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Die Erfindung betrifft ein Ventilansteuerungssystem mit einer Ventilansteuerungsvorrichtung und einem Handbetätigungsgerät zum Auslösen von Bedienungshandlungen in der Ventilansteuerungsvorrichtung.
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Bekannte Lösungen im Bereich der Ventilansteuerungen erfordern entweder mechanische Betätigungen von Hand im Inneren der Ventilansteuerungsvorrichtung oder aufwändige leitungsgebundene bzw. drahtlose Datenübertragungstechniken (bekannt sind in diesem Bereich insbesondere Funk und Infrarot), oder sie basieren auf traditionellen Bedienmöglichkeiten wie z. B. die Betätigung von Tasten, die durch eine Frontfolie abgedeckt sind.
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Das Öffnen eines Gehäuses bzw. das Abnehmen eines Gehäuseteils, um an das Innere einer Ventilansteuerungsvorrichtung zu gelangen, ist umständlich und zeitaufwändig. Leitungsgebundene Techniken sind bei den typischerweise verlangten hohen Schutzanforderungen teuer. Auch die drahtlose Datenübertragung, z. B. über Funkmodems, ist für die meisten Anwendungen zu kostspielig. Die Bedienung über Tasten erfordert verlässliche und damit teure Bedienfelder, die mit Strom versorgt werden müssen.
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In der
DE 20 2009 012 183 U1 wird ein neuartiges berührungsloses Bedienkonzept vorgestellt, das ohne aufwändige Funkübertragung auskommt. Ein mobiles Handbetätigungsgerät weist eine Magnetanordnung auf, die auf eine Magnetfeldsensoranordnung der Ventilansteuerungsvorrichtung abgestimmt ist. Das Handbetätigungsgerät wird in die Nähe der Ventilansteuerungsvorrichtung gebracht und ggf. bewegt. Je nach Orientierung bzw. Bewegung (insbesondere Bewegungsrichtung) der Magnete der Magnetanordnung relativ zu den Sensoren der Magnetfeldsensoranordnung erzeugt die Magnetfeldsensoranordnung ein für die jeweilige Orientierung und/oder Bewegung charakteristisches Signal. Auf diese Weise lassen sich mit dem Handbetätigungsgerät in der Ventilansteuerungsvorrichtung berührungslos verschiedene Signale erzeugen, die unterschiedlichen, in der Steuerelektronik definierten Befehlen zugeordnet sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die bekannte zuverlässige und komfortable berührungslose Bedienung einer Ventilansteuerungsvorrichtung so zu erweitern, dass komplexere Bedien- und Einstellvorgänge auf einfache Weise vorgenommen werden können.
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Die Aufgabe wird durch ein Ventilansteuerungssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Ventilansteuerungssystems sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Das erfindungsgemäße Ventilansteuerungssystem umfasst eine Ventilansteuerungsvorrichtung und ein Handbetätigungsgerät zum Auslösen von Bedienungshandlungen in der Ventilansteuerungsvorrichtung. Das Handbetätigungsgerät weist eine Magnetanordnung auf, und die Ventilansteuerungsvorrichtung weist eine auf die Magnetanordnung des Handbetätigungsgeräts abgestimmte Magnetfeldsensoranordnung auf. (Unter einer auf die Magnetanordnung des Handbetätigungsgeräts abgestimmten Magnetfeldsensoranordnung ist hier eine Sensoranordnung zu verstehen, die ein von der Magnetanordnung erzeugtes Magnetfeld registrieren kann, wenn sich die Magnetanordnung in der Nähe der Magnetfeldsensoranordnung befindet.) Gemäß der Erfindung weist die Magnetanordnung einen oder mehrere Magnete und eine Betätigungseinrichtung auf. Die Magnetfelder der Magnete sind durch die Betätigungseinrichtung ohne Bewegung des Handbetätigungsgeräts relativ zur Magnetfeldsensoranordnung einzeln variierbar.
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Im Falle eines einzigen Magneten ist nur ein Magnetfeld variierbar. Der Einfachheit halber werden im Falle mehrerer Magnete die Magnetfelder separat betrachtet, obwohl diese sich natürlich zu einem Gesamtmagnetfeld überlagern.
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Die Besonderheit des erfindungsgemäßen Ventilansteuerungssystems liegt darin, dass ein Benutzer in der Lage ist, bei unbewegtem Handgerät allein durch die individuelle Veränderung der Magnetfelder Befehle für die Steuerelektronik der Ventilansteuerungsvorrichtung zu erzeugen. Die Veränderung des Magnetfelds eines einzelnen Magneten der Magnetanordnung beinhaltet insbesondere eine Änderung der räumlichen Lage, der Feldstärke und/oder der Richtung des Magnetfelds. Durch die gezielte Änderung der Magnetfelder einzelner Magneten lässt sich eine Vielzahl von Befehlscodes erzeugen, die von der Magnetfeldsensoranordnung registriert und dann decodiert werden können. Auf diese Weise lassen sich berührungslos sehr umfangreiche Bedienhandlungen vornehmen, ohne dass das Gehäuse der Ventilansteuerungsvorrichtung geöffnet werden muss. Auf die gleiche Weise lassen sich auch bequem Einstellungen an der Ventilansteuerungsvorrichtung vornehmen.
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Gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist eine Betätigungseinrichtung vorgesehen, bei der zur Variation der einzelnen Magnetfelder die Magnete einzeln aus einer ersten Position in eine zweite Position verschiebbar sind. Durch die Verschiebung eines Magneten ändert sich zumindest die räumliche Lage des zugehörigen Magnetfelds relativ zur Magnetfeldsensoranordnung, sodass diese charakteristische Änderung von der Magnetfeldsensoranordnung registriert werden kann. Dabei ist es grundsätzlich unerheblich, in welcher Richtung die Magneten bewegt werden.
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Vorteilhaft ist eine Ausgestaltung, bei der die Magnete in der ersten Position weiter von einer Gehäuseseite des Handbetätigungsgeräts entfernt sind als in der zweiten Position. Wenn das Handbetätigungsgerät mit der entsprechenden Gehäuseseite an die Magnetfeldsensoranordnung der Ventilansteuerungsvorrichtung gehalten wird, registriert diese jeweils ein deutlich stärkeres Magnetfeld, sobald ein Magnet in die zweite Position, also näher zur Magnetfeldsensoranordnung hin, verschoben wird.
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Im Hinblick auf eine komfortable Bedienung für einen Benutzer soll die Verschiebung der Magnete auf einfache Weise möglich sein. Diese Anforderung erfüllt eine Ausführungsform der Betätigungseinrichtung mit Tasten, wobei jeder Magnet so an eine Taste gekoppelt ist, dass ein Tastendruck eine Verschiebung des Magneten bewirkt. Die Kopplung der Magnete an einzelne Tasten erlaubt eine bequeme Befehlseingabe durch einfaches Drücken der Tasten. Besonders vorteilhaft ist hierbei, dass die so gebildete Tastatur im Falle der Verwendung von Permanentmagneten keine Hilfsenergie benötigt.
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Damit die Tasten nach dem Drücken selbsttätig wieder in ihre Ausgangsposition gelangen, ist vorzugsweise ein Vorspannmechanismus vorgesehen, der die jeweilige Taste entgegen einer Verschieberichtung vorspannt.
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Für eine Befehlseingabe kann es sinnvoll sein, dass der Magnet bis auf weiteres in der zweiten Position verbleibt. Hier hilft ein Rastmechanismus ab, der bei Erreichen der zweiten Position des Magneten ein Einrasten der Taste bewirkt, um diese im gedrückten Zustand zu halten. Wird die Verrastung vom Benutzer gelöst, wird die Taste durch den zuvor erwähnten Vorspannmechanismus selbsttätig in ihre Ausgangsposition zurückbewegt, sodass der Magnet in seine erste Position zurückkehrt.
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Zur Vermeidung von Fehlbedienungen ist eine Halterung sinnvoll, in der das Handbetätigungsgerät stabil in einer definierten Entfernung und in einer definierten relativen Anordnung zur Magnetfeldsensoranordnung gehalten werden kann. Damit ist sichergestellt, dass eine unbeabsichtigt Bewegung des Handbetätigungsgeräts nicht irrtümlich als Befehlseingabe interpretiert wird.
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Die Bedienung wird dadurch erleichtert, dass zur Eingabe von Befehlscodes bestimmte Magneten in eine bestimmte Position verschoben werden und dort verbleiben. In diesem Fall ist es vorteilhaft, dass die Magnetfeldsensoranordnung so ausgelegt ist, dass sie nicht (nur) die Veränderung, sondern an sich die Präsenz der Magnetfelder der Magneten einzeln erkennen kann, vorzugsweise auch die quantitative Feldstärke und/oder die Richtung der Magnetfelder. So kann beispielsweise eine gedrückte Tastenkombination erkannt werden, auch wenn die Tasten gedrückt worden sind, bevor das Handbetätigungsgerät in die Nähe der Magnetfeldsensoranordnung gebracht wurde.
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Gemäß einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist eine Betätigungseinrichtung vorgesehen, bei der die Magnete Elektromagnete sind, die durch die Betätigungseinrichtung einzeln ansteuerbar sind. Hier werden also zur gezielten Variation von Magnetfeldern nicht Permanentmagnete verschoben, sondern durch entsprechende Bestromung die Feldstärke und/oder die Polarität von Elektromagneten einzeln beeinflusst. Die Ansteuerung kann einer vorbestimmten zeitlichen Abfolge entsprechen, um auf diese Weise eine kabel- und berührungslose sequenzielle Datenübertragung vom Handbetätigungsgerät in die Ventilansteuerungsvorrichtung zu schaffen. Selbstverständlich kann die elektrische Ansteuerung auch mit einer manuellen Verschiebung der Magnete kombiniert werden, um noch mehr Bedienmöglichkeiten zu schaffen.
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In einer benutzerfreundlichen Weiterbildung der Erfindung weist das Handbetätigungsgerät ein Display auf, auf dem Informationen für die Bedienung und/oder über den aktuellen Status der Ventilansteuerungsvorrichtung angezeigt werden.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den beigefügten Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Ventilansteuerungssystems nach einer ersten Ausführungsform
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2 eine Prinzipskizze einer Magnetanordnung und einer Magnetfeldsensoranordnung in einer ersten Stellung;
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3 die Magnetanordnung und die Magnetfeldsensoranordnung aus 2 in einer zweiten Stellung;
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4 die Magnetanordnung und die Magnetfeldsensoranordnung aus 2 in einer dritten Stellung; und
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5 ein Handbetätigungsgerät der Ventilansteuerungsvorrichtung nach einer zweiten Ausführungsform.
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In 1 ist beispielhaft eine Ventilansteuerungsvorrichtung 10 zur Ansteuerung eines pneumatischen Antriebs 12 mit einem Pneumatikzylinder 14 für ein Prozessventil dargestellt. Typische Komponenten einer solchen Ventilansteuerungsvorrichtung 10 sind eine zentrale Elektronik 16, ein elektro-pneumatisches Stellsystem 18 und ein Wegsensor 20 zur Bestimmung der Position eines im Pneumatikzylinder 14 beweglichen Kolbens 22.
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Die Erfindung ist aber nicht auf diesen Typ von Ventilansteuerungsvorrichtungen beschränkt, sondern erstreckt sich auf alle Arten von Ventilansteuerungsvorrichtungen, die zu bestimmten Gelegenheiten Bedienungshandlungen erfordern.
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Des Weiteren umfasst die Ventilansteuerungsvorrichtung 10 eine Magnetfeldsensoranordnung 24 mit einem oder mehreren Sensoren, die eine Veränderung der Feldstärke und/oder der Feldrichtung eines in der Nähe befindlichen Magnetfelds registrieren können und entsprechende Signale ausgeben. Für diesen Zweck geeignete Sensoren sind z. B. Hall-Sensoren.
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Die Magnetfeldsensoranordnung 24 ist vor äußeren (mechanischen) Einflüssen durch ein magnetisch nicht schirmendes Gehäuse, insbesondere ein Kunststoffgehäuse, geschützt. In dem Gehäuse sind auch die anderen Komponenten der Ventilansteuerungsvorrichtung 10 untergebracht. Das Gehäuse beeinträchtigt die Empfindlichkeit der Magnetfeldsensoranordnung 24 nicht wesentlich.
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Die Magnetfeldsensoranordnung 24 der Ventilansteuerungsvorrichtung 10 ist abgestimmt auf eine Magnetanordnung 26 eines Handbetätigungsgeräts 28, das zusammen mit der Ventilansteuerungsvorrichtung 10 ein Ventilansteuerungssystem bildet. Die Magnetanordnung 26 ist in einem magnetisch nicht schirmenden Gehäuse des Handbetätigungsgeräts 28, insbesondere einem Kunststoffgehäuse, aufgenommen und weist mehrere starke Magnete 30 auf. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Magnete 30 Permanentmagnete.
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Die Magnete 30 der Magnetanordnung 26 sind in besonderer Weise im Handbetätigungsgerät 28 aufgenommen. Die Magnete 30 lassen sich linear zwischen zwei definierten Positionen verschieben. In einer ersten Position ist der jeweilige Magnet 30 weiter von einer Gehäuserückseite 32 entfernt als in einer zweiten Position. Der Einfachheit halber wird nachfolgend die erste Position „passive” Position und die zweite Position „aktive” Position genannt.
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Zur manuellen Verschiebung der Magnete 30 ist für jeden Magneten 30 eine Taste 34 auf einer der Gehäuserückseite 32 entgegengesetzten Gehäusevorderseite 36 vorgesehen. Durch Drücken der Taste 34 wird der zugehörige Magnet 30 aus der passiven in die aktive Position verschoben.
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Die hierfür erforderliche mechanische Kopplung des Magneten 30 an die Taste 34 kann im Hinblick auf eine komfortable Bedienung durch einen Vorspann- und einen Rastmechanismus ergänzt sein. Diese Mechanismen sorgen dafür, dass durch einmaliges Drücken der Taste 34 der Magnet 30 entgegen einer Vorspannkraft, die beispielsweise von einer Zugfeder bereitgestellt wird, in einer Verschieberichtung in die aktive Position verschoben wird und dort einrastet. Durch erneutes Drücken der Taste 34 wird der Magnet 30 wieder freigegeben und durch die Vorspannkraft selbsttätig zurück in die passive Position verschoben.
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Wie bereits erwähnt sind die Magnetfeldsensoranordnung 24 mit den Sensoren und die Magnetanordnung 26 mit den Magneten 30 aufeinander abgestimmt. Dies gilt insbesondere für die Sensorempfindlichkeit und die Magnetfeldstärke der Magnete 30 in der aktiven Position sowie für die geometrische Anordnung der Magnete 30 (Polarität) und der Sensoren. Der Einfluss von Störfeldern ist somit nahezu ausgeschlossen.
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Im Folgenden wird die Funktionsweise des Ventilansteuerungssystems am Beispiel des in 1 gezeigten Ventilansteuerungssystems erläutert. Mithilfe des Handbetätigungsgeräts 28 können Bedienungshandlungen in der Ventilansteuerungsvorrichtung 10 ausgelöst werden. Dazu wird das Handbetätigungsgerät 28 mit der Gehäuserückseite 32 nahe an die Magnetfeldsensoranordnung 24 herangeführt. Es kann eine spezielle Halterung für das Handbetätigungsgeräts 28 vorgesehen sein, um dieses stabil in einer definierten Entfernung und in einer definierten relativen Anordnung zur Magnetfeldsensoranordnung 24 zu halten.
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Die Sensoren der Magnetfeldsensoranordnung 24 können die Präsenz der von den Magneten 30 der Magnetanordnung 26 erzeugten Magnetfelder (Feldstärke und Feldrichtung) registrieren, zumindest dann, wenn sich die Magneten 30 in der aktiven Position befinden. Die Magnetfeldsensoranordnung 24 ist insbesondere so ausgebildet, dass sie die Präsenz der Magnetfelder der Magneten 30 einzeln erkennen kann, vorzugsweise auch deren Feldstärke (quantitativ) und/oder deren Richtung.
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Wird ein Magnet 30 durch Tastendruck in die aktive oder in die passive Position verschoben, ohne dass sich dabei das Handbetätigungsgerät 28 relativ zu den Sensoren der Magnetfeldsensoranordnung 24 bewegt, ändert sich das von der Magnetfeldsensoranordnung 24 registrierbare Magnetfeld signifikant, und die Magnetfeldsensoranordnung 24 erzeugt ein für diesen Magneten 30 und die Bewegungsrichtung charakteristisches Signal. Entsprechendes gilt, wenn gezielt mehrere Tasten 34 gleichzeitig gedrückt, also mehrere Magnete 30 gleichzeitig in die aktive oder passive Position verschoben werden.
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Auf diese Weise lassen sich mit dem Handbetätigungsgerät 28 in der Ventilansteuerungsvorrichtung 10 berührungslos verschiedene Signale erzeugen, die unterschiedlichen, in der Elektronik 16 definierten Befehlen zugeordnet sind (Codierung). Die Befehle stellen Auslöser entsprechender Bedienungshandlungen in der Ventilansteuerungsvorrichtung 10 dar.
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Die 2 bis 4 zeigen am Beispiel einer vereinfachten Ausführungsform das Zusammenspiel der Magnetanordnung 26 (hier mit nur einem Magneten 30) des Handbetätigungsgeräts 28 und der Magnetfeldsensoranordnung 24 (hier mit nur einem Hallsensor) der Ventilansteuerungsvorrichtung 10.
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In 2 nimmt der Magnet 30, dessen Magnetfeld von der Gehäusevorderseite 36 nicht wesentlich beeinflusst wird, relativ zum Hallsensor der Magnetfeldsensoranordnung 24 eine mittlere, neutrale Stellung ein. Die Mittellinie des Magneten 30 schneidet die des Hallsensors. Die Wirkung der Feldlinien auf den Hallsensor wird durch die Symmetrie neutralisiert. Die Ausgangsspannung des Hallsensors ist deshalb im Wesentlichen die gleiche wie die ohne Präsenz eines Magnetfelds.
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In 3 ist der Magnet 30 nach links ausgelenkt. Die Mittellinie des Magneten 30 schneidet die Mittellinie des Hallsensors nicht mehr, es liegt keine Symmetrie mehr vor. Die Feldlinien durchdringen den Hallsensor „von vorne nach hinten”. Die Ausgangsspannung des Hallsensors entspricht der Präsenz eines Magnetfelds, dessen Nordpol dem Hallsensor zugewandt ist.
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In 4 ist der Magnet 30 nach rechts ausgelenkt. Auch hier schneidet die Mittellinie des Magneten 30 die Mittellinie des Hallsensors nicht mehr, es liegt keine Symmetrie vor. Die Feldlinien durchdringen den Hallsensor „von hinten nach vorne”. Die Ausgangsspannung des Hallsensors entspricht der Präsenz eines Magnetfelds, dessen Südpol dem Hallsensor zugewandt ist.
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Die unterschiedlichen Ausgangsspannungen des Hallsensors bzw. bestimmte Abfolgen der Spannungen werden erkannt und von der Elektronik 16 der Ventilansteuerungsvorrichtung 10 als eindeutige Befehle interpretiert.
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5 zeigt eine besondere Ausführungsform des Handbetätigungsgeräts 28 in Form eines Drehgebers. Das Handbetätigungsgerät 28 weist ein an seiner Gehäusevorderseite 36 zugängliches Drehrad 38 auf, das relativ zum Gehäuse drehbar ist. In Umfangsrichtung sind beabstandet voneinander mehrere Magnete 30 angeordnet. An den entsprechenden Stellen des Drehrads 38 sind Markierungen 40 angebracht. Die Hauptrichtung der Magnetisierung ist jeweils parallel zur Drehachse des Drehrads 38 ausgerichtet.
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Die Magnete 30 können sich in ihrer Ausrichtung unterscheiden, d. h. der Gehäuserückseite 32 kann ein Nordpol oder ein Südpol zugewandt sein. Außerdem kann die Länge der Magnete 30 und/oder deren axiale Lage unterschiedlich sein. Auf diese Weise lassen sich eine Vielzahl charakteristischer Magnetfelder darstellen.
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Durch Drehen des Drehrads 38 kann jeder Magnet 30 mit seinem Magnetfeld an eine vorbestimmte Eingabestelle 42 gebracht werden. Die Eingabestelle 42 wird zur Eingabe eines Befehls in Gegenüberlage zu einem Megnetfeldsensor, insbesondere eines Hallsensors, der Magnetfeldsensoranordnung 24 der Ventilansteuerungsvorrichtung 10 gebracht. Der Sensor erkennt die unterschiedlichen Magnetfelder der Magnete 30, sodass durch entsprechendes Drehen des Drehrads 38 Befehle an die Ventilansteuerungsvorrichtung 10 übermittelt werden können.
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Ein magnetischer Rastmechanismus für das Drehrad 38 ist durch ein nahe des Drehrads 38 fest im Handbetätigungsgerät 28 angebrachtes Eisenstück 46 oder dergleichen gebildet. Durch die Anziehungskraft desjenigen Magneten 30, der dem Eisenstück 46 am nächsten ist, nimmt das Drehrad 38 jeweils selbsttätig eine stabile Rastposition ein.
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Zusätzlich kann eine Eingabetaste 44 mit einem weiteren Magneten 30 vorgesehen sein, der hinsichtlich seiner Lage auf einen weiteren Magnetfeldsensor der Magnetfeldsensoranordnung 24 abgestimmt ist. Durch Drücken der Eingabetaste 44 wird deren Magnet 30 näher an den Sensor gebracht, was dieser registriert und als Eingabebestätigung interpretiert. Die Eingabetaste 44 kann mit einem Vorspannmechanismus ausgestattet sein, der die Eingabetaste 44 selbsttätig wieder zurück in ihre Ausgangsposition befördert.
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Es sind viele weitere Ausgestaltungen der und der Magnetfeldsensoranordnung 24 möglich, bei denen die Magnetfelder der Magnete 30 durch die Betätigungseinrichtung ohne Bewegung des Handbetätigungsgeräts 28 relativ zur Magnetfeldsensoranordnung 24 einzeln variierbar sind, um so Befehle an die Ventilansteuerungsvorrichtung 10 zu übermitteln.
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Optional kann eine Erkennung (Decodierung) von bestimmten Bewegungen des gesamten Handbetätigungsgeräts 28 in der Nähe der Magnetfeldsensoranordnung 24 vorgesehen sein. Diese Bewegungen können sich durch die Anzahl und die Anordnung der Magneten 30 unterscheiden, die sich jeweils in der aktiven Position befinden.
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Allgemein variiert die Anzahl der unterscheidbaren Signale bzw. Befehle mit der Anzahl der vorhandenen Magnete 30 und Sensoren und deren Anordnung. Die Anzahl der unterscheidbaren Signale bzw. Befehle kann noch weiter gesteigert werden durch die Verwendung von unterschiedlich starken Magneten 30 und durch das Vorsehen von Zwischenpositionen zwischen der aktiven und der passiven Position.
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Anstelle von Permanentmagneten können auch ein oder mehrere Elektromagnete vorgesehen sein. Eine Ansteuerung der Elektromagnete, mit der die Bestromung und/oder Stromflussrichtung (und damit die Polarität des Elektromagneten bzw. der Elektromagnete) verändert werden können, erhöht die Anzahl der möglichen Befehlscodes. Durch eine geeignete zeitliche Variation der Ansteuerung können auch größere Datenmengen kabel- und berührungslos sequenziell in die Ventilansteuerungsvorrichtung 10 übertragen werden.
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Für eine weitere Verbesserung des Bedienkomforts oder im Rahmen einer Ausführung als Stellungsregler kann das Handbetätigungsgerät 28 ein Display aufweisen, auf dem einem Benutzer relevante Informationen für die Bedienung und/oder über den aktuellen Status der Ventilansteuerungsvorrichtung 10 angezeigt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Ventilansteuerungsvorrichtung
- 12
- pneumatischer Antrieb
- 14
- Pneumatikzylinder
- 16
- Elektronik
- 18
- elektro-pneumatisches Stellsystem
- 20
- Wegsensor
- 22
- Kolben
- 24
- Magnetfeldsensoranordnung
- 26
- Magnetanordnung
- 28
- Handbetätigungsgerät
- 30
- Magnete
- 32
- Gehäuserückseite
- 34
- Tasten
- 36
- Gehäusevorderseite
- 38
- Drehrad
- 40
- Markierungen
- 42
- Eingabestelle
- 44
- Eingabetaste
- 46
- Eisenstück
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202009012183 U1 [0004]