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Die Erfindung betrifft eine Lamelle für eine Anordnung von schwenkbaren Lamellen in einer Gebäudeöffnung, beispielsweise einer Wand- oder Dachöffnung, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1, sowie eine Anordnung mit mindestens einer derartigen Lamelle mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 8.
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Anordnungen von schwenkbaren Lamellen in Gebäudeöffnungen sind überwiegend in Form von Lamellenfenstern bekannt. Die Offenlegungsschrift
DE 199 03 543 A1 offenbart eine solche Anordnung von schwenkbaren Lamellen, die übereinander angeordnet und um horizontale Achsen zwischen einer Offen- und Schließstellung hin- und herschwenkbar sind. In der Offenstellung stehen die Lamellen schräg oder horizontal nach außen, so dass sich Öffnungen zwischen den Lamellen ergeben, durch die Luft aus einem Gebäude aus- oder in ein Gebäude einströmen kann. In der Schließstellung befinden sich die Lamellen in einer Ebene und dichten an ihren unteren- und oberen Rändern gegeneinander ab, so dass die Gebäudeöffnung verschlossen ist. In der Schließstellung können die Lamellen einander schuppenartig überlappen oder ihre Ränder befinden sich auf Stoß aneinander und dichten am Stoß ab. Üblicherweise werden übereinander angeordnete Lamellen gemeinsam angetrieben. Die Lamellen können auch nebeneinander bzw. in einem rasterartigen Feld über- und nebeneinander angeordnet sein.
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Aufgabe der Erfindung ist eine undurchsichtige Lamelle für eine derartige Anordnung vorzuschlagen, die eine gute thermische Isolierwirkung aufweist und einfach herstellbar ist. Weitere Aufgabe der Erfindung ist eine Anordnung mit derartigen schwenkbaren Lamellen vorzuschlagen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 8 gelöst. Die erfindungsgemäße Lamelle mit den Merkmalen des Anspruchs 1 ist eine Schichtverbundplatte, sie weist eine Metallaußenschicht, beispielsweise ein Blech, und eine Isolierschicht, insbesondere einen festen Kunststoffschaum, auf. Die beiden Schichten sind stoffschlüssig zur Schichtverbundplatte miteinander verbunden. Insbesondere weist die Isolierschicht auf beiden Seiten eine Metallaußenschicht auf, ist also beidseitig mit einer Metallschicht, insbesondere aus Blech, bedeckt. Zusätzliche Schichten sind nicht ausgeschlossen.
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Die erfindungsgemäße Lamelle ist preisgünstig und schnell herstellbar und weist aufgrund ihrer Isolierschicht eine gute thermische Isolierwirkung auf. Weitere Vorteile sind ein mögliches niedriges Gewicht sowie eine hohe Steifigkeit aufgrund des Schichtverbunds. Die Isolierschicht ist durch die Metallaußenschicht(en) vor Witterungseinflüssen und mechanischen Beschädigungen geschützt. Die Metallaußenschicht ermöglicht eine stabile Anbringung von beispielsweise Beschlägen. Wegen der Korrosionsbeständigkeit kommt beispielsweise Aluminium für die Metallaußenschicht in Betracht.
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Zur Herstellung kann die Isolierschicht in einem Werkzeug auf die Metallaußenschicht oder zwischen die Metallaußenschichten geschäumt werden. Vorzugsweise wird die Metallaußenschicht bzw. werden die Metallaußenschichten mit einer Schaumstoffplatte oder einer sonstigen Isolierstoffplatte oder -matte verklebt. Diese Ausgestaltung der Erfindung verbilligt die Herstellung weil sie ein teures Formgebungs- und Schäumwerkzeug erübrigt.
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Zur Anbringung einer Dichtung sieht eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung eine Nut an der Metallaußenschicht vor, die sich entlang eines Randes der Lamelle erstreckt und in die ein Dichtungsprofil eingesetzt ist. Die Nut wird durch Umformen, beispielsweise durch (mehrfaches) Abkanten eines Randes eines Blechs, welches die Metallaußenschicht bildet, hergestellt. Eine weitere Möglichkeit zur Herstellung der Nut ist ein Rollumformen des Randes des Blechs. Die Anbringung einer oder auch mehrerer Nuten an einem Blech durch Umformen, welches die Metallaußenschicht der Lamelle bildet, ist eine einfache und preisgünstige Möglichkeit zur Anbringung eines Dichtungsprofils am Rand der Lamelle.
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Weist die Lamelle auf beiden Seiten Bleche als Metallaußenschichten auf, können an beiden Blechen Nuten durch Umformen ausgebildet sein. Die Lamelle weist bei einer Ausgestaltung der Erfindung zwei Nuten entlang eines Randes auf, wobei jede Nut an einem der beiden Bleche, die die Metallaußenschichten der Lamelle bilden, ausgebildet ist. Vorzugsweise sind die Nuten einander zu- oder abgewandt um ein Dichtungsprofil einsetzen, beispielsweise einziehen zu können.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht Dichtungsprofile an einem oberen- und einem unteren Rand der Lamellen vor. Die Dichtungsprofile dichten bei geschlossenen Lamellen an den einander zugeordneten oberen- und unteren Rändern der übereinander angeordneter Lamellen ab. An einem oberen Rand einer obersten Lamelle und/oder einem unteren Rand einer untersten Lamelle dichten Dichtungsprofile an einer Leibung der Gebäudeöffnung, beispielsweise einem Rahmen der Anordnung von schwenkbaren Lamellen, ab. Vorzugsweise sind identische Dichtungsprofile an den oberen- und den unteren Rändern der Lamellen und/oder oben und unten an der Leibung der Gebäudeöffnung, beispielsweise dem Rahmen spiegelbildlich angeordnet. Die identischen Dichtungsprofile sind so ausgebildet, dass sie spiegelbildlich angeordnet beim Schließen der Lamellen in dichtende Anlage aneinander gelangen, sich also beim Schließen der Lamellen zu einer Dichtungsanordnung ergänzen. Diese Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht oben und unten identische Dichtungsprofile. Sind die Lamellen um vertikale Achsen schwenkbar, können die Dichtungsprofile identisch an linken- und rechten Rändern anstelle von oberen- und unteren Rändern der Lamellen angeordnet werden.
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Die erfindungsgemäße Anordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 8 weist mindestens eine der vorstehend erläuterten Lamellen auf. Vorzugsweise sind mehrere solche Lamellen übereinander und/oder nebeneinander in einer Gebäudeöffnung, beispielsweise einer Wand- oder Dachöffnung, angeordnet. Eine schwenkbewegliche Befestigung und einen Schwenkantrieb der Lamellen offenbart beispielsweise die eingangs angesprochene Offenlegungsschrift
DE 199 03 543 A1 .
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
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1 Lamellen einer Anordnung gemäß der Erfindung in geschlossener Stellung; und
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2 die Anordnung aus 1 mit öffnenden Lamellen.
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Beide Figuren zeigen einen Vertikalschnitt der Anordnung, die ein Querschnitt durch die Lamellen ist.
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1 zeigt in einer Ebene übereinander angeordnete, erfindungsgemäße Lamellen 1, die um horizontale Schwenkachsen schwenkbar in einer nicht dargestellten Gebäudeöffnung in beispielsweise einer Gebäudewand angeordnet sind. Die Lamellen 1 sind Schichtverbundplatten mit einer Isolierschicht 2, auf die beidseitig Metallbleche, beispielsweise Aluminiumbleche, als Metallaußenschichten 3 geklebt sind. Die Isolierschicht 2 besteht aus einer ebenen Schaumstoffplatte.
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An oberen- und unteren Rändern sind die Bleche, die die Metallaußenschichten 3 bilden, rechtwinklig nach innen abgewinkelt und anschließend wieder U-förmig nach außen gebogen, so dass Nuten 4 gebildet sind, die sich entlang der unteren- und der oberen Ränder der Lamellen 1 erstrecken. Die Nuten 4 sind nach außen offen und es weist jeder obere- und jeder untere Rand der Lamellen 1 zwei einander gegenüberliegende Nuten 4 nahe der Außenflächen auf. Denkbar sind auch Nuten 4, die nach innen anstatt nach außen offen sind. Die Nuten 4 können durch Biegen/Abkanten hergestellt sein, im Ausführungsbeispiel sind sie rollgeformt. Die Nuten 4 werden hergestellt, bevor die Bleche, die die Metallaußenschichten 3 der Lamellen 1 bilden, auf die Schaumstoffplatten geklebt werden, die die Isolierschicht 2 der Lamellen 1 bilden.
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In die Nuten 4 sind Dichtungsprofile 5 eingesetzt, es weist also jede Lamelle 1 ein Dichtungsprofil 5 an ihrem oberen- und an ihrem unteren Rand auf. Die Dichtungsprofile 5 an den oberen- und den unteren Rändern der Lamellen 1 sind identisch und spiegelverkehrt an den oberen- und den unteren Rändern der Lamellen 1 angeordnet.
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Die Dichtungsprofile 5 weisen ebene Basisstreifen 6 auf, die sich über die Länge der oberen- und der unteren Ränder der Lamellen 1 und über eine Dicke der Lamellen 1 von der einen- zur anderen Außenseite der Lamellen 1 erstrecken. An Außenrändern sind die Basisstreifen 6 im Querschnitt hakenförmig abgewinkelt, hakenförmigen Abwinklungen 7 der Dichtungsprofile 5 greifen in die Nuten 4 der Lamellen 1 ein und legen die Dichtungsprofile 5 an den oberen- und den unteren Rändern der Lamellen 1 fest. Auf einer Hälfte weisen die Basisstreifen 6 der Dichtungsprofile 5 eine rechteckige Erhöhung 8 mit zwei näherungsweise quadratischen Hohlkammern 9 auf. Die Erhöhung 8 reicht bis zu einer Mittelebene der Lamellen 1, so dass die Erhöhung 8 der Dichtungsprofile 5 an den unteren Rändern der Lamellen 1 bei geschlossenen Lamellen 1 dichtend an den Erhöhungen 8 der Dichtungsprofile 5 anliegen, die spiegelverkehrt an den oberen Rändern der Lamellen 1 angeordnet sind. An einander zugewandten Flächen der Erhöhungen 8 weisen die Dichtungsprofile 5 Dichtlippen 10 auf, die bei geschlossenen Lamellen 1 an den Erhöhungen 8 bzw. Dichtlippen 10 der zugeordneten Dichtungsprofile 5 einer oberen- bzw. einer unteren Lamelle 1 anliegen.
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Außerdem weisen die Dichtungsprofile 5 Dichtstege 11 auf, die jeweils auf der Seite der Erhöhung 8 in einer Außenebene der Lamellen 1 abstehen. Bei geschlossenen Lamellen 1 liegen die Dichtstege 11 dichtend im Bereich des Basisstreifens 6 des spiegelverkehrt angeordneten und zugeordneten Dichtungsprofils 5 einer oberen- bzw. unteren Lamelle 1 an.
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Identische Dichtungsprofile 5 sind auch, wiederum jeweils spiegelverkehrt, an einem Rahmen der Anordnung über einer obersten- und unter einer untersten der Lamellen 1 in der nicht dargestellten Leibung der Gebäudeöffnung, in der die Lamellen 1 angeordnet sind, angeordnet. An diesen ortsfesten Dichtungsprofilen 5 in der Leibung liegen das Dichtungsprofil 5 am oberen Rand der obersten Lamelle 1 und am unteren Rand der untersten Lamelle 1 dichtend an, wenn die Lamellen 1 geschlossen sind.
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Mechaniken zum Schwenken der Lamellen 1 zum Öffnen und zum Schließen sind dem Fachmann bekannt und werden hier nicht näher erläutert. Die Lamellen 1 lassen sich aus der geschlossenen, in 1 gezeigten Stellung, in der sie in einer Ebene übereinander angeordnet sind, um etwa 90° nach außen schwenken. Es ist eine Mechanik gewählt worden, bei der sich beim Öffnen der Lamellen 1 die oberen Ränder der Lamellen 1 im wesentlichen vertikal nach unten und nur wenig nach außen oder innen bewegen. Die unteren Ränder der Lamellen 1 schwenken bogenförmig nach außen/oben, in der Zeichnung nach links/oben.
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2 zeigt die Lamellen 1 etwas geöffnet. Die oberen Ränder der Lamellen 1 entfernen sich wie gesagt beim Öffnen der Lamellen 1 nach unten von den unteren Rändern einer jeweils darüber angeordneten Lamelle 1 und die unteren Ränder entfernen sich nach außen von den oberen Rändern der jeweils darunter angeordneten Lamelle 1. Dadurch heben die Dichtungsprofile 5 an den oberen- und den unteren Rändern der Lamellen 1 voneinander ab und gelangen umgekehrt beim Schließen der Lamellen 1 wieder in Anlage aneinander, wobei ein Schließdruck auf die Dichtungsprofile 5 wirkt, der sie in dichtender Anlage aneinander hält. Die Bewegung der oberen- und der unteren Ränder der Lamellen 1 ist in 2 mit Doppelpfeilen angedeutet, wobei eine volle Pfeilspitze die Öffnungsrichtung und eine hohle Pfeilspitze die Schließrichtung angibt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19903543 A1 [0002, 0010]