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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Multifunktionsadapter zur Verwendung in Hydrauliksystemen, die für höchste Drücke, z. B. von mehr als 300 bar, ausgelegt sind. Ein derartiger Adapter besteht aus einem Verteilerblock mit einer Durchgangsbohrung zum Verbinden eines Hauptanschlusses mit einem Gegenanschluss sowie mit mindestens einer von der Durchgangsbohrung abgehenden Abzweigbohrung zum Anschluss z. B. eines Messanschlusses.
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In der Hydraulik werden immer komplexere Aufgaben gestellt in Bezug auf die Möglichkeit, von einer Hydraulik-Hauptleitung Abgänge für Sensorik-Anschlüsse und für Anschlüsse für die Drucküberwachung und dergleichen zu schaffen. Hierzu ist es z. B. bekannt, ein massives Verteilerblock, wie gattungsgemäß beschrieben, durch Schrauben an ein Druckaggregat oder dergleichen abgedichtet zu befestigen, wobei dann an diesem Verteilerblock zum Anschluss der Hydraulik-Hauptleitung wiederum ein Flanschverbund unter Verwendung der bekannten SAE-Anschlusstechnik angeschraubt wird.
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Diese Anschlusstechnik ist aber umständlich und zeitraubend. Zudem weist der Anschluss des Verteilerblocks eine zusätzliche Dichtstelle auf, wodurch die Gefahr von Leckagen erhöht wird.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Adapter zu schaffen, der einen vereinfachten und sichereren Anschluss von Abzweigen für den Anschluss von Sensorikleitungen oder Leitungen zur Drucküberwachung oder dergleichen ermöglicht und gleichzeitig die Funktionalität verbessert.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass der Verteilerblock in ein Anschlussrohr einstückig derart integriert ist, dass ein Rohrleitungsstück an einem Ende der Durchgangsbohrung des Verteilerblocks vorhanden ist und ein weiteres Rohrleitungsstück am gegenüberliegenden Ende der Durchgangsbohrung des Verteilerblocks für den Gegenanschluss vorhanden ist, und das Rohrleitungsende zur Verbindung mit dem Hauptanschluss als SAE-Kopfarmatur ausgebildet ist und das andere Rohrleitungsstück für den Anschluss an den Gegenanschluss an seinem Ende einen Gewindeanschluss aufweist, insbesondere passend für CES- oder ORFS-Armaturen, oder als SAE-Kopfarmatur ausgebildet ist.
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Durch die Erfindung ergeben sich genau definierte Hydraulik-Parameter mit reduzierten Leitungsverlusten in der Hauptachse zwischen Hauptanschluss und Gegenanschluss, da die Abmessungen der Rohrleitung genau definiert und gegeneinander abgestimmt werden können. Die einteilige Ausführung führt zu einer verbesserten Dichtigkeit und Betriebssicherheit. Zudem wird die Montage vereinfacht.
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An Hand der in den beiliegenden Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine Ansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Adapters,
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2 einen Schnitt entlang der Schnittlinie II-II in 1,
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3 eine Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Adapters,
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4 eine Ansicht einer dritten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Adapters,
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5 einen Schnitt entlang der Schnittlinie V-V in 4.
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Zu der anschließenden Beschreibung wird ausdrücklich betont, dass die Erfindung nicht auf die Ausführungsbeispiele und dabei auch nicht auf alle oder mehrere Merkmale von beschriebenen Merkmalskombinationen beschränkt ist, vielmehr kann jedes einzelne Teilmerkmal jedes Ausführungsbeispiels auch losgelöst von allen anderen im Zusammenhang damit beschriebenen Teilmerkmalen für sich und auch in Kombination mit beliebigen Merkmalen eines anderen Ausführungsbeispiels eine erfinderische Bedeutung haben.
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In den Figuren der Zeichnung sind gleiche Teile auch stets mit denselben Bezugszeichen versehen, so dass sie in der Regel auch jeweils nur einmal beschrieben werden.
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Ein erfindungsgemäßer Adapter besteht aus einem Verteilerblock 1 mit einer Durchgangsbohrung 2, wobei der Verteilerblock 1 in ein Anschlussrohr 3 einstückig integriert ist. Hierdurch besteht das Anschlussrohr 3 aus zwei Rohrteilstücken 3a, 3b. Das Rohrteilstück 3a, das zum Anschluss an einen Hydraulik-Hauptanschluss dient, ist an seinem Anschlussende als Anschlusskopf 4, der als SAE-Kopf ausgebildet ist, entsprechend der SAE-Norm DIN ISO 12151-3 ausgebildet. Dieser Anschlusskopf 4 wird mittels zweier Halbschalen, siehe 3, mit einem Druckaggregat oder dergleichen verschraubt. Das andere Rohrteilstück 3b, das als Verbindung zu einem Gegenanschluss dient, ist an seinem Ende im dargestellten Beispiel als Schraubanschluss 5 ausgebildet, und zwar insbesondere als CES-Anschluss gemäß CES EN ISO 8434-1. Hierbei wird die Haltefunktion eines anzuschließenden Schlauches über ein metrisches Außengewinde 6 realisiert. Es liegt aber ebenfalls im Rahmen der Erfindung, an Stelle des Schraubanschlusses 5 einen SAE-Kopf gemäß obiger SAE-Norm vorzusehen. An Stelle eines CES-Anschlusses kann aber auch ein ORFS-Anschluss entsprechend ORFS EN ISO 8434-3 vorgesehen sein, wobei es sich ebenfalls um einen Schraubanschluss handelt. Die beiden Rohrleitungsstücke 3a, 3b setzen die Durchgangsbohrung 2 im Verteilerblock 1 nach beiden Seiten fort, und zwar mit demselben Innendurchmesser, wie die Durchgangsbohrung 2. Im Verteilerblock 1 ist im dargestellten Beispiel eine Abzweigbohrung 7 vorgesehen, die insbesondere einen kleineren Innendurchmesser besitzt als die Durchgangsbohrung 2 und vorzugsweise im rechten Winkel in einer Adapterebene E1 zu dieser verläuft. Die Abzweigbohrung 7 mündet nach außen in einen Anschlussabschnitt 8, der zum Anschluss z. B. einer Messleitung, einer Dämpferleitung oder Druckmessleitung oder dergleichen dient. Zweckmäßigerweise ist der Anschlussabschnitt 8 mit einem Innengewinde 9 als Anschlussgewinde ausgestattet. Jedoch können auch andere Anschlussformen, z. B. ein Außengewinde oder ein Steckanschluss, vorgesehen sein.
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Es liegt ebenfalls im Rahmen der Erfindung, wenn mehrere Abzweigbohrungen 7 in dem Verteilerblock 1 vorgesehen sind, wozu auf 3 verwiesen wird. Vorzugsweise werden vier jeweils gegeneinander um 90° versetzte Abzweigbohrungen 7 vorgesehen, deren Mittelachsen in derselben Adapterebene E1 liegen. Hierbei sind zweckmäßigerweise alle Abzweiganschlüsse mit dem gleichen Anschlussabschnitt 8 von demselben Anschlusstyp, z. B. als Innengewindeanschluss, ausgebildet. Hierbei kann zweckmäßigerweise ein standardmäßiges Innengewinde M22x1,5 gewählt sein.
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Gemäß der Erfindung können jedoch auch die Abzweigbohrungen 7 unterschiedlich in ihrem Innendurchmesser ausgeführt sein und ebenfalls können die jeweiligen Anschlussabschnitte 8 unterschiedliche Anschlussformen aufweisen.
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In den 4 und 5 ist eine weitere zweckmäßige Ausführung eines erfindungsgemäßen Adapters dargestellt. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass zwei übereinander liegende Anschluss- bzw. Adapterebenen E1, E2 in einem Verteilerblock 1 ausgebildet sind. Hierbei sind pro Verteilerebene vier jeweils um 90° versetzte Abzweigbohrungen 7 mit zugehörigen Anschlussabschnitten 8 vorhanden. Was die Ausbildung der Abzweigbohrungen 7 und der Anschlussabschnitte 8 betrifft, so kann in vollem Umfange auf die Ausgestaltung, wie zu den 1 bis 3 beschrieben, verwiesen werden. Die Ausbildung des Hauptanschlusses ist wiederum als SAE-Kopf 4 und des Gegenanschlusses als Gewindeanschluss 5 ausgeführt. Jedoch können auch hier die Varianten wie in den 1 bis 3 beschrieben und die dort angegebenen Kombinationen vorgesehen sein. Sofern der Gegenanschluss auch hier als Gewindeabschluss ausgebildet ist, ist es zweckmäßig, wie auch in den 1 und 3 dargestellt, wenn am Rohrleitungsstück 3b unterhalb des Gewindeanschlusskopfes Schlüsselflächen 10 ausgebildet sind.
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Durch die Erfindung ist somit ein Multifunktionsadapter realisierbar mit folgenden Leistungsmerkmalen:
- • Die Hauptachse zwischen Hauptanschluss und Gegenanschluss dient als Messstrecke für Sensorik- und Drucküberwachung,
- • es sind optimale Messungen und Redundanz gegeben,
- • es besteht eine erheblich Gewichtseinsparung durch eine optimierte Konstruktion,
- • es bestehen große Vorteile hinsichtlich der Dichtigkeit und Betriebssicherheit,
- • es wird eine einfache Montage ermöglicht,
- • es bestehen bessere Strömungsbedingungen und reduzierte Leistungsverluste,
- • es liegt eine einteilige Ausführung vor.
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Darüber hinaus bietet die vorliegende Erfindung eine erweiterte Vielfalt in der Anschlussmöglichkeit. So ist bei dem Gegenanschluss wahlweise eine SAE-Armatur oder eine CES- oder ORFS-Armatur verfügbar. Es können zwei Abzweigebenen mit jeweils bis zu vier Anschlüssen realisiert werden. Hierbei können standardmäßig ein einheitliches Normgewinde für die Abzweiganschlüsse, beispielsweise ein Gewinde M22x1,5 gewählt werden. Hierbei kommen die Normen SAE DIN ISO 12151-3, CES EN ISO 8434-1 und ORFS EN ISO 8434-3 zur Anwendung.
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Weiterhin kann der erfindungsgemäße Adapter für den Versand mit Einschraubstopfen 11, wie in 3 dargestellt, in den Gewindeanschlüssen der Anschlussstücke 8 versehen werden.
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Zweckmäßigerweise weisen erfindungsgemäße Adapter gemäß den
3 und
4 folgende Abmessungen auf, wobei zweckmäßigerweise das Rohrleitungsstück
3a länger ist als das Rohrleitungsstück
3b, wobei zweckmäßigerweise die Höhe H
1 der ersten Adapterebene E
1 bei allen Ausführungen gleich groß ist.
| | | Mit einer Adapterebene gemäß Fig. 3 | Gesamt-Höhe | | Mit zwei Adapterebenen gemäß Fig. 4 | Gesamt-Höhe | |
Hauptanschluss | Anschluss Gegenseite | A (mm) | H1 (mm) Höhe
1. Ebene E1 | H (mm) | Gewicht (gr) | H2 (mm) Höhe
2. Ebene E2 | H (mm) | Gewicht (gr) |
SAE 3/4'' | SAE 3/4'' | 64 | 116 | 179 | 1200 | 163 | 226 | 2250 |
SAE 3/4'' | CES M36x2 | 64 | 116 | 172 | 1150 | 163 | 219 | 2210 |
SAE 3/4'' | ORFS 1 3/16-12UN | 64 | 116 | 172 | 1150 | 163 | 219 | 2210 |
SAE 1'' | SAE 1'' | 69 | 131 | 192 | 1600 | 178 | 239 | 2850 |
SAE 1'' | CES M42x2 | 69 | 131 | 192 | 1600 | 178 | 239 | 2800 |
SAE 1'' | ORFS 1 7/16-12UN | 69 | 131 | 192 | 1600 | 178 | 239 | 2800 |
SAE 1 1/4'' | SAE 1 1/4'' | 75 | 136 | 212 | 2050 | 183 | 259 | 3400 |
SAE 1 1/4'' | CES M52x2 | 75 | 136 | 202 | 2100 | 183 | 249 | 3500 |
SAE 1 1/4'' | ORFS 1 11/16-12UN | 75 | 136 | 202 | 2100 | 183 | 249 | 3500 |
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Die Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern umfasst alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausgestaltungen. Ferner ist die Erfindung nicht auf die im Anspruch 1 definierte Merkmalskombination beschränkt, sondern kann auch durch jede beliebige andere Kombination von bestimmten Merkmalen aller insgesamt offenbarten Einzelmerkmalen definiert sein. Dies bedeutet, dass grundsätzlich praktisch jedes Einzelmerkmal des Anspruchs 1 weggelassen bzw. durch mindestens ein an anderer Stelle der Anmeldung offenbartes Einzelmerkmal ersetzt werden kann. Insofern ist der Anspruch 1 lediglich als ein erster Formulierungsversuch für eine Erfindung zu verstehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- SAE-Norm DIN ISO 12151-3 [0016]
- CES EN ISO 8434-1 [0016]
- ORFS EN ISO 8434-3 [0016]
- SAE DIN ISO 12151-3 [0021]
- CES EN ISO 8434-1 [0021]
- ORFS EN ISO 8434-3 [0021]