-
Die Erfindung betrifft einen Schraubhering mit Schäkel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Schraubheringe sind mittels eines an diesen angeordneten Schraubgewindes ins Erdreich verschraubbare Erdanker, insbesondere zur Befestigung von Spannleinen, Zeltschlaufen und Stangen am Erdboden.
-
Schäkel sind insbesondere U- oder V-förmige Bügel zum Verbinden zweier Teile, wobei die Enden des Bügels beispielsweise mittels eines Steck- oder Schraubbolzens verschließbar sind und sich so eine Bügelöffnung ergibt. Schäkel dienen insbesondere der Aufnahme von Zugkräften beim Übergang von in der Bügelöffnung aufgenommenen Seilen oder Ketten auf ortsfeste Bauteile. Für den Fall, dass die über den Schäkel vermittelte Verbindung z. B. eines Seils an ein anderes Teil öfters und bequemer gelöst werden soll, werden auch Karabinerhaken oder Schnappschäkel verwendet.
-
Die
Deutsche Gebrauchsmusterschrift 295 03 115 offenbart einen Schraubgewindegänge tragenden Schraubhering mit einem zylinderförmigen, axial verlaufenden Schaft (Seele), wobei die Schraubgewindegänge auf einem unteren Schaftabschnitt ausgebildet sind und wobei auf einem keine Schraubgewindegänge tragenden oberen Schaftabschnitt circumaxial verlaufende, insbesondere im gleichen Abstand angeordnete Haltestege zur Höhenjustierung von daran zu befestigenden Spannleinen ausgebildet sind.
-
Da es sich als nachteilig, insbesondere als nicht abrutschsicher erwiesen hat, Spannleinen und Abspannseile unmittelbar am Schraubhering, insbesondere direkt im Bereich zwischen den Haltestegen zu befestigen, sind im Stand der Technik, insbesondere aus dem
Deutschen Geschmacksmuster 40 2009 001 279 sowie aus dem
Deutschen Gebrauchsmuster 20 2009 010 755 auch hakentragende Körper bekannt, welche am Schraubhering befestigt werden und an deren Haken die Abspannseile dann angeordnet werden können.
-
Auch ist es bekannt, die Bügelöffnung eines Schäkels im Bereich der Haltestege eines Schraubherings und/oder unmittelbar im Bereich unterhalb des Schraubkopfes eines Schraubherings, jeweils über dem Schaft des Schraubherings, versetzbar anzuordnen.
-
Hierbei ist jedoch nachteilig, dass der Schäkel nicht fest mit dem Schraubhering verbunden ist und es somit ebenfalls zum Abrutschen oder Verrutschen des Schäkeln und damit zu einer Instabilität an der Verbindungsstelle, d. h. einer Veränderung der im Bereich der Verbindungstelle überzuleitenden Kräfte nach Betrag und/oder Richtung kommen kann.
-
Bei der bekannten Schäkel-Anordnung ist somit auch keine kontinuierliche, sondern lediglich eine diskontinuierliche, vom Abstand der Haltestege bzw. von der jeweiligen Positionierung des Schäkels auf dem Schaft abhängige, diskrete Höhenverstellung von am Spannhaken zu befestigenden Abspannseilen zu erreichen.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, hier Abhilfe zu schaffen und an sich bekannte Schäkel bzw. Schäkel-Bügel an Schraubheringen derart anzuordnen, dass nicht nur eine abrutschsichere Befestigungsvorrichtung gewährleistet werden kann, sondern erfindungsgemäß auch eine durch Druckbeaufschlagung, Formschluss oder Reibschluss zu bewerkstelligende form- und positionsvariable Befestigungsvorrichtung für unterschiedlichste Befestigungsgegenstände, wie z. B. Standfüße, Holzlatten, Kanthölzer, Rohre, Kabel, Schläuche oder Bodenplanen bereitgestellt werden kann.
-
Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1.
-
Ausgehend von einer bekannten Schraubhering-Schäkel-Anordnung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass im Schraubkopf des Schraubherings mindestens eine quer zur Schraubrichtung des Schraubherings liegende Schraubkopf-Durchgangsöffnung vorgesehen ist und dass innerhalb der Schraubkopf-Durchgangsöffnung der Schäkel-Verschluss-Stift angeordnet ist, wodurch zwischen dem Schraubkopf und dem Schäkel-Bügel eine Aufnahme-Öffnung zur Aufnahme von am Schraubhering zu befestigenden Teilen gebildet ist.
-
Mit der erfindungsgemäßen Schraubhering-Schäkel-Anordnung, welche selbstverständlich auch mehrere Schäkel umfassen kann, Ist eine universell einsetzbare Vorrichtung geschaffen, um eine Vielzahl von Gegenständen unterschiedlichster Gewichte, Formen und Materialien, insbesondere Drähte, Seile, Bänder, Gurte, Ketten, Schläuche, Rohre, Bretter, Kanthölzer, Stäbe, Pfosten und dgl. an einem oder ggf. auch im Verbund mit mehreren Schraubheringen ortsfest am Boden, insbesondere auch unter Wasser in Seen oder Flüssen zu verankern.
-
Auf weichen, z. B. sandigen Böden kann der erfindungsgemäß mit einem Schäkel ausgestattete Schraubhering auch über die gesamte Gewindelänge in den Boden eingeschraubt werden, insbesondere wenn das Schraubgewinde des Schraubherings bis unmittelbar unter den Schraubkopf ausgeformt ist, und der Schraubkopf dann bodennah angeordnet ist oder auch direkt auf dem Boden aufsitzt bzw. versenkt ist. Im letzten Fall können mit Hilfe der Aufnahme-Öffnung des Schäkel-Bügels dann beliebige Gegenstände, z. B. auch Markisenfüße besonders einfach am Boden festgeklemmt werden oder mit Ösen versehene Boden-Planen festgeklemmt oder festgehalten werden.
-
Vorzugsweise ist die Innen-Weite des Schäkel-Bügels im Bereich des Schraubkopfes weitgehend formschlüssig an die Außen-Weite des Schraubkopfs angepasst.
-
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist der Schraubhering einen Schraubkopf in Form eines regelmäßigen Sechsecks mit 24 mm Außen-Durchmesser bzw. Schlüsselweite auf. In diesem Fall können zwei sich parallel gegenüberliegende flächige, sowie gegenüberliegend vorzugsweise kreisförmige Öffnungen aufweisende, untere Haltelaschen eines im Querschnitt viereckig, insbesondere quadratisch ausgebildeten handelsüblichen Markisen-Fußes von vorzugsweise im Campingbereich bei Wohnwägen oder Wohnmobilen einsetzbaren Vordach-Stützfuß-Markisen einfach von oben über den im Erdreich bodennah befestigten Schraubkopf formschlüssig geschoben werden und nach die Haltelaschen übergreifendem Anlegen des Schäkel-Bügels sowie nach Einführen sowie Befestigen des Schäkel-Verschluss-Stiftes mittels des erfindungsgemäßen Schraubherings mit Schäkel sicher am Boden verankert werden.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Schraubkopf-Durchgangsöffnung, der Schäkel-Verschluss-Stift sowie die Schäkel-Bügel-Öffnungen einen formschlüssig aufeinander angepassten kreisförmigen Querschnitt auf. Hierdurch ist eine Drehbeweglichkeit des Schäkel-Bügels relativ zum Schraubhering gewährleistet, was in speziellen Anwendungsfällen vorteilhaft sein kann.
-
Für besondere Anwendungsfälle kann es aber auch vorteilhaft sein, dass die Schraubkopf-Durchgangsöffnung, der Schäkel-Verschluss-Stift sowie die Schäkel-Bügel-Öffnungen einen formschlüssig aufeinander angepassten polygonförmigen, insbesondere viereckigen, sechseckigen, achteckigen, zehneckigen oder zwölfeckigen Querschnitt aufweisen. Hierdurch wird gewährleistet, dass der Schäkel-Bügel sich nicht innerhalb der Durchgangs-Öffnung des Schraubkopfes verdrehen lässt und so eine einmal bevorzugt gewählte Steckposition des Schäkel-Verschluss-Stiftes und damit auch eine gewählte Winkelstellung des Schäkel-Bügels beibehalten wird. Durch geeignete Wahl eines besondere bevorzugten rotationssymmetrischen, regelmäßigen Querschnitts-Polygons lassen sich besonders vorteilhaft auch verschiedene Winkel des Gegenstände aufnehmenden Schäkel-Bügels relativ zur Achse des Schraubherings drehsicher einstellen und über die gesamte Befestigungszeit definiert beibehalten. So lässt sich beispielsweise bei Verwendung eines viereckigen oder sechseckigen oder achteckigen oder zehneckigen oder zwölfeckigen regelmäßigen Querschnitt-Polygons der Schäkel-Bügel um jeweils 90° bzw. 60° bzw. 45° bzw. 36° bzw. 30° versetzt einstellen. Im hierdurch jeweils gebildeten Raum zwischen Schäkel-Bügel und Schraubkopf, d. h. der Aufnahme-Öffnung, lassen sich aufgrund der winkelabhängigen Veränderung der lichten Höhe des Schäkel-Bügels auf diese Weise somit Gegenstände verschiedener Dicke einklemmen. Für den Fall der Vorsehung mehrerer, in Richtung der Schraubhering-Schraub-Achse separat übereinander oder quer zur Schraub-Achse nebeneinander angeordneter Schraubkopf-Durchgangs-Öffnungen nebst mehrerer am Schraubkopf erfindungsgemäß angeordneter Schäkel-Bügel lassen sich unterschiedlichste Raumbereiche zur Aufnahme und Führung von Gegenständen darstellen. Selbstredend könnte auch ein mehrere Schäkel-Bügel einstückig sowie jeweils winkelversetzt aufweisender Schäkel über einen einzigen Schäkel-Verschluss-Stift am Schraubkopf befestigt werden. Hierbei könnte der zwischen den einzelnen Schäkel-Bügeln sich ergebende Raumbereich auch materialeinheitlich wandartig geschlossen bzw. überbrückt werden, erstens um eine genauere Führung von Gegenständen, insbesondere Schläuchen, zu erreichen und zweitens um möglichst keine punktuellen oder linienförmigen, sondern flächige Druckbeaufschlagungen des in der so gebildeten Aufnahme-Öffnung festzuhaltenden Gegenstandes zu gewährleisten.
-
Um einen sicheren Verschluss des Schäkels zu gewährleisten, kann in vorteilhafter Weise vorgesehen werden, dass der Schäkel-Verschluss-Stift an einem Ende ein Außen-Schraubgewinde trägt und dass der Schäkel-Bügel an einem Ende ein Innen-Schraubgewinde trägt und dass der Schäkel-Verschluss-Stift mittels seines Außen-Schraubgewindes in das Innen-Schraubgewinde eingeschraubt ist.
-
Selbstverständlich lässt sich ein sicherer Schäkel-Verschluss auf vielfältig im Stand der Technik bekannte Weisen, insbesondere auch dadurch erreichen, dass der Schäkel-Verschluss-Stift durch einen Splint gesichert ist.
-
In besonders vorteilhafter Ausführungsform ist der erfindungsgemäße Schraubhering so ausgebildet, dass er mittels einer entsprechenden Ausformung des Schäkel-Bügels, insbesondere durch Anpassung seiner lichten Höhe sowie seiner Innenkontur, und/oder des Schraubkopfes eine, der Außenkontur eines in der Aufnahme-Öffnung jeweils aufzunehmenden Gegenstandes formschlüssig angepasste Aufnahme-Öffnung aufweist. Aufgrund dieser Maßnahme lassen sich mittels eines derart ausgebildeten Schäkels Gegenstände unterschiedlichster Außenkonturen bzw. Querschnitts-Formen am Schraubhering befestigen.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert und beschrieben.
-
1 zeigt die erfindungsgemäße Kombination eines Schraubherings sowie eines Schäkels anhand eines ersten Ausführungsbeispiels im demontierten Zustand.
-
2 zeigt die erfindungsgemäße Kombination eines Schraubherings mit integriertem Schäkel im montierten Zustand.
-
1 zeigt einen Schraubhering 1 mit einem ein konisch spitz zulaufendes Schraubgewinde 1.1 tragenden Schaft 1.2 sowie mit einem Schraubkopf 1.3. Der Schraubkopf 1.3 hat im Wesentlichen die Form eines geraden Prismas mit der Grundfläche eines regelmäßigen 6-Ecks, vorliegend mit dem Durchmesser bzw. der Schlüsselweite 24 mm. Unter einem Winkel von 90° zur Längsachse des Schraubherings 1, d. h. quer zu seiner Schraubrichtung ist innerhalb des Schraubkopfes 1.3 sowie durch diesen tunnelartig durchgehend eine kreiszylinderförmige Schraubkopf-Durchgangs-Öffnung 1.3.1 angeordnet. Innerhalb der Schraubkopf-Durchgangsöffnung 1.3.1 ist ein Schäkel-Verschluss-Stift 2.2 mit ebenfalls kreisförmigem Querschnitt eines einen Schäkel-Bügel 2.1 aufweisenden Schäkels 2 ebenfalls durchgängig angeordnet. An den beiden Enden des Schäkel-Bügels 2.1 sind eine an den Querschnitt des Schäkel-Verschluss-Stifts 2.2 angepasste erste Schäkel-Bügel-Öffnung 2.1.1 bzw. eine zweite Schäkel-Bügel-Öffnung 2.1.2 vorgesehen. Nach dem Durchstecken des Schäkel-Verschluss-Stiftes 2.2 durch die Schraubkopf-Durchgangs-Öffnung 1.3.1 wird zwischen dem Schraubkopf 1.3 und dem Schäkel-Bügel 2.1 eine Aufnahme-Öffnung 2.5 zur Aufnahme von am Schraubhering 1 zu befestigenden Teilen gebildet.
-
Selbstredend wäre es auch möglich, den Schäkel-Bügel 2.1 nicht mittels eines durchgehenden Schäkel-Verschluss-Stifts 2.2, sondern mittels zweier, in die endseitig gelegenen Öffnungen der Schraubkopf-Durchgangsöffnung 1.3.1 jeweils nur ein kurzes Stück eingreifender Schäkel-Verschluss-Stift-Stummel am Schraubkopf 1.3 zu befestigen, d. h. einzustecken oder mittels dort vorzusehender Schraubgewinde einzuschrauben, da die Aufnahme-Öffnung 2.5 im wesentlichen bereits durch den Schraubkopf 1.3 verschlossen wird und ein die Schraubkopf-Durchgangsöffnung 1.3.1 in voller Länge durchquerender Schäkel-Verschluss-Stift 2.2 somit nicht zwingend erforderlich ist.
-
Vorliegend ist der Schäkel-Bügel U-förmig ausgebildet, wie es insbesondere zur Befestigung von Seilen, Tauen, Schläuchen und Rohren vorteilhaft ist. Die Aufnahme-Öffnung 2.5 kann aber aufgrund geeigneter Formgebung des Schäkel-Bügels 2.1 und/oder auch des Schraubkopfes 1.3 jede denkbare symmetrische oder asymmetrische Innenkontur aufweisen, so dass z. B. ovale, dreieckige, oder viereckige Gegenstände oder allgemein Körper beliebiger Außenkontur, insbesondere formschlüssig oder reibschlüssig in der Aufnahme-Öffnung 2.5 aufgenommen werden können.
-
Wie 2 zeigt trägt der Schäkel-Verschluss-Stift 2.2 an einem Ende ein Außengewinde 2.3, welches in ein im Inneren der zweiten Schäkel-Bügel-Öffnung 2.1.2 vorgesehenes Innengewinde 2.4 eingreift. Hierdurch ist ein sicherer Verschluss der Aufnahme-Öffnung 2.5 gewährleistet.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Schraubhering
- 1.1
- Schraubgewinde von 1
- 1.2
- Schaft von 1
- 1.3
- Schraubkopf von 1
- 1.3.1
- Schraubkopf-Durchgangs-Öffnung in 1.3
- 2
- Schäkel
- 2.1
- Schäkel-Bügel von 2
- 2.1.1
- erste Schäkel-Bügel-Öffnung
- 2.1.2
- zweite Schäkel-Bügel-Öffnung
- 2.2
- Schäkel-Verschluss-Stift
- 2.3
- Außen-Schraubgewinde von 2.2
- 2.4
- Innen-Schraubgewinde von 2.1
- 2.5
- Aufnahme-Öffnung von 2
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 29503115 U [0004]
- DE 402009001279 [0005]
- DE 202009010755 U [0005]