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Die Erfindung betrifft ein Revisions- oder Wartungsklappensystem zum reversiblen Verschließen einer Öffnung in einer Gehäuse-, Wand- oder Deckenverkleidung mit einem Rahmen und einer verriegelbaren Klappe, die die Öffnung gemäß spezifizierter Dichtigkeitsanforderungen ausfüllt und verschließt.
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Des Weiteren betrifft die Erfindung eine wärmeisolierende, leckagearme Revisionsklappe ohne aktive Kälte- und/oder Wärmebrücke, wobei der Rahmen und die darin eingepasste Revisionsklappe sowie das Gehäuse-, Wand- oder Deckenelement, in das die Revisionsklappe integriert wird, aus einem Partikelschaum, vorzugsweise EPP hergestellt werden.
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Mit ihrer Aufgabe, Energiepotentiale aus Temperaturdifferenzen bspw. bei Herstellungsprozessen oder in Luftwechsel-Systemen nachhaltig zu bewahren, ist die Wärmerückgewinnung heute eines der zentralen Themen für Energiewirtschaft und Klimaschutz. Durch Wärmerückgewinnungs-Systeme werden ansonsten in die Umwelt abgegebene Energieströme genutzt, um beispielweise Anschlussleistungen oder Energieverbrauch einschließlich deren Schadstoffemissionen zu verringern.
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Wärmerückgewinnung kommt zum Einsatz in der Haus- und Gebäudetechnik. Hier wird bei klimatisierten Gebäuden, Passivhäusern, Niedrigenergiehäusern, aber auch bei der Altbausanierung der Energieinhalt der Abluft genutzt, um die Zuluft zu temperieren. Zum Schutz gegen Wärmeverluste und Außenlärm ist es dabei wichtig, bei solchen Gebäuden spezielle Dichtigkeitsanforderungen einzuhalten. Wärmerückgewinnungssysteme bzw. -geräte werden häufig in Zwischendecken bzw. Wände Platz sparend eingebaut und auf optisch ansprechende Art hinter Wand- oder Gehäusekonstruktionen versteckt. Um den nachträglichen Zugriff auf die Installationen langfristig und zu geringen Kosten zu gewährleisten, weisen diese Wand- oder Gehäusekonstruktionen bzw. Verkleidungen Öffnungen auf, die dazu dienen, die verborgenen Versorgungsleitungen für Reparatur- und Wartungsarbeiten erreichen zu können, ohne dass die gesamte Konstruktion entfernt oder verletzt werden muss. Solche Öffnungen werden mit sogenannten Revisions- oder Wartungsklappen reversibel verschlossen, wobei es wichtig ist, dass diese nach dem Verschließen luft- und gasdicht zu halten sind, um das komplette Wärmerückgewinnungssystem nicht zu gefährden.
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Revisionsklappen weisen in der Regel einen metallischen Rahmen auf, der die Öffnung der Wand- oder Deckenverkleidung einfasst. Diese Rahmen werden in der Wand- oder Gehäusekonstruktion durch Verschrauben oder Vernieten befestigt. An solchen Rahmen ist die Revisionsklappe reversibel verschließbar angebracht oder kann dort eingesetzt und mit einem Verriegelungsmechanismus verschlossen werden. Bekannt sind auch Klappsysteme mit am Rahmen befestigten Scharnieren, an denen die Klappe angebracht ist. Es ist bekannt, derartige Revisions- oder Wartungsklappen aus EPP herzustellen, insbesondere wenn der Fokus auf der Erfüllung der Leistungsanforderungen bei geringem Gewicht liegt, beispielsweise wenn diese vergleichsweise groß sind. Diese Klappen aus EPP werden dann auch an metallischen Rahmen befestigt.
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Bei Verwendung der vorbeschriebenen metallischen Rahmen wird regelmäßig rund um die Öffnung eine aktive Kälte- und/oder Wärmebrücke erzeugt, die in einem solchen System zu vermeiden ist, da sie bspw. zu Kondenswasserbildung führen kann.
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Werden solche Klappen im konventionellen Bau als auch im Trockenbau verwendet, wo sie dazu dienen, Installationen einerseits unsichtbar und andererseits zugänglich zu machen, so ist auch hier Kondenswasserbildung nachteilig, weil sie zu Schimmel- oder Pilzbildung führen kann. Gleiches gilt bei der Verwendung für Verkleidungen oder Gehäuse für Wärmerückgewinnungsgeräte.
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Gewichtsreduktion, die Einhaltung von spezifischen Dichtigkeitsanforderungen und die Vermeidung von Kälte- und/oder Wärmebrücken ist aber nicht nur im Bau- und Isolationssektor eine wichtige Anforderung. Auch im Verkehrswesen und beim Flugzeugbau im Speziellen, wo umbaute Räume für den Zugang zur Wartung knapp sind, gibt es erhöhten Bedarf an dichten Leichtbausystemen, die hier zudem eine aerodynamische Gestaltung an der umströmten Außenhaut aufweisen müssen.
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Es war daher die Aufgabe der Erfindung, ein Revisions- bzw. Wartungsklappensystem zur Verfügung zu stellen, das die Nachteile des Standes der Technik überwindet.
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Gelöst wird die Aufgabe durch ein Revisions- bzw. Wartungsklappensystem mit einer Klappe aus Partikelschaum, in die eine Abdichtfläche integriert ist, die auf eine um den Außenrahmen hergestellte Abdichtfläche aufliegt, der ebenfalls mit Partikelschaum hergestellt wird. Der Rahmen ist wiederum in eine aus Partikelschaum gefertigte Wandfläche integriert. Das somit überwiegend aus Partikelschaum gefertigte Revisions- bzw. Wartungsklappensystem stellt sicher, dass beim Verschließen der Revisionsklappe eine wärmeisolierende und leckagearme Konstruktion entsteht ohne Erzeugung einer Kälte- und/oder Wärmebrücke. Alle metallischen oder aus Kunststoff bestehenden Komponenten werden durch eine Art Partikelschaumummantelung größtenteils oder vollständig überdeckt, wobei der Partikelschaum die Funktion als Isolationsschicht der Teile übernimmt.
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Durch eine in den Partikelschaum der Bauteile integrierte Verriegelung erfolgt eine kraftschlüssige Abdichtung. Die Revisions- oder Wartungsklappe kann mit einem Scharnier dreh- oder schwenkbar an dem Außenrahmen angeordnet sein.
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Das Revisions- oder Wartungsklappensystem aus EPP kann dabei als eine Gehäusewand eines Wärmerückgewinnungsgerätes ausgebildet sein. Oder das System kann an die Form und Abmessungen eines typischen Trockenbauelementes angepasst werden.
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Die Breite der Montageeinfassung ist grundsätzlich beliebig wählbar. Das Revisions- oder Wartungsklappensystem kann an beliebige geometrische Formen angepasst werden, da Klappe und Rahmen aus EPP geschäumt werden, was insbesondere im Fahrzeugsektor enorme Vorteile aufweist.
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Der Aufbau der Wartungsklappe entspricht prinzipiell dem Aufbau der Rahmenanordnung. Insbesondere weist der Klappendeckel eine Abdichtfläche auf, die sich in der Schließstellung passgenau in die von dem Innenrahmen der Rahmenanordnung definierte Revisionsöffnung mit integrierter Abdichtfläche einfügt.
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Die einzelnen Bauteile des Revisions- oder Wartungsklappensystems werden aus Partikelschaum geformt. Sollte für die Stabilität ein Metall- oder Kunststoffrahmen notwendig sein, so wird dieser in den aus Partikelschaum gefertigten Rahmen eingebracht und größtenteils oder vollständig von Partikelschaum umschlossen. Ein Verriegelungssystem kann nachträglich in die Rahmenanordnung und/oder in den Deckel montiert oder in-line in einem Arbeitsgang bzw. in einem mehrstufigen Verfahren in den Deckel integriert werden. Auf eine oder beide Abdichtflächen wird ein komprimierbares abdichtendes Medium aufgebracht oder eingefügt, um die Dichtigkeit des Systems sicherzustellen. Dies kann beispielsweise eine Dichtschnur oder eine Gummilippe sein.
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Die Verriegelung wird entweder mittels einem Werkzeug oder Schlüssel mit mindestens einem zylindrisch drehbaren Verriegelungselement erzeugt, welches mechanisch einen Kraftschluss durch die Drehbewegung des Verriegelungselements erzeugt. Dabei werden die beiden Abdichtflächen der Wartungsklappe und der Rahmenanordnung passgenau und formschlüssig aneinander gepresst, um die notwendige Dichtung des Systems zu erzeugen.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel erfolgt die Verriegelung mittels einem oder mehrerer magnetischer Verriegelungselemente, die in die Klappe und die Rahmenanordnung eingeschäumt oder nachträglich eingebracht werden. Diese übertragen in der Schließstellung einen Kraftschluss zwischen den beiden Abdichtflächen und können beispielsweise durch eine Dreh- oder Zugbewegung zur Öffnung der Klappe voneinander getrennt werden.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der 1 näher erläutert. Diese Figur ist jedoch lediglich eine beispielhafte Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und schränkt den allgemeinen Erfindungsgedanken in keiner Weise ein.
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Die 1 zeigt eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Revisionsklappensystem 1, hier beispielhaft einer Gehäuseplatte eines Wärmerückgewinnungsgerätes.
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Die Gehäuseplatte 2 wird unter deutlicher Gewichtseinsparung aus Partikelschaum hergestellt, wobei eine Ausnehmung für die Revisionsklappe 4 und deren Rahmen 3 vorgesehen wird. Es ist auch denkbar, die Gehäuseplatte 2 mit dem Rahmen 3 in einem Arbeitsgang herzustellen. Der Rahmen 3 besitzt eine Abdichtfläche, die zur Gehäuseaußenseite platziert ist. Diese Fläche kann eine Ausnehmung aufweisen, um eine passgenaue Einbuchtung zur Auflage der Revisionsklappe 4 zu bilden. Außerdem kann die Abdichtfläche mit einer komprimierbaren Dichtmasse ausgestattet sein, wie beispielsweise einer Gummilippe oder einem Dichtband. In den Rahmen 3 kann ein stabiler Metallrahmen eingebracht werden, der von Partikelschaum größtenteils, jedoch vorzugsweise vollständig umhüllt ist, um eine Isolierung zu erreichen. Bei der dargestellten Revisionsklappe 4 handelt es sich beispielhaft um eine sechseckige Konstruktion. Diese kann aber auch jede andere beliebige Form annehmen. Die Gehäuseplatte 2 wird hier als plane Platte dargestellt, wobei diese auch gekrümmte Form haben kann. Es könnte sich hierbei auch um eine Trockenbauplatte handeln oder eine Gehäusewand beispielsweise eines Fahrzeugs. Die Revisionsklappe 4 weist an ihrer nicht dargestellten Unterseite eine Abdichtfläche auf, die mit einer komprimierbaren Dichtmasse ausgestattet ist. Diese Abdichtfläche legt sich beim Verschließen der Revisionsklappe 4 passgenau auf die Abdichtfläche des Rahmens 3 an.
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Die Revisionsklappe 4 der 1 weist sechs Verriegelungselemente 5 auf, die hier mit einem Dreikantschlüssel mechanisch durch Drehbewegung geöffnet oder verriegelt werden können. Die Verriegelungselemente 5 können mit der Revisionsklappe 4 in einem Arbeitsgang hergestellt sein durch Umschäumen der ins Werkzeug eingelegten Verriegelungselemente 5. Es ist aber auch möglich, die Verriegelungselemente 5 nachträglich in die Revisionsklappe 4 einzubringen.
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Es ist weiterhin möglich, Verriegelungselemente auch in den Rahmen 3 oder in die Gehäuseplatte 2 in einem Arbeitsgang oder nachträglich einzubringen.
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Liegen die Abdichtfläche der Revisionsklappe 4 und des Rahmens 3 nun beim Verschließen aufeinander, werden beide Bauteile durch die Verriegelung kräftig aneinandergepresst, was zu einem Kraftschluss zwischen den beiden Abdichtflächen und einer Abdichtung des Systems führt.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel erfolgt die Verriegelung mittels einem oder mehrerer magnetischer Verriegelungselemente, die in die Revisionsklappe 4 und die Rahmenanordnung 3 eingeschäumt oder nachträglich eingebracht werden. In der Schließstellung übertragen diese einen Kraftschluss zwischen den beiden Abdichtflächen und können beispielsweise durch eine Dreh- oder Zugbewegung zur Öffnung der Klappe voneinander getrennt werden.