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Die Erfindung betrifft ein beleuchtetes Möbelstück, das heißt ein Möbelstück mit einem Innenraum, in welchem sich mindestens ein Leuchtmittel befindet, welches Licht emittiert, das außerhalb des Möbelstücks erkennbar ist.
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Ein solches beleuchtetes Möbelstück, nämlich ein Tisch, ist beispielsweise aus der
DE 299 15 666 U1 bekannt. Dieser Tisch weist als Boden einen Spiegel auf, auf welchem ein Hohlkörper steht der, durch einen sogenannten Spionspiegel als Tischplatte abgedeckt ist. In dem Hohlkörper befindet sich eine Lichterkette. Dadurch soll eine Spielgungstechnik geschaffen sein, die einen Blick in eine scheinbar unendliche Tiefe, ähnlich dem Blick in einen tiefen Brunnen, freigibt.
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Beleuchtbare Vitrinen sind zum Beispiel aus der
DE 43 05 208 C2 sowie aus der
DE 42 05 640 C2 bekannt. Die Beleuchtung soll hierbei die Wahrnehmbarkeit der in den Vitrinen ausgestellten Objekte verbessern und arbeitet in beiden Fällen mit reflektierenden Elementen.
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Aus der
DE 20 2011 003 581 U1 ist ein Leuchtkasten bekannt, der einen Grundkasten aus Blech und einen gewölbten Werbeträgerrahmen aufweist. Auf der Rückseite des im Werbeträgerrahmen dargestellten Druckes befindet sich eine Streufolie, die dafür sorgt, dass die Umrisse des im Leuchtkasten angeordneten Leuchtmittels mit bloßem Auge nicht erkennbar sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem genannten Stand der Technik weiterentwickeltes Möbelstück mit Beleuchtung anzugeben, wobei die Möglichkeit gegeben sein soll, basierend auf einer einheitlichen Grundkonzeption eine breite Typenvielfalt zu fertigen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein eine Beleuchtungseinrichtung aufweisendes Möbelstück mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1.
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Dieses Möbelstück weist einen Innenraum auf, in welchem mindestens eine Lichtquelle angeordnet ist. An einer Außenoberfläche des Innenraums und damit zugleich des Möbelstücks befinden sich mehrere voneinander beabstandete durchscheinende flächige Füllelemente, welche in einer gemeinsamen Ebene angeordnet sind.
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Die flächigen Füllelemente schließen hierbei vorzugsweise bündig an eine Hauptplatte an, welche eine Außenoberfläche des Möbelstücks bildet, wobei die Hauptplatte ein- oder mehrteilig ausgeführt sein kann.
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Gemäß einer ersten Variante kann lediglich die Hauptplatte eine tragende Funktion aufweisen, während die Füllelemente keine solche, das gesamte Möbelstück stabilisierende Funktion aufweisen. Da die Füllelemente voneinander beabstandet sind, ist insgesamt eine ausreichende mechanische Stabilität der Hauptplatte gegeben.
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Gemäß einer zweiten Variante weist die Hauptplatte im Verbund mit den Füllelementen eine tragende Funktion auf. Im Vergleich zur ersten Variante ist durch den Verbund, beispielsweise Klebeverbund, die Stabilität der gesamten Anordnung aus Hauptplatte und Füllelementen erhöht. Dagegen kann sich die erste Variante, je nach Verbindungstechnik, durch eine leichtere Austauschbarkeit einzelner Füllelemente auszeichnen. Bei beiden Varianten sind die Füllelemente beispielsweise aus Kunststoff oder Glas gefertigt. Ebenso kommen für die Fertigung der Füllelemente natürliche Materialien wie dünne, durchscheinende Holzplättchen oder mineralische Materialien in Betracht.
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Die Füllelemente, welche an ein und derselben Außenoberfläche angeordnet sind, weisen unabhängig von dem Material, aus dem sie gefertigt sind, in bevorzugter Ausgestaltung Transparenzeigenschaften auf, welche nicht bei allen Füllelementen einheitlich sind. Auf diese Weise kann die Lichtemission insbesondere auf die Anordnung und Eigenschaften der mindestens einen im Innenraum des Möbelstücks befindlichen Lichtquelle abgestimmt werden. Zumindest ein Teil der Füllelemente, vorzugsweise alle Füllelemente, sind in vorteilhafter Ausgestaltung nicht vollständig transparent, sondern lediglich teiltransparent.
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In jeder der genannten Varianten ist die Hauptplatte bevorzugt dicker als die Füllelemente, welche in der Regel, jedoch nicht zwangsläufig, eine einheitliche Dicke aufweisen.
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Die Hauptplatte weist in vorteilhafter geometrischer Gestaltung Durchbrüche auf, welche jeweils kleiner als ein zugeordnetes Füllelement sind. An den Rändern der Durchbrüche sind Absätze ausgebildet, die zur Auflage jeweils eines Füllelements vorgesehen sind. Hierbei kann die Hauptplatte entweder als eine einzige Platte ausgebildet oder aus zwei aufeinander liegenden Platten zusammengesetzt sein. Im letztgenannten Fall sind die beiden Platten typischerweise ungleich dick, wobei die dünnere der beiden Platten eine Dicke aufweist, die etwa der Dicke der Füllelemente entspricht und die genannten Absätze an der Kontaktfläche zwischen den Platten gebildet sind.
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Insbesondere bei einer mehrteiligen Gestaltung der Hauptplatte, teilweise auch bei einer einteiligen Hauptplatte, kann diese laserbearbeitete Konturen und/oder wasserstrahlgeschnittene Konturen aufweisen.
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Bei jeglicher Gestaltung der Hauptplatte ist der Innenraum auf der Seite, welche der mit den Füllelementen versehenen Seite gegenüberliegt, vorzugsweise durch eine zumindest teilweise lichtdurchlässige Abschlussplatte abgeschlossen.
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Die Abschlussplatte kann als geschlossene, gegenüber dem vom Leuchtmittel emittierten Licht teildurchlässige Fläche ausgebildet sein. Als teildurchlässige Materialien zur Herstellung der Abschlussplatte sind unter anderem Glas, Kunststoff, auch als Folie, oder dünnes Holz geeignet.
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Alternativ kann die Abschlussplatte Öffnungen aufweisen, das heißt durchbrochen sein, wobei die Durchbrechungen insbesondere ein Gitter bilden. Besonders rationell herstellbar sind Ausführungsformen, in welchen ein handelsübliches Fliegengitter oder Drahtgitter als Gitter verwendet wird. Solche Gitter haben gegenüber einer geschlossenen Abschlussplatte den Vorteil, dass sie eine Durchlüftung des Innenraums des Möbelstücks und damit eine Kühlung der Lichtquelle ermöglichen. Dagegen hat die geschlossene Abschlussplatte den Vorteil, dass sie eine Barriere gegen Staub bildet.
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Sowohl die geschlossene als auch die offene Gestaltung der Abschlussplatte stellt sicher, dass ein Teil des von der Lichtquelle emittierten Lichtes auf der den Füllelementen gegenüberliegenden Seite des Innenraums aus diesem abgestrahlt wird und an dieser Stelle, beispielsweise zur Beleuchtung einer Ablagefläche, nutzbar ist.
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Als Lichtquelle sind prinzipiell sämtliche für Beleuchtungszwecke sowie für die Erzeugung spezieller Lichteffekte geeignete Lichtquellen verwendbar. Beispielhaft sind Halogenleuchten, Leuchtdioden (LED's), Leuchtstofflampen und Licht emittierende Platten, Matten oder Folien zu nennen. Hierbei kann die eigentliche Lichterzeugung innerhalb oder außerhalb des Möbelstücks erfolgen. im letztgenannten Fall kann das Licht mit Lichtleitelementen, beispielsweise optischen Fasern, insbesondere polymeren optischen Fasern, in den Innenraum des Möbelstücks geleitet werden.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung ist die in dem Möbelstück, nämlich in dessen Innenraum, angeordnete Lichtquelle zur Erzeugung einer variablen Lichtemission ausgebildet. Im einfachsten Fall handelt es sich hierbei um eine dimmbare Lichtquelle. Ebenso kann die Lichtquelle als Stroboskopleuchte ausgebildet sein. Besonders prägnante optische Effekte sind erzielbar, wenn die Lichtquelle einen Projektor umfasst. Generell sind sämtliche die Ausbreitung von Licht beeinflussenden Gegenstände, etwa optische Linsen oder Prismen, zur Beleuchtung des Möbelstücks und seiner Umgebung geeignet. Zur Betätigung der Lichtquelle können Schalter direkt am Möbelstück und/oder eine Fernbedienung vorgesehen sein.
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Die Lichtquelle kann durch eine externe Energiequelle mit Energie versorgt werden oder eine autarke Energieversorgung aufweisen. Eine solche netzunabhängige Energieversorgung ist mit einem Akkumulator realisierbar, welcher beispielsweise durch Solarenergie aufgeladen wird.
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Bei dem erfindungsgemäßen Möbelstück handelt es sich beispielsweise um einen Tisch. Ebenso kann das Möbelstück auch als Theke, als Stuhl oder Sitzbank, als Kastenmöbel, beispielsweise Schrank, Regal oder Vitrine, oder als Wandverkleidung ausgebildet sein. Auch eine Tür oder eine Trennwand kann ein Möbelstück im Sinne der Erfindung darstellen. Das Möbelstück kann sich in einem Gebäude, im Freien oder in einem Fahrzeug, insbesondere Wohnmobil oder -wagen, befinden.
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Der Vorteil der Erfindung liegt insbesondere darin, dass einzelne, voneinander beabstandete, durchscheinende flächige Füllelemente eine sowohl stabile als auch leichte Bauweise eines beleuchteten Möbelstücks ermöglichen, wobei die gestalterischen Möglichkeiten praktisch unbegrenzt sind.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Hierin zeigen:
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1 Ein Möbelstück in perspektivischer Darstellung,
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2 eine Schnittdarstellung des Möbelstücks,
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3 ein Detail aus 3,
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4 das Möbelstück in Draufsicht.
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Ein insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 gekennzeichnetes Möbelstück, nämlich ein Tisch, weist eine Tischplatte 2 auf, deren Aufbau nachstehend noch näher erläutert wird, sowie vier Tischbeine 3. Auf etwa halber Höhe des Tisches 1 befindet sich eine zur Tischplatte 2 parallele Zwischenplatte 9, welche an den Tischbeinen 3 befestigt ist.
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Die Tischplatte 2 schließt auf der Oberseite einen hohlen quaderförmigen Funktionsraum 5 ab, allgemein als Innenraum bezeichnet, dessen Abschluss auf der Unterseite durch eine Abschlussplatte 6 gebildet ist. Die Tischplatte 2 weist als tragendes Element eine Hauptplatte 7 mit im Ausführungsbeispiel ausschließlich rechteckigen Durchbrüchen 8 auf, in welche Füllelemente 9 aus durchscheinendem Material, nämlich farbigem Glas, eingesetzt sind, die auch als Intarsien bezeichnet werden. Die äußere Oberfläche der Hauptplatte 7 sowie der Füllelemente 9 bildet eine glatte Außenoberfläche 10 des Möbelstücks 1. Die Hauptplatte 7 ist aus Holz oder einem Holzwerkstoff gefertigt.
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Der Innenraum 5 wird seitlich begrenzt durch Seitenwände 11, welche mit den Tischbeinen 3 verbunden sind. Im Ausführungsbeispiel weist der Innenraum 5, wie der gesamte Tisch 1, in der Draufsicht eine quadratische Grundform auf. In dem Innenraum 5 befindet sich eine nicht dargestellte Lichtquelle, beispielsweise eine Leuchtstofflampe oder Glühlampe, welche entweder an das Stromnetz angeschlossen ist oder durch eine Batterie mit elektrischer Energie versorgt wird.
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Das von der Lichtquelle abgestrahlte Licht tritt einerseits durch die Füllelemente 9 auf der Oberseite des Tisches 7 aus dem Innenraum 5 aus. Andererseits strahlt ein Teil des Lichtes nach unten, durch die Abschlussplatte 6 hindurch, auf die Zwischenplatte 4. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Abschlussplatte 6 als geschlossene einheitliche Fläche aus einem teiltransparenten Material gestaltet.
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Details der Tischplatte 2, in welche die Füllelemente 9 eingesetzt sind, sind 3 zu entnehmen. Jedes der Füllelemente 9, welche sich sowohl hinsichtlich ihrer Größe als auch – in der Figur nicht erkennbar – hinsichtlich ihrer optischen Eigenschaften voneinander unterscheiden, nimmt eine Fläche ein, welche etwas größer als die Fläche des jeweils zugehörigen Durchbruchs 8 in der Hauptplatte 7 ist. Die Dicke der Füllelemente 9 beträgt weniger als die Hälfte der Stärke der Hauptplatte 7. An den Rändern eines jeden Durchbruchs 8, das heißt, in den Bereichen, in welchen ein Füllelement 9 auf der Hauptplatte 7 aufliegt, weist diese einen Absatz 12 auf, welcher für die bündige Aufnahme des Füllelements 9 sorgt. Das Füllelement 9 ist im Bereich des Absatzes 12 mit der Hauptplatte 7 verklebt. Die Reinigung und Pflege der Tischplatte 2 entspricht der herkömmlicher Tischplatten aus vergleichbaren Werkstoffen. Bei Bedarf ist ein Austausch des im Innenraum 5 befindlichen Leuchtmittels möglich, indem die Tischplatte 2 abgenommen oder mittels eines nicht dargestellten Hochklappbeschlags aufgeklappt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Möbelstück, Tisch
- 2
- Tischplatte
- 3
- Tischbein
- 4
- Zwischenplatte
- 5
- Funktionsraum, Innenraum
- 6
- Abschlussplatte
- 7
- Hauptplatte
- 8
- Durchbruch
- 9
- Füllelement
- 10
- Außenoberfläche
- 11
- Seitenwand
- 12
- Absatz
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29915666 U1 [0002]
- DE 4305208 C2 [0003]
- DE 4205640 C2 [0003]
- DE 202011003581 U1 [0004]