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Die Erfindung betrifft einen gewebten Schutzschlauch zur Aufnahme von insbesondere Zurr- oder Anschlagmitteln, mit einem schlauchförmigen textilen Grundgewebe.
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Bei Zurr- oder Anschlagmitteln handelt es sich typischerweise um Seile, Gurte, Ketten, Bänder, insbesondere Spannbänder usw., die regelmäßig unter Zugkraft gesetzt werden, um einen Gegenstand beispielsweise auf einer Transportfläche zu fixieren oder festzuzurren. Daneben werden Anschlagmittel eingesetzt, um Lasten heben oder senken zu können oder diese allgemein zu bewegen. Zurrmittel kommen regelmäßig bei der Ladungssicherung von Transportgütern auf oder innerhalb von Fahrzeugen zum Einsatz.
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Schutzelemente und allgemein gewebte Schutzschläuche des eingangs beschriebenen Aufbaus dienen nun dazu, eine Beschädigung des jeweiligen Zurr- oder Anschlagmittels insbesondere im Bereich von Kanten oder auch an Ecken des Ladegutes zu verhindern. Tatsächlich kommt es in solchen Bereichen oftmals zu hohen Flächenpressungen und als Folge hiervon zu hohen Reibungskräften. Dadurch können sich beispielsweise scharfe Kanten des jeweiligen Transportgutes oder des zu transportierenden Gegenstandes in das Zurr- oder Anschlagmittel schneiden. Um solche Beschädigungen zu verhindern, wird ein Schutzelement bzw. der eingangs beschriebene Schutzschlauch über das betreffende Zurr- oder Anschlagmittel gestülpt und insbesondere im Bereich von Umlenkstellen bzw. der bereits angesprochenen Kanten oder Ecken positioniert.
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Auf diese Weise ist sichergestellt, dass das im Innern des gewebten Schutzschlauches aufgenommene Zurr- oder Anschlagmittel den zu fixierenden oder zu transportierenden Gegenstand nicht mehr unmittelbar berührt, sondern der Schutzschlauch gleichsam zwischengeschaltet ist. Hier haben sich gewebte Schutzschläuche als besonders günstig erwiesen, weil sie die nötige Festigkeit für die beschriebenen Beanspruchungen aufweisen.
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Ein gewebter Schutzschlauch der eingangs beschriebenen Gestaltung wird beispielsweise in dem Gebrauchsmuster
DE 20 2007 003 887 U1 der Anmelderin vorgestellt. Der bekannte Schutzschlauch ist mit einer außenseitigen Beschichtung mit im Vergleich zum Schlauchgewebe höherem Reibwert ausgerüstet. Dadurch kann das Zurr- oder Anschlagmittel gleichmäßig Kräfte in den zu hebenden oder zu haltenden Gegenstand einleiten.
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Daneben werden vergleichbare gewebte Schutzschläuche in der
WO 2006/032 381 A1 beschrieben. Hier ist der Schutzschlauch bzw. das zugehörige textile Grundgewebe mindestens auf seiner dem Zurr- oder Anschlagmittel zugeordneten Oberfläche mit einem textilen Material ausgerüstet, welches andere Gleiteigenschaften besitzt als das Grundgewebe. Insbesondere soll auf diese Weise das Zurr- oder Anschlagmittel frei in dem Schutzschlauch verschiebbar sein.
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Daneben beschreibt das Gebrauchsmuter
DE 295 09 080 U1 einen Rundschlauch für einen Lastgurt, welcher als in einem Rundstrickverfahren hergestelltes Strickwerk aus Kunststofffäden ausgebildet ist. Dadurch wird zwar eine höhere Elastizität erreicht, weil Strickwerke typischerweise mit einer gesteigerten Elastizität im Vergleich zu Geweben ausgerüstet sind. Allerdings weisen Strickwerke eine gegenüber Geweben deutlich verringerte Scheuerbeständigkeit auf, so dass sie in der Praxis kaum zum Einsatz kommen. Dies umso mehr, als die aufzunehmenden Lasten aufgrund des ständig steigenden Transportvolumens typischerweise ansteigen, folglich erhöhte Anforderungen an die Festigkeit und damit natürlich auch an die Scheuerbeständigkeit des Schutzschlauches gestellt werden. Aus diesem Grund setzt man in der Praxis durchweg gewebte Schutzschläuche aus hochfesten Kunststofffäden ein.
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Diese Schutzschläuche sind jedoch mit dem Nachteil verbunden, dass sie sich nur schwer auf dem Zurr- oder Anschlagmittel positionieren lassen. Tatsächlich wird an dieser Stelle meistens so vorgegangen, dass ein oder mehrere Gurtbänder über die zu sichernde Ladung geworfen werden und die zugehörigen Schutzschläuche eine grobe Positionierung erfahren. Dabei kann es beim Festzurren der Ladung dazu kommen, dass die Position des Schutzschlauches auf dem jeweiligen Gurtband nicht optimal ist, beispielsweise eine Ecke oder Kante der Ladung nur teilweise abdeckt. In einem solchen Fall muss das betreffende Gurtband wieder aufwendig gelöst werden, der Schutzschlauch eine erneute Positionierung erfahren und kann erst dann das Gurtband erneut festgezurrt werden.
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An dieser grundsätzlichen Vorgehensweise hat auch die Lehre nach der
WO 2006/032 381 A1 nicht wesentlich etwas ändern können, weil die reibungsvermindernde Beschichtung im Innern des Schutzschlauches eine gleichsam freie Positionierung des Schutzschlauches auf dem Zurr- oder Anschlagmittel nach wie vor nicht oder jedenfalls nicht einfach ermöglicht. Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.
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Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, einen derartigen gewebten Schutzschlauch so weiter zu entwickeln, dass sich dieser einfach und problemlos auf dem Zurr- oder Anschlagmittel in der gewünschten Position bedarfsweise verschieben lässt.
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Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist ein gewebter Schutzschlauch im Rahmen der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass das Grundgewebe einen eingewebten elastischen Teilbereich aus entsprechend ausgelegten elastischen Kett- und/oder Schussfäden aufweist.
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Im Rahmen der Erfindung ist der Schutzschlauch bzw. sein schlauchförmiges textiles Grundgewebe also mit einem eingewebten elastischen Teilbereich ausgerüstet, welcher eine Dehnung des schlauchförmigen textilen Grundgewebes derart ermöglicht, dass der Schutzschlauch insgesamt frei in Längsrichtung auf dem Zurr- oder Anschlagmittel positioniert werden kann. Zu diesem Zweck erstreckt sich der elastische Teilbereich über die gesamte Länge des gewebten Schutzschlauches und nimmt im Querschnitt des Schutzschlauches einen bestimmten und vorgegebenen Prozentsatz der Breite des typischerweise im Querschnitt ovalen Schutzschlauches ein. In diesem Zusammenhang hat es sich bewährt, wenn die elastischen Kett- und/oder Schussfäden eine Dehnbarkeit von mehr als 20 % aufweisen. Außerdem wird meistens so vorgegangen, dass der elastische Teilbereich auf einer Breite von bis zu 80 % an der Oberseite des schlauchförmigen Gewebes im Querschnitt ausgebildet ist.
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D.h., der im Querschnitt ovale Schutzschlauch verfügt im Wesentlichen über eine Oberseite und eine hierzu mehr oder minder parallele Unterseite, die jeweils über Randbereiche miteinander gekoppelt sind. Die Oberseite ist nun mit dem fraglichen elastischen Teilbereich ausgerüstet. Tatsächlich nimmt der elastische Teilbereich in etwa bis zu 80 % der Breite der Oberseite des schlauchförmigen Grundgewebes ein. Auf diese Weise wird lediglich die ohnehin nur als Abdeckung fungierende Oberseite des erfindungsgemäßen gewebten Schutzschlauches elastisch ausgelegt. Demgegenüber behält die zwischen dem innenseitig verlaufenden Zurr- oder Anschlagmittel und dem zu fixierenden Gegenstand gleichsam zwischengeschaltete Unterseite des gewebten Schutzschlauches ihre ursprüngliche Auslegung und damit auch Festigkeit sowie Scheuerbeständigkeit bei.
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Als Folge hiervon verfügt der gewebte Schutzschlauch nach wie vor über die notwendige Festigkeit an seiner Unterseite, d.h., in dem Bereich, welcher den erhöhten Flächenpressungen ausgesetzt ist, wie dies zuvor bereits erläutert wurde. Lediglich die primär als Abdeckung fungierende Oberseite, welche von dem Zurr- oder Anschlagmittel nicht beaufschlagt wird, ist mit dem erfindungsgemäß durchgängig eingewebten elastischen Teilbereich ausgerüstet. Auf diese Weise kombiniert der erfindungsgemäße gewebte Schutzschlauch einerseits die geforderte Festigkeit und Scheuerbeständigkeit, um seiner originären Funktion zu entsprechen mit andererseits der durch die erreichte Elastizität zur Verfügung gestellten Möglichkeit, ihn an praktisch beliebiger Position auf dem Zurr- oder Anschlagmittel hin- und herschieben zu können. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
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Wie bereits erläutert, verfügen die elastischen Kett- und/oder Schussfäden typischerweise über eine Dehnbarkeit von mehr als 20 %. Das kann im Rahmen der Erfindung dadurch erreicht werden, dass die regelmäßig als Kunststofffäden ausgelegten elastischen Kett- und/oder Schussfäden einen Anteil an einem Elastomer aufweisen. Tatsächlich können die entsprechend elastisch ausgelegten Kett- und/oder Schussfäden auch ganz aus Kautschuk oder einem elastomeren Kunststoffmaterial hergestellt sein. In diesem Zusammenhang ist es auch möglich, Kautschuk oder das elastomere Kunststoffmaterial gegebenenfalls mit einem Garn zu bedecken, um die Dehnung zu beschränken. Außerdem wird hierdurch die Festigkeit erhöht. Typische elastomere Kunststoffe, die an dieser Stelle geeignet sind, werden beispielsweise unter dem Markennamen "Elastan" vertrieben.
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Alternativ oder zusätzlich hierzu können die elastischen Kett- und/oder Schussfäden aber auch durch eine starke Drehung elastisch dehnbar gestaltet sein. In diesem Fall handelt es sich bei dem eingewebten elastischen Teilbereich beispielsweise um ein elastisches Drehergewebe. Dieses mag so aufgebaut und ausgelegt sein, wie dies in der als gleichsam Referenz zu nennenden
DE 30 14 040 C2 im Detail beschrieben wird.
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Jedenfalls stehen im Rahmen der Erfindung verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, die Kettfäden alleine, die Schussfäden alleine oder auch die Kettund Schussfäden jeweils elastisch unter Berücksichtigung der typischerweise erreichten Dehnbarkeit von mehr als 20 % auszulegen. Auf diese Weise kann der elastische Teilbereich so gestaltet werden, dass er typischerweise eine Dehnbarkeit in Querrichtung des gewebten Schutzschlauches von wenigstens 10 % aufweist.
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Demgegenüber wird man die Dehnbarkeit des elastischen Teilbereiches in Längsrichtung des Schutzschlauches eher kleiner einstellen. Es ist sogar denkbar, dass der eingewebte elastische Teilbereich praktisch ausschließlich in Querrichtung dehnbar ausgelegt ist. Dies kann dadurch erreicht werden, dass beispielsweise nur die Schussfäden im elastischen Teilbereich über die angesprochene Dehnbarkeit von mehr als 20% verfügen, wohingegen die zugehörigen Kettfäden diesbezüglich unelastisch ausgelegt sind.
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Bei solchen unelastischen Fäden handelt es sich im Allgemeinen um Kunststofffäden aus Polyester, Polyamid, Polyacryl usw.. Demgegenüber sind die elastischen Fäden ebenfalls als Kunststofffäden ausgelegt und verfügen über einen Anteil an einem elastomeren Kunststoffmaterial, um die beschriebene Dehnung zur Verfügung zu stellen. Grundsätzlich sind an dieser Stelle und im elastischen Teilbereich auch Dreher-Gewebekonstruktionen möglich, wie sie in der einleitend bereits in Bezug genommenen
DE 30 14 040 C2 im Detail beschrieben werden. Ergänzend mag auch auf die
DE 27 27 599 A1 verwiesen sein.
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Der elastische Teilbereich des Grundgewebes kann prinzipiell auch das ganze Grundgewebe überstreichen bzw. einnehmen. In diesem Fall sind das Grundgewebe und der elastische Teilbereich deckungsgleich. Um in diesem Kontext und auch ansonsten insbesondere die Unterseite des erfindungsgemäßen gewebten Schutzschlauches hinsichtlich der Festigkeit und Scheuerbeständigkeit zu ertüchtigen, kann das Grundgewebe zusätzlich zu dem elastischen Teilbereich mit einem hinsichtlich der Festigkeit verstärkten scheuerfesten Teilbereich ausgerüstet sein. Der scheuerfeste Teilbereich kann auf das Grundgewebe aufgewebt oder sonst wie mit diesem verbunden werden. Alternativ hierzu kann der scheuerfeste Teilbereich auch in das Grundgewebe eingewebt sein.
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Der scheuerfeste Teilbereich ist im Allgemeinen mit hochfesten Kett- und/oder Schussfäden ausgerüstet. Solche hochfesten Kett- und/oder Schussfäden verfügen typischerweise über eine Zugfestigkeit von mehr als einem GPa, insbesondere sogar über eine Zugfestigkeit von mehr als 3 GPa. Das entspricht 3000 N/mm2. Tatsächlich kommen an dieser Stelle als Kett- bzw. Schussfäden im Allgemeinen hochfeste Polyethylenfasern aus hochkristallinem hochverstreckten UHMWPE (Ultra high molecular polyethylene) zum Einsatz. Die spezifische Stärke des fraglichen Kett- oder Schussfadens variiert abhängig vom Fasertyp zwischen ca. 30 cN/dtex und 40 cN/dtex. Korrespondierende Kett- bzw. Schussfäden werden in der Praxis regelmäßig unter dem Markennamen "Dyneema" angeboten und verarbeitet. Typische Anwendungsfälle sind Kletterseile, Yachttaue, Fischernetze, Segeltücher und Planen.
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An dieser Stelle ist es beispielsweise denkbar, dass der scheuerfeste Teilbereich so ausgelegt ist, dass hier lediglich die Kettfäden mit der angesprochenen Zugfestigkeit ausgerüstet sind, wohingegen als Schussfäden beispielsweise Polyesterfäden herkömmlicher Auslegung zum Einsatz kommen. Selbstverständlich ist es auch denkbar, mit mehreren scheuerfesten Teilbereichen zu arbeiten.
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Der scheuerfeste Teilbereich ist regelmäßig an der Unterseite des schlauchförmigen Grundgewebes vorgesehen. Demgegenüber findet sich der elastische Teilbereich – wie beschrieben – an der zugehörigen Oberseite. In am Anschlagoder Zurrmittel angebrachten Zustand des Schlauchgewebes liegen sich folglich der elastische und der scheuerfeste Teilbereich gegenüber und nehmen praktisch zwischen sich das betreffende Anschlag- oder Zurrmittel auf.
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Um einen besonders wirksamen Schnittschutz an beispielsweise Kanten und Ecken des Ladegutes für das Zurr- oder Anschlagmittel zur Verfügung zu stellen, hat es sich bewährt, wenn der scheuerfeste Teilbereich über die Unterseite des schlauchförmigen Grundgewebes hinausreicht, beispielsweise bis in jeweils die Randbereiche. Dabei wird man meistens so vorgehen, dass der scheuerfeste Teilbereich die Unterseite und beide Randbereiche als Verbindungen zur Oberseite ausfüllt.
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Wie bereits erläutert, ist das Grundgewebe meistens aus Polyesterfasern bzw. Polyesterfäden hergestellt. Zu diesen Polyesterfäden können dann noch Elastomerfäden hinzutreten, mit deren Hilfe der elastische Teilbereich definiert wird. Ebenso die angesprochenen Polyethylen-Fasern bzw. Polyethylenfäden aus dem hochkristallinen hochverstreckten Polyethylen mit der Zugfestigkeit von wenigstens einem GPa. Mit ihrer Hilfe wird dann noch ergänzend zu dem elastischen Teilbereich der scheuerfeste Teilbereich definiert. Dabei kann jeweils so vorgegangen werden, dass innerhalb der jeweiligen Teilbereiche die Kettfäden, die Schussfäden oder beide Fäden entsprechend ausgebildet bzw. einerseits als Elastomerfäden und andererseits als Polyethylenfäden ausgelegt sind.
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Dadurch wird insgesamt die Fertigung des gewebten Schutzschlauches vereinfacht, weil für die Definition der angesprochenen Teilbereiche nur entsprechend gestaltete Fäden anstelle der Polyesterfäden beim Webvorgang alternativ einlaufen müssen. Tatsächlich wird der gewebte Schutzschlauch nach der Erfindung in einem Arbeitsgang schlauchförmig gewebt, so dass von der Herstellungsweise her keine Zusatzkosten im Vergleich zu einem herkömmlichen gewebten Schutzschlauch zu verzeichnen sind. Lediglich die entsprechend modifizierten Fäden (Elastomerfäden und Polyethylenfäden hoher Zugfestigkeit) führen dazu, dass der gewebte Schutzschlauch nach der Erfindung (geringfügig) teuerer als ein herkömmlicher gewebter Schutzschlauch ist. Im Gegenzug dazu werden allerdings besondere Vorteile bei der Positionierung und hinsichtlich der Festigkeit erreicht, die bisher ohne Vorbild geblieben sind.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
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1 den erfindungsgemäßen gewebten Schutzschlauch perspektivisch und
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2A und 2B den gewebten Schutzschlauch im Querschnitt in verschiedenen Ausführungsformen.
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In den Figuren ist ein gewebter Schutzschlauch dargestellt, welcher zur Aufnahme von insbesondere Zurr- oder Anschlagmitteln geeignet ist. Dazu verfügt der gewebte Schutzschlauch über ein schlauchförmiges textiles Grundgewebe 1, welches im Ausführungsbeispiel in einem Arbeitsgang schlauchförmig gewebt worden ist. Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, das textile Grundgewebe 1 zunächst als Flächengebilde herzustellen und dann unter Bildung eines Schlauches an einer Längskante zu vernähen. Aus Gründen einer einfachen Fertigung und um eine möglichst hohe Festigkeit des textilen Grundgewebes sowie eine ausgezeichnete Scheuerbeständigkeit zu gewährleisten, wird im Allgemeinen jedoch nach der erstgenannten Vorgehensweise gearbeitet.
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Man erkennt, dass das schlauchförmige textile Grundgewebe 1 mit einem eingewebten elastischen Teilbereich 2 erfindungsgemäß ausgerüstet ist. Der elastische Teilbereich 2 setzt sich aus entsprechend ausgelegten Kettund/oder Schussfäden zusammen. Im Ausführungsbeispiel ist der elastische Teilbereich mit gleichsam unelastischen Kettfäden ausgerüstet, die wie die Fäden des übrigen Grundgewebes 1 insgesamt als Kunststofffäden allgemein bzw. Polyesterfäden speziell ausgebildet sind. Demgegenüber handelt es sich bei den Schussfäden im elastischen Teilbereich 2 um Elastomerfäden bzw. Kunststofffäden mit einem Anteil eines elastomeren Kunststoffes. Auf diese Weise verfügen die Schussfäden über eine Dehnbarkeit von mehr als 20 %. Der elastische Teilbereich 2 ist insgesamt mit einer Dehnbarkeit (in Querrichtung) von wenigstens 10 % ausgerüstet.
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Anhand einer vergleichenden Betrachtung der beiden Querschnittsdarstellungen in den 2A und 2B wird deutlich, dass der elastische Teilbereich 2 eine Oberseite 1a des schlauchförmigen Grundgewebes auf einer Breite von bis zu 80 % ausfüllt. Tatsächlich setzt sich das schlauchförmige Grundgewebe 1 aus der fraglichen Oberseite 1a, einer Unterseite 1b und Randbereichen 1c zusammen, die jeweils die Oberseite 1a mit der Unterseite 1b verbinden.
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Betrachtet man nun die Oberseite 1a des schlauchförmigen Grundgewebes 1, so wird diese Oberseite 1a im Ausführungsbeispiel nach der 2A zu ca. 50 % von dem elastischen Teilbereich 2 ausgefüllt. In der Darstellung nach 2B nimmt der elastische Teilbereich 2 im Vergleich zu der Oberseite 1a des Grundgewebes 1 in etwa 40 % ein. – Grundsätzlich kann der elastische Teilbereich aber auch 100 % des textilen Grundgewebes 1 betragen. In diesem Fall sind das Grundgewebe 1 und der elastische Teilbereich 2 deckungsgleich. Das ist jedoch nicht dargestellt.
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Man erkennt, dass das textile Grundgewebe 1 zusätzlich zu dem elastischen Teilbereich 2 mit einem scheuerfesten Teilbereich 3 ausgerüstet ist. Dieser scheuerfeste Teilbereich 3 ist regelmäßig hinsichtlich seiner Festigkeit gegenüber dem textilen Grundgewebe 1 verstärkt ausgebildet. Dabei kann der scheuerfeste Teilbereich 3 auf das Grundgewebe 1 aufgewebt oder sonst wie mit dem Grundgewebe 1 verbunden sein, beispielsweise mit diesem vernäht werden. Im Rahmen des Ausführungsbeispiels und besonders bevorzugt ist der scheuerfeste Teilbereich 3 in das Grundgewebe 1 – vergleichbar wie der elastische Teilbereich 2 – eingewebt.
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Zur Definition des scheuerfesten Teilbereiches 3 ist dieser mit hochfesten Kettund/oder Schussfäden ausgerüstet. Die fraglichen Kett- und/oder Schussfäden verfügen über eine Zugfestigkeit von mehr als ein GPa. Außerdem sind die betreffenden Kett- bzw. Schussfäden als Polyethylenfäden aus hochkristallinem hochverstreckten Polyethylen hergestellt. Selbstverständlich kann auch mit mehreren scheuerfesten Teilbereichen 3 gearbeitet werden.
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Von besonderer Bedeutung ist nun, dass der jeweilige scheuerfeste Teilbereich 3 an der Unterseite 1b des schlauchförmigen Grundgewebes 1 vorgesehen ist. Diese Auslegung trägt dem Umstand Rechnung, dass das im Innern des schlauchförmigen textilen Grundgewebes 1 aufgenommene und nicht dargestellte Zurr- und Anschlagmittel auf der Unterseite 1b und folglich dem scheuerfesten Teilbereich 3 aufliegt. Der scheuerfeste Teilbereich 3 ist dementsprechend zwischen dem Zurr- oder Anschlagmittel und der mit Hilfe des Zurr- oder Anschlagmittels jeweils zu sichernden Ladung zwischengeschaltet und muss in diesem Zusammenhang die einleitend beschriebenen Reibungskräfte, hohen Flächenpressungen etc. aufnehmen. Aus diesem Grund füllt der scheuerfeste Teilbereich 3 regelmäßig die Unterseite 1b des schlauchförmigen Grundgewebes 1 vollständig aus. Meistens ragt der scheuerfeste Teilbereich 3 aus diesem Grund auch über die Unterseite des schlauchförmigen Grundgewebes 1 hinaus. Tatsächlich überragt der scheuerfeste Teilbereich 3 die fragliche Unterseite 1b beidseitig. Man erkennt, dass im Ausführungsbeispiel insofern auch beide Randbereiche 1c von dem scheuerfesten Teilbereich 2 ausgefüllt werden.
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Auf diese Weise wird ein gewebter Schutzschlauch mit einem schlauchförmigen textilen Grundgewebe 1 zur Verfügung gestellt, welcher an seiner Oberseite 1a den elastischen Teilbereich 2 aufweist und an seiner Unterseite 1b zusätzlich mit dem scheuerfesten Teilbereich 3 ausgerüstet ist. Dadurch kombiniert das erfindungsgemäße schlauchförmige Grundgewebe 1 einerseits eine leichte Positionierung in Längserstreckung des Zurr- und/oder Anschlagmittels zugleich mit der erforderlichen Festigkeit und Scheuerbeständigkeit beim Heben oder allgemein Transportieren von Ladungen oder auch beim Festzurren solcher Ladungen auf einer Transportfläche. – Beide Teilbereiche 2, 3 sind im gezeigten Beispiel jeweils in das Grundgewebe 1 eingewebt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202007003887 U1 [0005]
- WO 2006/032381 A1 [0006, 0009]
- DE 29509080 U1 [0007]
- DE 3014040 C2 [0016, 0019]
- DE 2727599 A1 [0019]