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Die Erfindung betrifft eine Saugflasche mit einem Sauger und einer damit verbindbaren Trinkflasche.
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Derartige Flaschen sind allgemein bekannt und werden zum Füttern von Kleinstkindern sowie aber auch zur Fütterung von anderen Säugetieren verwandt.
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Dies verläuft meist komplikationsfrei, wird aber dann zu einem Problem, wenn mit der Flüssignahrung auch ein Medikament verabreicht werden soll.
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Momentan werden die Flüssigmedikamente mittels Spritzen oder Löffel verabreicht, die das natürliche Saugverhalten des Säuglings nicht unterstützen und den Schluckreflex zumindest beeinflussen wenn nicht sogar behindern. Es werden auch sogenannte Medikamentensauger angeboten, die allerdings sehr teuer sind und die die beschriebenen Probleme nicht lösen.
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Andererseits wird versucht, das Medikament mit der Nahrung gemischt zuzuführen, was wegen der Geschmacksveränderung oft zur Ablehnung der gesamten Mahlzeit führen kann. In allen Fällen kann nicht gewährleistet werden, dass die gesamte Medikamentenmenge aufgenommen wird.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Saugflasche der eingangs genannten Art anzugeben, die mit technisch einfachen Mitteln die Verabreichung von Flüssigmedizin an Säuglingen ohne Trinkirritationen oder Verlust ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird bei einer Saugflasche der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zwischen dem Sauger und der Trinkflasche eine Medikamentensaugeinrichtung lösbar zwischenfügbar ist und der Sauger vor der Verabreichung der Trinkmahlzeit mit Wirkstoffen befüllbar ist und die Medikamentensaugeinrichtung nur in Richtung des Saugers für Flüssigkeiten durchlässig ist.
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Der Kern der Erfindung besteht darin, dass zunächst der Sauger mit der gewünschten Menge Wirkstoff, zum Beispiel Medizin oder auch andere Flüssigkeiten, in den Sauger gegeben werden, dieser dann mit der Medikamentensaugeinrichtung verschlossen wird, die einen Flüssigkeitsdurchlass nur in Richtung Sauger zulässt. Diese Trinkflüssigkeit befindet sich in der Trinkflasche, die anschließend mit der Sauger/Saugeinrichtung verbunden wird.
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Da die Medikamentensaugeinrichtung lediglich in einer Richtung flüssigkeitsdurchlässig ist, nämlich aus der Trinkflasche in den Sauger, wird ein Zurückfließen der Flüssignahrung in Richtung Flasche zusammen mit einem Teil der Wirkstoffe verhindert.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die Medikamentensaugeinrichtung eine in Saugrichtung flüssigkeitsdurchlässige Membran aufweist, die an dem Flansch des Saugers anliegt oder an einem Vorsprungsring innerhalb der Medikamentensaugeinrichtung anliegt.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Membran eine höhere Flexibilität als der Sauger aufweist.
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Es ist aber auch möglich, dass die Membran die gleiche Flexibilität wie der Sauger aufweist und in der Medikamentensaugeinrichtung eine Belüftungseinrichtung vorhanden ist, damit die Trinkflasche bequem gelehrt werden kann.
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Es gibt sicherlich eine Vielzahl von Ausgestaltungen für die Medikamentensaugeinrichtung. Als besonders vorteilhaft hat es sich aber erwiesen, dass die Medikamentensaugeinrichtung eine rohrartige Form aufweist, wobei die zum Sauger weisende erste Stirnseite ein dem Saugerbefestigungsgewinde entsprechendes Außengewinde und die entgegen gesetzte Stirnseite ein dem Trinkflaschenaußengewinde entsprechendes Innengewinde aufweist und die erste Stirnseite die Membran gegen den Saugerflansch drückt.
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Eine große Erleichterung für die Abmessung von Wirkstoffen bzw. der Medizin ist dann gegeben, wenn der Sauger mit einer Skalierung versehen ist. Diese Skalierung befindet sich selbstverständlich vorteilhafterweise an der Spitze des Saugers. Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen, der Sauger und die Membran aus Kunststoff und/oder Naturkautschuk bestehen.
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Besonders günstig ist die Herstellung einer derartigen Saugflasche dann, wenn sie eine handelsübliche Saugflasche ist, an die die Medikamentensaugeinrichtung angepasst ist.
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Um die Befestigungsmuttern bzw. die Verschraubungsteile der Saugflasche besser betätigen zu können, ist es vorteilhaft, wenn diese Befestigungsmuttern mit Riffelungen versehen sind.
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Von besonderem Vorteil ist es für die Herstellung als auch für den Gebrauch, wenn die Membran mindestens einen Schlitz aufweist.
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Als Material für die Saugflasche hat sich Glas oder Kunststoff als besonders vorteilhaft erwiesen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie aus den Figuren, auf die Bezug genommen wird.
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Es zeigen:
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1 eine Seitenansicht eines Saugers mit Befestigungsmutter;
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2 eine Explosionsdarstellung des Saugers gemäß 1 mit der Medikamentensaugeinrichtung; und
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3a, b und c Seitenansichten der Medikamentensaugeinrichtung, der Membran sowie einen Querschnitt durch die Membran.
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Anhand der drei Figuren wird nunmehr eine Saugflasche mit einem Sauger 12 und einer damit verbindbaren Trinkflasche näher beschrieben. Dabei sind die Saugflasche sowie die dazugehörige Trinkflasche in den Figuren aus Einfachheitsgründen nicht näher dargestellt.
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Damit vor der Nahrungsaufnahme des Säuglings ein Wirkstoff bzw. ein Medikament zur Aufnahme vorbereitet werden kann, wird dieses flüssige Medikament in die Spitze des Saugers 12 eingegeben.
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Zur Erleichterung der Dosierung ist in diesem Fall die Spitze des Saugers 12 mit einer Skalierung 28 versehen.
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Anschließend wird dann der Sauger 12 mit seiner Befestigungsmutter 30 an ein entsprechendes Außengewinde 24 der Medikamentensaugeinrichtung 16 aufgeschraubt.
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Innerhalb der Medikamentensaugeinrichtung 16 ist hier eine Membran 18 angeordnet, die in diesem Fall in etwa in der Mitte der in Saugrichtung gesehen der Medikamentensaugeinrichtung an einem Vorsatz aufliegt.
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Damit die Medikamentensaugeinrichtung gut als Adapter wirken kann, weißt diese selbstverständlich in Saugrichtung ein Außengewinde 24 auf, dass dann in die Mutter 30 des Saugers 12 eingeschraubt werden kann. Auf der entgegen gesetzten Seite, also in Richtung der Trinkflasche, die nicht dargestellt ist, weißt die Medikamentensaugeinrichtung 16 ein Innengewinde 26 auf, dass dann auf das Außengewinde der Trinkflasche aufschraubbar ist. Durch letzteres Aufschrauben wird dann die Membran 18 fixiert.
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Damit der Druckausgleich beim Trinken wie bisher üblich stattfinden kann, muss in diesem Fall die Membran 18 eine größere Flexibilität aufweisen als der Sauger 12. Es ist allerdings auch möglich, was hier in den Figuren gezeigt ist, die Membran 18 mit der gleichen Flexibilität wie der Sauger 12 auszustatten und in der Medikamentensaugeinrichtung eine Belüftungseinrichtung 22 für die nicht dargestellte Trinkflasche vorzusehen.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Medikamentensaugeinrichtung 16 rohrförmig ausgebildet, wobei die zum Sauger 12 weisende Stirnseite ein dem Saugerbefestigungsgewinde entsprechendes Außengewinde 24 und die entgegen gesetzte Stirnseite ein dem Trinkflaschenaußengewinde entsprechendes Innengewinde 26 aufweist und die Stirnseite der Trinkflasche die Membran 18 gegen den Saugerflansch oder einen anderen Flansch innerhalb der Medikamentensaugeinrichtung drückt.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht der Sauger 12 und/oder die Membran 18 aus Kunststoff und/oder Naturkautschuk.
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Des weiteren wird bei diesem Ausführungsbeispiel eine handelsübliche Saugflasche mit Sauger 12 verwandt, und die Medikamentensaugeinrichtung 16 ist lediglich an die entsprechenden Gewinde als sogenannter Adapter angepasst.
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Zur besseren Handhabung können die schraubbaren Teile an der Außenoberfläche mit Riffelungen versehen sein.
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Des weiteren ist es insbesondere aus den 3b und 3c ersichtlich, dass die Membran 18 mit einem Schlitz 32 versehen ist. Insbesondere aus 3c ist entnehmbar, dass der Querschnitt der Membran 18 zweifach S-förmig ausgebildet ist, wobei der Schlitz 32 in der Mitte der Membran 18 angebracht ist und in Saugrichtung, also in Pfeilrichtung geneigt ist. Dies dient dazu, einem Druck des Medikaments zu widerstehen, um nicht in die Trinkflasche eindringen zu können. Demgegenüber ist allerdings der Druck zum Öffnen dieses Schlitzes 32 selbstverständlich viel einfacher, so dass die Trinkflüssigkeit leichter und auch schneller nachfließen kann, damit der Medikamenten- oder Wirkstoffgeschmack so schnell als möglich verschwindet und durch normale Trinkflüssigkeit ersetzt wird.
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Zusammengefasst ergeben sich dabei noch folgende Vorteile:
- 1. Da Medikamente üblicherweise zu den Mahlzeiten gereicht werden ist davon auszugehen, dass das Baby mit Appetit der Mahlzeit entgegen sieht. Sobald das Baby den Sauger im Mund hat setzt der Saugreflex ein, welches dann auch zum Abschlucken der im Mund befindlichen Menge führt. Die nachlaufende Milch/Flüssigmahlzeit/Tee verbindet sich mit dem Medikament und lässt die unter Umständen negative Erfahrung des ersten Schluckes sofort wieder verschwinden, da anschließend die bekannte Nahrung ohne Unterbrechung weiter aufgenommen werden kann. Entscheidend ist hierbei, dass der natürliche Trinkreflex (Saugen und Schlucken) unterstützt und ausgenutzt wird. Somit kommt es garantiert zu keinem Medikamentenverlust.
- 2. Durch die Membran wird verhindert, dass die Medizin aus dem Sauger in die Nahrung läuft und diese möglicherweise ungenießbar macht.
- 3. Das Baby ist besser vor den Risiken, die durch die bisher „üblichen” Methoden der Medikamentengabe auftreten, geschützt. Dazu zählen Aspiration, das Ansammeln in den Wangentaschen oder das Herauslaufen des Medikamentes. Auch Verletzungen der Mundschleimhaut durch Spritzen- oder Löffelränder sind ausgeschlossen.
- 4. Da momentan vorwiegend im Klinikbereich mit sterilen und skalierten Einwegspritzen, die für die Gabe von intravenösen, subcutanen oder intramusculären Medikamenten vorgesehen sind, die orale Medikamentengabe bei Säuglingen vorgenommen wird, ist die hier beschriebene Lösung langfristig wirtschaftlicher.
- 5. Der jungen unerfahrenen Mutter bietet sich eine unvergleichlich höhere Sicherheit, da fast jede Mutter sich mit diesem Problem auseinandersetzt, wie in unzähligen Internetforen diskutiert wird.
- 6. Es ist auch jederzeit möglich, in die handelsüblichen Sauger eine Skalierung zu prägen, um eine noch einfachere Anwendung und genauere Dosierung zu gewährleisten.
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Bezugszeichenliste
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- 12
- Sauger
- 16
- Medikamentensaugeinrichtung
- 18
- Membran
- 22
- Belüftungseinrichtung
- 24
- Außengewinde
- 26
- Innengewinde
- 28
- Skalierung
- 30
- Befestigungsmutter
- 32
- Schlitz