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Die Erfindung bezieht sich auf eine Hygienespülvorrichtung für einen zumindest eine Verbrauchsstelle aufweisenden Strangabschnitt eines Wasserleitungsnetzes, umfassend einen Hygienewassersammelbehälter zur Aufnahme einer Spülwassermenge des zumindest einen Strangabschnitts, ein in dem zumindest einen Strangabschnitt eingebundenes steuerbares Ventil, welches eine Entnahmeleitung absperrt, eine mit dem steuerbaren Ventil gekoppelte Steuervorrichtung, welche ausgebildet ist, jeweils nach vorgegebenen Zeitintervallen das zumindest eine Ventil für eine festgelegte Zeitspanne zu öffnen, so dass Spülwasser über die Entnahmeleitung aus dem zumindest einen Strangabschnitt in den Hygienewassersammelbehälter ausströmt.
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Eine Hygienespülvorrichtung der eingangs genannten Art ist in der
DE 20 2011 105 696 U1 beschrieben. Die bekannte Hygienespülvorrichtung für mindestens einen Strangabschnitt eines Wasserleitungsnetzes umfasst zumindest eine in dem zumindest einen Strangabschnitt angebundenes steuerbares Ventil, welches ein Entnahmeleitung absperrt. Die Entnahmeleitung mündet in einen Hygienewassersammelbehälter. Das steuerbare Ventil ist mit einer Steuervorrichtung gekoppelt, welche ausgebildet ist, jeweils nach vorgegebenen Zeitintervallen das mindestens eine Ventil für eine festgelegte Zeitspanne zu öffnen, so dass Wasser über die Entnahmeleitung aus dem zumindest einen Strangabschnitt in den Spülkasten ausströmt.
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Ferner ist zumindest eine Sensorvorrichtung zum Erfassen einer Wasserentnahme aus dem zumindest einem Strangabschnitt oder aus einem weiteren Strangabschnitt vorgesehen, so dass Wasser über die Entnahmeleitung aus dem zumindest einen Strangabschnitt ausströmt, sofern keine oder keine hinsichtlich einer festgelegten Häufigkeit und/oder einer vorfestgelegten Entnahmemenge ausreichende Wasserentnahme in dem entsprechenden Zeitintervall erfolgt ist. Durch die Sensorvorrichtung zum Erfassen einer Wasserentnahme ist die bekannte Hygienespülvorrichtung in Ihrer Herstellung aufwendig, teuer und zudem störungsanfällig.
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Ferner ist nach dem Stand der Technik vorgesehen, dass die Hygienespülung pro Nutzereinheit für Kalt- und/oder Warmwasserleitung vorgenommen wird. Dadurch ist allerdings nicht sichergestellt, dass auch die Hauptverteil- und Steigeleitungen gespült werden; denn bedingt durch die stärkere Dimension der Hauptleitung fliest bei geringem Durchfluss nur inmitten des Rohres Wasser während an der Wandung kaum Durchfluss herrscht.
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Davon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Hygienespülvorrichtung der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass diese einen konstruktiv einfachen Aufbau aufweist, eine Wiederverwendbarkeit von Spülwasser sowie eine wirksame Spülung von Hauptverteil- und Steigeleitungen des Wasserleitungsnetzes gewährleistet.
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Die Aufgabe wird u. a. dadurch gelöst, dass der zumindest eine Hygienewassersammelbehälter derart mit einem WC-Spülkasten gekoppelt ist, dass ein Ablauf des Hygienewassersammelbehälters mit einem Einlauf des WC-Spülkastens verbunden ist und dass die Hygienespülvorrichtung eine Sensoreinrichtung aufweist, mittels der ein Ablaufventil des Hygienewassersammelbehälters als Reaktion auf eine WC-Spülung zur Befüllung des WC-Spülkastens mit Hygienespülwasser aus dem Hygienewassersammelbehälter automatisch betätigbar ist. Die erfindungsgemäße Hygienespülvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass in dem Hygienewassersammelbehälter zwischengespeicherte Hygienespülwasser in einer WC-Spülung wiederverwendet werden kann. Durch die Anordnung des Hygienewassersammelbehälters oberhalb des WC-Spülkastens kann durch Öffnen eines Ablaufventils des Hygienewassersammelbehälters das Hygienespülwasser in den WC-Spülkasten geleitet werden, in dem es dann für eine nächste WC-Spülung zur Verfügung steht.
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In besonders bevorzugter Ausführung ist vorgesehen, dass die Sensorvorrichtung als ein Wasser-Durchfluss-Sensor ausgebildet ist, der mit einer Frischwasserzuleitung oder dem Ablauf des WC-Spülkastens gekoppelt ist. Durch den Wasser-Durchfluss-Sensor kann zuverlässig erkannt werden, ob Frischwasser in den WC-Spülkasten einströmt bzw. gespeichertes Wasser aus dem WC-Spülkasten ausgeströmt ist. Sobald Frischwasser in den WC-Spülkasten einströmt oder das gespeicherte Wasser aus dem WC-Spülkasten ausgeströmt ist, wird ein Signal erzeugt, um Hygienespülwasser aus dem Hygienewassersammelbehälter in den WC-Spülkasten einströmen zu lassen.
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Eine alternative Ausführungsform sieht vor, dass die Sensorvorrichtung als ein die Betätigung einer WC-Betätigungseinrichtung erfassender Sensor wie Taster, Nährungssensor oder Berührungssensor ausgebildet ist.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Sensoreinrichtung mit dem Ablaufventil des WC-Spülkastens gekoppelt ist, dass beim Öffnen des Ablaufventils des WC-Spülkastens das Ablaufventil des Hygienewasser-Sammelbehälters in den offenen Zustand steuerbar ist, so dass in dem Hygienewassersammelbehälter gespeichertes Hygienespülwasser in den WC-Spülkasten geleitet wird, bevor dieser sich mit Frischwasser füllt.
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Vorzugsweise ist die Sensoreinrichtung und das Ablaufventil des Hygienewasser-Sammelbehälters mit der Steuervorrichtung gekoppelt, wobei die Steuervorrichtung ein Zeitglied aufweist, mittels dem das Ablaufventil des Hygienewassersammelbehälters zeitverzögert nach dem Empfang des Signals der Sensoreinrichtung für eine definierte Zeitspanne in den geöffneten Zustand gesteuert wird.
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Die erfindungsgemäße Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass handelsübliche Komponenten verwendet werden können, die eine einfache Montage gewährleisten. Die Sensoreinrichtung wird in einem üblichen WC-Spülkasten oder an der Frischwasserleitung montiert und ist mit dem Ablaufventil des Hygienewassersammelbehälters gekoppelt, um dieses automatisch in den offenen oder geschlossenen Zustand zu steuern. Dadurch ist gewährleistet, dass bei jeder Betätigung des WC-Spülkastens Hygienespülwasser aus dem Hygienewassersammelbehälter in den WC-Spülkasten geleitet werden kann, sofern der Hygienewassersammelbehälter gefüllt ist. Dadurch kann der Verbrauch von Frischwasser reduziert werden.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass das Ablaufventil des Hygienewassersammelbehälters als Heber-Ventil vorzugswiese elektromagnetisches Herber-Ventil ausgebildet ist.
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Der Hygienewassersammelbehälter kann z. B. über dem WC-Spülkasten angeordnet sein.
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Des Weiteren ist vorgesehen, dass der Hygienewassersammelbehälter einen Überlauf aufweist, der mit dem Ablaufrohr verbunden ist.
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Sollte in dem Hygienewassersammelbehälter keine Hygienespülwassermenge enthalten sein, wird der WC-Spülkasten wie aus dem Stand der Technik bekannt über die Kaltwasser-Strangleitung befüllt. Dazu weist der WC-Spülkasten ein Schwimmer-Ventil auf, welches mit der Kaltwasser-Strangleitung verbunden ist und bei einem vorbestimmten Wasserpegel die Wasserzufuhr unterbricht.
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Des Weiteren ist vorgesehen, dass der zumindest eine Strangabschnitt mehrere Verbrauchsstellen aufweist, wobei die Verbrauchsstellen Objektanschlüsse aufweisen, die in Reihenschaltung in die Kaltwasser-Strangleitung sowie die Warmwasser-Strangleitung eingebunden sind.
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Ferner zeichnet sich die Hygienespülvorrichtung dadurch aus, dass der Strangabschnitt als Stichleitung ausgebildet ist, an deren Ende die Entnahmeleitung mit Ventil sowie der Hygienewassersammelbehälter als letzte Verbrauchsstelle angeordnet ist.
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Dadurch ist sichergestellt, dass der gesamte Strangabschnitt durch einen Spülvorgang gespült wird, ohne dass beispielsweise in den Zuleitungen zu den einzelnen Verbrauchsstellen Leitungsabschnitte existieren, die nicht gespült werden.
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Eine besondere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die steuerbaren Ventile aller Strangabschnitt eines Wasserversorgungsnetzes über die zentrale Steuervorrichtung gleichzeitig z. B. täglich, wöchentlich nach Hygienewasserbedarfsberechnung ansteuerbar sind. Durch die gleichzeitige Spülung aller Strangabschnitte ist sichergestellt, dass auch Leitungen mit großem Rohrquerschnitt ausreichend gespült werden.
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Die Strangabschnitte weisen jeweils eine Warmwasser-Strangleitung und eine Kaltwasser-Strangleitung auf, wobei die Warmwasser-Strangleitung entweder mit einem dezentralen Wärmetauscher oder mit einem zentralen Warmwasser-Speicher verbunden ist.
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Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur aus den Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen – für sich und/oder im Kombination –, sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen.
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Es zeigen:
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1 eine Hygienespülvorrichtung eines Strangabschnitts eines Wasserleitungsnetzes mit dezentraler Wassererwärmung und
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2 eine Hygienespülvorrichtung eines Strangabschnitts eines Wasserleitungsnetzes mit zentraler Wassererwärmung.
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1 zeigt eine Hygienespülvorrichtung 10 eines Strangabschnitts 12 eines Wasserleitungsnetzes 14. Der Strangabschnitt 12 umfasst eine Vielzahl von Verbrauchsstellen wie Badewanne 16, Dusche 18, Waschbecken 20 und Spüle 22, die über eine Warmwasser-Strangleitung 24 mit einem Ausgang 28 eines Wärmetauschers 30 verbunden sind. Ein Eingang 32 des Wärmetauschers ist über eine Kaltwasserleitung 34 und ein Ventil 36 mit dem Wasserleitungsnetz 14 verbunden. Ferner sind die Verbrauchsstellen 16, 18, 20, 22 über eine Kaltwasser-Strangleitung 38 über das Ventil 36 mit dem Wasserleitungsnetz 14 verbunden. Der Wärmetauscher 30 ist des Weiteren mit einer Heizungs-Vorlaufleitung 40 und einer Heizungs-Rücklaufleitung 42 zur Wärmeversorgung verbunden.
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Die Verbrauchsstellen 16, 18, 20, 22 sind über ihre jeweiligen Objektanschlüsse 44, 46, 48 in Reihenschaltung in die Warmwasser-Strangleitung 24 sowie die Kaltwasser-Strangleitung 38 eingebunden. Ausgehend von den Objektanschlüssen 44 der letzten Verbrauchsstelle 16 erstreckt sich eine Warmwasser-Entnahmeleitung 50 sowie eine Kaltwasser-Entnahmeleitung 52 in einen Hygienewassersammelbehälter 54 zur Aufnahme einer Spülwassermenge des zumindest einen Strangabschnitts 12.
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Jede der Entnahmeleitungen 50, 52 ist mit einem steuerbaren Ventil 56, 58 verbunden, über welches der Wasserzufluss in den Hygienewassersammelbehälter 54 steuerbar ist. Die steuerbaren Ventile 56, 58 sind mit einer Steuereinrichtung 60 gekoppelt, welche ausgebildet ist, jeweils nach vorgegebenen Zeitintervallen die Ventile 56, 58 für eine festgelegte Zeitspanne zu öffnen, so dass Wasser über die Entnahmeleitungen 50, 52 aus dem Strangabschnitt 12 in den Hygienewassersammelbehälter 54 ausströmt.
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Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass der zumindest eine Hygienewassersammelbehälter 54 oberhalb eines WC-Spülkastens 62, angeordnet ist. Ferner ist ein Ablauf 64 des Hygienewassersammelbehälters 54 über ein Ablaufrohr 66 mit einem Einlauf 68 des WC-Spülkastens 62 gekoppelt. Des Weiteren umfasst der Hygienewassersammelbehälter 54 ein steuerbares Ablaufventil 70, welches über einen Aktor 72 wie Heber steuerbar ist. Der Aktor 72 ist mit der Steuereinrichtung 60 verbunden. Der WC-Spülkasten 62 ist handelsüblich ausgebildet und umfasst eine Betätigungseinrichtung 76, mittels der üblicherweise ein Ablaufventil 78 des WC-Spülkastens 62 steuerbar ist. Des Weiteren umfasst der Hygienewassersammelbehälter 54 ein Überlaufrohr 80, welches mit dem Auslaufrohr 66 gekoppelt ist.
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Der WC-Spülkasten 62 ist über einen Objektanschluss 82 mit der Kaltwasser-Strangleitung 52 verbunden und in diese in Reihenschaltung eingeschleift. Der Kaltwasseranschluss 82 ist über eine Frischwasserleitung 83 mit einem in dem WC-Spülkasten 62 integrierten Ventil 84 wie Schwimmerventil gekoppelt, über welches die Wasserzufuhr in den WC-Spülkasten 62 gesteuert wird. Als Überlaufschutz weist der WC-Spülkasten einen Überlauf 86 auf, der in einem Ablaufrohr 88 mündet, das mit einem WC-Ablaufkörper 90 verbunden ist, dessen Ablauf mit einem Kanal (nicht dargestellt) gekoppelt ist.
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Zur Erfassung eines WC-Spülvorgangs ist in oder an der Frischwasserzuleitung 83 eine Sensoreinrichtung 85 in Form eines Durchflusssensors vorgesehen, über den der Zufluss von Frischwasser in den WC-Spülkasten nach Betätigung der Betätigungseinrichtung 76 erfasst wird. Der Durchflusssensor 85 ist mit der Steuereinrichtung 60 gekoppelt.
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Nachfolgend wird er Betrieb der Hygienespülvorrichtung beschrieben. Die Steuervorrichtung 60 ist derart programmiert, dass die Ventile 56, 58 zum Beispiel innerhalb von 24 Stunden einmal bzw. wöchentlich für eine festgelegte Zeitspanne geöffnet werden. Dadurch entleeren sich die Warmwasser-Strangleitungen 24 sowie die Kaltwasser-Strangleitung 38 in den Hygienewassersammelbehälter 54 bis zu einem vorgegebenen Pegel, der durch die vordefinierte Zeitspanne festgelegt ist. Jeder Strangabschnitt 12 wird somit z. B. täglich mit ca. 9 Liter Wasser gespült. Dadurch ist ohne Nutzereinfluss sichergestellt, dass sich eine Stagnation des Wassers nicht bildet und somit die Gefahr der Bildung von legionella Pseudomonas reduziert ist.
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Das in dem Hygienewassersammelbehälter 54 gesammelte Hygienespülwasser wird dann bei einer nächsten WC-Spülung in den WC-Spülkasten 62 geleitet. Hierzu ist der Ablauf 64 des Hygienewassersammelbehälters 54 über das Ablaufrohr 66 mit einem Einlauf 68 des WC-Spülkastens 62 gekoppelt. Somit wird das Hygienespülwasser in dem Hygienewassersammelbehälter 54 aufgefangen, gespeichert und bei der nächsten WC-Spülung in den WC-Spülkasten übergeleitet.
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Bei Betätigung der Betätigungseinrichtung 76 des WC-Spülkastens 62 wird zunächst das Ablaufventil 78 geöffnet und das in dem WC-Spülkasten 62 gespeicherte Spülwasser durch das Ablaufrohr 88 in die WC-Schüssel geleitet. Durch das abfließende Wasser sinkt der Wasserspiegel in dem WC-Spülkasten, wodurch das Schwimmer-Ventil 84 in den geöffneten Zustand gesteuert wird und Frischwasser in den WC-Spülkasten strömt. Der Zufluss von Frischwasser wird durch den Durchflusssensor 85 erfasst und an die Steuervorrichtung 60 gelenkt, welche den Aktor 72 zum Öffnen des Ablaufventils 70 ansteuert. Die Ansteuerung kann durch ein in der Steuervorrichtung integriertes Zeitglied zeitverzögert erfolgen, um sicherzustellen, dass der WC-Spülkasten entleert und das Ablaufventil des Spülkastens wieder vollständig geschlossen ist, bevor das Hygienespülwasser aus dem Hygienewassersammelbehälter einströmt.
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Somit kann das in dem Hygienewassersammelbehälter 54 gespeicherte Wasser über den Ablauf 64 und das Ablaufrohr 66 in den WC-Spülkasten 62 geleitet werden. In diesem Moment ist das Ablaufventil 78 bereits geschlossen, so dass der WC-Spülkasten 62 mit dem Spülwasser des Hygienewassersammelbehälters 54 gefüllt wird. Gegebenenfalls erfolgt ein weiteres Auffüllen des WC-Spülkastens 62 über das Schwimmerventil 84 bis zu einem vorgegebenen Level.
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Die Freigabe des Hygienewassersammelbehälters 54 erfolgt immer über die Sensoreinrichtung 85 unabhängig davon, ob der Hygienewassersammelbehälter 54 gefüllt oder leer ist.
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Für den Fall, dass die WC-Spülung während eines Hygienespülintervalls nicht betätigt wurde, ist vorgesehen, dass durch die Ventile 56, 58 während der festgelegten Zeitspanne einströmendes Wasser über den Überlauf 80 des Hygienewassersammelbehälters 54 in den WC-Spülkasten 62 gelangt und sodann über den Überlauf 86 des Spülkastens in den Kanal abgeleitet wird.
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2 zeigt die Hygienespülvorrichtung 10 mit einem weiteren Strang 92 des Wasserleitungsnetzes 14. Der Strangabschnitt 92 kann sich beispielsweise in einem anderen Gebäudeabschnitt befinden, wobei jedoch dieselbe Kaltwasser-Versorgungsleitung benutzt wird.
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Bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Warmwasser-Strangleitung 24 über ein Ventil 96 mit einer Warmwasser-Steigleitung 98 verbunden, während die Kaltwasser-Strangleitung 38 über ein Ventil 100 mit der Kaltwasser-Steigleitung 14 verbunden ist. Die weiteren Komponenten des Strangabschnitts 92 entsprechen den Komponenten des Strangabschnitts 12 gemäß 1, so dass insoweit auf die Beschreibung zu 1 verwiesen wird.
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Die Kaltwasser-Steigleitung 14 ist an eine Kaltwasser-Hauptleitung 102 angeschlossen, die über Absperrventile 104, 106, eine Rückschlagklappe 108 und ein weiteres Ventil 110 mit einem zentralen Warmwasser-Speicher 112 verbunden ist. An dem zentralen Warmwasser-Speicher 112 sind übliche Komponenten wie Sicherheitsventil 114 sowie Ausdehnungsgefäß 116 funktionell angeordnet.
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Ein Warmwasserausgang 118 des Warmwasser-Speichers 112 ist über ein Ventil 120 und ein Thermometer 114 mit der Warmwasser-Steigleitung 98 verbunden und versorgt den Strangabschnitt 92 mit Warmwasser. Des Weiteren umfasst das Wasserleitungssystem 94 eine Zirkulationsleitung 116, die über ein Absperrventil 118 mit einer Pumpe 120 verbunden ist, die über ein Thermometer 122, eine Rückschlagklappe 124 und ein Ventil 126 mit einem Eingang des Wasserspeichers 112 verbunden ist. Zwischen dem Absperrventil 118 und der Pumpe 120 ist ein Magnetventil 126 zur Hygienespülung der Zirkulationsleitung vorgesehen. Der zentrale Warmwasserspeicher 112 ist eingangsseitig mit einer Wärmequelle 128 verbunden, um warmes Wasser zu erzeugen.
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Die erfindungsgemäße Hygienespülvorrichtung zeichnet sich gegenüber dem Stand der Technik dadurch aus, dass keine Sensorik notwendig ist, um den Wasserfluss einzelner Nutzeinheiten zu erfassen, sondern dass die Hygienespülung über das Steuergerät vorprogrammiert z. B. einmal in 24 Stunden oder nach Hygienebedarf, vorzugsweise nachts, ausgeführt wird.
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Durch die Spülung werden zeitgleich mehrere Strangabschnitt 12, 92 gespült. Ergänzend kann eine Spülung in der Zirkulationsleitung über das Magnetventil 126 durchgeführt werden. Obige Maßnahmen gewährleisten, dass die Hauptverteil- und Steigleitungen der Wasserversorgung 94 mitgespült werden. Nach dem Stand der Technik werden zwar die Endverbraucher gespült, wobei jedoch in den Hauptverteil- und Steigleitungen nicht ausreichend Wasser erneuert wird. Bedingt durch die stärkeren Dimensionen der Hauptleitung fließt bei geringem Durchfluss nur inmitten des Rohres Wasser, wohingegen an der Innenwandung kaum Durchfluss herrscht. Allerdings befinden sich die Nährstoffe für legionella Pseudomonas oder ähnliche in den Ablagerungen der Rohrwandung.
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Die erfindungsgemäße Spülvorrichtung ermöglicht somit ein Spülen der gesamten Strangeinheiten 12, 92 einschließlich Verteil- und Steigleitungen entsprechend der Hygienevorschrift.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202011105696 U1 [0002]