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Die Erfindung betrifft eine passive Schutzeinrichtung neben einer Fahrbahn gemäß den Merkmalen im Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine derartige passive Schutzeinrichtung zählt im Umfang der
DE 43 35 904 C2 zum Stand der Technik. Sie weist in den Boden eingelassene stählerne Pfosten mit einem Doppel-T- oder sigmaförmigen Querschnitt und fahrbahnseitig den Pfosten zugeordnete, schussweise aneinander gesetzte, geneigte Leitbleche aus Stahl auf. Zur Verbindung der Leitbleche mit den Pfosten sind auf die den Leitblechen zugewandten Seiten der Pfosten keilförmige Versteifungsstege geschweißt. Auf die Versteifungsstege sind in Längsrichtung der Leitbleche sich erstreckende Laschen geschweißt, über welche die Leitbleche unter Verwendung von Schraubmitteln mit den Pfosten verbunden werden. Die unteren Randabschnitte der Leitbleche fassen in den Boden neben den Pfosten. Mit abgekanteten oberen Längsstreifen übergreifen die Leitbleche die Pfosten. Hier besteht keine Verbindung zwischen den Leitblechen und den Pfosten. Der Neigungswinkel der Leitbleche gegenüber der Vertikalen beträgt zwischen 5° und 10°. Im Stoßbereich zweier Leitbleche sind diese hinterfassende und mit den Leitblechen verschraubte Stoßlaschen vorgesehen.
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Mit einer derartigen passiven Schutzeinrichtung soll den Nachteilen entgegengewirkt werden, die in Verbindung mit Betongleitwänden bekannt geworden sind.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung bildet es, die bekannte passive Schutzeinrichtung dahingehend weiter zu entwickeln, dass die Nachgiebigkeit des gesamten Systems erhöht wird.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht in den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 10.
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Durch die Eingliederung von Deformationselementen zwischen die der Fahrbahn abgewandten Rückseiten der Leitbleche und die nunmehr mit einem im Querschnitt C-förmigen Profil versehenen Pfosten wird eine deutlich höhere Nachgiebigkeit des Systems im Falle eines Auffahrunfalls erreicht. Hierbei ist es von Bedeutung, dass die Deformationselemente nur an den Pfosten fixiert sind. Die Leitbleche werden von den Deformationselementen lediglich kontaktiert. Allerdings ist nunmehr eine kopfseitige Befestigung der Leitbleche über ihre oberen Längsstreifen an den Pfosten vorgesehen.
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Vorzugsweise sind die Deformationselemente rohrförmig ausgebildet, d. h. sie können aus Rohrstücken bestehen, die von Rohren lediglich abgelängt werden müssen. Ihre Länge entspricht etwa der Dicke der Pfosten in Längsrichtung der Schutzeinrichtung gesehen.
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Die Fixierung der Deformationselemente an den Pfosten erfolgt insbesondere durch Schraubmittel, welche die Deformationselemente mit den den Leitblechen zugewandten Schenkeln der Pfosten verbinden.
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Zwischen jedem Pfosten und dem benachbarten Leitblech kann lediglich ein Deformationselement angeordnet sein. Zweckmäßig sind jedoch mehrere Deformationselemente übereinander liegend vorgesehen. Aufgrund der Neigung der Leitbleche zur Vertikalen besitzen dann die übereinander liegenden Deformationselemente vorzugsweise unterschiedliche Durchmesser.
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Bei zwei paarweise übereinander liegenden Deformationselementen, die denselben Durchmesser aufweisen können, ist es sinnvoll, dass ein 1. Deformationselement mit einem Pfosten verschraubt und das andere 2. Deformationselement mit dem 1. Deformationselement verschweißt ist. Vorzugsweise ist das jeweils höher liegende 1. Deformationselement mit dem Pfosten verschraubt.
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Die Festlegung der oberen Längsstreifen der Leitbleche kopfseitig der Pfosten erfolgt über Verschraubungen, wozu an den Kopfseiten der Pfosten entsprechende Kopfplatten befestigt, insbesondere verschweißt, sind.
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Eine verbessere Lagefixierung der Leitbleche kopfseitig der Pfosten, zum Beispiel bei der Montage einer Schutzeinrichtung, erfolgt dadurch, dass die oberen Längsstreifen der Leitbleche hinter die Pfosten fassende Randleisten aufweisen.
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Die unteren Längskanten der Leitbleche sind zweckmäßig mit in Richtung auf die Pfosten abgekanteten, unteren Längsstreifen versehen. Diese kontaktieren den Boden.
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Die Stoßlaschen zwischen zwei Leitblechen sind an die Innenkontur der Leitbleche angepasst, und zwar über deren gesamte Höhenerstreckung quer zur Längsrichtung. Sie verlaufen mithin von den unteren Längsstreifen bis zu den Randleisten der oberen Längsstreifen.
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Eine weitere Verbesserung der Schutzeinrichtung wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass die Pfosten in Höhe ihrer Eintrittsbereiche in den Boden auf ihren Innenseiten mit Verstärkungen versehen sind. Hierbei kann es sich insbesondere um Stahlbleche handeln, die auf die Innenseiten der Pfosten geschweißt sind. Durch die Verstärkungen werden die Pfosten in ihren Eintrittsbereichen quasi zu geschlossenen Profilen, so dass die Verdrehfestigkeit der Pfosten erhöht wird.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
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1 in schematischer Seitenansicht einen Längenabschnitt einer passiven Schutzeinrichtung neben einer Fahrbahn;
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2 eine Draufsicht auf die Schutzeinrichtung der 1, in Richtung des Pfeils II gesehen;
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3 eine Stirnansicht auf die Schutzeinrichtung der 1, in Richtung des Pfeils III gesehen;
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4 eine vergrößerte Darstellung der 3 gemäß dem Ausschnitt IV;
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5 in perspektivischer Darstellung eine Ansicht auf die Schutzeinrichtung der 4, in Richtung des Pfeils V gesehen;
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6 in perspektivischer Explosionsdarstellung Einzelteile der Schutzeinrichtung der 1;
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7 in perspektivischer Darstellung eine Ansicht auf die Schutzeinrichtung der 5 gemäß dem Pfeil VII;
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8 in perspektivischer Darstellung eine Ausführungsform mit auf beiden Seiten einer Pfostenreihe angeordneten Leitblechen und
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9 in perspektivischer Darstellung eine Ausführungsform mit zwei im seitlichen Abstand zueinander angeordneten Schutzeinrichtungen.
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Mit 1 ist in den 1 bis 7 und 9 eine passive Schutzeinrichtung neben einer zumeist von Kraftfahrzeugen benutzten Fahrbahn 2 bezeichnet. Die Schutzeinrichtung 1 weist mit Abstand zueinander in den Boden 3 in Reihe eingelassene, insbesondere verankerte, stählerne Pfosten 4 mit einem C-förmigen Querschnittsprofil auf. Die Schenkel 5 der Pfosten 4 erstrecken sich parallel zur Längsrichtung LR der Schutzeinrichtung 1.
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In Höhe ihrer Eintrittsbereiche 6 in den Boden 3 sind die Pfosten 4 auf ihren Innenseiten 7 mit Verstärkungen 8 aus Blechstreifen versehen. Diese Verstärkungen 8 sind mit den Pfosten 4 verschweißt (4 bis 6 und 9).
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Die Schutzeinrichtung 1 umfasst ferner schussweise aneinander gesetzte, geneigte Leitbleche 9 aus Stahl. Der Neigungswinkel α der Leitbleche 9 zur Vertikalen V beträgt vorzugsweise 7° (4). Die Leitbleche 9 weisen einen abgekanteten oberen Längsstreifen 10 auf, mit dem die Leitbleche 9 die Kopfseiten der Pfosten 4 übergreifen. Außerdem ist zu erkennen, dass die oberen Längsstreifen 10 hinter die Pfosten 4 fassende Randleisten 11 mit geringer Höhe besitzen. An den unteren Längsrändern sind die Leitbleche 9 mit in Richtung auf die Pfosten 4 abgekanteten unteren Längsstreifen 12 versehen. Die Längsstreifen 12 kontaktieren den Boden 3.
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Beim Ausführungsbeispiel sind jeweils zwei Pfosten 4 einem Leitblech 9 zugeordnet.
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Die oberen Längsstreifen 10 werden mit den Pfosten 4 verbunden. Dazu sind auf die Kopfseiten der Pfosten 4 Kopfplatten 13 geschweißt. Mittels Schraubelementen 14 werden die Längsstreifen 10 mit den Kopfplatten 13 verbunden (4 und 6).
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Im Stoßbereich 15 zweier mit ihren Stirnseiten 16 stumpf aneinander gesetzten Leitbleche 9 ist eine den Stoßbereich 15 überlappende Stoßlasche 17 vorgesehen (insbesondere 6). Die Stoßlasche 17 ist komplett an die Innenkontur der Leitbleche 9 angepasst. Das heißt, sie erstreckt sich von dem unteren Längsstreifen 12 bis zu der Randleiste 11 des oberen Längsstreifens 10. Demzufolge besitzt jede Stoßlasche 17 eine untere Abkantung 18, einen mittleren Höhenbereich 19, einen abgewinkelten Kopfabschnitt 20 und eine sich daran anschließende Abwinklung 21.
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Die Verbindung einer Stoßlasche 17 mit zwei benachbarten Leitblechen 9 erfolgt über Schraubbolzen 22 und Muttern 23 sowie in den Leitblechen 9 sowie in jeder Stoßlasche 17 vorgesehene Bohrungen 24 (6).
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Des Weiteren ist insbesondere aus den 4 bis 6 zu erkennen, dass zwischen die der Fahrbahn 2 abgewandten Rückseiten 25 der Leitbleche 9 und die Pfosten 4 rohrförmige Deformationselemente 26, 27 vorgesehen sind. Die Länge L der Deformationselemente 26, 27 ist etwa gleich der Dicke D der Pfosten 4 bemessen (6).
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Bei der in den Figuren dargestellten Ausführungsform sind an jedem Pfosten 4 jeweils mit Abstand übereinander zwei paarweise einander zugeordnete Deformationselemente 26, 26a; 27, 27a vorgesehen. Von diesen paarweisen einander zugeordneten Deformationselementen 26, 26a; 27, 27a ist das jeweils obere 1. Deformationselement 26, 27 durch Schraubmittel 28 mit einem Pfosten 4 verbunden, während das untere 2. Deformationselement 26a, 27a mit dem 1. Deformationselement 26, 27 verschweißt ist. Die Leitbleche 9 kontaktieren somit lediglich die Deformationselemente 26, 26a; 27, 27a.
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Während in den 1 bis 7 eine Schutzeinrichtung 1 dargestellt ist, die sich randseitig einer Fahrbahn 2 befindet, zeigt die 8 eine Schutzeinrichtung 1a, welche zwei Reihen Leitbleche 9 mit zwischen diesen Leitblechen 9 und einer Pfostenreihe angeordneten, nicht näher dargestellten Deformationselementen 26, 26a; 27, 27a aufweist. Sie wird dort angewendet, wo zwischen zwei Fahrbahnen 2 ein nur geringer Abstand vorhanden ist. Der Aufbau dieser Schutzeinrichtung 1a entspricht ansonsten dem Aufbau der Schutzeinrichtung 1 der 1 bis 7. Eine nochmalige Erläuterung ist mithin nicht notwendig.
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Bei der Ausführungsform der 9 sind zwei Reihen von Schutzeinrichtungen 1 vorgesehen, die in einem größeren seitlichen Abstand A zueinander angeordnet sind. Die Schutzeinrichtungen 1 entsprechen in ihrem Aufbau identisch der Schutzeinrichtung 1 der 1 bis 7. Die Ausführungsform gemäß 9 ist dort vorgesehen, wo sich zwischen zwei Fahrbahnen 2 ein größerer Mittelstreifen 29 befindet. Hier besteht dann die Möglichkeit, den Zwischenraum zwischen den beiden Schutzeinrichtungen 1 mit Erde zu befüllen und gegebenenfalls auch zu bepflanzen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schutzeinrichtung
- 1a
- Schutzeinrichtung
- 2
- Fahrbahn
- 3
- Boden
- 4
- Pfosten
- 5
- Schenkel v. 4
- 6
- Eintrittsbereich v. 4 in 3
- 7
- Innenseite v. 4
- 8
- Verstärkungen an 6
- 9
- Leitbleche
- 10
- oberer Längsstreifen v. 9
- 11
- Randleiste v. 10
- 12
- unterer Längsstreifen an 9
- 13
- Kopfplatte an 4
- 14
- Schraubelemente
- 15
- Stoßbereich v. 9
- 16
- Stirnseiten v. 9
- 17
- Stoßlaschen
- 18
- untere Abkantung V. 17
- 19
- mittlerer Höhenbereich v. 17
- 20
- Kopfabschnitt v. 17
- 21
- obere Abwinklung v. 17
- 22
- Schraubbolzen
- 23
- Muttern
- 24
- Bohrungen in 9 u. 17
- 25
- Rückseite v. 9
- 26
- Deformationselement
- 26a
- Deformationselement
- 27
- Deformationselement
- 27a
- Deformationselement
- 28
- Schraubmittel f. 26, 27
- 29
- Mittelstreifen zw. 1
- A
- Abstand zw. 1
- D
- Dicke v. 4
- L
- Länge v. 26, 27
- LR
- Längsrichtung v. 1
- V
- Vertikale
- α
- Neigungswinkel v. 9
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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