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Die Erfindung betrifft einen Formkörper aus einem Nahrungsmittelfertigprodukt zur Zubereitung von Brühen, Bouillons, Suppen oder dergleichen flüssigen Fertigspeisen mit heißem Wasser, wobei das Nahrungsmittelfertigprodukt grobstückige dehydrierte Nahrungsmittel-Bestandteile, die bei der Zubereitung unter Wasseraufnahme rehydrieren, sowie ein die dehydrierten grobstückigen Nahrungsmittel-Bestandteile zusammenhaltendes, im heißen Wasser mindestens teilweise lösliches Bindemittel enthält.
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Nahrungsmittelfertigprodukte zur Zubereitung von Brühen, Bouillons, Suppen oder dergleichen flüssigen Instant- oder Fertigspeisen mit heißem Wasser werden in der Regel entweder als pulverförmige Konzentrate in Tüten (Tütensuppen) bzw. in tassenförmigen Kunststoffbehältern (Fünf-Minuten-Terrinen) oder als gepresste Formkörper (Brüh- oder Suppenwürfel) vertrieben.
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Tütensuppen und Fünf-Minuten-Terrinen enthalten neben einer den Geschmack der flüssigen Fertigspeisen prägenden Gewürzmischung häufig auch grobstückige Bestandteile, wie beispielsweise Instantnudeln oder dehydrierte Gemüsestückchen. Zur Zubereitung der flüssigen Fertigspeisen wird den Tütensuppen und Fünf-Minuten-Terrinen heißes oder siedendes Wasser zugegeben, in dem die dehydrierten Bestandteile unter Wasseraufnahme rehydrieren. Da sie jedoch nach der Rehydration gewöhnlich ein spezifisches Gewicht von mehr als 1 g/cm3 aufweisen, sinken heißluft-getrocknete Zutaten in der Flüssigkeit nach unten und sammeln sich am Boden des zur Zubereitung verwendeten Gefäßes. Dies hat zur Folge, dass sie in den flüssigen Fertigspeisen oft nicht mehr sichtbar sind. Außerdem werden die abgesunkenen grobstückigen rehydrierten Bestandteile vor allem beim Trinken der zubereiteten flüssigen Fertigspeisen nicht gemeinsam mit der Flüssigkeit allmählich vom Konsumenten aufgenommen, sondern bleiben nach dem Austrinken der Flüssigkeit in Form eines Klumpens im Gefäß zurück, sofern die Fertigspeisen beim Verzehr nicht dauernd umgerührt werden. Insbesondere bei Instantsuppen in trinkfertigen Plastikbechern werden zudem der große Platzbedarf (Verpackungsvolumen) im Verkaufsregal und die nicht unerhebliche Abfallmenge als Nachteil angesehen.
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Demgegenüber sind in gepressten Brüh- oder Suppenwürfeln zumeist gar keine, oder zumindest nur vereinzelt kleine grobstückige Gemüse-Bestandteile enthalten. Die Gründe dafür liegen darin, dass vor allem druckempfindlichere Gemüsestücke aus der Gefriertrocknung, wie ganze Erbsen oder Maiskörner, bei den zum Pressen der Brüh- oder Suppenwürfel notwendigen Drücken zerquetscht werden und dass mit einem zunehmenden Gehalt an grobstückigen Bestandteilen nicht nur der Zusammenhalt der Brüh- oder Suppenwürfel abnimmt, sondern sich innerhalb der Brüh- oder Suppenwürfel auch nicht mit Bindemittel gefüllte Hohlräume bilden. Solche Hohlräume haben neben einer weiteren Verschlechterung des Zusammenhalts auch eine Beeinträchtigung der Dosiergenauigkeit zur Folge, da sie zu einer Reduzierung der vorgegebenen Menge des Nahrungsmittelfertigprodukts im gepressten Brüh- oder Suppenwürfel führen.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Formkörper der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass das optische Erscheinungsbild der zubereiteten flüssigen Fertigspeisen verbessert und beim Trinken derselben auch ohne Umrühren eine allmähliche Aufnahme der grobstückigen Bestandteile gewährleistet werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die dehydrierten grobstückigen Nahrungsmittel-Bestandteile nach ihrer Rehydration überwiegend schwimmfähig sind, so dass sie an der Oberfläche der zubereiteten flüssigen Fertigspeisen schwimmen.
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Dadurch besitzen die zubereiteten flüssigen Fertigspeisen zum einen ein sehr appetitliches Erscheinungsbild, weil die an ihrer Oberfläche schwimmenden grobstückigen rehydrierten Nahrungsmittel-Bestandteile für den Konsumenten selbst dann sichtbar sind, wenn es sich bei den flüssigen Fertigspeisen nicht um eine klare Brühe oder Bouillon handelt. Zum anderen werden die an der Oberfläche der flüssigen Fertigspeisen schwimmenden grobstückigen Bestandteile beim Verzehr sowohl durch Trinken als auch durch Auslöffeln gemeinsam mit der Flüssigkeit allmählich aufgenommen, so dass der Konsument bei jedem Schluck oder Löffel bis zuletzt einige der grobstückigen rehydrierten Nahrungsmittel-Bestandteile zu sich nimmt und im Mund spürt.
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Unter dem im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendeten Begriff ”grobstückige Nahrungsmittel-Bestandteile” sollen Nahrungsmittel-Bestandteile verstanden werden, die mindestens so groß sind, dass der Konsument sowohl bei der Betrachtung des Formkörpers als auch bei der Betrachtung der zubereiteten flüssigen Speisen mit bloßem Auge ohne weiteres erkennen kann, um was es sich bei diesen Nahrungsmittel-Bestandteilen handelt, zum Beispiel um welches Gemüse. Dies ist gewöhnlich der Fall, wenn die Seiten- oder Kantenlängen bzw. die Durchmesser der Stückchen mindestens 3 bis 5 mm betragen, entsprechend einem Volumen von etwa 0,027 cm3 bis 0,125 cm3. Vorzugsweise weist jedoch mindestens ein Teil der grobstückigen Nahrungsmittel-Bestandteile, wie Karotten, Maiskörner und grüne Erbsen Seiten- oder Kantenlängen bzw. Durchmesser von 5 bis 10 mm auf, entsprechend einem Volumen von 0,125 cm3 bis 1,0 cm3.
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Unter dem im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendeten Begriff ”Nahrungsmittelfertigprodukt” soll ein zur Zubereitung von Instant-Brühen, Bouillons oder Suppen bestimmtes, aus Nahrungsmitteln bestehendes Fertigprodukt verstanden werden.
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Vorzugsweise handelt es sich bei den dehydrierten grobstückigen Nahrungsmittel-Bestandteilen im Formkörper mindestens zum Teil um dehydrierte Gemüsestücke, die zur Gewährleistung ihrer Schwimmfähigkeit in rehydriertem Zustand mit einem geeigneten Trocknungsverfahren getrocknet werden. Insbesondere enthalten die dehydrierten Gemüsestücke vorzugsweise gefriergetrocknete ganze grüne Gartenerbsen, gefriergetrocknete ganze Körner von Gemüsemais, gefriergetrockneten Schnittlauch, sowie vacu-puff-getrocknete Karottenstücke, Tomaten- und Paprikaflocken. Die genannten gefriergetrockneten bzw. vacu-puff-getrockneten Gemüsestücke rehydrieren bei der Zubereitung mit heißem Wasser sehr schnell, wobei ihre ursprüngliche Form nahezu vollständig wiederhergestellt wird. Dadurch ist der Formkörper aus dem Nahrungsmittelfertigprodukt extrem instantfähig, das heißt äußerst gut zur Zubereitung von Fertigspeisen allein durch Aufgießen mit heißem oder siedendem Wasser geeignet.
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Darüber hinaus hat man durch Versuche festgestellt, dass dehydrierte Gemüsestückchen, die auf die oben genannte Weise getrocknet worden sind, nach der Aufnahme Von Wasser bei ihrer Rehydration noch einige luftgefüllte Hohlräume enthalten. Dies hat zur Folge, dass die rehydrierten Gemüsestückchen zum überwiegenden Teil an der Oberfläche der zubereiteten flüssigen Fertigspeisen schwimmen und selbst dann nicht zum Boden des verwendeten Gefäßes absinken, wenn dies bei demselben Gemüse in frischem Zustand der Fall ist, wie zum Beispiel bei grünen Erbsen, Karottenwürfeln oder Maiskörnern, die in erntefrisch zubereitetem Zustand in einer Flüssigkeit nicht an der Oberfläche schwimmen, sondern absinken.
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Zubereitungsversuche haben jedoch auch gezeigt, dass kleinere Gemüsestücke in der Regel nicht schwimmfähig sind, wenn sie konventionell mit Heißluft getrocknet werden, vermutlich weil es einerseits bei der Heißlufttrocknung zu einer Schrumpfung der Gemüsestücke kommt und weil andererseits die Rehydration oder Wasseraufnahme bei der Zubereitung viel länger dauert, so dass das spezifische Gewicht von mit Heißluft getrockneten rehydrierten Gemüsestücken nach der Zubereitung mehr als 1,0 g/cm3 beträgt. Dies führt dazu, dass konventionell mit Heißluft getrocknete Gemüsestücke bei oder nach der Zubereitung der flüssigen Fertigspeisen zu Boden sinken.
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Neben dehydrierten Gemüsestückchen kann der Formkörper auch andere dehydrierte grobstückige Nahrungsmittel-Bestandteile enthalten, zweckmäßig so genannte Crispies, und vorzugsweise Reis-Crispies, das heißt aus Mehl, vorzugsweise aus Reismehl als Hauptbestandteil hergestellte aufgepoppte Extrudate. Da Crispies bei der Extrusion einer extremen Volumenvergrößerung unterliegen und in den Crispies viele luftgefüllte Hohlräume enthalten sind, sind diese nach einem Aufgießen mit heißem Wasser stets zu 100% schwimmfähig.
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Weiter kann der Formkörper auch durch Rösten dehydriertes Brot in Stückchen oder Würfeln enthalten, wobei die Brotstückchen oder Brotwürfel nach der Zubereitung aufgrund der im Brot enthaltenen luftgefüllten Hohlräume ebenfalls an der Oberfläche der flüssigen Fertigspeisen schwimmen.
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Grundsätzlich könnte der Formkörper zusätzlich zu den zuvor genannten grobstückigen Nahrungsmittel-Bestandteilen auch durch Mikrowellentrocknung dehydrierte Gemüsestückchen enthalten, zum Beispiel kleine Stücke von Roten Beeten, Karotten, Paprika und Tomaten, deren Schwimmfähigkeit im Vergleich zu derjenigen von vacu-puff-getrockneten oder gefriergetrockneten Gemüsestückchen jedoch etwas schlechter ist.
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Darüber hinaus kann der Formkörper auch Flocken aus pürierten und durch Walzentrocknung dehydrierten Karotten, Kartoffeln, Tomaten oder anderen Gemüsesorten enthalten. Anders als die zuvor genannten grobstückigen Nahrungsmittel-Bestandteile schwimmen diese Gemüseflocken nach ihrer Rehydration jedoch nicht an der Oberfläche der flüssigen Fertigspeisen, sondern lösen sich im Zuge ihrer Rehydration in der Flüssigkeit auf und trüben diese.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass mehr als 75% und vorzugsweise mehr als 90% der grobstückigen rehydrierten Nahrungsmittel-Bestandteile schwimmfähig sind, was für ein besonders ansprechendes optisches Erscheinungsbild der zubereiteten flüssigen Fertigspeisen sorgt und dazu führt, dass nur wenige grobstückige rehydrierte Nahrungsmittel-Bestandteile in den flüssigen Fertigspeisen zu Boden sinken.
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Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Bindemittel ein bei der Herstellung der Formkörper in flüssigem Zustand verarbeitetes Bindemittel ist, in welchem ein Sirup, vorzugsweise Reis- oder Glucosesirup oder Polydextrose, in einem relativ hohen Anteil von mehr als 25 Gew.-%, zweckmäßig mehr als 30 Gew.-% und vorzugsweise etwa 35 Gew.-% enthalten ist. Der Sirup gewährleistet selbst in Verbindung mit weiteren Bestandteilen des Bindemittels, wie Fett, Salz und einer Würzmischung, die den flüssigen Fertigspeisen zusammen mit den Gemüsestückchen den gewünschten Geschmack verleihen, einen guten Zusammenhalt der grobstückigen Bestandteile im Formkörper, der erheblich besser ist als der Zusammenhalt von bekannten Brüh- oder Suppenwürfel, bei denen das Bindemittel neben der Würzmischung überwiegend Fett enthält.
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Der Anteil des Bindemittels im Formkörper beträgt vorzugsweise etwa 30 bis 35 Gew.-%, während der Anteil der grobstückigen Nahrungsmittel-Bestandteile im Formkörper insgesamt etwa 65 bis 70 Gew.-% beträgt. Dadurch wird erreicht, dass das Bindemittel die Oberflächen der grobstückigen Nahrungsmittel-Bestandteile in einer relativ dünnen Schicht überzieht, so dass einerseits die Natur der grobstückigen Nahrungsmittel-Bestandteile durch das verfestigte vorteilhaft durchsichtige oder durchscheinende Bindemittel hindurch gut erkennbar ist und andererseits bei der Zubereitung eine schnelle Auflösung des Bindemittels im heißen Wasser gewährleistet ist, so dass das Wasser in sehr kurzer Zeit zu den dehydrierten grobstückigen Nahrungsmittel-Bestandteilen vordringen und diese rehydrieren kann.
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Die grobstückigen dehydrierten Nahrungsmittel-Bestandteile bestehen bevorzugt etwa zur Hälfte aus Gemüsestückchen und zur Hälfte aus Reis-Crispies und/oder gerösteten Brotstückchen, deren Anteil im Formkörper somit jeweils etwa 30 bis 35 Gew.-% beträgt.
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Wenn es sich bei den grobstückigen Nahrungsmittel-Bestandteilen um dehydrierte Gemüsestückchen handelt, umfassen die letzteren zweckmäßig sowohl unzerkleinerte Gemüsestückchen, wie ganze grüne Erbsen oder ganze Gemüsemaiskörner, und geschnittene Gemüsestückchen, wie Karottenwürfel, Kartoffelwürfel, Paprikastückchen, Tomatenstückchen oder Schnittlauch.
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Anders als bei den bekannten Brüh- oder Suppenwürfeln handelt es sich bei den erfindungsgemäßen Formkörpern zur Zubereitung von Brühen, Bouillons, Suppen oder dergleichen flüssigen Speisen mit heißem Wasser nicht um gepresste Formkörper, da durch das Pressen vor allem empfindliches Gemüse, wie grüne Erbsen und Maiskörner, zerquetscht würden. Statt dessen handelt es sich bei dem Nahrungsmittelfertigprodukt um ein ungepresstes Nahrungsmittelfertigprodukt, das bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Formkörper nach dem Vermischen der dehydrierten grobstückigen Nahrungsmittel-Bestandteile und des Bindemittels zu einer flachen Schicht (so genannter Teppich) ausgewalzt und dann unter Bildung der Formkörper in Stücke geschnitten wird.
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Da es sich bei dem erfindungsgemäßen Formkörper nicht um einen gepressten Formkörper handelt, besitzt er im Vergleich zu bekannten Brüh- oder Suppenwürfeln ein relativ großes offenes Porenvolumen von mindestens 10% und vorzugsweise von mehr als 20%. Dadurch wird bei der Zubereitung das Lösen des Bindemittels im Inneren des Formkörpers durch heißes Wasser beschleunigt, da das Wasser durch die offenen Poren schnell ins Innere des Formkörpers vordringen kann. Außerdem werden die dehydrierten grobstückigen Nahrungsmittel-Bestandteile an den aus Schnittflächen bestehenden seitlichen Begrenzungen des Formkörpers vollständig freiliegen, so dass sie dort beim Kontakt mit heißem Wasser sofort rehydriert werden, das heißt ohne die Notwendigkeit einer vorangehenden Auflösung eines Bindemittelüberzugs. Darüber hinaus sind an den Schnittflächen durchgeschnittene grobstückige Nahrungsmittel-Bestandteile gut sichtbar, wodurch das optische Erscheinungsbild des Formkörpers verbessert wird und der Konsument die Natur der im Formkörper enthaltenen grobstückigen Nahrungsmittel-Bestandteile einfach erkennen kann.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die einzige Figur zeigt in perspektivischer Ansicht einen als Suppenriegel ausgebildeten erfindungsgemäßen Formkörper.
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Der in der Zeichnung dargestellte quaderförmige Formkörper 10 aus einem Nahrungsmittelfertigprodukt dient als ”Suppenriegel” zur Zubereitung einer klaren Instant-Gemüsesuppe mit Einlage. Die Bezeichnung Suppenriegel trägt dem Verhältnis der Seitenlängen des Formkörpers 10 Rechnung, das etwa 1:2:6,5 beträgt.
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Der dargestellte Suppenriegel 10 besteht zu etwa zwei Dritteln aus grobstückigen dehydrierten Nahrungsmittel-Bestandteilen in Form von verschiedenen Sorten Trockengemüse einerseits und Reis-Crispies 12 andererseits, sowie zu etwa einem Drittel aus einem Bindemittel 14, das die grobstückigen dehydrierten Nahrungsmittel-Bestandteile überzieht und kleinere Lücken zwischen diesen füllt, so dass es diese Nahrungsmittel-Bestandteile fest zusammenhält. Das Bindemittel 14 ist in heißem Wasser löslich, so dass es sich bei der Zubereitung der Instant-Gemüsesuppe mit siedendem Wasser in letzterem auflöst.
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Das verwendete Trockengemüse besteht im Wesentlichen aus etwa 5 Gew.-% gefriergetrockneten ganzen grünen Gartenerbsen 16, etwa 4 Gew.-% gefriergetrockneten ganzen Gemüsemaiskörnern 18, etwa 4 Gew.-% vacu-puff-getrockneten Karottenwürfeln 20, etwa 4 Gew.-% vacu-puff-getrockneten Tomatenflocken 22, etwa 4 Gew.-% vacu-puff-getrockneten Paprikaflocken 24, etwa 2 Gew.-% gefriergetrockneten Schnittlauchstücken 26 und etwa 2,5 Gew.-% vacu-puff-getrockneten Zwiebelstückchen 28. Die in Gew.-% angegebenen Mengenangaben beziehen sich auf den gesamten Suppenriegel 10.
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Da es sich bei der Gefriertrocknung um ein bekanntes Verfahren handelt, soll dies hier nicht näher beschrieben werden. Von Bedeutung ist allerdings, dass das Volumen der Gemüsestückchen 16, 18 bei der Gefriertrocknung konstant bleibt, während ihnen das enthaltene Wasser bis auf einen Restgehalt von etwa 4 Gew.-% entzogen wird. Wenn die gefriergetrockneten Gemüsestückchen 16, 18 mit heißem Wasser in Kontakt kommen, wird dieses Wasser von den Gemüsestückchen 16, 18 sehr schnell aufgenommen und die ursprüngliche Gestalt wiederhergestellt. Bei der Wasseraufnahme bleiben jedoch in den Gemüsestückchen 16, 18 kleinere mit Luft gefüllte Poren zurück, so dass die Gemüsestückchen 16, 18 nach der Rehydration schwimmfähig sind.
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Bei der Vacu-puff-Trockung werden die nach Sorten getrennten Gemüsestückchen 20, 22, 24 zuerst einer Heißlufttrocknung unterzogen, um sie soweit wie möglich zu trocknen, wobei ihnen die Feuchtigkeit bis auf eine Restfeuchte von etwa 2 bis 3 Gew.-% entzogen wird. Nach einer kurzen Zwischenlagerung der getrockneten Gemüsestückchen 20, 22, 24 zur Vergleichmäßigung des weiteren Verarbeitungsprozesses werden die Gemüsestückchen 20, 22, 24 in einem Mischer wieder kurz angefeuchtet, um den Feuchtigkeitsgehalt der Gemüsestückchen 20, 22, 24 wieder auf etwa 7 Gew.-% zu erhöhen. Unmittelbar danach werden die angefeuchteten Gemüsestückchen 20, 22, 24 chargenweise in flache Stahlpfannen mit einem Fassungsvermögen von jeweils etwa 17 Litern gefüllt und diese mittels einer Mechanik vollautomatisch in verschließbare zweiteilige Edelstahl-Druckbehälter positioniert, so dass sie nach dem Verschließen die Stahlpfanne mit den Gemüsestückchen 20, 22, 24 vollständig umhüllen. Als nächstes wird Druckluft mit einem Überdruck von etwa 18 bar in den Druckbehälter zugeführt. Dadurch wird erreicht, dass die in den Gemüsestückchen 20, 22, 24 enthaltene Restfeuchte weiter ins Innere der Zellstruktur der Gemüsestückchen 20, 22, 24 eindringt. Mit zunehmendem Überdruck steigt gleichzeitig auch die Temperatur im Druckbehälter. Nach Erreichen des Betriebsdruckes wird der Überdruck im Druckbehälter schlagartig auf Umgebungsdruck entlastet und sofort ein starker vakuumähnlicher Unterdruck am Druckbehälter angelegt. Dabei verdampft die in den Zellen der Gemüsestückchen 20, 22, 24 enthaltene Restfeuchtigkeit, wobei ein großer Teil der Zellstruktur aufgebrochen wird und sich im Inneren der Gemüsestückchen 20, 22, 24 feinste Risse und Hohlräume bilden, welche sich zum Teil bis zur äußeren Oberfläche erstrecken. Neben einer geringfügigen Volumenvergrößerung sorgt dies für stark hygroskopische Eigenschaften der dehydrierten Gemüsestückchen 20, 22, 24, so dass die Wasseraufnahme deutlich beschleunigt und damit die Instantfähigkeit, d. h. die Fähigkeit zur Rehydration in heißem oder siedendem Wasser, erheblich verbessert wird. Neben den zuvor genannten Karottenwürfeln 20, Tomatenflocken 22 und Paprikaflocken 24 kann auch anderes grobstückiges Gemüse mit entsprechend stabiler Zellstruktur vacu-puff-getrocknet werden, wie zum Beispiel Kartoffeln, Karotten, Paprika, Tomaten, Sellerie und Zwiebeln. Ebenso wie die gefriergetrockneten Gemüsestückchen 16, 18 schwimmen auch die rehydrierten vacu-puff-getrockneten Gemüsestückchen 20, 22, 24 überwiegend an der Wasseroberfläche.
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Bei den Reis-Crispies 12 im Suppenriegel 10 handelt es sich um körnerähnliche Extrudate, unter Hitzeeinwirkung aus Reismehl als Hauptbestandteil hergestellt werden. Da die Herstellung von Reis-Crispies 12 bereits seit langem bekannt ist, soll sie hier nicht näher beschrieben werden. Die Reis-Crispies 12 weisen aufgrund der beim Aufpoppen im Inneren entstehenden Hohlräume oder Poren ein relativ geringes spezifisches Gewicht von weniger als 0,5 g/cm3 auf, so dass sie in Wasser sehr gut schwimmfähig sind.
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Bei dem Bindemittel 14 handelt es sich um eine Mischung aus etwa 35 Gew.-% Reis- oder Glucosesirup oder Polydextrose, etwa 10% Gew.-% Pflanzenfett und einer Würzmischung, die Salz aber keine weiteren süßen Bestandteile enthält, um eine übermäßige Süße der Instant-Gemüsesuppe zu vermeiden. Die Konsistenz oder Viskosität des flüssigen Bindemittels wird durch die Art des verwendeten Fetts und die Zusammensetzung der Würzmischung so eingestellt, dass sich das Bindemittel zwar in Kalttechnologie verarbeiten lässt, jedoch bei der Lagerung nicht zäh wird.
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Zur Herstellung des Suppenriegels 10 werden die grobstückigen dehydrierten Nahrungsmittel-Bestandteile, d. h. die Gemüsestücke 16, 18, 20, 22, 24, 26 und die Reis-Crispies 12, zusammen mit dem flüssigen Bindemittel 14 in einem Mischungsverhältnis von etwa 1:1:1 (Gemüsestücke:Reiscrispies:Bindemittel) in einen Mischerkocher gegeben, wo die grobstückigen dehydrierten Nahrungsmittel-Bestandteile 12, 16, 18, 20, 22, 24, 26 mit dem Bindemittel 14 vermischt und leicht erhitzt werden, um die Viskosität der Mischung etwas zu verringern.
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Anschließend wird die Mischung als zähflüssige Masse einer Produktionsstraße zugeführt, in der die Masse zuerst zu einer flachen Schicht ausgewalzt und dann in Bewegungsrichtung der Masse sowie in Längsrichtung der späteren Suppenriegel 10 in lange Streifen geschnitten wird, die dann zuletzt senkrecht zur Bewegungsrichtung der Masse und der Längsrichtung der späteren Suppenriegel 10 in einzelne Stücke geschnitten werden, welche das in der Zeichnung dargestellten Format oder Seitenverhältnis besitzen. Das Auswalzen der Masse erfolgt schonend, um die empfindlichen Bestandteile, wie die ganzen Erbsen 16 und die Gemüsemaiskörner 18 nicht zu zerquetschen. Beim Zerschneiden der ausgewalzten Masse werden die dehydrierten grobstückigen Nahrungsmittel-Bestandteile 12, 16, 18, 20, 22, 24, 26 an den von Schnittflächen gebildeten äußeren Begrenzungsflächen des Suppenriegels 10 freigelegt, so dass sie dort keinen Überzug aus dem Bindemittel 14 aufweisen.
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Nach dem Verpacken der Suppenriegel 10 in Folienverpackungen aus transparentem Kunststoff können dadurch Konsumenten die Art oder Natur der im Suppenriegel 10 enthaltenen grobstückigen dehydrierten Nahrungsmittel-Bestandteile 12, 16, 18, 20, 22, 24, 26 mit dem bloßen Auge gut erkennen, wodurch der Anreiz zum Kauf der Suppenriegel 10 vergrößert wird. Dazu trägt auch bei, dass das Bindemittel 14 im Suppenriegel 10 auf den Oberflächen der grobstückigen dehydrierten Nahrungsmittel-Bestandteile 12, 16, 18, 20, 22, 24, 26 nur eine relativ dünne Schicht bildet, die infolge einer gewissen Transparenz des Bindemittels ebenfalls eine Erkennung der dehydrierten Nahrungsmittel-Bestandteile 12, 16, 18, 20, 22, 24, 26 zulässt.
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Zur Zubereitung der Instant-Gemüsesuppe mit Einlage wird der Suppenriegel 10 in eine Tasse gegeben und mit 200 ml heißem oder siedendem Wasser übergossen. Nach einer relativ kurzen Verweilzeit im Wasser von etwa 5 Minuten sind die dehydrierten grobstückigen Nahrungsmittel-Bestandteile 12, 16, 18, 20, 22, 24, 26 unter Wasseraufnahme vollständig rehydriert, schwimmen jedoch trotzdem nahezu vollständig an der Oberfläche der Flüssigkeit.
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Danach wird der Inhalt der Tasse kurz umgerührt (um die Würze gleichmäßig zu verteilen) und kann dann vom Konsumenten durch Trinken oder Löffeln aus der Tasse zu sich genommen werden. Da die Einlage nicht zum Boden der Tasse absinkt, sondern an der Oberfläche der zubereiteten Instant-Gemüsesuppe schwimmt, ergibt sich für den Konsumenten zum einen ein ansprechendes appetitliches Erscheinungsbild. Zum anderen wird die an der Oberfläche schwimmende Einlage gemeinsam mit der Flüssigkeit allmählich aufgenommen, so dass der Konsument bei jedem Schluck oder Löffel einige der Gemüsestücke 16, 18, 20, 22, 24, 26 und Reis-Crispies 12 zu sich nimmt.
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Im Vergleich zu Instant-Fertigsuppen in Plastikbechern, den so genannten Fünf-Minuten-Terrinen, kann durch Verwendung einer Porzellantasse zur Zubereitung einer Instant-Fertigsuppe aus dem erfindungsgemäßen Suppenriegel 10 zudem nicht nur das optische, haptische und geschmackliche Empfinden beim Konsumenten verbessert werden, sondern darüber hinaus in erheblichem Umfang zu einem Ressourcen schonenden und die Abfallmenge reduzierenden Umgang mit der Natur beigetragen werden, da als Verpackung für den Suppenriegel 10 eine Kunststofffolienverpackung in der Regel ausreichend ist.
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Wenn der Suppenriegel 10, wie zuvor beschrieben, vacu-puff-getrocknete Karottenwürfel 20 enthält, die sich unter Licht- und Lufteinwirkung leicht bräunlich verfärben können, wird als Kunststofffolienverpackung allerdings zweckmäßig eine licht- und luftdichte Verpackung gewählt.