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Die Erfindung betrifft eine Rollenoffsetdruckmaschine zur Bedruckung einer flächigen, von einer Rolle abgerollten Materialbahn, insbesondere Karton oder Liner für Wellpappe oder Verpackungen, mit zumindest einem Druckwerk zur Bedruckung eines abgerollten Abschnitts der Materialbahn und mit einer Abrollvorrichtung zur Abrollung der Materialbahn von der Rolle und zur Zuführung der abgerollten Materialbahn zum Druckwerk.
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Rollenoffsetdruckmaschinen mit zumindest einem Druckwerk sind allgemein bekannt und werden vielfach eingesetzt, um Druckprodukte mit hoher Geschwindigkeit zu bedrucken. Druckprodukte, die beispielsweise auf Rollenoffsetdruckmaschinen gedruckt werden, sind Seiten für Tageszeitungen oder für Taschenbücher. Zum gleichzeitigen beidseitigen Bedrucken und Transportieren der Materialbahn werden dabei zwei einander gegenüberliegend angeordnete rotierende Druckzylinder verwendet, zwischen denen die Materialbahn in einer Bearbeitungsrichtung verläuft. Die Druckzylinder rotieren in entgegengesetzten Richtungen und transportieren die Materialbahn in der Bearbeitungsrichtung.
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Aufgrund des geringen Flächengewichtes von für Tageszeitungen oder Taschenbücher verwendeten Papiers ist die Materialbahn sehr leicht, so dass sie mit hoher Geschwindigkeit bedruckt werden kann. Beispielsweise können die Druckzylinder mit bis zu 50.000 Überrollungen pro Stunde betrieben werden, wobei die Druckzylinder einen Durchmesser von beispielsweise 125, 250, 500 oder 1000 mm aufweisen können.
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Die zu bedruckende Materialbahn wird also mit einer hohen Geschwindigkeit durch die Druckvorrichtung bewegt. Dünne Materialbahnen, wie beispielsweise Zeitungspapier, sind hochflexibel und können zumindest geringe Geschwindigkeitsunterschiede innerhalb oder vor beziehungsweise nach der Druckvorrichtung durch Verformung ausgleichen. Materialien mit einer höheren Steifigkeit können jedoch nicht ohne Weiteres mit solch hohen Geschwindigkeiten bedruckt werden.
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Ferner sind Rollenoffsetdruckmaschinen bekannt, die mit geringerer Geschwindigkeit Karton oder Liner für Wellpappe oder Verpackungen einseitig bedrucken können. Druckprodukte sollen jedoch außer durch Bedrucken noch anderweitig verarbeitet werden. Daher ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Rollenoffsetdruckmaschine bereitzustellen, die flexibler einsetzbar ist.
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Die Aufgabe wird für die eingangs genannte Rollenoffsetdruckmaschine erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Rollenoffsetdruckmaschine mit einem Lackmodul zur einseitigen Beschichtung der bedruckten Materialbahn ausgestaltet ist, wobei das Lackmodul dem Druckwerk nachgeschaltet ist.
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Bei Verwendung des Lackmoduls kann die Materialbahn, und insbesondere die bedruckte Seite der Materialbahn, mit einer Beschichtung versehen und hierdurch beispielsweise der visuelle Eindruck des Druckproduktes durch Hinzufügen eines Glanzeffektes verbessert werden.
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Einseitig bedruckte und beschichtete Druckprodukte können mit den bestehenden Rollenoffsetdruckmaschinen nicht gefertigt werden, da bestehende Rollenoffsetdruckmaschinen bisher nur zur Bedruckung von Druckprodukten verwendet wurden, die ohne Beschichtung verwendbar sind. Sollen die Druckprodukte dennoch beschichtet werden, geschieht dies offline, also auf einer separaten Lackiermaschine. Rollenoffsetdruckmaschinen mit Lackmodulen, denen die bedruckte Materialbahn nach dem Bedrucken automatisch zugeführt wird, sind im Stand der Technik nicht bekannt.
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Die erfindungsgemäße Lösung kann durch verschiedene, jeweils für sich vorteilhafte, beliebig miteinander kombinierbare Ausgestaltungen weiter verbessert werden. Auf diese Ausgestaltungsformen und die mit ihnen verbundenen Vorteile ist im Folgenden eingegangen.
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Gemäß einer ersten Ausgestaltung kann die Rollenoffsetdruckmaschine mit einem Lackmodul zur zumindest einseitigen Beschichtung der bedruckten Materialbahn ausgestaltet sein. Insbesondere kann das Lackmodul der Druckvorrichtung in der Bearbeitungsrichtung nachgeschaltet sein, so dass bereits bedruckte Abschnitte der Materialbahn dem Lackmodul von der Druckvorrichtung automatisch zugeführt werden.
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Das Lackmodul kann ausgebildet sein, bedruckte Materialbahnen aus Karton oder Liner, also mit einem hohen Flächengewicht von beispielsweise 100 g/m2, 200 g/m2, 410 g/m2 oder gar bis zu 800 g/m2 zu handhaben und einseitig zu beschichten. Bekannte Lackmodule handhaben und beschichten nicht derart schweres und folglich steiferes Rollenmaterial wie die Materialbahn, sonder lediglich Bogenmaterial mit einem vergleichbaren Flächengewicht. Die mit dem erfindungsgemäßen Lackmodul handhabbare Masse kann also größer sein als bei bekannten Lackmodulen.
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Um weitere Beschichtungen aufbringen zu können, kann die Rollenoffsetdruckmaschine weitere Lackmodule aufweisen, denen die bedruckte und womöglich bereits ein- oder mehrfach beschichtete Materialbahn im Betrieb zugeführt ist.
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Das Lackmodul kann ein die bedruckte Materialbahn im Betrieb einseitig beschichtendes Lackwerk und eine dem Lackwerk in der Bearbeitungsrichtung nachgeschaltete Trockeneinrichtung zur Trocknung der beschichteten Materialbahn aufweisen. Die Trockeneinrichtung kann die Materialbahn beispielsweise thermisch, etwa mit Hilfe von Wärmestrahlern, eines Heißgebläses oder mit einem die Materialbahn im Betrieb kontaktierenden und beheizten Trockenzylinder beziehungsweise mit Hilfe eines UV-Strahlers trocknen. Die Beschichtung wird durch die Trockeneinrichtung schneller trocken, so dass die beschichtete Materialbahn zügig weiteren Bearbeitungsstationen der Rollenoffsetmaschine oder einer anderen Maschine zugeführt werden kann.
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Ferner kann die Rollenoffsetdruckmaschine eine Trockeneinrichtung aufweisen, die der Druckvorrichtung nachgeschaltet und die ausgebildet ist, im Betrieb auf einer Seite der Materialbahn aufgedruckte Farbe zu trocknen. Die Trockeneinrichtung kann die Farbe beispielsweise thermisch trocknen, so dass diese sich nicht bei Handhabung der bedruckten Materialbahn löst und beispielsweise an den Händen einer die Materialbahn handhabenden Person haften bleibt. Das Trockenmodul kann zwischen der Druckvorrichtung und dem Lackmodul angeordnet sein, so dass es die Druckfarbe trocknet bevor die bedruckte Materialbahn dem Lackmodul zugeführt wird. Hierdurch wird verhindert, dass sich noch nicht getrocknete und/oder fixierte Farbe mit der aufgebrachten Beschichtung vermischt und hierdurch womöglich verläuft.
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Um die getrocknete Materialbahn möglichst schnell weiterverarbeiten zu können, kann die Rollenoffsetdruckmaschine ein der Trockeneinrichtung nachgeschaltetes Kühlmodul zur Kühlung der getrockneten Materialbahn aufweisen. Ist die Materialbahn nach der Trocknung für die weitere Verarbeitung zu warm, kann das Kühlmodul die Temperatur der Materialbahn zügig reduzieren. Das Kühlmodul kann beispielsweise zwischen der die Druckfarbe trocknenden Trockeneinrichtung und dem Lackmodul oder nach der die Beschichtung trocknenden Trockeneinrichtung angeordnet sein. Zur Kühlung der Materialbahn kann das Kühlmodul ein Kühlfluid verwenden, das im Betrieb die Materialbahn direkt kühlt. Zusätzlich oder alternativ kann das Kühlmodul einen Kühlzylinder aufweisen, den das Kühlfluid im Betrieb kühlt und der die Materialbahn zur Kühlung kontaktiert.
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Um die fertig bedruckte und beschichtete Materialbahn einfach handhaben und zum Beispiel weiteren Fertigungsschritten zuführen zu können, kann die Rollenoffsetdruckmaschine ein in der Bearbeitungsrichtung am Ende der Rollenoffsetdruckmaschine vorgesehenes Aufrollmodul zum Aufrollen der bedruckten Materialbahn auf eine Rolle aufweisen. Viele Verarbeiter von bedruckten Materialien können mit auf Rolle aufgerollten bedruckten Materialbahnen wirtschaftlicher fertigen als beispielsweise mit zugeschnittenen Druckprodukten. Zum Beispiel kann ein Hersteller von Wellpappe die aufgerollte bedruckte und gegebenenfalls beschichtete Materialbahn bei der Herstellung der Wellpappe direkt als Außendecke auf eine Welle aus Karton aufbringen. Die bedruckte Außendecke kann somit in einem Rolle-zu-Rolle-Kaschierverfahren auf die Welle und folglich die Wellpappe in einem Rolle-zu-Rolle-Verfahren herstellbar sein.
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Falls jedoch zugeschnittene Druckprodukte gewünscht sind, kann die Rollenoffsetdruckmaschine eine in Bearbeitungsrichtung am Ende der Rollenoffsetdruckmaschine vorgesehene Zuschneidevorrichtung zum Zuschneiden von flächigen Druckprodukten aus der bedruckten und gegebenenfalls beschichteten Materialbahn aufweisen.
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Das Aufrollmodul und die Zuschneidevorrichtung können dabei gegeneinander auswechselbar ausgestaltet sein, so dass je nach Bestellung Druckprodukte auf Rolle oder zugeschnitten gefertigt werden können.
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Das eingangs genannte Druckwerk der Rollenoffsetdruckmaschine kann ausgestaltet sein, dem Lackmodul die einseitig bedruckte Materialbahn zu übergeben, ohne dass die bedruckte Materialbahn hierzu manuell gehandhabt werden muss. Das Druckwerk kann hierfür mit einem Übergabemechanismus und/oder das Lackmodul mit einem Transport- beziehungsweise Übernahmemechanismus ausgestaltet sein.
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Ferner kann das Druckwerk die abgerollte Materialbahn, insbesondere Karton oder Liner für Wellpappe oder Verpackungen, einseitig bedrucken, wobei das Druckwerk hierfür mit einem Druckzylinder zur einseitigen Bedruckung der Materialbahn und mit einem Gegendruckzylinder zum Andrücken der Materialbahn an den Druckzylinder ausgebildet ist. Durch die Verwendung nur eines Druckzylinders mit einem Gegendruckzylinder anstelle von zwei Druckzylindern kann mit der Rollenoffsetdruckmaschine die abgerollte Materialbahn einseitig bedruckt werden, was mit bisherigen zwei Druckzylinder aufweisenden Rollenoffsetdruckmaschinen nicht möglich war. Druckzylinder können nämlich nicht trocken, also ohne mit Druckfarbe benetzt zu sein, da das zum Übertragen der Druckfarbe notwendige elastische Material, das den Druckzylinder an seiner Mantelfläche umgibt, im trockenen Betrieb beschädigt würde.
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Dadurch, dass die Druckvorrichtung zum Bedrucken von Materialbahnen aus Karton oder Liner, also mit einem hohen Flächengewicht von beispielsweise 100 g/m2, 200 g/m2, 410 g/m2 oder gar bis zu 800 g/m2 ausgestaltet ist, können auch Kartonwaren oder Liner für Wellpappe oder Verpackungen bedruckt werden. Materialbahnen mit einem hohen Flächengewicht sind allgemein steifer als Materialbahnen mit einem niedrigeren Flächengewicht.
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Um Produkte mit den genannten hohen Flächengewichten bedrucken zu können, ist die Druckvorrichtung bevorzugt ausgestaltet, den Druckzylinder und den Gegendruckzylinder langsamer und beispielsweise mit maximal 20.000, 25.000 oder 30.000 Überrollungen pro Stunde zu betreiben.
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Zum einseitigen Bedrucken weist die Druckvorrichtung nur einen mit dem Gegendruckzylinder interagierenden Druckzylinder auf.
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Im Folgenden ist die Erfindung beispielhaft anhand von Ausführungsformen mit Bezug auf die Zeichnungen erläutert. Die unterschiedlichen Merkmale der Ausführungsformen können dabei unabhängig voneinander kombiniert werden, wie es bei den einzelnen vorteilhaften Ausgestaltungen bereits dargelegt wurde.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Druckwerkes der erfindungsgemäßen Rollenoffsetdruckmaschine; und
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2 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels der Rollenoffsetdruckmaschine.
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Zunächst sind Aufbau und Funktion eines Druckwerkes 1 der erfindungsgemäßen Rollenoffsetdruckmaschine mit Bezug auf das Ausführungsbeispiel der 1 beschrieben.
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Das Druckwerk 1 ist auf einem Boden 2, beispielsweise einer Fabrikhalle, stehend dargestellt. In einer Bearbeitungsrichtung B ist eine Materialbahn 3 aus flächigem Material dem Druckwerk 1 zugeführt und verläuft durch das Druckwerk 1 hindurch. Die Materialbahn 3 reicht entgegen der Bearbeitungsrichtung B bis zu einer Rolle, auf der die Materialbahn 3 bis zu ihrer Bedruckung mit dem Druckwerk 1 aufgerollt war. Die Materialbahn 3 ist dem Druckwerk 1 als sogenannte Endlosbahn zugeführt, deren maximale Länge der Gesamtlänge an auf der Rolle aufgerollter Materialbahn 3 entspricht. Das Druckwerk 1 ist ausgebildet, um die Materialbahn 3 in der Betriebsrichtung B zu transportieren.
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Um die Materialbahn 3 mit einer Druckfarbe bedrucken zu können, ist das Druckwerk 1 mit einem Druckzylinder 4 ausgebildet. Der Druckzylinder 4 ist beispielsweise mit einer flexiblen Oberfläche ausgebildet, um die Druckfarbe auf die Materialbahn 3 aufbringen zu können. Die flexible Oberfläche des Druckzylinders 4 kann beispielsweise ein Gummituch oder -sleeve sein, das um den Druckzylinder 4 herum gewickelt oder auf den Druckzylinder 4 aufgezogen und an diesem befestigt ist. Im Betrieb darf die flexible Oberfläche nicht über längere Zeit trocken, also ohne Druckfarbe, betrieben werden, da sie sich bei trockenem Betrieb schnell erwärmt und dadurch rapide altert.
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Dem Druckzylinder 4 ist ein Gegendruckzylinder 5 quer zur Bearbeitungsrichtung B gegenüberliegend angeordnet. Zwischen dem Druckzylinder 4 und dem Gegendruckzylinder 5 verläuft im Betrieb des Druckwerks 1 die Materialbahn 3, die durch den Gegendruckzylinder 5 gegen den Druckzylinder 4 gedrückt werden kann. Der Gegendruckzylinder 5 ist ausgebildet, um trocken, also ohne mit Druckfarbe benetzt zu sein, betrieben zu werden. Beispielsweise ist der Gegendruckzylinder 5 mit einer metallischen Mantelfläche versehen, die im Betrieb als Andruckfläche die Materialbahn 3 gegen den Druckzylinder 4 drückt. Der Gegendruckzylinder 5 kann optional ausgebildet sein, seine Mantelfläche im Betrieb zu kühlen.
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Mehrere und beispielsweise drei Walzen 6 transportieren Druckfarbe von einem Druckfarbenbehälter 7 zu einem Plattenzylinder 8, der ausgewählte Teile der Druckfarbe an den Druckzylinder 4 abgibt. Die Walzen 6 liegen aneinander und am Plattenzylinder 8 an und übertragen durch gekoppelte Rotation die Druckfarbe aufeinander und auf den Plattenzylinder 8, wobei die Druckfarbe gleichmäßig auf die Oberfläche des Plattenzylinders 8 verteilt wird.
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2 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Rollenoffsetdruckmaschine 10, wobei für Elemente, die in Funktion und/oder Aufbau den Elementen des Ausführungsbeispiels der 1 entsprechen, dieselben Bezugszeichen verwendet sind. Der Kürze halber wird lediglich auf die Unterschiede zum Ausführungsbeispiel der 1 eingegangen.
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Die Rollenoffsetdruckmaschine 10 ist mit einer Abrollvorrichtung 11 gezeigt, die eine Rolle 12 zu bedruckender Materialbahn 3 hält. Das Abrollmodul 11 kann beispielsweise ein Rollenwechsler und insbesondere ein so genannter Autopaster oder Stillstandsrollenwechsler sein.
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In der Bearbeitungsrichtung B ist dem Abrollmodul 11 ein Spannmodul 13 nachgeschaltet, dem die von der Rolle 12 abgerollte Materialbahn 3 zugeführt ist. Das Spannmodul 13 kann ein Vorspannwerk sein, durch das die mechanische Spannung der abgerollten und dem Druckwerk 1 zugeführten Materialbahn 3 geändert werden kann.
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In der Bearbeitungsrichtung B hinter dem Spannmodul 13 weist die Rollenoffsetdruckmaschine 10 eine Druckvorrichtung 14 zum Bedrucken der Materialbahn 3 auf. Die Materialbahn 3 ist der Druckvorrichtung 14 in der Bearbeitungsrichtung B vom Spannmodul 13 zugeführt dargestellt. Die Druckvorrichtung 14 kann wenigstens ein Druckwerk 1 zum einseitigen Bedrucken der Materialbahn 3 aufweisen. Um mehrere Farben auf die Materialbahn 3 aufbringen zu können, kann die Druckvorrichtung 14 jedoch auch mehrere und beispielsweise drei, vier, fünf oder mehr Druckwerke 1, 1’, 1’’ aufweisen, die aus Pappe oder Liner bestehende Materialbahnen 3 einseitig bedrucken können und denen im Betrieb nacheinander die Materialbahn 3 zugeführt ist.
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Falls die auf die Materialbahn 3 aufgedruckte Druckfarbe getrocknet werden soll, kann die Rollenoffsetdruckmaschine 10 mit einer Trockeneinrichtung 15 ausgebildet sein, der die bedruckte Materialbahn 3 von der Druckvorrichtung 14 zugeführt ist.
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Um die Spannung der Materialbahn 3 nach der Druckvorrichtung 14 einstellen zu können, kann die Rollenoffsetdruckmaschine 10 ein weiteres Spannmodul 13’ aufweisen, das die Materialbahn 3 von der Druckvorrichtung 14 oder der Trockeneinrichtung 15 empfängt.
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Sollte die bedruckte Materialbahn 3 nach dem Bedrucken in der Druckvorrichtung 14 ohne weitere Bearbeitung durch die Rollenoffsetdruckmaschine 10 einer anderen Bearbeitungsmaschine zugeführt werden, kann die Materialbahn 3 nach dem Verlassen der Druckvorrichtung 14 beispielsweise einem Aufrollmodul 16 oder einer Zuschneidevorrichtung 17 zugeführt sein. Mit dem Aufrollmodul 16 kann die Materialbahn 3 zu einer Rolle 18 aus bedruckter Materialbahn 3 aufgerollt werden. Die Zuschneideeinrichtung 17 kann die Materialbahn 3 längs und/oder quer in Stücke schneiden. Zum Zerschneiden der Materialbahn 3 quer zur Bearbeitungsrichtung B ist die Zuschneidevorrichtung 17 des Ausführungsbeispiels der 2 mit einem Querschneider 19 ausgebildet. Dem Querschneider 19 ist in der Bearbeitungsrichtung B eine Überlappungseinrichtung 20 nachgeschaltet, in der die aus der Materialbahn 3 herausgeschnittenen Druckprodukte 21 miteinander überlappt werden. Ein der Überlappungseinrichtung 20 in Bearbeitungsrichtung B folgender Abstapler 22 nimmt die Druckprodukte 21 auf und richtet sie als Stapel zueinander aus. Die Rollenoffsetdruckmaschine 10 kann dabei ausgebildet sein, dass das Aufrollmodul 16 und die Zuschneidevorrichtung 17 bedarfsweise gegeneinander tauschbar sind.
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Um beispielsweise den visuellen Eindruck der Bedruckung zu ändern, kann die bedruckte und optional getrocknete Materialbahn 3 einem der Druckvorrichtung 14 direkt oder indirekt in der Bearbeitungsrichtung B folgenden Lackmodul 23 zugeführt werden. Mit dem Lackmodul 23 kann die Materialbahn 3 beschichtet werden, so dass die bedruckte Seite der Materialbahn 3 zum Beispiel glänzt. Dies ist insbesondere bei der Herstellung von Außenseiten von Verkaufsverpackungen wünschenswert.
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Die Druckvorrichtung 14 oder die der Druckvorrichtung 14 nachgeschaltete Trockenvorrichtung 15 kann mit einem Übergabemechanismus ausgeformt sein, mit dem die bedruckte Materialbahn 3 dem Lackmodul 23 automatisch übergeben werden kann. Alternativ oder zusätzlich kann das Lackmodul 23 einen Transport- oder Übernahmemechanismus aufweisen, der die bedruckte Materialbahn 3 entgegennimmt und durch das Lackmodul 23 transportiert. Die bedruckte Materialbahn 3 braucht also nicht manuell zwischen der Druckvorrichtung 14 und dem Lackmodul 23 transportiert werden.
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Um die im Lackmodul 23 aufgebrachte Beschichtung möglichst schnell trocknen zu können, kann die Rollenoffsetdruckmaschine 10 eine Trockeneinrichtung 24 aufweisen, die einem Lackwerk des Lackmoduls 23 nachgeschaltet ist. Die Trockeneinrichtung 24 empfängt die beschichtete Materialbahn 3 vom Lackwerk und trocknet die Beschichtung.
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Durch die Trocknung der Beschichtung in der Trockeneinrichtung 24 kann die Materialbahn 3 sich so stark erwärmen, dass sie nicht ohne weiteres zur Rolle 18 aufgerollt oder zu den Druckprodukten 21 zugeschnitten werden sollte. Folglich kann die Rollenoffsetdruckmaschine 10 mit einem Kühlmodul 25 ausgebildet sein, das zwischen der Trockeneinrichtung 24 und dem Aufrollmodul 16 bzw. der Zuschneidevorrichtung 17 die Materialbahn 3 im Betrieb kühlt. Zusätzlich oder alternativ zum Kühlmodul 25 kann auch nach der Trockeneinrichtung 15 ein Kühlmodul die getrocknete bedruckte Materialbahn 3 aufnehmen und kühlen.