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I. Anwendungsgebiet
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Die Erfindung betrifft einen Transportwagen für Kinder.
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II. Technischer Hintergrund
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Wenn mehr als ein oder zwei Kinder transportiert werden sollen, sind herkömmliche Kinderwägen oder Buggys nicht ausreichend.
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Gerade Kindergarten und Kinderkrippen stehen oft vor der Aufgabe, eine größere Anzahl von Kindern in einem Wagen zu transportieren, da die zurückzulegende Strecke für die Kleinkinder zu groß oder zu gefährlich ist oder aus anderen Gründen.
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Hierfür werden häufig so genannte Bollerwägen verwendet, also handgezogene Karren, die groß genug sind, um darin z. B. vier Kleinkinder unterzubringen. Diese Bollerwägen sind jedoch für den Kindertransport nicht speziell ausgestattet und weisen hierfür erhebliche Mängel hinsichtlich Bequemlichkeit und Sicherheit auf.
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Darüber hinaus gibt es bereits einen Transportwagen für Kinder, der vom Bediener nicht gezogen, sondern geschoben wird mittels einer quer hinter dem Heck des Kinderwagens angeordneten Schiebestange.
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Die Karosserie dieses vierrädrigen Schiebewagens ist in der Regel ab Schulterhöhe der darin sitzenden Kinder oben offen. Die bis auf Schulterhöhe reichende, umlaufende Karosserie dieses Schiebewagens besitzt seitlich auf beiden Seiten eine Lücke, durch welche die Kinder den Wagen besteigen und verlassen können. Vor und hinter diesem quer verlaufenden Mittelgang zwischen den beiden Öffnungen sind je zwei Kindersitze angeordnet, von denen die vorderen nach hinten und die hinteren nach vorne ausgerichtet sind.
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Dieses Konzept weist erhebliche Nachteile auf:
So müssen die seitlichen Zugänge in der Karosserie während des Fahrens durch separate Vorrichtungen verschlossen werden, um ein Herausfallen oder unerwünschtes Herausspringen eines Kindes zu vermeiden, welches in den daneben fließenden Verkehr geraten würde.
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Wegen der gegeneinander gerichteten Sitzanordnung symmetrisch zum Quermittelgang ist auch die Anordnung bzw. Zugänglichkeit möglicher weiterer Sitzreihen davor oder dahinter nicht möglich, oder nur mittels zusätzlicher Einstiegsöffnungen in der Karosserie.
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Des Weiteren sind bei diesem Wagen die vorderen Räder einzeln lenkbar, was ein Rangieren vor allem bei Rückwärtsfahrt erschwert.
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III. Darstellung der Erfindung
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a) Technische Aufgabe
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Es ist daher die Aufgabe gemäß der Erfindung, einen schiebbaren und/oder motorisch angetriebenen Transportwagen für Kinder zur Verfügung zu stellen, der gut manövrierfähig ist und in dem die Kinder sicher untergebracht und überwachbar sind trotz einfachem Ein- und Aussteigen.
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b) Lösung der Aufgabe
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Durch die einzige Einstiegsöffnung an der hinteren Stirnseite der Karosserie des Wagens, also auf der Seite der Schiebestange, hat die die Schiebestange haltende Person immer im Blick, ob eines der Kinder den Wagen verlassen will oder verlässt, und kann sofort eingreifen.
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Da sie selbst genau an der Einstiegsöffnung steht, kann sie dies auch manuell zur Not verhindern und zwar auch ohne dass die Einstiegsöffnung einen Verschluss in Form einer Tür oder ähnliches aufweisen muss.
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Durch die Anordnung der Sitze in zwei Reihen – rechts und links – eines in Längsrichtung verlaufenden Mittelganges, können die an der Einstiegsöffnung einsteigenden Kinder auch problemlos bis zum vordersten Platz durchgehen und sich setzen, auch wenn die anderen Plätze bereits besetzt sind, so dass die Anzahl der Sitze in Längsrichtung und damit die Baugröße des Wagens dadurch nicht beschränkt wird.
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Die Schiebestange verläuft vorzugsweise quer zur Längsrichtung des Wagens und ist vorzugsweise der mittlere Schenkel eines U-förmigen Bügels, der am Oberrahmen des Fahrgestells des Kindertransportwagens befestigt ist bzw. einen Teil des Fahrgestells darstellt.
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Der mittlere, quer verlaufende Schenkel als Schiebestange kann dabei um eine horizontale Querachse in der Höhe verstellt werden. In der normalen Schiebestellung ist die Schiebestange vorzugsweise auf einer Höhe knapp oberhalb der Oberkante der Karosserie und damit auf einer solchen Höhe, so dass die aus der Einstiegsöffnung ein- und aussteigenden Kinder unter der Schiebestange durchgehen können. Falls dies nicht ausreicht, kann die Schiebestange hierfür weiter hochgeklappt werden.
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Die Sitze im Wagen besitzen Kopfstützen und die Karosserie endet vorzugsweise unterhalb der Kopfstützen, also etwa auf Schulterhöhe der darin sitzenden Kinder oder knapp darunter.
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Die Kopfstützen sind in ihrer Höhe einstellbar. Hinter den Sitzen, also zwischen dem jeweiligen Sitz und der Karosserie, ist eine Schutzvorrichtung, insbesondere ein U-förmiger, mit der Biegung nach oben gerichteter, aufrechtstehender Schutzbügel angeordnet, der vorzugsweise mit dem Fahrgestell verbunden ist und als Schutz für das in dem Sitz sitzende Kind dient.
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Die Kopfstütze ist vorzugsweise entlang dieses Schutzbügels in vertikaler Richtung verschiebbar, wofür der Schutzbügel zwei parallel verlaufende Schenkel aufweist, oder der ganze Schutzbügel ist in vertikaler Richtung verstellbar.
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Die Sitze bestehen aus einem Sitzrahmen, an dem Polster für die Sitzfläche und den Rückenteil, in der Regel aus einem geschäumten Kunststoff, z. B. PPE, befestigt sind.
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Am einfachsten erfolgt dies, indem die Streben des Sitzrahmens, vorzugsweise runde Rohre, sich durch entsprechende Durchgangsöffnungen der Polster hindurch erstrecken.
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Wenn der Winkel zwischen Sitzfläche und Rückenlehne verstellbar sein soll, ist das Sitzrahmenrückenteil gegenüber dem Sitzrahmensitzteil gelenkig um eine Querachse klappbar.
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Der Schutzbügel, der über den Sitz nach oben aufragt und an dem die Kopfstütze befestigt ist, ist vorzugsweise ebenfalls am Sitzrahmenrückenteil befestigt.
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Dadurch gibt es für die Höhenverstellung der Kopfstütze mindestens zwei Möglichkeiten:
Entweder ist die Kopfstütze an dem Schutzbügel an fester Stelle montiert und der Schutzbügel ist in der Höhe relativ zum Sitzrahmenrückteil verstellbar, z. B. ausziehbar.
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Die andere Möglichkeit besteht darin, dass der Schutzbügel unverstellbar am Sitzrahmenrückenteil befestigt ist und insbesondere Teil des Sitzrahmenrückenteils ist, und die Kopfstütze entlang dieses Schutzbügels verschiebbar ist.
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Die Sitze verfügen auch über Sicherheitsgurte zum Anschnallen der Kinder im Sitz, vorzugsweise in Y-Form, also mit zwei über die Schultern verlaufenden Schenkeln des Gurtes und einen im Schritt der Kinder nach unten in die Sitzfläche verlaufendem Schenkel.
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Die vorderen, also der Schiebestange gegenüberliegenden, Räder des Wagens verfügen über eine z. B. aktive Lenkvorrichtung, indem die Lenkstellung der beiden hinsichtlich der Lenkstellung gekoppelten Räder von einem Steuerelement aus eingestellt werden kann, welches sich an der Schiebestange befindet oder Bestandteil der Schiebstange ist und von der Bedienperson entsprechend betätigt wird.
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Dieses Steuerelement ist vorzugsweise ein aufrecht stehendes, entweder ringförmig geschlossenes Steuerteil oder aus zwei einzelnen, beabstandeten Steuerteilen bestehend, die aber über eine Querstrebe wirkverbunden sind. Das Steuerelement kann um eine aufrecht stehende Schwenkachse verschwenkt werden, und diese Verschwenkung wird mittels des Zugelementes, insbesondere eines Bowdenzuges, auf die Räder übertragen, in dem die Enden dieser Zugelemente an den Achsschenkeln oder der die beiden Achsschenkel Steuerstange angreift. Vorzugsweise erstrecken die Hüllen der Bowdenzüge nur Über einen Teil der Länge des Zugelementes, also beispielsweise vom Steuerelement aus nur bis zum hinteren Bereich des unteren Teils des Fahrgestells, und verlaufen von dort aus als nacktes Zugelement ohne Hülle, um auf diese Art und Weise engere Biegungen an Umlenkrollen oder Ähnlichem vollziehen zu können.
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Eine demgegenüber einfachere Lösung ist eine passive Lenkung der lenkbaren Räder, so dass eine Auslenkung der Räder erfolgt, wenn diese, z. B. an der Vorderachse, durch eine Kurvenfahrt selbsttätig ausgelenkt werden.
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Solche Räder können beispielsweise als gegenüber ihrer aufrecht stehenden Schwenkachse nachlaufende Räder ausgebildet sein.
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Dabei gibt es jedoch Fahrsituationen, die eine Zurückstellung der Räder in die Geradeausstellung erfordern.
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Zu diesem Zweck können – unabhängig davon, ob die beiden passiv gelenkten Räder über eine Kopplung der Räder verfügen oder nicht – die lenkbaren Räder eine Rastvorrichtung aufweisen, mittels der sie in der Geradeausstellung verrasten.
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Vorzugsweise verfügt diese Lenkung dabei über ein Betätigungselement, beispielsweise einen Bowdenzug, an der Schiebestange, der bei Betätigen und insbesondere zusammen mit Rückwärtsfahrt eine Rückstellung der ausgelenkten Räder in die gerade Ausstellung bewirkt und das anschließende Verrasten in der Geradeausstellung.
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Das Ausrasten der Rastvorrichtung kann gegebenenfalls ebenfalls mittels des Betätigungselementes bewirkt werden.
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Falls der Kindertransportwagen über einen elektrischen Antrieb, also einen Elektromotor gespeist von einer Batterie, verfügt, oder auch von einem Verbrennungsmotor angetrieben werden kann, muss Fahrtrichtung und Fahrtgeschwindigkeit ebenfalls gesteuert werden, was vorzugsweise auch von dem besagten Steuerelement aus erfolgt.
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Eine mögliche Lösung besteht darin, dass das Steuerelement außer der aufrechten Schwenkachse auch um eine horizontal liegende Kippachse kippbar ist und das Verkippen um die Kippachse von der Mittelstellung aus, in die es mittels Federn vorgespannt ist, die Fahrgeschwindigkeit und Fahrtrichtung durch zunehmendes Verkippen nach vorne oder nach hinten, festlegt.
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An einem solchen Steuerelement ist vorzugsweise auch eine Anzeigeeinheit vorhanden, um beispielsweise Parameter des elektrischen Fahrzeugantriebes, z. B. Energievorrat der Batterie, Status der Feststellbremse oder Funktion der Beleuchtungselemente, anzuzeigen. Eine solche Anzeigeeinheit kann auch ein Schloss zum Sperren der Antriebsfunktion enthalten.
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Der Wagen besitzt auch eine Feststellbremse, die vorzugsweise mit dem Fuß betätigbar ist, beispielsweise durch Niederdrücken einer hinter dem Heck quer verlaufenden Betätigungsschiene, die insbesondere gleichzeitig als Trittstufe für das Ein- und Aussteigen der Kinder benutzt werden kann und im hochgeklappten, die Feststellbremse deaktivierenden Zustand auch als Sperre quer vor der Einstiegsöffnung verlaufen kann.
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Die Feststellbremse kann mit einer Sicherheitsverbindung zum Bediener ausgestattet sein, welche bei Zug an der Sicherheitsverbindung, beispielsweise dadurch, dass der Wagen vom Bediener wegrollt, automatisch die Feststellbremse aktiviert.
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Der Wagen kann zum Verschließen der offenen Oberseite der Karosserie ein klappbares Verdeck besitzen mit einem Verdeckgestänge, welches bespannt ist von einem textilen Material oder einer Kunststofffolie.
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Das Verdeckgestänge und damit das gesamte Verdeck kann im deaktivierten Zustand dabei vollständig auf die vordere Hälfte der Oberkante der Karosserie herabgeklappt werden, so dass es den Ein- und Ausstieg im hinteren Bereich nicht behindert.
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Das Verdeck kann einerseits eine Verdeckbespannung auf der Oberseite besitzen, während die Seitenteile demontierbare Verdeckteile sind, die beispielsweise mittels Klettverschluss oder Druckknöpfen am unteren Rand des dachartige Verdeckteiles befestigbar sind.
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Das Verdeck bildet dabei – im aufgespannten Zustand – vorzugsweise keine von der Vorderkante bis zur Hinterkante der Karosserie durchgehende Haube, sondern es erstreckt sich von der Vorderseite der Karosserie aufwärts bis auf die Dachhöhe des Verdeckes und von dort weiter als Dach nach hinten bis etwa oberhalb der Hinterkante der Karosserie, führt von dort jedoch nicht als Verdeck nach unten zu dieser Hinterkante am Heck der Karosserie, sondern ist dort offen, um das Ein- und Aussteigen der Kinder durch die dortige Öffnung im Heck der Karosserie nicht zu erschweren.
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Allerdings ist die Hinterkante des Daches des Verdecks mittels Spanngurten nach unten gegenüber der Oberkante der Karosserie im Heckbereich verspannt. Diese Spanngurte dienen bei nach vorne geklapptem Verdeck zum Befestigen des zusammengeklappten Verdecks auf der Oberkante der Karosserie im Frontbereich.
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Das Verdeckgestänge ist in der Seitenansicht des Kinderwagens betrachtet Y-förmig gestaltet, so dass in der Mitte der Seite der Karosserie eine Strebe vertikal nach oben führt, die sich dann Y-förmig verzweigt und zu den vorderen und hinteren Enden des Dachbereiches des Verdecks führt und auf diese Art und Weise das Verdeck aufspannt.
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Beim Herabklappen des Verdecks nach vorne unten werden auch die gelenkt an der Karosserie und gegeneinander fixierten Verdeckstreben einschließlich der mittigen vertikalen Streben zusammen mit der Bespannung nach vorne geklappt.
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Damit trotz des im besetzten Zustand relativ hohen Gesamtgewichts des Wagens eine Bedienperson den Wagen dennoch problemlos eine Stufe, z. B. eine Bordsteinkante, hinauffahren kann, werden bestimmte Relationen eingehalten:
So ist der Abstand des Schwerpunktes des Wagens im vollbesetzten Zustand von der Hinterachse maximal 50%, besser maximal nur 40%, des Abstandes entfernt, den die Schiebestange von der Hinterachse besitzt, jeweils gemessen in horizontaler Längsrichtung.
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Denn die Hinterachse dient in diesem Fall als Kippachse, in dem die Schiebestange vom Bediener nach unten gedrückt wird und dadurch die Vorderachse angehoben wird um die Stufe zu überfahren, wofür natürlich auch das gesamte Gewicht des Kinderwagens hochgestemmt werden muss, jedoch mit dem wesentlich kleineren Hebelarm des Abstandes des Schwerpunktes von der Hinterachse;
Ein anderes Kriterium ist hierfür auch der Achsabstand des Wagens im Vergleich zum Abstand der Schiebestange von der Hinterachse.
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Dieser Achsabstand des Wagens sollte dabei geringer als der genante Abstand, vorzugsweise nur 90% dieses Abstandes der Hinterachse von der Schiebestange, betragen.
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Ein solcher Wagen kann vom Bediener mittels der Schiebestange manuell geschoben werden oder auch über einen Antrieb, dann vorzugsweise einen elektrischen Antrieb, also einen Elektromotor gespeist von einem Akkumulator, angetrieben werden. In letzterem Fall ist dann ein entsprechendes Steuerungselement für den Antrieb, welches der Bediener betätigt, an der Schiebestange vorhanden.
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Als Elektromotor wird dann vorzugsweise ein Schrittmotor gewählt, der gleichzeitig als Bremse bei einem Bergabrollen des Wagens wirkt und verhindert, dass der Wagen zu schnell wird.
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Der Wagen besitzt zumindest auf seiner Vorderseite, insbesondere auch auf der Rückseite, elektrische Beleuchtungselemente, die auch unabhängig vom Vorhandensein eines elektrischen Antriebes die Sichtbarkeit des Wagens sicherstellen und dann aus einer separaten kleinen Batterie gespeist werden.
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c) Ausführungsbeispiele
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Ausführungsformen gemäß der Erfindung sind im Folgenden beispielhaft näher beschrieben. Es zeigen:
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1a: das Fahrgestell im fertig aufgebauten, offenen Zustand,
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1b: das Fahrgestell ohne Karosserie in perspektivischer Ansicht,
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2a: das Fahrgestell in der Seitenansicht,
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2b: das Fahrgestell in der Frontansicht,
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2c: das Fahrgestell in der Aufsicht von oben.
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2d: das Fahrgestell in der Aufsicht von oben mit zusätzlicher Ausstattung
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3: Steuerelement im Detail.
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1a zeigt, dass es sich bei dem Kindertransportwagen um ein 2-achsiges, 4-rädriges, oben offenes Fahrzeug handelt, in dem zwei Reihen 8a, b von Sitzen 7 angeordnet sind, die sich jeweils hinsichtlich der Längsmitte 10 gegenüber befinden.
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In der Karosserie 5 ist im Heck eine Einstiegsöffnung 6 vorgesehen, die vorzugsweise immer offen bleibt. Ebenfalls am Heck des Kindertransportwagens ist eine Schiebestange 4 zum manuellen Schieben des Kindertransportwagens angeordnet.
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In der Karosserie 5 sind ferner wenigstens in der Vorderfront Scheinwerfer 21 angeordnet.
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In den 1b sowie 2a bis 2c ist primär das Fahrgestell 1 des Kindertransportwagens dargestellt, während die daran befestigte Karosserie 5 sowie gemäß 2a das optional daran vorhandene Verdeck 15 nur mit gestrichelten Linien dargestellt sind.
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Wie am besten 2c zeigt, besteht das Fahrgestell 1 aus einer Bodengruppe aus zwei starren, quer verlaufenden Achskörpern 2a, b, die über mehrere Längstraversen fest miteinander verbunden, insbesondere verschweißt sind. Von den Achsenkörpern 2a, b ragen vertikale, in der Frontansicht gemäß 2b s-förmig gekrümmte Vertikalstreben 22 nach oben, an denen oben horizontal umlaufend der Oberrahmen 23 befestigt ist, der am hinteren Ende über die Karosserie 5 hinaus verlängert ist und als Schiebestange 4 dient.
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Die Schiebestange ist ein U-förmiges Rohrstück, welches mit dem Rest des Oberrahmens 23 um eine horizontale Querachse 24 verschwenkbar und dadurch in der Höhe verstellbar und justierbar ist.
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Die Vertikalstreben 22 sind von den Außenkanten der Bodengruppe des Fahrgestells 1 aus nach innen versetzt und befinden sich in Längsrichtung 10 etwa auf Höhe der Räder 3a, b und wölben sich über den Rädern 3a, b nach außen.
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Im Innenraum des Kindertransportwagens sind in diesem Fall sechs Sitze 7, je drei in einer Reihe 8a, 8b auf jeder Seite der Längsmitte 10 so angeordnet, dass sich die darin sitzenden Kinder bezüglich der Längsmitte 10, von Angesicht zu Angesicht gegenüber sitzen und dazwischen ein Mittelgang entsteht.
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Wie 2b zeigt, ist jeder Sitz mit Sicherheitsgurten 14 ausgestattet, vorzugsweise in Y-Form, also mit je einem über die Schulter nach unten führenden Gurt, der vor dem Bauch verbunden wird mit einem mittig von unten durch den Schritt von der Sitzfläche heraufführenden Gurt. Dabei sind die Sitzfläche 7a und die Lehne 7b gelenkig miteinander verbunden, sodass die Sitzfläche 7a in Querrichtung 11 in Richtung Gangmitte verschoben werden kann, wodurch die Lehne 7b aus der vollständig aufrechten Lage schräg gestellt wird, da sie in Kontakt mit dem Oberrahmen 23 bleibt. Dadurch können schlafende Kinder besser transportiert werden.
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Jeder Sitz verfügt auch über eine Kopfstütze 9, die insbesondere an einem U-förmigen, nach oben ragenden Schutzbügel 18, der hinter der Lehne 7b des Sitzes 7 befestigt ist und über diesen hinaus ragt, angeordnet ist.
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Der Schutzbügel 18 kann nach oben ausgefahren werden, um die Kopfstütze 9 auf die richtige Höhe, passend zur Größe des Kindes, zu bringen.
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Die beiden vorderen Räder 3a sind vorzugsweise aktiv gelenkt und zu diesem Zweck deren Achsschenkel 25 über eine Lenkstange 19 miteinander verbunden, wobei die Auslenkung über ein nicht dargestelltes Lenkelement, welches an oder in der Nähe der Schiebestange 4 angeordnet wird, bewirkt wird.
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Die einzige Einstiegsöffnung 6 für Kinder in das Innere des Transportwagens befindet sich in der hinteren Stirnseite der Karosserie 5. Somit befindet diese damit immer im Blickfeld der den Transportwagen mittels der ebenfalls am Heck angeordneten Schiebestange 4 schiebenden Person.
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Zum Ein- und Aussteigen kann – wie in 2a dargestellt – die Schiebestange 4 hochgeklappt werden, so dass sie dann so hoch liegt, dass ein- und aussteigende Kinder bequem darunter durchgehen können.
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An den vorzugsweise hinteren Rädern 3a, b ist eine Bremse vorhanden, die ebenfalls mittels eines nicht dargestellten Betätigungselementes von der Schiebestange 4 aus betätigt werden kann. Zusätzlich wirkt auf die Bremse eine Feststellbremse 12, die als Betätigungselement ebenfalls einen vom hinteren Ende der Karosserie 5 aus nach hinten ragenden U-Bügel umfasst, jedoch auf der Höhe der Bodengruppe des Fahrwerks.
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Der Querbügel der Feststellbremse 12 ist ebenfalls um eine Querachse 24' verschwenkbar und durch Herunterdrücken mit dem Fuß wird die Feststellbremse 12 aktiviert, und kann auch als Trittstufe zum Besteigen des Wagens dienen.
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Der Transportwagen kann optional nicht nur manuell geschoben werden, sondern auch über einen elektrischen Antrieb 13 verfügen, dessen Elektromotor vorzugsweise eines oder beide der hinteren Räder 3a, b antreibt. Die Energie bezieht der Elektroantrieb 13 aus Akkumulatoren 20, die in der Mitte der Bodengruppe unter dem Mittelgang angeordnet sind.
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Die oben offene Seite des Kindertransportwagens kann optional mittels eines Verdecks 15 verschlossen werden, welches – wie in 2a eingezeichnet – in der Seitenansicht betrachtet etwa rechteckig gestaltet ist und um eine Querachse 24' zum Öffnen vollständig nach vorne auf die vordere Hälfte des oberen Randes 5a der Karosserie 5 geklappt werden kann.
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Für eine leichte Manövrierbarkeit des Wagens ist der Achsabstand 16 vorzugsweise geringer gewählt als der Abstand 17 der Hinterachse 2b von der Schiebestange 4.
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Des Weiteren ist die Gewichtsverteilung des Wagens, vor allem mittels Anordnung der Akkumulatoren, so gewählt, dass sich – in Seitenansicht betrachtet – der Schwerpunkt des Wagens im voll besetzten Zustand höchstens um die Hälfte des Abstandes der Schiebestange 4 von der Hinterachse 2b vor der Hinterachse 2b liegt.
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Während 2c in Aufsicht von oben ein Fahrgestell ohne Antriebsquelle und mit lediglich hinsichtlich ihrer Auslenkung gekoppelten Vorderrädern 3a zeigt, zeigt 2d eine Lösung, bei der zum einen eine aktive Lenkung vorhanden ist, in dem Zugelemente 27, nämlich die Seile von Bowdenzügen 28, vom Steuerelement 29 kommend an jeweils einem der beiden Achsschenkel 26 der beiden gelenkten Räder 3a angreifen.
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Diese Bowdenzüge 8 nehmen die Drehung um die Schwenkachse 29' vom Steuerelement 29 ab, wobei die Hüllen der Bowdenzüge 8 im hinteren Bereich des Fahrgestells enden und von dort aus nur noch die nackten Zugelemente 27, also Stellseile, mittig weiter nach vorne und um relativ kleine Umlenkrollen nach außen zu den Achsschenkeln 26 geführt sind.
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Gemäß 2d verfügt der Transportwagen über einen elektrischen Antrieb 13, der von einem Akku 20 mit Energie versorgt wird. Um den elektrischen Antrieb 13, der die Hinterräder 3b antreibt, hinsichtlich Fahrgeschwindigkeit und Fahrtrichtung zu steuern, ist das Steuerelement 29 ferner um eine in Querrichtung 11 horizontal verlaufende Kippachse 119' kippbar nach vorne oder hinten aus einer Normallage, in welche es mittels Federvorspannung vorgespannt ist, wodurch die Fahrtrichtung und Fahrgeschwindigkeit gewählt wird. Wie in 2d eingezeichnet kann auch diese Kippstellung durch Zugelemente 27 wie etwa Bowdenzüge 28 vom Steuerelement 29 aus zum elektrischen Antrieb 13 übertragen werden.
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In der vergrößerten Detaildarstellung des Steuerelements 29 in 3 ist jedoch nur die Drehung um die aufrecht stehende Schwenkachse 29' mittels der Bowdenzüge 28 und damit der Zugelemente 27 übertragen, während die Drehung um die horizontale Kippachse 119' mittels nicht dargestellter, elektrischer Signalübertragung erfolgt.
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3 zeigt ferner eine weitere Kippachse 121', um welche herum die Schiebestange 4 gegenüber dem Rest des Fahrgestells 1 verschwenkbar und damit in der Höhe verstellbar ist. 3 zeigt ferner im inneren Freiraum des ringförmig umlaufenden Steuerelementes 29 angebrachte Anzeigeelement 116 für die den Zustand des Fahrzeuges und das daran untergebrachte Schloss 117, welches erst den Zugang zu den Fahrfunktionen ermöglicht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrgestell
- 2a, b
- Achse
- 3a, b
- Rad
- 4
- Schiebestange
- 5
- Karosserie
- 5a
- Oberkante
- 6
- Einstiegsöffnung
- 7
- Sitz
- 7a
- Sitzfläche
- 7b
- Lehne
- 8a, b
- Reihe
- 9
- Kopfstütze
- 10
- Längsrichtung, Längsmitte
- 11
- Querrichtung
- 12
- Feststellbremse
- 13
- elektrischer Antrieb
- 14
- Sicherheits-Gurte
- 15
- Verdeck
- 16
- Achsabstand
- 17
- Abstand
- 18
- Schutzbügel
- 19
- Lenkung, Lenketage
- 20
- Akku
- 21
- Scheinwerfer
- 22
- Vertikalstrebe
- 23
- Oberrahmen
- 24', 24
- Querachse
- 25
- Achsschenkel
- 26
- Achsschenkel
- 27
- Zugelement
- 28
- Bowdenzug
- 29
- Steuerelement
- 29
- Schwenkachse
- 116
- Anzeigelement
- 117
- Schloss
- 119'
- Kippachse
- 121'
- Kippachse