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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Bagger vorzugsweise in Form von Klein- und/oder Minibaggern, mit einem knickbaren Gelenkausleger, der um eine liegende Wippachse auf- und niederwippbar und um eine aufrechte Drehachse drehbar an einem Chassisteil angelenkt ist, wobei der Anlenkstiel des Gelenkauslegers um die genannte Wippachse an einem Anlenkfuß angelenkt ist, der um die genannte aufrechte Drehachse drehbar mit dem Chassisteil verbunden ist, und wobei der Anlenkfuß durch einen Drehaktor gegenüber dem Chassisteil rotatorisch verstellbar ist.
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Bagger besitzen häufig einen auf- und niederwippbaren Gelenkausleger, an dessen auskragendem Ende oftmals ein Erdbewegungswerkzeug wie beispielsweise ein Grablöffel, ein Mehrschalengreifer oder ein Erdbohrer angebracht wird. Bei Verwendung solcher Bagger oder ähnlicher Materialumschlagsmaschinen in anderen Einsatzbereichen wie Forstwirtschaft oder Abbruchstätten können an den Gelenkausleger auch andere Anbaugeräte wie beispielsweise Abbruchzangen, Schienenscheren, Holzgreifer oder ähnliche Gerätschaften montiert werden. Bei Baggern, die in beengten Einsatzorten verwendet werden, wie dies beispielsweise bei im Wald verwendeten Holzgreifern, in engen Gassen verwendeten Erdbewegungsmaschinen oder beispielsweise auch Friedhofsbaggern der Fall ist, ist es von Vorteil, wenn der Gelenkausleger nicht nur um eine liegende Wippachse auf- und niedergewippt und ggf. um weitere liegende Gelenkachsen abgeknickt werden kann, sondern als Ganzes auch um eine aufrechte Drehachse gedreht und hierdurch von links nach rechts verschwenkt werden kann, und zwar nicht nur durch Drehen des Oberwagens des Baggers, sondern um eine zusätzliche Drehachse auch relativ zum Oberwagen. Bagger besitzen häufig einen Oberwagen, der um eine aufrechte Oberwagendrehachse drehbar auf einem das Fahrwerk aufweisenden Unterwagen sitzt, so dass natürlich auch durch Verdrehen des Oberwagens der daran angelenkte Ausleger von rechts nach links verschwenkt werden kann. Dies ist jedoch für einige Anwendungen nicht ausreichend, so dass hier bereits vorgeschlagen wurde, den Ausleger auch noch relativ zum Oberwagen um eine aufrechte Drehachse verschwenkbar zu lagern.
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Hierzu ist der Anlenkstiel des Auslegers, d. h. bei einem mehrgliedrigen Gelenkausleger der innerste, am nächsten zur Basis des Baggers angeordnete Auslegerstiel, an einem Anlenkfuß auf- und niederwippbar angelenkt, der selbst um eine aufrechte Drehachse an einem Chassisteil, insbesondere dem drehbaren Oberwagen drehbar befestigt ist, so dass der gesamte Ausleger durch eine näherungsweise durch den Fußbereich des Anlenkstiels gehende aufrechte Drehachse von links nach rechts schwenkbar ist. Diese zusätzliche Verdrehbarkeit des Gelenkauslegers erlaubt es insbesondere, unmittelbar an Mauern verlaufende Schächte oder dergleichen auszuheben, was mit herkömmlichen Baggern nicht möglich wäre, da bei mittig angebrachten Auslegern der Oberwagen quer zur Längsmittelebene des Gelenkauslegers rechts und links auskragt. Selbst wenn der Ausleger nicht mittig, sondern zu einer Seite hin versetzt am Chassis angebracht ist, ist der Arbeitsbereich insofern behindert, da dann nicht beidseitig nahe an Mauern oder ähnlichen Hindernissen gearbeitet werden kann.
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Um die genannten verdrehbaren Ausleger um die genannte aufrechte Drehachse verdrehen zu können, ist üblicherweise ein fremdenergiebetätigbarer Stellaktor in Form eines Hydraulikzylinders oder auch eines Hydraulikzylinderpaares vorgesehen, wobei der entsprechende Stellzylinder üblicherweise in liegender Anordnung einerseits am Chassis und andererseits an dem genannten Anlenkfuß des Gelenkauslegers angreift. Der Angriffspunkt am Anlenkfuß ist hierbei von der genannten aufrechten Drehachse beabstandet, so dass durch Ein- und Ausfahren des Druckmittelzylinders der Anlenkfuß verdreht und hierdurch der daran befestigte Gelenkausleger von rechts nach links und umgekehrt verschwenkt werden kann.
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Die bisherige Anordnung solcher Stellaktoren beeinträchtigt jedoch oftmals den realisierbaren Arbeitsbereich des Gelenkauslegers. Da der Befestigungspunkt des Hydraulikzylinders an dem Anlenkfuß ausreichend weit von dessen Drehachse beabstandet sein muss, um einen ausreichenden Hebelarm zu haben, ist oftmals, zumindest dann, wenn der Ausleger so verdreht wird, dass der genannte Befestigungspunkt auf der dem Chassis abgewandten Seite zu liegen kommt, ein zusätzlicher Abstand von einer entsprechenden Mauer eingehalten werden, so dass nicht unmittelbar entlang einer Mauer gearbeitet werden kann, selbst wenn dies die übrigen Abmessungen des Unterwagens und des Oberwagens erlauben würden.
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Zum anderen werden die genannten Stellaktoren bislang oft schräg zur Mittellängsachse des Chassis beispielsweise unter einem 45°-Winkel angestellt, um über einen weiten Schwenkbereich des Auslegers einen entsprechenden Hebelarm bezüglich der aufrechten Drehachse des Anlenkfußes zu haben. Dies führt im unmittelbaren Umgebungsbereich des Anlenkfußes zu einer Kollisions- und Quetschgefahr, da der ein- und ausfahrende Druckmittelzylinder durch die entsprechende Schwenkbewegung vom Chassis weg- und zurück zum Chassis hinfährt und eine auf- und zugehende Zangenbewegung entsteht. Dies birgt nicht nur eine Verletzungsgefahr, sondern auch die Problematik, vom Grablöffel oder Greifer herabfallendes Material, welches oftmals harte Materialstücke wie Steine enthält, am Hydraulikzylinder einzufangen und bei entsprechenden Schwenkbewegungen festzuklemmen, wodurch Beschädigungen entstehen können.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Bagger, insbesondere Kleinbagger, der genannten Art zu schaffen, der Nachteile des Standes der Technik vermeidet und Letzteren in vorteilhafter Weise weiterbildet. Insbesondere soll die Verdrehbarkeit des Gelenkauslegers um dessen aufrechte Drehachse dahingehend verbessert werden, dass Beeinträchtigungen des Arbeitsbereichs des Gelenkauslegers an Mauern und dergleichen vermieden und eine Kollisions- und Verletzungsgefahr im Bereich des Anlenkfußes des Gelenkauslegers reduziert wird.
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Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe durch einen Bagger gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, anstelle der bislang üblichen Druckmittelzylinder als Drehaktor einen Drehmotor vorzusehen, der eine Antriebswelle umfasst, die von einem verschieblichen Stellkolben rotatorisch betätigt werden kann und den Drehmotor in den Anlenkfuß des Gelenkauslegers zu integrieren. Der Drehmotor kann gleichzeitig der drehbaren Aufhängung des Gelenkauslegers am Chassis dienen. Erfindungsgemäß weist der Drehaktor einen in die Drehachse des Anlenkfußes integrierten Drehmotor auf, der eine sich koaxial zur Drehachse erstreckende Antriebswelle umfasst, die durch zumindest einen in Längsrichtung der Antriebswelle verschieblichen Stellkolben rotatorisch betätigbar ist. Bildet der Drehmotor solchermaßen gleichzeitig die Drehaufhängung des Gelenkauslegers, kann die Komponentenzahl insgesamt reduziert werden, da nicht noch zusätzlich zur Drehaufhängung ein separater Drehaktor vorzusehen ist. Überdies kann im Bereich um den Anlenkfuß herum Platz gespart werden, wodurch an sehr engen Einsatzorten, beispielsweise unmittelbar an Mauern oder dergleichen zusätzlicher Arbeitsbereich gewonnen wird, da keine quer vom Anlenkfuß auskragenden Aktorteile untergebracht werden müssen, wodurch auch die mit bisherigen Stellaktoren einhergehenden Kollisions- und Verletzungsgefahr beseitigt werden kann.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann die Antriebswelle des Drehmotors unmittelbar die Drehachse zur drehbaren Anlenkung bzw. Aufhängung des Gelenkauslegers bilden, wobei die genannte Antriebswelle vorteilhafterweise drehfest mit dem Anlenkfuß des Gelenkauslegers verbunden ist. Die Antriebswelle ist vorteilhafterweise drehbar, axialfest in einem Motorgehäuse aufgenommen, das drehfest mit dem Chassisteil verbunden sein kann, an dem der Gelenkausleger angelenkt ist. Hierdurch kann eine besonders kompakte Auslegeraufhängung geschaffen werden, bei der die aufrechte Drehachse des Gelenkauslegers sehr nahe an der Außenumfangsseite des entsprechenden Chassisteils angeordnet werden kann, auch ohne dass an entsprechender Stelle das Chassis eine umfangsseitige Einbuchtung aufweisen müsste.
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Grundsätzlich wäre auch die umgekehrte Anordnung des Drehmotors denkbar dahingehend, dass das Motorgehäuse mit dem Anlenkfuß des Gelenkauslegers verbunden wird oder selbst den Anlenkfuß bildet bzw. in diesen integriert wird, während die Antriebswelle mit einem entsprechenden Chassisteil verbunden wird. Hierdurch müsste jedoch am Chassisteil wieder ein vorspringender Haltebügel oder eine entsprechende Einbuchtung im Chassisteil vorgesehen werden.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann das Motorgehäuse des Drehmotors einen türangelartigen Scharnierblock bilden, an dessen Oberseite bzw. Unterseite die Antriebswelle als Scharnierachse heraustritt oder zumindest freiliegt, so dass der Anlenkfuß des Gelenkauslegers – oder ggf. das Chassisteil – durch Befestigung an der Antriebswelle schwenkbar an dem Scharnierblock anlenkbar ist. Das Motorgehäuse bildet sozusagen einen von der Befestigungsfläche vorspringenden Scharnierblock, der die Antriebswelle als Scharnierachse hält, um daran den Gelenkausleger scharnierartig anzulenken. Das Motorgehäuse erhält hierdurch eine tragende Funktion und bildet einen Teil der Gelenkauslegeraufhängung. Durch diese Doppelfunktion wird eine selbsttragende Struktur geschaffen, die den Anlenkfuß des Gelenkauslegers, dessen aufrechte Drehachse und den Drehaktor hierfür umfasst und sozusagen das Bindeglied zwischen Anlenkstiel des Auslegers und dem Chassis bildet.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann der Anlenkfuß des Gegenauslegers eine U-förmige Scharnierpfanne bilden, die mit gegenüberliegenden Scharnierschenkeln das Motorgehäuse an dessen Oberseite und an dessen Unterseite umgreift und an Endabschnitten der Antriebswelle aufgehängt ist. Hierdurch wird einerseits eine Platz sparende, kompakte Anordnung erzielt. Gleichzeitig wird das am Anlenkstiel abzufangende Moment, das aus den am Gelenkausleger wirkenden Kräften resultiert, in günstiger Weise abgefangen, da die Scharnierschenkel der genannten U-förmigen Scharnierpfanne einen recht großen Abstand voneinander aufweisen können, wodurch das daran wirkende Kräftepaar einen günstigen Hebelarm erhält.
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Um eine besonders schmale Anordnung am Anlenkfuß mit geringstmöglicher Beabstandung der Drehachse von der Befestigungsfläche des Chassisteils zu erreichen, kann in Weiterbildung der Erfindung das Motorgehäuse des Drehmotors eine sich zur Längsachse der Antriebswelle näherungsweise parallel oder nur leicht spitzwinklig geneigt erstreckende Befestigungsplatte umfassen, die zu gegenüberliegenden Seiten des Motorgehäusekorpus hin vorspringende Befestigungsflansche aufweist und sich im Wesentlichen über die gesamte Länge der Antriebswelle erstreckt. Die genannte Befestigungsplatte braucht hierbei nicht durchgehend ausgebildet zu sein, sondern kann Aufstandsflächensegmente umfassen, zwischen denen Ausnehmungen oder zurückgesetzte Flächenstücke vorgesehen sein können, wobei vorteilhafterweise die randseitigen Abschnitte der genannten Befestigungsplatte insbesondere im Bereich der Befestigungsflansche entsprechende Aufstandsflächensegmente bilden, um durch große Beabstandung der Aufstandsflächensegmente Kippmomente mit geringen Flächenpressungen abfangen zu können. Vorteilhafterweise sind zumindest diagonal gegenüberliegende Randabschnitte des genannten Befestigungsplattenteils als Aufstandssegmente ausgebildet, um sowohl Momente um die genannte Wippachse als auch Momente um die genannte Drehachse des Anlenkfußes mit geringen Flächenpressungen abfangen zu können.
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Um eine insgesamt schmale Anordnung, aber auch eine günstige Momentenaufnahme zu erreichen, kann in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung der Drehmotor insgesamt derart ausgebildet sein, dass eine Tiefe des Drehmotors quer zur Drehachse und quer zur Wippachse gemessen weniger als 50%, vorzugsweise weniger als 33% der Höhe H des Drehmotors gemessen in Richtung der Antriebswelle beträgt. Vorteilhafterweise ist der Drehmotor also relativ schlank und hoch ausgebildet. Hierdurch kann einerseits die Drehachse nahe an den Oberwagen herangerückt werden, während andererseits die bei Hubarbeiten anfallenden Wippmomente an den Schenkeln der U-förmigen Scharnierpfanne aufgrund deren relativ großen Beabstandungen günstigerweise abgefangen werden können.
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Die Scharnierschenkel des Anlenkfußes, mit denen der Anlenkfuß an der Antriebswelle des Drehmotors aufgehängt ist, können unmittelbar an dem genannten Anlenkfuß angeformt sein, ggf. aber auch separat ausgebildet und mit dem restlichen Korpus des Anlenkfußes starr verbindbar sein, beispielsweise durch Schraubbolzenverbindungen. Die genannten Scharnierschenkel können hierbei vorteilhafterweise jeweils eine von der Kreisform abweichende Einhängeöse zum drehfesten Umgreifen der Antriebswelle aufweisen, wobei die Einhängeöse als in der Durchmesserform an die Antriebswelle angepasste Passbohrung ausgebildet sein kann. Sind die Scharnierschenkel in der vorgenannten Weise integraler Bestandteil des Anlenkfußes, können die Scharnierschenkel einen teilbaren Schenkelkorpus aufweisen, dessen Korpussegmente gemeinsam eine Passbohrung umschließen, die durch Trennen der Korpussegmente zu öffnen ist, so dass der Anlenkfuß einfach an der Antriebswelle des Drehmotors zu montieren ist. Alternativ oder zusätzlich können die Scharnierschenkel einen teilbaren Schenkelkorpus aufweisen, die zusammengefügt gemeinsam einen Scharnierschenkel bilden, so dass ein entsprechendes Korpussegment zunächst auf die Antriebswelle gesetzt und sodann mit dem ergänzenden Korpussegment verbunden wird, um ebenfalls eine einfache Montage des Anlenkfußes am Drehmotor zu ermöglichen.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist der Anlenkfuß des Gelenkauslegers frei von quer, d. h. parallel zur liegenden Wippachse vorspringenden Flanschen oder ähnlichen Korpusteilen zum Anlenken eines Aktors oder dergleichen ausgebildet, so dass der Anlenkfuß insbesondere sehr schmal baut. In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann der Anlenkfuß eine Breite besitzen, die gemessen in Richtung der liegenden Wippachse weniger als 125% der Breite des Anlenkstiels des Gelenkauslegers beträgt. Vorteilhafterweise kann die genannte Breite des Anlenkfußes etwa 90% bis 110% der Breite des Anlenkstiels betragen, wobei insbesondere der Anlenkfuß in seiner Breite etwa dem Anlenkstiel des Gelenkauslegers entsprechen kann.
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Der Drehmotor selbst kann grundsätzlich verschieden ausgebildet sein, insbesondere können verschiedene Kolben und Antriebswellenformen Verwendung finden. Beispielsweise kannte der zumindest eine Stellkolben die Antriebswelle nur indirekt antreiben, beispielsweise als Plungerkolben ausgebildet sein, welcher ein verschiebliches Wellenantriebsstück, das mit der Antriebswelle in Schraubeingriff steht, linear antreibt. Alternativ kann der Stellkolben die Antriebswelle nach dem Kurbelwellenprinzip antreiben, beispielsweise dergestalt, dass eine spiralförmig geformte Welle vorgesehen ist und der Kolben eine außermittig positionierte Wellenausnehmung besitzt, so dass eine axiale Stellbewegung des Kolbens die Antriebswelle rotatorisch betätigt.
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Um mit kleinen Durchmessern und damit einer entsprechend schlanken Bauweise des Drehmotors ausreichend hohe Drehkräfte produzieren zu können, kann in Weiterbildung der Erfindung der zumindest eine Stellkolben die Antriebswelle unmittelbar antreiben, wobei vorteilhafterweise der Stellkolben mit der Antriebswelle und/oder mit einer Innenmantelfläche des Motorgehäuses in Schraubeingriff stehen kann.
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In besonders vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann der genannte Kolben eine von der Kreisform abweichende Querschnittsfläche bzw. Außenmantelfläche besitzen, wobei die genannte Außenmantelfläche vorteilhafterweise eine flachgedrückte, insbesondere ovale oder elliptische Konturierung besitzen kann. Hierdurch können hohe Drehmomente bei einer äußerst Platz sparenden Bauweise erzielt werden.
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Besonders von Vorteil kann der ovale bzw. außenumfangsseitig in anderer Weise flachgedrückte Kolben derart orientiert sein, dass die Querschnittsgerade größter Erstreckung – also bei einem ovalen Kolben die längere Hauptachse – zumindest näherungsweise parallel zu der seitlichen Befestigungsfläche des Motorgehäuses verläuft. Die für zusätzliches Drehmoment geschaffenen Flächenteile, die durch die Längung des Kolbenquerschnitts entstehen, tragen hinsichtlich der Schlankheit des Drehmotors nicht störend auf, da sie sich zu den seitlichen Befestigungsflanschen des Motorgehäuses hin erstrecken, die sinnvollerweise vorgesehen werden, um eine kippstabile Befestigung des Motorgehäuses zu ermöglichen. Die aufrechte Drehachse des Auslegers kann trotz Drehmomenterhöhung sehr nahe an der Chassisbefestigungsfläche angeordnet werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels und zugehöriger Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
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1: eine schematische, perspektivische Darstellung eines Kleinbaggers mit einem drehbaren Gelenkausleger, der von einem Drehmotor um eine aufrechte Drehachse relativ zum Oberwagen nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung verdrehbar ist,
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2: eine Seitenansicht des Baggers aus 1, die die drehbare Aufhängung des Anlenkfußes des Gelenkauslegers über den Drehmotor zeigt,
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3: eine Draufsicht auf die Auslegeranlenkung von oben aus einem Blickwinkel in Richtung der von der Antriebswelle des Drehmotors gebildeten aufrechten Drehachse des Gelenkauslegers, und
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4: eine schematische, perspektivische Teilschnittansicht des Drehmotors des Gelenkauslegers aus den vorhergehenden Figuren, die die ovale Ausbildung des Stellkolbens und dessen Schraubeingriff mit der Antriebswelle im inneren des Motorgehäuses zeigt.
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Der in den Figuren schematisch dargestellte Bagger 1 umfasst in an sich bekannter Weise einen Unterwagen 2, der mit einem Fahrwerk 3 versehen ist, so dass der Bagger 1 selbstfahrend ausgebildet ist. Das Fahrwerk 3 kann grundsätzlich verschieden ausgebildet sein, beispielsweise mit Rädern, wobei aber auch, wie gezeigt, ein Raupenfahrwerk vorgesehen sein kann.
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Auf dem Unterwagen 2 sitzt ein Oberwagen 4, der einen Führerstand 5 aufweist und in an sich bekannter Weise mit Antriebsaggregaten wie beispielsweise einem Dieselmotor und Hydraulikpumpen ausgestattet sein kann. Der Oberwagen 4 ist vorteilhafterweise um eine aufrechte Oberwagendrehachse 26 gegenüber dem Unterwagen 2 verdrehbar, wobei die genannte Oberwagendrehachse 26 zentral bezüglich des Oberwagens 4 und/oder des Unterwagens 2 positioniert sein kann.
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An dem Oberwagen 4 ist ein Gelenkausleger 7 angelenkt, der einerseits um eine liegende Wippachse 11 auf- und niedergewippt werden kann, andererseits aber auch um eine aufrechte Drehachse 12 relativ zum Oberwagen 4 verdreht werden kann. Die aufrechte Drehachse 12 des Gelenkauslegers 7 ist von der vorgenannten Oberwagendrehachse 26 beabstandet und kann insbesondere am Rand des Oberwagens 4 und/oder näherungsweise unmittelbar am Fuß des Gelenkauslegers 7 angeordnet sein.
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Der Gelenkausleger 7 umfasst hierbei einen Anlenkstiel 9, der einerseits um die genannte liegende Wippachse 11 an einem Anlenkfuß 10 wippbar angelenkt ist, wobei zum Auf- und Niederwippen zwischen dem genannten Anlenkfuß 10 und dem genannten Anlenkstiel 9 in an sich bekannter Weise ein Wippzylinder 28 oder ein anderer geeigneter Wippaktor vorgesehen sein kann. Andererseits ist der Anlenkstiel 9 an seinem auskragenden Ende mit einer Gelenkachse versehen, um daran gelenkig entweder unmittelbar ein gewünschtes Bearbeitungswerkzeug wie beispielsweise einen Grablöffel oder einen Mehrschalengreifer anzulenken. Alternativ könnte auch vorgesehen sein, einen weiteren Auslegerteil knickbar anzulenken, um den Ausleger zu verlängern und erst an besagtem zumindest einem weiteren Auslegerteil das gewünschte Arbeitswerkzeug zu befestigen.
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Wie 1 zeigt, ist der Anlenkfuß 10, an dem der Anlenkstiel 9 angelenkt ist, mit einem Chassisteil 6 des Oberwagens 4 verbunden, das vorteilhafterweise an einem umfangsseitigen Randbereich des Oberwagens 4 vorgesehen sein kann, ggf. aber auch nach innen versetzt sein kann. Die Verbindung erfolgt hierbei mittelbar über den Drehmotor 14, der einerseits an besagtem Chassisteil 6 befestigt ist und andererseits die Drehachse 12 für den Anlenkfuß 10 bildet.
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Das Motorgehäuse 17 des Drehmotors 14 bildet insgesamt betrachtet einen türengelartigen Scharnierblock, an dessen Oberseite und an dessen Unterseite die Antriebswelle 15 des Drehmotors 14 wellenstummelförmig vorspringt. Die genannte Antriebswelle 15 bildet die Drehachse 12, an der der Anlenkfuß 10 aufgehängt ist. Der Anlenkfuß 10 bildet hierbei eine U-förmige Scharnierpfanne 18, deren Scharnierschenkel 19 und 20 das genannte Motorgehäuse 17 an dessen Oberseite und Unterseite umgreifen, Die genannten Scharnierschenkel 19 und 20 können integral einstückig an den Anlenkfuß 10 angeformt sein, ggf. aber auch separate, vorzugsweise plattenförmige Bauteile bilden, welche an dem genannten Anlenkfuß 10 in geeigneter Weise, beispielsweise durch Schraubbolzen, befestigt werden können.
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Die genannten Scharnierschenkel 19 und 20 besitzen jeweils eine Einhängeöse 24 bzw. 25, mit der der jeweilige Scharnierschenkel 19 bzw. 20 an den stummelförmigen Wellenenden der Antriebswelle 15 eingehängt werden können. Die genannten Einhängeösen 24 und 25 sind hierbei vorteilhafterweise als Passungsbohrungen ausgebildet, die passgenau auf die Antriebswellenenden passen, wobei hier vorteilhafterweise von der Kreisform abweichende Querschnitte vorgesehen sind, um Drehmoment von der Antriebswelle auf den Anlenkfuß übertragen zu können. Beispielsweise kann die genannte Passungsbohrung eine Verzahnung aufweisen oder nach Art eines Vierkants oder Mehrkants konturiert sein, oder – je nach Ausbildung der Antriebswellenenden – auch nach Art einer Keilwellennabe oder Polygonwellennabe ausgebildet sein.
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Wie 1 und 2 zeigen, besitzt das Motorgehäuse 17, in dem die Antriebswelle 15 drehbar und axialfest aufgenommen ist, an einer Längsseite eine Befestigungsfläche, so dass das Motorgehäuse 17 an seiner Längsseite am Chassisteil 6 befestigt werden kann. Die besagte Längsseite erstreckt sich hierbei vorteilhafterweise im Wesentlichen parallel zur Antriebswelle 15 und bildet eine Umfangsseite des Drehmotors.
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Wie 1 zeigt, kann das Motorgehäuse 17 vorteilhafterweise eine, beispielsweise integral einstückig angeformte, Befestigungsplatte 21 umfassen, die in mehrere Segmente unterteilt sein kann und vorteilhafterweise quer zur Drehachse 12 vorspringende Befestigungsflansche 22 und 23 umfasst. Die genannte Befestigungsplatte 21 bildet hierbei den Bereich größter Breite und/oder größter Höhe des Motorgehäuses 17, um eine günstige Kräfte- und Momenteneinleitung zu gewährleisten. Vorteilhafterweise können entlang der Befestigungsflansche 22 und 23 Bolzenverbindungen vorgesehen sein, um das Motorgehäuse 17 starr und fest an das Chassisteil 6 montieren zu können, welches sich vorteilhafterweise aufrecht an der Umfangsseite des Oberwagens 4 erstrecken kann.
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Wie 2 zeigt, ist das Motorgehäuse 17 vorteilhafterweise sehr schlank und recht hoch ausgebildet, um eine günstige Kräfteeinleitung bei gleichzeitig naher Anordnung der Drehachse 12 am Oberwagen 4 zu ermöglichen. Vorteilhafterweise beträgt eine Tiefe T des Motorgehäuses 17, vgl. 2, gemessen senkrecht zur Drehachse 12 und senkrecht zur Wippachse 11 weniger als 50% der Höhe H des Drehmotors 11 gemessen in Längsrichtung der Antriebswelle 15. Auch eine Breite des Motorgehäuses 17 quer zur genannten Tiefe beträgt vorteilhafterweise weniger als 50% der Höhe des Motorgehäuses 17.
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Wie 3 zeigt, kann aufgrund der Anordnung des Drehmotors 14 auch der Anlenkfuß 10 sehr schmal ausgebildet werden, wobei zur Vermeidung jeglicher Behinderung des zur Verfügung stehenden Arbeitsraums der genannte Anlenkfuß 10 eine Breite B besitzt, die gemessen in Richtung der Wippachse 11 etwa der Breite des Anlenkstiels 9 entspricht. Der Anlenkfuß 10 einschließlich der daran vorgesehenen Scharnierschenkel 19 und 20 ist vorteilhafterweise frei von quer, d. h. parallel zur Wippachse 11 vorspringenden Flanschen und dergleichen ausgebildet, so dass bei entsprechend seitlich verschwenkter Anordnung des Auslegers 7 dieser mit seinem Anlenkstiel 9 unmittelbar an Mauern oder dergleichen arbeiten kann.
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Wie 4 zeigt, sitzt im Innenraum des Motorgehäuses 17 ein Stellkolben 16, der passgenau in einer zylindrischen Ausnehmung des Motorgehäuses 17 sitzt, die die Antriebswelle 15 umgibt und eine Druckkammer begrenzt bzw. bildet. Genauer gesagt unterteilt der Stellkolben 16 den zylinderförmigen Innenraum des Motorgehäuses 17 in zwei Druckkammern, die sich auf gegenüberliegenden Seiten des Stellkolbens 16 erstrecken. Vorteilhafterweise kann der Stellkolben 16 beidseitig gleich große effektive Druckflächen besitzen und im Wesentlichen über die gesamte Länge des Motorgehäuses verschoben werden.
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Vorteilhafterweise besitzt der genannte Stellkolben 16 eine flachgedrückte, insbesondere ovale oder elliptische Außenumfangsfläche. Die genannte zylindrische Innenmantelfläche des Motorgehäuses 17 entspricht dieser Konturierung.
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Der Stellkolben 16 sitzt hierbei unmittelbar auf der Antriebswelle 15 und steht mit dieser in Schraubeingriff. Der Schraubeingriffsabschnitt 27 der Antriebswelle 15 kann sich im Wesentlichen über deren gesamte Länge bzw. die gesamte Länge des Innenraums des Motorgehäuses 17 erstrecken, wobei die Steigung des Zahn- bzw. Schraubprofils der Antriebswelle 15 vorteilhafterweise so gewählt ist, dass die Antriebswelle 15 bei gesamtem Stellweg des Stellkolbens 16 zumindest eine 180° Drehung ausführen kann. Der Stellkolben 16 besitzt an seiner Innenausnehmung geeigneten Schraubverzahnungsprofile, um mit der Antriebswelle 15 in Schraubeingriff zu stehen.
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Die Ovalisierung des Stellkolbens 16 ist vorteilhafterweise derart orientiert, dass sich die längere Halbachse parallel zur Befestigungsplatte 21 des Motorgehäuses 17 erstreckt, vgl. 4 in Verbindung mit 1.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29722403 U1 [0007]
- EP 1717378 B1 [0007]
- US 6170180 B1 [0007]