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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Klemmwerkzeug, insbesondere eine Schweiß-Gripzange, mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1.
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Gripzangen sind bereits aus dem Stand der Technik bekannt. Eine Gripzange bezeichnet im Allgemeinen eine Festellzange, welche in einer bestimmten Position am Werkstück festgeklemmt werden kann. Eine solche Gripzange ist zum Beispiel aus der
EP 2 149 428 A1 bekannt.
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Durch das Verwenden der in der EP-Anmeldung offenbarten Gripzange kann ein Rohr über Zähne zweier verschiedener Klemmbacken gehalten werden. Bei Halten über die Zähne kann aus großer Klemmkraft eine Beschädigung des Rohres resultieren.
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Aufgabe der Erfindung ist, ein Klemmwerkzeug zum Halten von zylindrischen Gegenständen zur Verfügung zu stellen, mit welcher bei Klemmung eine Beschädigung des jeweiligen Gegenstandes aufgrund von Klemmkräften zumindest weitgehend ausgeschlossen werden kann. Zudem ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein derartiges Klemmwerkzeug zur Verfügung zu stellen, welches sich durch einen einfachen Aufbau auszeichnet.
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Die obige Aufgabe wird durch ein Klemmwerkzeug gelöst, welches die Merkmale im Schutzanspruch 1 umfasst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden durch die Unteransprüche beschrieben.
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Die Erfindung betrifft ein Klemmwerkzeug, insbesondere eine Schweiß-Gripzange, welches einen lösbaren Feststellmechanismus zur Arretierung wenigstens zweier verstellbarer Klemmbacken in einer vordefinierten Relativposition umfasst. Die vordefinierte Relativposition ist vorzugsweise dergestalt, dass die beiden Klemmbacken hierbei klemmend mit einem zylindrischen Werkstück in Oberflächenkontakt gebracht sind. Bei vordefinierter Relativposition befindet sich das Klemmwerkzeug daher in einem Zustand, bei welchem ein zylindrisches Werkstück über das Klemmwerkzeug bzw. über die Klemmbacken des Klemmwerkzeugs gehalten werden kann.
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Der Feststellmechanismus kann eine Kniehebelmechanik umfassen. Weiter kann ein Verstellhebel zur Betätigung der Kniehebelmechanik vorgesehen sein. Bei Verwendung der Kniehebelmechanik kann die erforderliche Kraft, welche zur Arretierung der Klemmbacken notwendig ist, gering gehalten werden.
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Wie vorherig erwähnt, umfasst das Klemmwerkzeug wenigstens zwei Klemmbacken. Beispielsweise kann das Klemmwerkzeug genau zwei verstellbare Klemmbacken umfassen. Die wenigstens zwei Klemmbacken besitzen erfindungsgemäß jeweils eine korrespondierend zu einem zylindrischen Werkstück ausgebildete Kontaktfläche. Weiter ist bei Anlage der korrespondierenden Kontaktflächen am jeweiligen zylindrischen Werkstück und Arretierung der Klemmbacken in der vordefinierten Relativposition das Werkstück über die beiden Klemmbacken gehalten. Vorzugsweise wird das zylindrische Werkstück über die beiden Klemmbacken durch Kraftschluss gehalten. Weiter kann es sein, dass die Klemmbacken hinsichtlich ihrer Formgebung dergestalt sind, dass sie das zylindrische Werkstück wenigstens abschnittsweise Umgreifen und das zylindrische Werkstück bei vordefinierter Relativposition durch Formschluss unverdrehbar am Klemmwerkzeug gehalten ist. Hinsichtlich Formgebung können die wenigstens zwei Klemmbacken beispielsweise als Hohlzylindersegmente ausgebildet sein.
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Das Klemmwerkzeug kann weiterhin so ausgebildet sein, dass eine erste der wenigstens zwei verstellbaren Klemmbacken und/oder eine zweite der wenigsten zwei verstellbaren Klemmbacken einen als Aussparung ausgebildeten Zugang aufweist. Die Aussparung kann in einer bevorzugen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zumindest annäherungsweise U-förmig ausgebildet sein. Durch diesen als Aussparung ausgebildeten Zugang kann das in der vordefinierten Relativposition über die beiden Klemmbacken gehaltene zylindrische Werkzeug ggf. von einem Schweißgerät bearbeitet werden. Dem Fachmann ist bekannt, wie er die Dimensionierung des Zuganges wählen kann, um einen Schweissvorgang über den Zugang für das jeweilige Werkstück durchführen zu können. Es ist klar, dass die Form des Zugangs nicht zwingend U-förmig ausgebildet sein muss. Auch können weitere Formgebungen für die Ausgestaltung des Zugangs verwendet werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen sein, dass der als Aussparung ausgebildete Zugang für das Schweißwerkzeug derart angeordnet ist, dass der Zugang der ersten Klemmbacke und der Zugang der zweiten Klemmbacke in der vordefinierten Relativposition und/oder in einer weiteren vordefinierten Relativposition zumindest annäherungsweise miteinander fluchten. Hierbei können der Zugang der ersten Klemmbacke und der Zugang der zweiten Klemmbacke hinsichtlich Dimensionierung identische ausgebildet sein. Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass der Zugang der ersten Klemmbacke und der Zugang der zweiten Klemmbacke in einer Position miteinander fluchten, in welcher das jeweilige Werkstück über die Klemmbacken gehalten ist.
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Die Klemmbacken des Klemmwerkzeugs können weiterhin so ausgebildet sein, dass die Kontaktflächen der beiden Klemmbacken vorzugsweise mittig eine geradlinige Nut zur Aufnahme einer Schweißnaht eines zylindrischen Werkstückes aufweisen. Die Nut befindet sich hierbei auf einer während des Haltens dem zylindrischen Werkstück zugewandten Seite der jeweiligen Klemmbacke. In der Praxis hat sich diese bevorzugte Ausführungsform bewährt, da der jeweilige Benutzer des Klemmwerkzeugs bei derartiger Ausgestaltung das Klemmwerzeug in mehreren Positionen radial um das zylindrische Werkstück anordnen kann. Besitzt das zylindrische Werkstück in Teilbereichen eine Schweissnaht, so kann die Schweissnaht in einen oder mehreren dieser Positionen in der Nut aufgenommen sein. Eine Behinderung des Klemmvorgangs durch eine Schweissnaht ist bei derartiger Ausgestaltung des Klemmwerkzeugs mit der beschriebenen Nut auszuschließen. Die Ausgestaltung der Nut ist hierbei derart zu wählen, dass eine Schweissnaht in die jeweilige Nut eintauchen kann.
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Ebenso können die Klemmbacken des Klemmwerkzeugs vorzugsweise so ausgebildet sein, das ihre Kontaktflächen bei vordefinierter Relativposition den Umfang einer Außenmantelfläche eines zylindrischen Werkstückes gemeinsam um mehr als 180° umgreifen. Damit kann ein zylindrisches Werkstück sicher und fest während des Schweißvorganges geklemmt und gehalten werden.
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Weiterhin kann der Feststellmechanismus der vorliegenden Erfindung einen Verstellhebel umfassen, welcher in wenigstens eine erste und wenigstens ein zweite stabile Lageposition bringbar ist. Die erste stabile Lageposition des Verstellhebels kann dabei so definiert sein, dass die zwei verstellbaren Klemmbacken in der vordefinierten Relativposition arretiert sind und das zylindrische Werkstück über die beiden Klemmbacken gehalten ist.
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Die zweite stabile Lageposition des Verstellhebels kann derart definiert sein, dass die Klemmbacken in einer weiteren stabilen Relativposition angeordnet sind, bei welcher das jeweilige zylindrische Werkstück nicht über die Klemmbacken gehalten und vom Klemmwerkzeug abnehmbar ist.
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Weiter betrifft die vorliegende Erfindung eine Ausführungsform eines Klemmwerkzeugs, bei welchem eine erste der wenigstens zwei Klemmbacken ortsfest an einem Handgriff des Klemmwerkzeugs angeordnet ist. Diese ortsfest angeordnete Klemmbacke kann dabei beispielsweise mit dem Handgriff verschweißt sein. Eine zweite der wenigsten zwei Klemmbacken kann vorzugsweise schwenkbar mit dem Verstellhebel und einem Handgriff des Handwerkzeugs verbunden sein. Eine Bewegung des Verstellhebels kann somit an eine Schwenkbewegung der zweiten Klemmbacke gekoppelt sein.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann darüber hinaus vorgesehen sein, dass an einem Handgriff des Klemmwerkzeugs eine Einstellvorrichtung angebracht ist, mit derer die vordefinierte Relativposition der beiden Klemmbacken und/oder eine weitere Relativposition definiert vorgebbar ist. Das Vorgeben der jeweiligen Relativposition kann beispielsweise über ein Einstellrad erfolgen, welches auf einer hinteren Seite des Klemmwerkzeugs angeordnet sein kann. Hierbei kann in Abhängigkeit einer Rotationsrichtung des Einstellrades der Abstand der beiden Klemmbacken bei vordefinierter Relativposition und/oder bei weiterer vordefinierter Relativposition vergrößert oder verkleinert vorgebbar sein.
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Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen, da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
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1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Klemmwerkzeugs;
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2 zeigt schematische Draufsicht auf den vorderen Teil A des Klemmwerkzeugs aus 1;
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3 zeigt eine schematische Frontalansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Klemmwerkzeugs;
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Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische Bezugszeichen verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie das erfindungsgemäße Klemmwerkzeug ausgestaltet sein kann und stellen keine abschließende Begrenzung dar.
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1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Klemmwerkzeugs 1. Das Klemmwerkzeug 1 ist vorliegend als Schweiß-Gripzange 1a ausgebildet. Das Klemmwerkzeug 1 bzw. die Schweiß-Gripzange 1a umfasst einen lösbaren Feststellmechanismus 2 zur Arretierung wenigstens zweier verstellbarer Klemmbacken 3a und 3b in einer vordefinierten Relativposition R. Die Klemmbacken 3a und 3b besitzen jeweils eine Kontaktfläche 4a und 4b, welche korrespondierend zu einem zylindrischen Werkstück 5a bzw. 5b (vgl. 2) ausgebildet sind. In 1 befinden sich die verstellbaren Klemmbacken 3a und 3b bereits in der vordefinierten Relativposition R. In der vordefinierten Relativposition R liegen die Kontaktflächen 4a und 4b am zylindrischen Werkstück 5a und 5b (dargestellt in 2) an, so dass das jeweilige Werkstück 5a bzw. 5b über die beiden Klemmbacken 3a und 3b gehalten ist. Der Feststellmechanismus 2 umfasst einen Verstellhebel 6, welcher in eine erste und in eine zweite stabile Lageposition bringbar ist. Über den Verstellhebel 6 des Feststellmechanismus 2 kann somit ein Klemmen sowie ein Lösen der Klemmung eines Werkstückes 5a bzw. 5b an den beiden Klemmbacken 3a und 3b erfolgen. Dargestellt ist weiter ein Handgriff 7, an welchem die erste Klemmbacke 3a angeordnet ist. Der Verstellhebel 6 ist zur Einnahme der jeweiligen stabilen Lagepositionen relativ zum Handgriff 7 bewegbar. Aufgrund der Formgebung der Klemmbacken 3a und 3b ist ein zylindrisches Werkstück 5a bzw. 5b durch die beiden Klemmbacken 3a und 3b um mehr als 180º umgreifbar. Dargestellt ist zudem eine Einstellvorrichtung 10 mit einem Einstellrad 11, über welches die vordefinierte Relativposition R vorgebbar ist.
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2 zeigt schematische Draufsicht auf den vorderen Teil A des Klemmwerkzeugs 1 aus 1. Die Klemmbacken 3a und 3b befinden sich weiterhin in der Relativposition R (vgl. 1), so dass zwei zylindrische Werkstücke über die Klemmbacken 3a und 3b des Klemmwerkzeugs 1 aneinander gehalten sind. Sowohl die erste Klemmbacke 3a wie auch die zweite Klemmbacke 3b besitzen einen Zugang Z, über welchen das in der vordefinierten Relativposition über die beiden Klemmbacken 3a und 3b gehaltene zylindrische Werkstück 5a bzw. 5b von einem Schweißwerkzeug bearbeitbar ist. Über das Klemmwerkzeug 1 können somit zwei zylindrische Werkstücke 5a und 5b aneinander gehalten werden, während sie von einem Schweisswerkzeug (nicht dargestellt) bearbeitet werden. In 2 ist weiterhin zu erkennen, dass die beiden zylindrischen Werkstücke 5a und 5b bereits über eine Schweissnaht 9 miteinander verbunden wurden.
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3 zeigt eine schematische Frontalansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Klemmwerkzeugs 1. Zu erkennen sind die beiden Klemmbacken 3a und 3b mit ihren Kontaktflächen 4a und 4b. Die Klemmbacken 3a und 3b befinden sich weiterhin in vordefinierter Relativposition R. Hierbei ist zwischen den Klemmbacken 3a und 3b ein schmaler Spalt S ausgebildet. Dargestellt ist zudem eine Nut 15, die zur Aufnahme einer Schweissverbindung 9 (vgl. 2) dient.
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Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben. Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Klemmwerkzeug
- 1a
- Schweiß-Gripzange
- 2
- Feststellmechanismus
- 3
- Klemmbacke
- 4
- Kontaktfläche
- 5
- Zylindrisches Werkstück
- 6
- Verstellhebel
- 7
- Handgriff
- 9
- Schweissnaht
- 10
- Einstellvorrichtung
- 11
- Einstellrad
- 15
- Nut
- A
- Vorderer Teil
- R
- Relativposition
- Z
- Zugang
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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