraubt, wobei vorliegend aus Vereinfachungsgründen jeweils nur jeweils ein Befestigungselement 5a, 5b pro Halteprofil 3a, 3b dargestellt ist.
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Die Befestigungselemente 5a, 5b sind jeweils durch Metallbleche gebildet und im zur raumbegrenzenden Struktur 4 weisenden Bereich unterhalb der Halteprofile 3a, 3b rechtwinklig an diesen befestigt und erstrecken sich in Richtung des jeweils gegenüberliegenden Halteprofils 3a, 3b bis auf etwa 1 mm an das jeweils gegenüberliegende Halteprofil 3a, 3b. Dabei ist das Befestigungselement 5a des ersten Halteprofils 3a mit diesem verschraubt, wohingegen das Befestigungselement 5b des zweiten Halteprofils 3b mit letzterem verschweißt ist. Zwischen den Befestigungselementen 5a, 5b ist ein Isolierelement 7 aus einer Brandschutzplatte angeordnet.
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Zur Ausbildung der Verschraubung zwischen dem Befestigungselement 5a und dem Halteprofil 3a ist in das Befestigungselement 5a eine Gewindehülse 8 eingeschraubt, welche in das Innere des Halteprofils 3a hineinreicht, dieses also teilweise durchsetzt. In die Gewindehülse 8 ist von der dem Befestigungselement 5a abgewandten Seite des Halteprofils 3a eine Schraube 9 eingeschraubt, mit der das Halteprofil 3a und das Befestigungselement 5a miteinander verspannt sind. Zur Einführung der Gewindehülse 8 in das Halteprofil 3a ist in dem Halteprofil 3a eine Bohrung vorgesehen, deren Innendurchmesser größer als der Außendurchmesser der Gewindehülse 8 ist.
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Zur Abdichtung der Brandschutzverglasung 1 sind zwischen den Halteprofilen 3a, 3b und der Brandschutzscheibe 2 jeweils Dichtstreifen 10 aus einem intumeszierenden Material eingesetzt, wobei zusätzlich die zwischen den Halteprofilen 3a, 3b und der Brandschutzscheibe 2 gebildete Zwischenraum im oberen Bereich mit einer Silikonmasse 11 versiegelt sind. Die Halterung 3 der in 1 gezeigten Brandschutzverglasung 1 ist in 2 nochmals als Explosionsdarstellung abgebildet. Dabei ist zu erkennen, dass in den Befestigungselementen 5a, 5b und dem Isolierelement 7 eine durchgehende Bohrung 6a vorgesehen ist, die zur Durchführung der Befestigungsschraube 6 bei der Montage dient. Zum Transport der Halterung 3 kann hier temporär als Transportsicherung eine Gewindeschraube mit einer Mutter eingesetzt sein, mit denen die Halteprofile 3a, 3b aneinander befestigt sind.
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Bei der Erstellung der in 1 dargestellten erfindungsgemäßen Brandschutzverglasung 1 wird so vorgegangen, dass zunächst die zum Transport eingesetzte Schraube entfernt und die Halterung 3 an einer gewünschten Position in der raumbegrenzenden Struktur 4 verschraubt. Durch Einsetzen der Befestigungs-schraube 6 in die Bohrung 6a wird die relative Lage der Befestigungselemente 5a, 5b zueinander und damit auch der Halteprofile 3a, 3b zueinander definiert. Mit anderen Worten werden die Halteprofile 3a, 3b in der vorgesehenen Weise parallel zueinander ausgerichtet, in dem eine Befestigungsschraube durch die Bohrung eingedreht wird. Eine aufwändige händische Justage ist also nicht mehr erforderlich.
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Im darauffolgenden Montageschritt wird die in die Gewindehülse 8 eingedrehte Verbindungsschraube 9 gelöst, so dass das erste Halteprofil 3a abgenommen werden kann. Dabei verbleibt das Befestigungselement 5a mittels der Befestigungsschraube 6 fest verschraubt auf dem Untergrund. Im nächsten Montageschritt wird die Brandschutzscheibe 2 eingesetzt. Das Einsetzen der Brandschutzscheibe 2 wird hierbei dadurch er-leichtert, dass zuvor das Halteprofil 3a entfernt wurde. Dabei sorgt die in dem Befestigungselement 3a verbliebene Gewindehülse 8 für eine temporäre seitliche Fixierung der eingesetzten Brandschutzscheibe 2, so dass diese nicht anderweitig gehalten werden muss. Im Weiteren wird das zuvor entfernte Halteprofil 3a wieder an seiner vorherigen Position fixiert. Hierzu wird das Halteprofil 3a auf die Gewindehülse 8 gesteckt und danach mittels der Schraube 9 mit dem Befestigungselement 5a verschraubt. Anschließend werden in den Zwischenraum zwischen der Brandschutzscheibe 2 und den Halteprofilen 3a, 3b noch die Dichtstreifen 10 eingesetzt und die verbleibende Fuge mittels der Silikonmasse 11 verfüllt, wodurch die in 1 dargestellte Brandschutzverglasung fertig montiert ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Brandschutzverglasung
- 2
- Brandschutzscheibe
- 3a
- Halteprofil
- 3b
- Halteprofil
- 4
- Raumbegrenzende Struktur
- 5a
- Befestigungselement
- 5b
- Befestigungselement
- 6
- Befestigungsschraube
- 6a
- Bohrung
- 7
- Isolierelement
- 8
- Gewindehülse
- 9
- Verbindungsschraube
- 10
- Dichtstreifen
- 11
- Silikonmasse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 7148693 U [0005, 0006]
- EP 0498021 B1 [0007]
- EP 1820931 A1 [0026]
- DE 102005018842 A1 [0026]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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