DE202012003315U1 - Siebmaschine zum Klassieren oder Aufbereiten von Kies, Sand oder dergleichen - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Siebmaschine zum Klassieren oder Aufbereiten von Kies, Sand oder anderem Schüttgut gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Siebmaschinen werden in der Aufbereitungstechnik beispielsweise dazu eingesetzt, um Steine, Sand oder Erden mechanisch nach Partikelgröße zu trennen und bestimmte Körnungsfraktionen herzustellen. Derartige Siebmaschinen werden daher auch als Klassiermaschinen bezeichnet.
- Siebmaschinen werden aber auch dazu verwendet, um Kies oder Sand, der mit anderen organischen Stoffen, wie z. B. Holz, Kohle oder ähnlichem verunreinigt ist, zu reinigen. Solche Siebmaschinen umfassen einen Behälter, der mittels eines Antriebs in Rüttelbewegungen versetzt wird. Durch die Rüttel- bzw. Schwingbewegungen wandert das Rohmaterial von der Material-Aufgabeseite zur Ablaufseite, wobei es durch Zugabe von Wasser gereinigt wird.
- Darüber hinaus gibt es auch Siebmaschinen, die zur Trocknung von Schüttgut, wie z. B. Sand, eingesetzt werden. Bei derartigen Siebmaschinen wird das Schüttgut ebenfalls durch Rüttel- bzw. Schwingbewegungen von einer Material-Aufgabeseite zur Ablaufseite transportiert, wobei das im Schüttgut enthaltene Wasser abgeschieden wird.
- Die beim Betrieb einer Siebmaschine auftretenden Rüttelbewegungen bzw. Schwingungen erreichen in der Regel eine Amplitude zwischen 8 mm und 20 mm bei einer Beschleunigung von bis zu 6 g. Um diese Schwingungen zu dämpfen, werden in der Regel Blattfedern, Schraubendruckfedern oder Gummipuffer eingesetzt. Bei Klassiermaschinen sind zu mehr als 95% Schraubendruckfedern im Einsatz. Schraubendruckfedern haben jedoch den Nachteil, dass die Neigung der Siebmaschine nicht verstellbar ist. Außerdem müssen Schraubenfedern eingehaust werden, um Unfälle zu vermeiden.
- Darüber hinaus benötigen bekannte Siebmaschinen mit Schraubendruckfedern eine zusätzliche Bremse, welche starke Schwingbewegungen, die insbesondere nach dem Ausschalten der Siebmaschine auftreten, bremst und somit ein zu starkes Ausschwingen und Beschädigungen verhindert. Mit den üblichen Schraubendruckfedern ist eine ausreichende Dämpfung nicht möglich. Die Folge davon sind eine erhöhte Lärmentwicklung, mögliche Schwingungsbrüche am Geländer, an Stromkabeln oder -kanälen sowie Schäden an der Maschine selbst.
- Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Siebmaschine zu schaffen, die gegenüber dem Unterbau und der Umgebung besser gedämpft ist und somit deutlich weniger Schwingungen und Störgeräusche erzeugt.
- Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen, die Siebmaschine auf wenigstens einem Luftbalg zu lagern. Luftbälge haben gegenüber Schraubendruckfedern wesentlich bessere Dämpfungseigenschaften und können daher die vorstehend genannten Nachteile von Schraubendruckfedern beheben.
- Der bzw. die erfindungsgemäßen Luftbälge sind vorzugsweise derart angeordnet, dass sie im Wesentlichen die in vertikaler Richtung wirkenden Kräfte aufnehmen.
- Die Luftbälge können gemäß der Erfindung prinzipiell als Einzel-, Doppel- oder Mehrfachbalg ausgebildet sein.
- Bei Siebmaschinen, die auf mehreren Luftbälgen gelagert sind, können die einzelnen Lager unterschiedlich gestaltet sein. So kann z. B. die Anzahl oder der Typ der Luftbälge von Lager zu Lager unterschiedlich sein. Ein Lager kann z. B. zwei Bälge, ein anderes dagegen nur einen Balg umfassen. Ein Lager kann z. B. auch einen Doppelbalg aufweisen, während ein anderes Lager nur einen Einfachbalg umfasst.
- Der bzw. die Luftbälge sind vorzugsweise dauerhaft an einer Druckquelle angeschlossen. Dies hat den Vorteil, dass der in den Luftbälgen herrschende Druck auch während des Betriebs der Siebmaschine verändert werden kann. Somit ist es möglich, die Dämpfung wenigstens eines Luftbalgs während des Betriebs zu erhöhen oder zu verringern, die Arbeitshöhe der Siebmaschine zu verstellen oder die Neigung der Siebmaschine zu verändern. Alternativ könnte auch die Höhe der Siebmaschine an einem Auflagepunkt konstant gehalten werden, auch wenn sich das Gewicht an dieser Stelle im Laufe des Betriebs erhöht oder verringert. Die entsprechende Einstellung des Drucks kann entweder automatisch oder von Hand erfolgen.
- Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Siebmaschine eine Steuerung oder Regelung, mit der der Druck in wenigstens einem Luftbalg während des Betriebs der Maschine automatisch einstellbar ist. Bei einer Siebmaschine mit mehreren Bälgen ist der Druck vorzugsweise individuell oder gruppenweise einstellbar. Im letzteren Fall können beispielsweise die auf einer ersten Seite (z. B. der Aufgabeseite) der Siebmaschine befindlichen Luftbälge und die auf einer zweiten Seite (z. B. der Auslaufseite) der Siebmaschine befindlichen Luftbälge jeweils gemeinsam mit Druck beaufschlagt werden.
- Die Luftbälge können beispielsweise mit Luft oder einem anderen Gas befüllt werden.
- Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Siebmaschine mehrere Luftbälge, die bzgl. einer mittleren Querschnittsebene der Siebmaschine auf unterschiedlichen Seiten der Siebmaschine angeordnet sind.
- Die Siebmaschine ist vorzugsweise an wenigstens vier Punkten auf Luftbälgen gelagert.
- Bei einer Siebmaschine mit mehreren Luftbälgen sind diese bevorzugt an den beiden Längsseiten der Siebmaschine angeordnet, wobei sie vorzugsweise symmetrisch bezüglich einer Längs-Mittelachse angeordnet sind.
- Eine erfindungsgemäße Siebmaschine umfasst vorzugsweise wenigstens eine Seitenführung, die eine Bewegung der Siebmaschine in Lateralrichtung begrenzt. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind Seitenführungen auf beiden Längsseiten der Siebmaschine vorgesehen.
- Da die erfindungsgemäße Siebmaschine auf einem oder mehreren Luftbälgen gelagert ist, ist eine zusätzliche Bremse, wie sie bei Siebmaschinen mit Schraubendruckfedern üblich ist, nicht mehr erforderlich.
- Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine Seitenansicht einer auf Luftbälgen gelagerten Siebmaschine; -
2a eine Querschnittsansicht der Siebmaschine von1 an einer ersten Position; -
2b eine Teil-Schnittansicht der Siebmaschine von1 an einer zweiten Position; und -
3 eine schematische Darstellung einer Steuer- oder Regelvorrichtung zum Einstellen des Drucks in den Luftbälgen. -
1 zeigt eine Seitenansicht einer Siebmaschine1 zum Entwässern von Sand. Die Siebmaschine1 umfasst einen Maschinenkörper14 , der gegenüber der Horizontalen um einen vorgegebenen Winkel, wie z. B. 3° bis 5° geneigt ist. Der Maschinenkörper14 wird von einem Antrieb7 angetrieben, der im dargestellten Beispiel zwei Elektromotoren umfasst und der eine Rüttel- bzw. Schwingbewegung in Richtung des Pfeils A erzeugt. Die Richtung der Rüttel- bzw. Schwingbewegung verläuft dabei etwa in einem Winkel von 45° gegenüber der Horizontalen. - Die dargestellte Siebmaschine
1 hat eine Aufgabeseite2 , an der das Aufgabegut, wie z. B. Sand, in den Maschinenkörper14 eingebracht wird. Angetrieben durch die Rüttelbewegung bewegt sich das Aufgabegut auf dem Boden des Maschinenkörpers14 nach oben in Richtung der Ablaufseite3 . Während des Transports des Schüttguts in Richtung der Ablaufseite3 verliert es Wasser und wird somit trockener. Das teilgetrocknete Schüttgut wird dann an der Ablaufseite abgeführt. - Die in
1 dargestellte Siebmaschine1 ist an insgesamt vier Punkten auf Luftbälgen4 gelagert. Es könnten aber auch mehr oder weniger Lager4 ,5 vorgesehen sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel befinden sich an jeder Längsseite des Maschinenkörpers14 zwei Lager4 ,5 , wobei je ein Lager auf der Aufgabeseite2 und ein Lager auf der Ablaufseite3 angeordnet ist. Die Lager4 ,5 sind vorzugsweise bzgl. einer mittleren Längsschnittebene symmetrisch ausgebildet. Auf der Aufgabeseite2 und der Ablaufseite3 sind die Lager4 ,5 unterschiedlich stark dimensioniert. Da das Gewicht des Schüttguts an der Ablaufseite3 größer ist als an der Aufgabeseite2 , sind hier die Lager4 ,5 stärker dimensioniert als an der Aufgabeseite2 . - Jedes Lager
4 ,5 umfasst wenigstens einen Luftbalg4 , der die im Betrieb der Siebmaschine1 auftretenden Kräfte dämpft, sowie einen Federbock5 , auf dem der Luftbalg4 sitzt. An der Aufgabeseite2 ist an den beiden Längsseiten des Maschinenkörpers14 je ein Doppelbalg4 vorgesehen. An der Ablaufseite3 befinden sich dagegen an jeder Längsseite des Maschinenkörpers14 zwei nebeneinander angeordnete Doppelbälge. An jedem Lager4 ,5 ist ferner eine Seitenführung6 vorgesehen, die in2a noch deutlicher zu erkennen ist. Diese umfasst im Wesentlichen ein am Maschinenkörper14 gebildetes Führungsteil, das entlang eines seitlichen, am Federbock5 vorgesehenen Anschlags geführt wird, der das Ausschwingen der Siebmaschine1 in seitlicher Richtung begrenzt. - Bei einem Luftverlust in einem der Luftbälge
4 setzt die Siebmaschine1 auf einem Federbock5 auf. -
2b zeigt eine Querschnittsansicht eines anderen Teils der Siebmaschine1 mit dem Antrieb7 und einem Lager4 ,5 mit einem Doppelbalg4 . Der Antrieb7 umfasst in diesem Fall zwei Elektromotoren, die den Maschinenkörper14 antreiben und dabei eine Linearbewegung in Richtung des Pfeils A (siehe1 ) erzeugen. -
3 zeigt eine schematische Darstellung einer Steuer- oder Regelvorrichtung zum Einstellen des Luftdrucks in den Luftbälgen4a ,4b . Die Vorrichtung umfasst eine Luftdruckquelle9 , wie z. B. einen Kompressor, die über Ventile10 mit einem oder mehreren der Luftbälge4a ,4b verbindbar ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Luftbälge4a ,4b fest an der Luftdruckquelle9 angeschlossen. Sie könnten alternativ aber auch nur bei Bedarf an eine Luftdruckquelle9 angeschlossen werden. - Nach der Montage der Luftbälge werden diese mittels Druckluft auf eine gewünschte Arbeitshöhe aufgepumpt. Die Arbeitshöhe kann dabei auf der Aufgabeseite
2 unterschiedlich hoch sein wie auf der Ablaufseite3 der Siebmaschine1 . Durch die Wahl des Luftdrucks lässt sich einerseits die Arbeitshöhe und andererseits auch die Neigung der Siebmaschine1 variieren. - Die in
3 dargestellte Vorrichtung umfasst ferner ein Steuergerät11 mit einer Steuer- oder Regelsoftware, mittels derer der in den Luftbälgen4a ,4b herrschende Druck während des Betriebs der Maschine1 automatisch verändert werden kann. Somit ist es z. B. möglich, die Dämpfung wenigstens eines Luftbalgs4 während des Betriebs automatisch zu erhöhen, zu verringern oder konstant zu halten, die Arbeitshöhe der Siebmaschine1 zu verstellen oder konstant zu halten oder die Neigung der Siebmaschine1 zu verändern bzw. konstant zu halten. So könnte z. B. die Arbeitshöhe der Siebmaschine1 an wenigstens einem Auflagepunkt konstant gehalten werden, auch wenn sich das Gewicht an dieser Stelle im Laufe des Betriebs erhöht oder verringert. - Um die Luftbälge
4a ,4b zu befüllen, werden die Ventile10 vom Steuergerät entsprechend geöffnet und bei Erreichen eines Zieldrucks wieder geschlossen. Die Ventile10 sind hierzu über Steuerleitungen vom Steuergerät11 ansteuerbar. Der in den Luftbälgen4a ,4b herrschende Druck wird mittels Manometer12 gemessen, deren Messdaten vom Steuergerät11 ausgewertet werden. Bei Bedarf kann auch aus den Luftbälgen4a ,4b Luft wieder entlassen werden. Hierzu sind Auslassventile13 vorgesehen, die vom Steuergerät11 entsprechend ansteuerbar sind. - Mit der in
3 dargestellten Vorrichtung ist es somit möglich, den Luftdruck in einzelnen Luftbälgen4a ,4b während des Betriebs der Siebmaschine automatisch einzustellen. Je nach Ausführung können die Luftbälge dabei einzeln oder gruppenweise mit Druck beaufschlagt oder im Druck reduziert werden. Die auf einer Seite (z. B. der Aufgabeseite2 oder der Ablaufseite3 ) befindlichen Luftbälge sind vorzugsweise jeweils an einem gemeinsamen Druckluftkreis angeschlossen und werden auf denselben Luftdruck aufgeblasen. Alternativ könnte aber auch jeder Luftbalg4 individuell mit Druck beaufschlagt werden. In diesem Fall müsste jeder Luftbalg4 z. B. ein eigenes Absperrventil10 oder ggf. auch eine eigene Luftdruckquelle9 haben.
Claims (9)
- Siebmaschine (
1 ) zum Klassieren oder Aufbereiten von Kies, Sand oder anderem Schüttgut, mit einem Antrieb (7 ) zum Erzeugen einer Rüttelbewegung, dadurch gekennzeichnet, dass die Siebmaschine (1 ) auf wenigstens einem Luftbalg (4 ) gelagert ist. - Siebmaschine (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Luftbalg (4 ) derart angeordnet ist, dass er im Wesentlichen die in vertikaler Richtung wirkenden Kräfte aufnimmt. - Siebmaschine (
1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Luftbälge (4 ) vorgesehen sind, die bzgl. einer mittleren Querschnittsebene (8 ) auf unterschiedlichen Seiten der Siebmaschine (1 ) angeordnet sind. - Siebmaschine (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorrichtung (9 –13 ) zum Befüllen der Luftbälge (4 ) vorgesehen ist, mittels derer der Druck in einzelnen Luftbälgen (4 ) unterschiedlich hoch einstellbar ist. - Siebmaschine (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Siebmaschine (1 ) auf mehreren Luftbälgen (4 ) gelagert ist, wobei die Luftbälge (4 ) auf beiden Längsseiten der Siebmaschine (1 ) symmetrisch angeordnet sind. - Siebmaschine (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Luftbalg (4 ) als Einfach-, Doppel- oder Mehrfachbalg ausgeführt ist. - Siebmaschine (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Siebmaschine (1 ) eine Steuerung oder Regelung (11 ) umfasst, mit der der Druck in wenigstens einem Luftbalg (4 ) während des Betriebs der Siebmaschine (1 ) automatisch variiert werden kann. - Siebmaschine (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf beiden Längsseiten der Siebmaschine (1 ) eine Seitenführung (6 ) vorgesehen ist. - Siebmaschine (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie keine Bremse zum Abbremsen der Siebmaschine (1 ) aufweist.
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