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Die Erfindung betrifft eine Matratze mit einer Mehrzahl nachgiebiger, in einem gemeinsamen Aufnahmeraum angeordneter Kugeln, insbesondere aus einem geschäumten Material.
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Eine solche Matratze ist beispielsweise aus der
DE 93 16 112 U1 bekannt. Diese Matratze weist ein Bodenteil auf, auf welchem sich ein umlaufender Rand befindet, welcher eine Ausnehmung umschließt, die mit aneinander grenzenden Kugeln aus einem elastischen Material wie Kautschuk ausgefüllt ist. Auf der Oberseite der Matratze sind die Kugeln durch eine Abdeckung, beispielsweise aus Baumwolle, bedeckt.
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Aus der
DE 37 29 245 A1 ist eine Matratze mit kugelförmigen, als Federelemente dienenden Vollschaumstoffkörpern bekannt, welche jeweils in einer Hohlkammer angeordnet sind. Eine Matratze mit Kugeln, welche in einzelnen Ausnehmungen angeordnet sind, ist auch aus der
DE 87 04 691 U1 bekannt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Matratze mit nachgiebigen Kugeln gegenüber dem genannten Stand der Technik insbesondere hinsichtlich des Liegekomforts weiterzuentwickeln, wobei die Möglichkeit gegeben sein soll, basierend auf einer einheitlichen Grundkonzeption eine breite Typenvielfalt zu fertigen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Matratze mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1. Die Matratze weist eine Mehrzahl nachgiebiger, in einem gemeinsamen Aufnahmeraum angeordneter Kugeln auf, wobei die einzelnen Kugeln voneinander beabstandet sind.
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Durch diese Anordnung der Kugeln, nämlich einlagig und in einer gemeinsamen Ebene, wobei zwischen den Kugel Luft ist, wird ein sehr gutes Einfederverhalten der Matratze erreicht.
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Bereits bei geringer, auf einzelne Kugeln einwirkender Last geben diese merklich nach. Mit zunehmender Verformung der Kugeln wird die Kraft, die für die weitere Kompression der Matratze benötigt, in definierter Weise größer.
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Die Kugeln sind vorzugsweise aus einem geschäumten Material, insbesondere Polyurethan- oder Kaltschaum, gefertigt. Die Verwendung von Kaltschaum für Matratzen ist prinzipiell beispielsweise aus der
DE 103 59 862 B4 bekannt. Auch Materialien mit viskoelastischen Eigenschaften, wie prinzipiell zum Beispiel aus der
DE 10 2008 045 517 A1 bekannt, sind für die Kugeln oder sonstige Teile der erfindungsgemäßen Matratze verwendbar.
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Innerhalb der Matratze können Kugeln unterschiedlicher Härte angeordnet sein. Hierbei sind vorzugsweise verschiedene Härtezonen längs der Matratze ausgebildet. Theoretisch könnten jedoch auch in Querrichtung der Matratze Kugeln mit voneinander abweichender Härte angeordnet sein. In jedem Fall befinden sich zwischen den Kugeln keine weiteren Unterstützungskörper. Die Kugeln sind vorzugsweise auf den Kreuzungspunkten eines gedachten rechteckigen, insbesondere quadratischen, Gitters, das heißt in Reihen und Spalten, angeordnet. Sämtliche Kugeln weisen vorzugsweise den gleichen Durchmesser auf. Das Raumgewicht der Kugeln liegt vorzugsweise zwischen 50 g/dm3 und 80 g/dm3. Der Abstand zwischen benachbarten Kugeln beträgt im mechanisch unbelasteten Zustand in bevorzugter Ausgestaltung mindestens 5% und maximal 25% des Durchmessers der Kugeln.
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Die Kugeln sind zwischen einer Bodenplatte und einer Abdeckplatte der Matratze angeordnet, welche – entsprechend den Kugeln – vorzugsweise jeweils aus einem geschäumten Material wie Polyurethan- oder Kaltschaum gebildet sind. Die Dicke der Abdeckplatte weicht von der Dicke der Bodenplatte in bevorzugter Ausgestaltung um nicht mehr als 25% ab; insbesondere können Boden- und Abdeckplatte gleich dick sein. Die Dicke der beiden genannten Platten liegt vorzugsweise jeweils im Bereich von 4,5 cm bis 5,5 cm, womit unterschiedliche Matratzenhöhen realisierbar sind. Der Durchmesser der Kugeln weicht von der Summe der Dicke beider Platte vorzugsweise um nicht mehr als 50% ab. In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist der Kugeldurchmesser höchstens um 10% größer als die Summe der Dicke beider Platten, jeweils bezogen auf den unbelasteten Zustand. Das Raumgewicht des Schaumes, aus welchem die Bodenplatte und die Abdeckplatte gefertigt sind, ist vorzugsweise geringer als das Raumgewicht der Kugeln, nämlich 30 g/dm3 bis 60 g/dm3.
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Die Bodenplatte sowie die Abdeckplatte weisen gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform jeweils auf der den Kugeln zugewandten Seite Vertiefungen auf, die Anlagebereiche für die Kugeln bilden. Die Vertiefungen sind vorzugsweise höchstens 30%, insbesondere höchstens 15%, des Kugeldurchmessers tief. Damit befindet sich ein wesentlicher Teil, insbesondere der größte Teil, jeder Kugel ohne jegliche seitliche Abstützung und ohne Berührung mit einer anderen Komponente der Matratze frei zwischen den voneinander beabstandeten Platten. Die Vertiefungen können beispielsweise durch Rillenschnitte, die ein gitterförmiges Muster beschreiben, realisiert sein. Mit den Platten sind die Kugeln vorzugsweise verklebt. Zwischen den Kugeln ist keine Stützkonstruktion vorgesehen.
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Die Bodenplatte und die Abdeckplatte weisen auf der jeweiligen Außenseite gemäß einer möglichen Ausführungsform gewölbte, kalottenförmige Erhebungen auf. Hierbei ist in bevorzugter Ausgestaltung jeweils eine kalottenförmige Erhebung der Bodenplatte und der Abdeckplatte genau unter beziehungsweise über einer Kugel angeordnet. Mit anderen Worten: Eine kalottenförmige Erhebung der Bodenplatte, eine kalottenförmige Erhebung der Abdeckplatte und eine Kugel fluchten stets miteinander. Die Mittelpunkte der betreffenden zumindest abschnittsweise beschriebenen Kugeln liegen auf einer einzigen Gerade, welche normal zu den Ebenen verläuft, in welchen die Bodenplatte oder die Abdeckplatte liegt.
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Auf der außenliegenden Oberfläche der Bodenplatte sowie der Abdeckplatte sind gemäß einer bevorzugten Weiterbildung quer zu den genannten Platten verlaufende Einschnitte in kalottenförmigen Erhebungen ausgebildet. Hierbei befinden sich Einschnitte bevorzugt lediglich in einigen Reihen der kalottenförmigen Erhebungen, während die übrigen kalottenförmigen Erhebungen eine glatte Oberfläche aufweisen. Damit wird erreicht, dass die Matratze in verschiedenen Bereichen in unterschiedlichem Maße flexibel, insbesondere knickbar, ist.
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An den Stirnseiten der Matratze sind die Bodenplatte und die Abdeckplatte vorzugsweise durch Querriegel, insbesondere aus einem geschäumten Material, miteinander verbunden, während an den Längsseiten der Matratze keine vergleichbaren Verbindungselemente zwischen der Bodenplatte und der Abdeckplatte vorhanden sind. Vielmehr ist die Matratze an den Längsseiten gemäß dieser Ausführungsform – abgesehen von einer Bespannung aus einem Stoff – offen. Damit sind hervorragende Durchlüftungseigenschaften der Matratze gegeben. Spielt die Stabilität der Matratze im seitlichen Bereich eine größere Rolle, so sind an den entsprechenden Rändern gemäß einer alternativen Ausgestaltung Längsriegel, deren Aufbau den Querriegeln entsprechen kann, als Bettkantenverstärkung vorgesehen. Insbesondere bei der Verwendung von Kaltschaum als Material der Boden- und Abdeckplatte ist durch die offenporige Struktur dieses Schaumes auch in diesem Fall eine gute Atmungsaktivität und Feuchtigkeitsregulierung gegeben.
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Der Vorteil der Erfindung liegt insbesondere darin, dass durch einzelne, sich nicht berührende, nachgiebige Kugeln sehr gute punktelastische Eigenschaften sowie Durchlüftungseigenschaften einer Matratze gegeben sind.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Hierin zeigen:
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1 Eine Matratze in Seitenansicht,
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2 eine Bodenplatte der Matratze nach 1,
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3 in Draufsicht ein Mittelteil der Matratze.
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Eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 gekennzeichnete Matratze weist eine Bodenplatte 2, ein Mittelteil 3, sowie eine Abdeckplatte 4 auf. Die Bodenplatte 2 und die Abdeckplatte 4 werden zusammenfassend auch als Platten 2, 4 bezeichnet. Das Mittelteil 3 wird gebildet durch zwei die Stabilität der Matratze 1 wesentlich erhöhende Querriegel 5 an den Schmalseiten der Matratze 1 sowie durch eine Anzahl Kugeln 6, die in einem durch die Bodenplatte 2, die Abdeckplatte 4, sowie die Querriegel 5 gebildeten, quaderförmigen Aufnahmeraum 7 angeordnet sind.
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Die Bodenplatte 2, die Abdeckplatte 4, die Querriegel 5 und die Kugeln 6 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel aus Kaltschaum gefertigt. Sämtliche Kugeln 6 weisen einen einheitlichen Durchmesser auf und sind, in einer gemeinsamen Ebene liegend, voneinander beabstandet. Auf diese Weise ist sowohl eine praktisch ungehinderte Luftverteilung innerhalb des Aufnahmeraums 7 als auch die optimale Ausnutzung der elastischen Eigenschaften der Kugeln 6 gewährleistet. Der Druchmesser jeder Kugel 6 beträgt 6 cm bis 10 cm; vorzugsweise weisen alle Kugeln 6 einen Durchmesser von 9 cm auf.
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Zur guten Durchlüftung der Matratze 1 trägt auch die Tatsache bei, dass deren Längsseiten, wie in 1 sichtbar, offen sind. An den betreffenden Stellen ist der Aufnahmeraum 7 lediglich durch eine nicht dargestellte textile, gut luftdurchlässige Bespannung begrenzt.
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Jede Kugel 6 greift auf ihrer Unter- und Oberseite geringfügig in jeweils eine Vertiefung 8 ein, die in der nach innen, das heißt zum Aufnahmeraum 7 hin, gerichteten Oberfläche der Bodenplatte 2 beziehungsweise der Abdeckplatte 4 gebildet ist. Die Kugeln 6 sind an diesen Stellen mit den Platten 2, 4 verklebt. Ebenso sind die Querriegel 5 mit der Bodenplatte 2 sowie mit der Abdeckplatte 4 verklebt.
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Auf der Außenseite der Platten 2, 4 sind an deren Oberflächen kalottenförmige Erhebungen 9, 10 gebildet, die jeweils unter beziehungsweise über einer Kugel 6 angeordnet sind. Diese Erhebungen 9, 10 sind, wie aus den 1 und 2 hervorgeht, uneinheitlich gestaltet: Während eine erste Gruppe an Erhebungen 9 jeweils einen Einschnitt 11 aufweist, welcher in Querrichtung der Matratze 1 verläuft, ist die Oberfläche 12 von Erhebungen 10 eines zweiten Typs unstrukturiert, das heißt als glatte, kugelige Kappe geformt.
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Zusammen mit den im Aufnahmeraum 7 angeordneten Kugeln 6 unterstützen die kalottenförmigen Erhebungen 9, 10 die punktelastische Körperanpassung der Matratze 1. Die geschlitzten, das heißt Einschnitte 11 aufweisenden, Erhebungen 9 sind in denjenigen Abschnitten der Matratze 1 angeordnet, in welchen diese besonders flexibel sein soll. Diese Eigenschaft spielt insbesondere bei der Verwendung von Lattenrahmen mit verstellbarem Kopf- und Fußteil eine Rolle. Auch für motorisch verstellbare Lattenrahmen ist die Matratze 1 gut geeignet.
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Die Kugeln 6 leisten den Hauptbeitrag zu den vorteilhaften, punktelastischen Eigenschaften der Matratze 1 und können benutzerspezifisch gewählt werden. Längs der Matratze 1 weisen die Kugeln 6 unterschiedliche, auf die jeweilige Beanspruchung ausgelegte Stauchhärten auf.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Matratze
- 2
- Bodenplatte
- 3
- Mittelteil
- 4
- Abdeckplatte
- 5
- Querriegel
- 6
- Kugel
- 7
- Aufnahmeraum
- 8
- Vertiefung
- 9
- Erhebung
- 10
- Erhebung
- 11
- Einschnitt
- 12
- Oberfläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 9316112 U1 [0002]
- DE 3729245 A1 [0003]
- DE 8704691 U1 [0003]
- DE 10359862 B4 [0008]
- DE 102008045517 A1 [0008]