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Die vorliegende Erfindung befasst sich mit einem künstlichen Nagel zur Aufbringung auf einen menschlichen Naturnagel, insbesondere mit einer Vorrichtung zur Herstellung und Befestigung von künstlichen Nägeln auf menschlichen Naturnägeln zu kosmetisch-ästhetischen Zwecken und zum Schutze der Nerven in den Finger- und Fußspitzen, wobei dieser flexible sogenannte Tip, sich mühelos an die gegebene Form des natürlichen Nagels anpassen lässt.
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Ein derartiges Präparat zum Beschichten von Finger- oder Fußnägeln und ein entsprechendes Verfahren sind im Stand der Technik aus der
EP 0 954 230 B1 bekannt. Hierin wird eine Methode zur Aufbringung von künstlichen Fingernägeln unter Verwendung einer dort sogenannten Nagel-Verpackung mit einem Fasergewebe und einer wirksamen Menge eines Polymerisationskatalysators, der in einem Gewebe eingebettet ist, offenbart.
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Weiterhin ist aus der
EP 1 415 567 B1 ein anpassbarer künstlicher Fingernagel und sein Fertigungsverfahren bekannt geworden, bei der ein vorgefertigter Polymerkörper mittels einer verformbaren Masse eines bestimmten Materials zwischen dem natürlichen Fingernagel und dem vorgefertigten Polymerkörper angepasst wird, und die Dicke eines Teils des künstlichen Fingernagels im Bereich 0,8 mm bis 1,0 mm liegt.
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Ferner offenbart die
DE 36 20 568 eine künstliche Fingernagelspitze, die ein bestimmten Zonen des künstlichen Fingernagels Gewebeteile aufweist, die in ein formbares Material integriert sind.
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Weiterhin ist aus der
G 84 23 883.6 eine Fingernagelverstärkung bekannt geworden, die den gesamten natürlichen Fingernagel bedeckt und eine Armierung, z. B. Glasfaser oder dergleichen aufweist und die Dicke zwischen 0,1 mm und 1,0 mm liegt, wobei als Plektrum-Ersatz 0,5 mm bevorzugt werden.
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Nachteilig an diesen Methoden ist es im Allgemeinen, dass sie in der Praxis sehr zeitaufwendig ist und eine gewisse Geschicklichkeit zur Verarbeitung der einzelnen Komponenten erfordert.
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Ferner gibt es naturgemäß in der Regel 10 verschiedene Größen der Fingernägel, die auch in unterschiedlichen Wölbungen ausgebildet sind, um die unterschiedlichen Formen des Naturnagels abzudecken. Diese Tatsache spielt in Abhängig von der Festigkeit des Objekts eine wichtige Rolle.
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In der Nagelindustrie sind heute zwei unterschiedlichen Techniken zur Verlängerung des Naturnagels gängig: Schablonenmodellage und Tip & Overlay.
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In Europa ist die Tip & Overlay Technik am häufigsten verbreitet da die Schablonenmodellage ein gewisses Know-How voraussetzt, und auch nicht alle Materialien über Schablone gearbeitet werden können.
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Ein weiterer Nachteil ist im Stand der Technik darin zu sehen, dass die herkömmlichen, auf dem Markt erhältlichen künstlichen Nägel, eine große Fingerfertigkeit und Kenntnis der Verarbeitung erfordern.
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Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen künstlichen Fingernagel bereitzustellen, der die Schwierigkeiten im Stand der Technik ausräumt und den Zeitaufwand beim Aufsetzen des künstlichen Nagels verringert.
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Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen der Hauptansprüche gelöst. Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind den Unteransprüchen und der Beschreibung zu entnehmen.
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Der erfindungsgemäße künstliche Nagel zum Aufsetzen auf die Oberfläche von Naturnägeln einer menschlichen Hand oder Fuß, ist gekennzeichnet durch, mindestens eine Komponente (Schicht) eines Verstäkungs-Materials, z. B. Fiberglas, in einer Kunstharzmatrix, in die das Verstärkungs-Material eingebettet ist und der künstliche Nagel im Querschnitt quer zur Längsachse c-förmig ausgeformt ist, bei einer weitgehend gleichmäßigen Materialdicke (d) von ca. 0,1 mm bis ca. 0,5 mm, vorzugsweise zwischen ca. 0,1 mm und 0,2 mm.
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Bei der Herstellung der künstlichen Nägel mit mindestens einem Formteil sind nachfolgende Prozessschritte einzuhalten:
- – Beschichten der Innensite der konkaven Ausnehmungen der des Formteils mit einem verbindungsresistenten Material, z. B. Teflon;
- – Auflegen einer dünnen Schicht aus einem Fiberglasgeflecht;
- – Auftragen einer Schicht speziellen Harzes zur Aufnahme in der Fiberglasschicht;
- – Auflegen eines nichthaftenden dicken Materials, z. B. Silikon, auf die bereits aufgelegten Schichten;
- – Anpressen eines Stempels nachgiebigen Materials auf die mit Kunstharz getränkten Schicht aus Fiberglas zur Anpassung an die Rundungen der mindestens einen konkaven Ausnehmung des mindestens einen ersten Formteils; und
- – anschließendem Aushärten der geformten Schichten aus Fiberglas und Kunstharz in einer Strahlung vorbestimmter Wellenlänge (λ).
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Befestigung von mindestens einem künstlichen Nagel auf einen menschlichen Naturnagel einer menschlichen Hand oder Fuß enthält mindestens folgende wesentliche Verfahrensschritte:
- – Aufbringen einer Schicht aushärtbaren Klebers auf die Oberfläche des Naturnagels; und
- – Aufsetzen des künstlichen Nagels auf die Schicht aushärtbaren Klebers unter Fixierung der endgültigen Position des künstlichen Nagels auf dem Naturnagel; und
- – Bestrahlung der Klebeschicht mit einer Strahlung vorbestimmter Wellenlänge (λ) bis die Klebeschicht ausgehärtet ist.
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Vorteilhaft ist es dabei, dass das spezifische Gewicht der Fiberglasschicht zwischen 10 bis 30 g/qm liegt.
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Ferner ist es vorteilhaft, dass das auflegbare dicke nachgiebige Material, z. B. eine Silikonmatte, mit etwa 5 mm bis 30 mm dick ist und die gesamte Fläche des Formteils überdeckt.
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Vorteilhaft ist es auch, dass ein weißer spezieller Kunstharz aufgebracht, z. B. aufsprühen, wird und von der Fiberglasschicht aufgenommen wird.
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Vorteilhaft ist es ferner, den Ausformvorgang des Fiberglasgeflechts in einem Kunstharzbad durchzuführen.
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Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass das Zeitintervall, in dem die Druckplatte Druck auf die aufgebrachten Schichten ausübt zwischen 1 bis 8 min. beträgt.
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Vorteilhaft ist es auch, als Ausgangsmaterial für den künstlichen Nagel Graphen zu verwenden, wodurch die Dicke (d) kleiner als 0,1 mm gewählt werden kann.
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Vorteilhaft ist es ferner, dass das Zeitintervall zur Aushärtung der Schichten in einer Strahlung vorbestimmter Wellenlänge (λ) zwischen 10 s und 4 min. liegt, abhängig von der Wellenlänge der verwendeten Strahlung.
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Vorteilhaft ist es auch, dass die ausgeformte und ausgehärtete Fiberglasmatrix einer Schneidvorrichtung, z. B. einer Stanze oder einer Laser-Schneidvorrichtung, z. B. CO2-Laser, zugeführt wird, die die einzelnen künstlichen Nägel in ihren vorgegebenen Formen, Längen und Breiten ausschneidet.
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Ferner ist es vorteilhaft, dass der verwendete Kleber kurz nach dem Auftragen auf den Naturnagel bereits eine leichte Haftwirkung aufweist.
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Vorteilhaft ist es auch, dass der verwendete Kleber Geleigenschaften aufweist.
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Vorteilhaft ist es ferner, dass die verwendete Strahlung eine UV-Strahlung ist.
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Vorteilhaft ist es ferner, dass die verwendete Strahlung Blaulicht ist.
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Vorteilhaft ist es ferner, dass die verwendete Strahlung Infrarotanteile aufweist.
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Vorteilhaft ist es auch, dass auf die Oberfläche des künstlichen Nagels eine weitere Schicht (Modellage-Material) aufgebracht wird.
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Vorteilhaft ist es, dass der künstliche Nagel aus einem Fiberglas-Material gefertigt ist und der künstliche Nagel c-förmig gewölbt ist, wobei sowohl in Längsrichtung als auch quer zur Längsrichtung die Wölbung ausgebildet ist, vorzugsweise quer zur Längsachse des künstlichen Nagels, wobei die Krümmung in Längsrichtung kleiner als quer zur Längsachse ausgebildet ist.
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Ein weiterer Vorteil wird darin gesehen, dass die Biegsamkeit der c-förmigen Krümmungen des künstlichen Nagels so bestimmt ist, dass sie sich an die jeweilige Nagelwölbung des Naturnagels beim Aufsetzen anpassen.
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Von Vorteil ist es auch, dass die Wölbung und/oder Krümmung der Oberfläche des künstlichen Nagels unterschiedliche Krümmungsradien aufweisen.
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Vorteilhaft ist es ferner, dass die Dicke des Fiberglas-Materials des künstlichen Nagels zwischen 0,1 und 0,8 mm, vorzugsweise zwischen ca. 0,1 mm und 0.2 mm liegt, wobei die Materialstärke (d) über den gesamten künstlichen Nagel weitgehend homogen und konstant ist.
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Besonders vorteilhaft ist es, dass der künstliche Nagel transparent (klarsichtig) ist.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Vorrichtung zur Befestigung von mindestens einem künstlichen Nagel auf einem menschlichen Naturnagel einer menschlichen Hand oder Fuß durch Bestrahlung mit einer geeigneten Strahlung vorbestimmter Wellenlänge (λ), dadurch gekennzeichnet ist, dass im Wesentlichen ein Innenraum des Gerätes nur für die Finger- bzw. Fußspitzen unterhalb einer Strahlungsquelle angeordnet ist.
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Vorteilhaft ist es ferner, dass die Gelkleberschicht zur Befestigung des künstlichen Nagels auf dem natürlichen Nagel Acrylatologomeranteile aufweist.
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Im nun Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
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1: eine schematische Seitenansicht einer Finger/Fußspitze (2, 2') mit aufgesetztem künstlichen Nagel (4);
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2: eine schematische Seitenansicht der Vorrichtung (1) zur Bestrahlung der menschlichen Finger- bzw. Fußspitzen;
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3: eine schematische Querschnittsansicht der Vorrichtung (10) zur Herstellung mindestens eines künstlichen Nagels (4) aus fiberglasähnlichem Material;
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4: eine schematische Querschnittsansicht des fertigen künstlichen Nagels (4) quer zur Längsachse;
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5a–5c: schematische Draufsichten auf drei Ausführungsbeispiele eines künstlichen Nagels (4);
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6: eine schematische Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der verschiedenen Verfahrensschritte zur Herstellung eines künstlichen Nagels (4) mit vorbestimmter Dicke (d).
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Die 1 zeigt eine schematische Seitenansicht der Spitze eines menschlichen Fingers 2 der Hand bzw. Zehen 2' des Fußes. Zwischen dem Naturnagel 3 und dem künstlichen Nagel 4 ist eine aufzutragende Klebeschicht 5 angeordnet, die den künstlichen Nagel 4 auf einem Teil des Naturnagels 3 befestigt. Dazu wird die Klebschicht dünn auf die Oberfläche des Naturnagels 3 aufgetragen und kurzzeitig, z. B. in der Vorrichtung 1, einer Strahlung ausgesetzt, die dem Kleber eine mittlere bis starke Viskosität verleiht, wodurch die Haftfähigkeit des Klebers so beeinflusst wird, dass der künstliche Nagel 4 zwar haftet, aber noch nicht vollständig in seiner Endposition fixiert ist, so dass der künstliche Nagel noch verschoben werden kann, um in seine endgültige Position gebracht werden zu können, die das Gesamtbild der Hand am vorteilhaftesten erscheinen lässt. Der künstliche Nagel 4 ist aus einem hauchdünnen Fiberglas-Kunstharz-Material der Dicke (d) von etwa 0,1–0,4 mm, vorzugsweise ca. 0,1 mm bis ca. 0,2 mm gefertigt, was dazu führt, dass der künstliche Nagel 4 mühelos durch Schneidwerkzeuge und Feilen nachbehandelt werden kann. Bei einer Ausführungsform ist der Kunstnagel 4 an der Oberfläche leicht ballig und die Enden verlaufen in einer abgerundeten Spitze 6, 6'. Grundsätzlich sind zwei Ausführungsformen des erfindungsgemäßen künstlichen Fingernagels vorgesehen, wobei eine Ausführungsform längs- und quergewölbt ist und eine weitere Ausführungsform nur quer zur Längsachse c-förmig gewölbt ist. Dabei sind bei beiden Ausführungsformen die Enden 19, 19' gerade oder ausgeformt, entweder bogenförmig nach Innen oder nach Außen, oder eine Mischung aus beiden, eine Seite nach Innen und die andere Seite nach außen, was vom Anwendungsfall abhängig ist (s. 5a, 5b, 5c).
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Die 2 zeigt eine schematische Darstellung eines möglichen Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen transportablen Vorrichtung 1 zur Bestrahlung der Finger- bzw. Fußspitzen zusammen mit den aufgebrachten künstlichen Nägeln 4. Die Vorrichtung 1 weist einen Innenraum 7 auf, in den die Finger- bzw. Fußspitzen 2, 2' gleichzeitig hineingesteckt werden, um sie eine vorgegebene Zeit mit einer ausgewählten, kleberspezifischen Strahlung aus einer Strahlenquelle 8 zu bestrahlen, wodurch der Aushärteprozess der Klebeschicht 5 bewirkt wird. Die infolge der Strahlung auftretende Wärme wird mittels eines Gebläses abgeführt und entweicht durch die Eintrittsöffnung 9.
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Die 3 zeigt eine schematische Querschnittsansicht einer möglichen Vorrichtung 10 zur Herstellung mindestens eines dünnen flexiblen künstlichen Fiberglasnagels 4. Die Vorrichtung 10 setzt sich zusammen aus einem ersten Formteil 11, das mindestens eine konkave Ausnehmung 12 aufweist. Die Oberfläche des ersten Formteils 11 wird zusammen mit der konkaven Ausnehmung 12 zunächst mit einer verbindungsimmunen, ständigen, nicht abtrennbaren Schicht 13, z. B. Teflon, belegt, um zu verhindern, dass sich die zu formende Matrix 14, bestehend aus einem Verstärkungs-Material, z. B. Fiberglas oder ähnlichem, beispielsweise Seide und einem geeigneten hellen oder weißen Kunstharz mit der Oberfläche des ersten Formteils 11 verbindet und dadurch keine glatten Oberflächen des künstlichen Nagels entstehen können. Über der Schicht 13 wird bei der Fertigung eine weitere Schicht 14 aus Fiberglas-Material angeordnet, die Bestandteil des herzustellenden künstlichen Nagel 4 in den nachfolgenden Verfahrensschritten bildet. Das Fiberglas-Material 14, dessen spezifisches Gewicht zwischen 15–30 g/qm vorzugweise liegt, wird vor der Bearbeitung bzw. der Verformung mit einem speziellen Harz getränkt, der letztlich u. a. bewirkt, dass das bearbeitete und ausgehärtete Fiberglas-Material transparent im ausgeformten Zustand ausgebildet ist. Zwischen der Schicht 14 und einem zweiten Formteil 16 mit mindestens einer konvexen Wölbung 17, ist ein verhältnismäßig dickes nachgiebiges Material 15, z. B. Silikon, angeordnet, um den Druck (p), der durch den Stempel 16 auf das Fiberglas-Material ausgeübt wird, gleichmäßig zu verteilen. Der Stempel 16 wird also zunächst auf die Schicht 15 gefahren, der den Druck (p) nur verzögert auf die Matrix 14 aus Fiberglas und Kunstharz überträgt. Die Dicke der Schicht 15 liegt zwischen 3–30 mm, wobei das Material z. B. ein geeignetes Silikon ist. Der eigentliche Herstellungsvorgang, das heißt insbesondere das Verformen der Fiberglas-Matrix 14 wird entweder unter Vakuum oder in einer Flüssigkeit, z. B. Kunstharz, durchgeführt, wozu die einzelnen Bestandteile in einem Gehäuse 18 untergebracht sind, was u. a. der besseren Verteilung des speziellen Harzes dient. Der Verformungsvorgang dauert zwischen 1 bis 8 Minuten, was abhängig vom jeweiligen verwendeten Material ist. Bei der Ausformung der Fiberglas-Matrix 14 in einem Kunstharzbad entfällt das Einsprühen des Fiberglasgeflechts mit Kunstharz und wird ersetzt durch Tränken des Fiberglasmaterials im klaren Kunstharzbad. Ansonsten ist der Verformungsvorgang ähnlich wie zuvor. Im Anschluss an die Verformung der Matrix 14 wird diese während einer Zeitspanne von 30 Sekunden bis zu 5 Minuten einer Strahlung vorbestimmter Wellenlänge (λ) oder eines anderen Feldes, z. B. eines Temperaturfeldes ausgesetzt, das ein Aushärten der Schichten bzw. Matrix 14 bewirkt, wobei das Feld i. d. R. eine UV-Strahlung ist. Im Anschluss an das Aushärten des geformten künstlichen Nagels 4 wird das erste Formteil 11 einer Stanze zugeführt, die aus dem Verbund der Matrix aus Fiberglas-Materials und Kunstharz mindestens einen künstlichen Nagel 4 herausstanzt, wobei die Längen und Breiten der künstlichen Nägel variable einstellbar und wählbar sind.
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Bei einer anderen Methode des Ausschneidens des künstlichen Fingernagel-Tips 4 wird die verformte Matrix 14 einer Laserschneidanlage zugeführt, die beliebig einstellbare Formen (s. 5a–5c) der künstlichen Nägel mit beispielsweise einem 300 Watt CO2-Laser herausschneidet.
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Der herausgetrennte vorgefertigte künstliche Nagel 4 (Tip) ist im Querschnitt zur Längsachse im Wesentlichen c-förmig ausgebildet, wobei der Kreisbogen unterschiedliche Radien aufweisen kann.
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Die 4 zeigt schematisch den Querschnitt quer zur Längsachse des künstlichen Nagels 4 eines Ausführungsbeispiels. Die Krümmung des fertigen künstlichen Nagels 4 kann auch an verschiedenen Stellen des künstlichen Nagels 4 unterschiedlich sein, z. B. kann die Krümmung im Bereich der Rändern 19, 19' oder in der Mitte 20 stärker ausgeprägt sein als auf der übrigen Oberfläche des künstlichen Nagels 4. Im einfachsten Ausführungsbeispiel richtet sich die Krümmung nach dem Krümmungsradius (r), der für jeden Finger oder Zehe des menschlichen Körpers unterschiedlich sein kann. Der Radius variiert im Normalfall zwischen 5 mm und 10 mm (5 mm < r < 10 mm) und liegt vorzugsweise bei 7 mm, während der Mittelpunktswinkel (α) zwischen 30° und 130° (30° < α < 130°), vorzugsweise zwischen ca. 50° und 100° liegt. Die Dicke (d) des künstlichen Nagels 4 ist im Wesentlichen an allen Orten gleich, damit keine unterschiedlichen Vorspannungen beim Verarbeiten des künstlichen Nagels auftreten. In der Praxis sind die Bogenmaße so bestimmt, dass beim Herabdrücken des künstlichen Nagels 4 die Ränder 19, 19' in den Bereich das Nagelbetts des natürlichen Nagels kommen.
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Die 5a bis 5c zeigen die schematische Draufsicht von drei Ausführungsbeispielen des künstlichen Nagels 4, bei dem die Ränder 19, 19' parallel zueinander angeordnet sind. In anderen Ausführungsformen sind die Ränder 19, 19' in einem vorbestimmten Winkel zueinander angeordnet, was sich nach dem Verwendungszweck richtet, d. h. nach der individuellen Form des natürlichen Nagels 3. In 5a sind die beiden Enden 22 des künstlichen Nagels 4 gerade ausgebildet, wobei die Enden in 5b einmal gerade und einmal gebogen und 5c einmal konvex und einmal konkav ausgebildet sind.
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Die 6 zeigt eine schematische Darstellung in Seitenansicht einer Vorrichtung zur Herstellung eines erfindungsgemäßen künstlichen Nagels 4. Die vorgefertigte Matrix 14' aus mindestens einer Komponente aus Fiberglas wird zunächst einer Walzeneinheit 23 zugeführt, die die Matrix 14 auf eine vorbestimmte Dicke (d) in einem Spezialharzbad 24 bringt und in einem Nachbehandlungsschritt die vorgefertigte Matrix 14 auf die vorbestimmte Enddicke d und Oberflächenglätte bringt. Die Abstände der Walzen 23 bestimmen letztlich die Dicke (d) und die Rauigkeit der Oberfläche des künstlichen Nagels 4. Im Anschluss daran wird die vorgefertigte Matrix 14 einer Verformungseinheit 25 zugeführt, in der die Krümmungen der künstlichen Nägel in die Matrix eingeformt werden und mittels einer speziellen Strahlung, z. B. UV-Strahlung, ausgehärtet werden. Nach dem Verformungsprozess der Matrix 14 und dem Aushärten des verwendeten Materials wird die ausgeformte Matrix 14' einer Schneidvorrichtung 26 zugeführt, in der die künstlichen Nägel 4 ausgeschnitten werden und einer Verpackungseinheit (hier nicht gezeigt) zum Verpacken zugeführt werden.
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Mit der vorliegenden Erfindung könnte die Tip & Overlay Technik weitgehend durch die in der vorliegenden Erfindung beschriebenen Technik abgelöst werden, weil sie einerseits die Bearbeitungszeiten in den Nagelstudios verringert und andererseits kosteneffizienter ist. Ferner wird mit der vorliegenden Erfindung ein künstlicher Nagel 4 und eine Vorrichtung 1 zur Herstellung des künstlichen Nagels 4 aus einer Matrix 14 mit einem Fiberglas und einem geeigneten Kunstharz vorgestellt. Der künstliche Fingernagel 4 weist hervorragende Eigenschaften im Hinblick auf die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an die jeweiligen individuellen Finger- bzw. Fußspitzen 2, 2' auf. Dabei ist die Dicke (d) des vorgefertigten künstlichen Nagels (Tip) weitgehend homogen und liegt bei etwa 0,1 mm bis 0,4 mm. Der künstliche Nagel 4 wird mit einem speziellen, aushärtbaren Kleber 5 auf dem natürlichen Nagel mit einer ausgewählten Strahlung der Wellenlänge (λ) befestigt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0954230 B1 [0002]
- EP 1415567 B1 [0003]
- DE 3620568 [0004]
- DE 8423883 U [0005]