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Die Erfindung betrifft einen Bohrtiefenanschlag nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Stand der Technik
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Heute gebräuchliche Bohrmaschinen weisen sehr oft einen Bohrtiefenanschlag auf. Mittels eines solchen Bohrtiefenanschlags kann auf einfache Weise die Bohrtiefe während des Bohrvorgangs bestimmt werden. Ein solcher Bohrtiefenanschlag wird gewöhnlich durch ein stabförmiges Element gebildet, das in einer bestimmten Position, welche die Bohrtiefe definiert, fixiert wird.
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Ein mittels eines Exzenters festspannbarer stabförmiger Bohrtiefenanschlag ist beispielsweise aus der
CH 640 762 A5 bekannt geworden. Der stabförmige Bohrtiefenanschlag ist parallel zur Bohrachse längsverschiebbar gelagert. Ein mittels eines Exzenters festspannbarer Bohrtiefenanschlag unterliegt einem nicht unerheblichen Verschleiß. Mit zunehmendem Anschwenken des Exzenterhebels erhöht sich die Spannkraft, die am Endpunkt des Spannweges den höchsten Schließdruck erreicht, wobei der Exzenterhebel aufgrund der gleichzeitig erzielten Selbsthemmung diese Stellung beibehält. Die hohe Spannkraft führt zu einem hohen Pressdruck und damit neben einer Ermüdung zu einem frühzeitigen Verschleiß der Teile.
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Aus der
DE 88 00 476 U1 geht eine Führungs- und Bohrtiefenanschlagvorrichtung für Handbohrmaschinen hervor, die gleichzeitig Führungs-, also Ausrichtungsaufgaben und Bohrtiefenanschlagaufgaben aufweist und die so ausgebildet ist, dass sie aus zwei ineinander teleskopierbaren, unter Federvorspannung stehenden Rohren besteht, wobei ein erstes Außenrohr in einer Position vorgebbar in einer Durchtrittsbohrung an der Handbohrmaschine, vorzugsweise in einer Durchtrittsbohrung eines zusätzlich zu befestigenden und dort stets vorhandenen Handgriffs, festgeklemmt wird und in diesem Außenrohr ein Innenrohr kontinuierlich gleitverschieblich gelagert ist, das an seinem zur Bohrunterlage gerichteten, freien Ende einen flächigen Stützkorb trägt. Eine teleskopische Längsverstellung weist einen technisch aufwendigen Aufbau auf, der zudem unter rauen Einsatzbedingungen beschädigt werden kann.
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Die
DE 103 47 313 A1 offenbart ein Verfahren zur Bohrtiefeneinstellung an einer Handbohrmaschine, bei der der Bohrer im Wesentlichen zusammen mit einem Rohr an dem Bohrfutter eingespannt wird. Bohrer und Rohr werden so justiert, dass eine gewünschte Bohrtiefe eingestellt wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bohrtiefenanschlagvorrichtung zu vermitteln, die einen robusten, einfach herzustellenden Aufbau aufweist und einfach verstellbar ist. Gleichzeitig soll eine hohe Klemmwirkung erzielt werden.
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Offenbarung der Erfindung
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Vorteile der Erfindung
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Diese Aufgabe wird durch eine Bohrtiefenanschlagvorrichtung für Handbohrmaschinen mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bei der erfindungsgemäßen Bohrtiefenanschlagvorrichtung weist die Führungseinrichtung des stabförmigen Elements, durch welches die Bohrtiefe festlegbar ist, ein Reibgehemme auf, das im enthemmten Zustand eine Axialverschiebung des stabförmigen Elements ermöglicht und im gehemmten Zustand das stabförmigen Element in einer beliebigen Position fixiert. Ein solches Reibgehemme ermöglicht zum einen während des Bohrvorgangs einen hohen Anpressdruck, zum anderen ist es auf sehr einfache Weise verstellbar und weist darüber hinaus einen einfachen Aufbau auf.
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Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im unabhängigen Anspruch angegebenen Bohrtiefenanschlagvorrichtung möglich. So sieht eine sehr vorteilhafte Ausführungsform vor, dass das Reibgehemme wenigstens ein manuell betätigbares Klemmelement aufweist, das durch ein Federmittel in eine das stabförmige Element klemmende Position vorgespannt ist und das manuell entgegen der Federkraft in eine das stabförmige Element freigebende, nicht klemmende Position verstellbar ist. Ein solcher Aufbau weist nur wenige Einzelteile auf, die auch einer starken Beanspruchung widerstehen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist dabei vorgesehen, dass das wenigstens eine Klemmelement durch ein Klemmblech gebildet wird, das eine an das stabförmige Element angepasste und dieses aufnehmende Öffnung aufweist. Durch diese Öffnung wird zum einen eine gewisse Führung des stabförmigen Elements realisiert. Durch Schrägstellung des Klemmelements und damit Schrägstellung der Öffnung wird zum anderen das stabförmige Element in einer vorgegebenen Position, welche die Bohrtiefe definiert, festgeklemmt.
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Eine wiederum andere Ausgestaltung sieht vor, dass das Reibgehemme zwei manuell betätigbare Klemmelemente aufweist, die gegenseitig durch ein simultan auf beide wirkendes Federmittel in eine das stabförmige Element klemmende Position vorgespannt sind und die manuell entgegen der Federkraft in eine das stabförmige Element freigebende, nicht klemmende Position verstellbar sind. Diese Ausgestaltung weist den Vorteil auf, dass zwei Klemmelemente eine noch höhere Klemmkraft bewirken als ein Klemmelement.
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Auch in diesem Fall werden die Klemmelemente jeweils durch Klemmbleche gebildet, die jeweils eine an das stabförmige Element angepasste und dieses aufnehmende Öffnung aufweisen. Die Klemmbleche sind vorteilhafterweise in einem Gehäuseteil unter Einschluss des stabförmigen Elements einander gegenüberliegend drehbar gelagert. Sie sind durch eine das stabförmige Element umschließende Feder, insbesondere eine Spiralfeder voneinander weg in eine schräg stehende, das stabförmige Element klemmende Position vorgespannt und durch Aufeinanderzubewegen entgegen der Federkraft in eine im Wesentlichen parallel zueinander stehende Position zur nicht klemmenden Freigabe des stabförmigen Elements bewegbar.
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Die Klemmelemente weisen hierzu Betätigungselemente auf, die eine leichte manuelle Betätigung ermöglichen. Diese Betätigungselemente werden beispielsweise durch Betätigungsflächen oder -griffe oder dergleichen gebildet, die bevorzugt einstückig an den Endelementen ausgebildet sind und aus einem das Reibgehemme umschließenden Gehäuse herausragen, um so manuell betätigt werden zu können.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Führungseinrichtung an einem Handgriff angeordnet ist, der eine, einen Bohrmutterhals aufnehmende Durchtrittsöffnung aufweist.
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Dabei ist bevorzugt vorgesehen, dass die Führungseinrichtung so seitlich an der den Bohrmutterhals aufnehmenden Öffnung angeordnet ist, dass das stabförmige Element im Wesentlichen parallel zu einem Bohrwerkzeug verschieblich angeordnet ist.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine isometrische Darstellung eines Handgriffs mit einer von der Erfindung Gebrauch machenden Bohrliefenanschlagvorrichtung;
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2 eine Vorderansicht des in 1 dargestellten Handgriffs mit der erfindungsgemäßen Bohrtiefenanschlagvorrichtung;
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3 eine entlang der Linie A-A in 2 geschnittene Darstellung eines erfindungsgemäßen Reibgehemmes bei geklemmtem stabförmigen Element und
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4 eine entlang der Linie A-A in 2 geschnittene Darstellung des erfindungsgemäßen Reibgehemmes bei nicht geklemmtem, verschiebbarem stabförmigen Element.
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Ausführungsformen der Erfindung
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Eine Bohrtiefenanschlagvorrichtung, dargestellt in den Figuren, ist bevorzugt in oder an einem in 1 und 2 gezeigten Handgriff 100 angeordnet, der eine einen Bohrmutterhals (nicht dargestellt) aufnehmende und an diesem befestigte Durchtrittsöffnung 110 aufweist. Die Bohrtiefenanschlagvorrichtung weist ein in beliebigen Positionen feststellbares stabförmiges Element 200 auf, das in einer Führungseinrichtung 210 gelagert und geführt ist.
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Eine Schnittdarstellung entlang der Linie A-A in 2 durch die Führungseinrichtung 210 ist in 3 sowie in 4 dargestellt. In 3 ist der geklemmte Zustand des stabförmigen Elements 200 gezeigt, wohingegen in 4 der nicht geklemmte Zustand des stabförmigen Elements 200 dargestellt ist.
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Ein Reibgehemme wird durch zwei Bleche 310, 320 gebildet, die in Gehäuseteilen 401, 403 drehbar durch Drehlager 411, 413 gelagert sind. Zwischen den beiden Gehäuseteilen 401, 403 ist ein weiteres Gehäuseteil 402 angeordnet, wobei eine Unterbrechung zwischen den Gehäuseteilen 401, 402 bzw. 402 und 403 vorgesehen ist, sodass die Drehlager 411, 413 von außen zugänglich sind und gegebenenfalls auch gereinigt oder geölt werden können.
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Die beiden Gehäuseteile 401, 403 weisen jeweils miteinander fluchtende Öffnungen 421, 431 auf, die an den Durchmesserdes stabförmigen Elements 200, welches den Tiefenanschlag bildet, angepasst sind, sodass das stabförmige Element 200 auf diese Weise in den Öffnungen 421, 431 aufgenommen und geführt wird.
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Wie der 3 zu entnehmen ist, sind die Klemmelemente als Klemmbleche ausgebildet, die drehbar an den Gehäuseteilen 401, 403 gelagert sind. Jedes Klemmblech 310, 320 weist eine Öffnung 311, 321 auf, deren Durchmesser an den Durchmesser des stabförmigen Elements 200 derart angepasst ist, dass bei einer Parallelstellung der Klemmbleche 310, 320, wie sie in 4 dargestellt ist, das stabförmige Element 200 in den Öffnungen 311, 321 verschiebbar ist. Bei einer Schrägstellung der Klemmbleche 310, 320, wie sie in 3 dargestellt ist, wird das stabförmige Element 200 dagegen durch die Schrägstellung der Klemmbleche 310, 320 und damit die Schrägstellung der Öffnungen 311, 321 geklemmt und ist in axialer Richtung des stabförmigen Elements 200 auf diese Weise nicht mehr verschiebbar. Die beiden Klemmbleche 310, 320 sind durch eine zwischen ihnen angeordnete und das stabförmige Element 200 umschließende Druckfeder 340 derart gegeneinander vorgespannt, dass sie in ihrem Ausgangszustand in der in 3 dargestellten klemmenden Schrägstellung positioniert sind. Die Klemmbleche 310, 320 weisen an ihrem unteren Ende Betätigungselemente, beispielsweise Betätigungsgriffe 301, 302 oder dergleichen auf, die aus dem Gehäuse der Führungseinrichtung 210 herausragen, wie es in 1 und 2 schematisch dargestellt ist. Diese Betätigungselemente oder Betätigungsgriffe 301, 302 dienen der manuellen Betätigung in der Weise, dass die beiden Klemmbleche 310, 320 entgegen der Federkraft der Feder 340 aufeinander zu bewegt werden, wodurch sie parallel zueinander gestellt werden und insoweit auch die in ihnen angeordneten Öffnungen 311, 321 im Wesentlichen senkrecht zu dem stabförmigen Element 200 positioniert sind, sodass dieses in den Öffnungen 311, 321 verschieblich ist. Sobald eine Person die Betätigungsgriffe 301, 302 loslässt, werden die beiden Bleche durch die Wirkung der Feder 340 schlagartig in ihre in 3 dargestellte Schrägposition bewegt, wobei sich die Öffnungen 311, 321 ebenfalls schräg stellen und das stabförmige Element 200 in dieser Position klemmen. Die Klemmwirkung ist dabei so, dass die Position des stabförmigen Elements 200 unter Einwirkung einer während eines Bohrvorgangs üblicherweise auftretenden Anpresskraft beibehalten wird. Die Einstellung der Bohrtiefe geschieht nun derart, dass bei gleichzeitiger Betätigung der beiden Betätigungselemente 301, 302, d. h. im parallel gestellten Zustand der Betätigungsbleche 310, 320 (4) das stabförmige Element 200 längs verschoben wird so lange, bis die gewünschte Bohrtiefe eingestellt ist. Ist dies der Fall, genügt einfaches Loslassen der Betätigungselemente 301, 302 und das stabförmige Element wird in dieser Position fixiert.
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Der große Vorteil dieser ein Reibgehemme bildenden Betätigungsbleche 310, 320 besteht darin, dass eine einhändige Einstellung des Bohrtiefenanschlags ohne Weiteres möglich ist. Der Bohrtiefenanschlagvorrichtung, die durch das oben beschriebene Reibgehemme gebildet wird, weist darüber hinaus einen technisch einfachen und insbesondere auch einfach zu wartenden Aufbau auf und stellt gleichzeitig eine genügend hohe Feststellkraft des stabförmigen Elements 200 sicher. Die Feststellkraft wird dadurch erzeugt, dass die schräg stehenden Öffnungen 311, 321 in den Blechen 310, 320 bei Schrägstellung der Bleche in der Projektion einen kleineren Öffnungsquerschnitt aufweisen als bei Parallelstellung. Dies ist der Grund für die Klemmwirkung, die abhängig von der Federkraft der Feder 340 sehr hoch sein kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- CH 640762 A5 [0003]
- DE 8800476 U1 [0004]
- DE 10347313 A1 [0005]