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Die Erfindung betrifft ein Wandelement, insbesondere eine Bordwand, für ein mehrspuriges Fahrzeug sowie ein Nutzfahrzeug mit einem derartigen Wandelement.
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Aus der Praxis sind Wandelemente, insbesondere Bordwände für Nutzfahrzeuge bzw. Nutzfahrzeugaufbauten bekannt, die einen Laderaum des Nutzfahrzeugs begrenzen. Die Wandelemente weisen eine Außenfläche auf, die im Wesentlichen eine durchgehend ebene Fläche bildet. Bei Nutzfahrzeugen, insbesondere Lastkraftwagen oder Lastanhängern, beispielsweise Sattelaufliegern, sind zur besseren Erkennbarkeit Konturmarkierungen gesetzlich vorgeschrieben. Die Konturmarkierungen sind bei den bekannten Bordwänden bzw. Wandelementen durch eine retroreflektierende Folie gebildet, die auf die Bordwand aufgeklebt ist. Üblicherweise sind Folienstreifen mit einer Breite von einigen Zentimetern in horizontaler und/oder vertikaler Richtung an den oberen, unteren oder seitlichen Rändern der Außenfläche angebracht.
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Die retroreflektierende Folie weist eine gewisse Dicke bzw. Folienstärke auf, so dass die retroreflektierende Folie über die Außenfläche des Wandelements vorsteht. Das hat mehrere Nachteile. Einerseits sammelt sich im Übergangsbereich zwischen Konturmarkierung und Außenfläche Schmutz, wodurch das Erscheinungsbild der Konturmarkierung bzw. im Allgemeinen des Wandelements beeinträchtigt wird. Ferner besteht die Gefahr, dass die retroreflektierende Folie bei der Reinigung des Wandelements, beispielsweise durch einen Hochdruckreiniger, abgelöst wird, da der Wasserstrahl leicht zwischen Wandelement und Folie eindringen kann. Überdies ist die Positionierung der Konturmarkierung bzw. der retroreflektierenden Folie erschwert, da die Folie auf der glatten Bordwand exakt ausgerichtet werden muss. Dies erhöht den Zeitaufwand für die Montage der retroreflektierenden Folie.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Wandelement, insbesondere eine Bordwand für ein mehrspuriges Fahrzeug anzugeben, das robust ist und bei dem die Montage der Konturmarkierung erleichtert ist. Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein Nutzfahrzeug mit einem derartigen Wandelement anzugeben.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe im Hinblick auf das Wandelement durch den Gegenstand des Anspruchs 1 und im Hinblick auf das Nutzfahrzeug durch den Gegenstand des Anspruchs 5 gelöst.
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Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, ein Wandelement, insbesondere eine Bordwand, für ein mehrspuriges Fahrzeug mit einer Außenfläche und wenigstens einer retroreflektierenden Folie anzugeben, wobei die Folie mit der Außenfläche fest verbunden ist. Die Außenfläche weist eine Nut zur Aufnahme der retrotreflektierenden Folie auf, die eine Tiefe aufweist, die im Wesentlichen der Folienstärke der retroreflektierenden Folie entspricht oder tiefer ist, so dass die retroreflektierende Folie vollständig in die Nut versenkbar ist.
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Bei dem erfindungsgemäßen Wandelement ermöglicht die Nut die vollständige Aufnahme der retroreflektierenden Folie, so dass die retroreflektierende Folie bündig mit der Außenfläche abschließt. Auf diese Weise ist die retroreflektierende Folie vor Beschädigungen geschützt, so dass das Wandelement insgesamt eine verbesserte Robustheit aufweist. Ferner bildet die Nut eine Positionierhilfe für die Montage der retroreflektierenden Folie. Ein aufwändiges, manuelles Ausrichten der Folie wird somit vermieden.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Wandelements weist die Nut eine Breite auf, die im Wesentlichen der Breite der retroreflektierenden Folie entspricht. Auf diese Weise sind auch die Längskanten der retroreflektierenden Folie im Wesentlichen bündig in die Nut eingebettet, wodurch eine Verschmutzung der Folienkanten vermieden wird. Überdies schützt die Nut, die die retroreflektierende Folie im Wesentlichen bündig umgreift, die Folie bzw. Konturmarkierung vor mechanischen Beschädigungen, beispielsweise bei der Reinigung des Wandelements.
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Die Nut erstreckt sich vorzugsweise über wenigstens 40%, insbesondere wenigstens 50%, insbesondere wenigstens 60%, insbesondere wenigstens 70%, insbesondere wenigstens 80%, insbesondere wenigstens 90%, insbesondere wenigstens 95%, der Länge der Außenfläche.
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Dies ermöglicht eine großflächige Anbringung der Konturmarkierung bzw. der retroreflektierenden Folie, so dass das Wandelement, insbesondere die Länge des Wandelements bei Dunkelheit gut erkennbar ist.
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Das Wandelement kann durch eine Außenplatte und eine Innenplatte gebildet sein, die mit wenigstens einem Steg fest verbunden sind. Die Außenfläche kann an der Außenplatte angeordnet sein. Grundsätzlich kann das Wandelement doppelwandig oder mehrwandig konstruiert sein. Die einzelnen Platten, insbesondere die Außenplatte und die Innenplatte, sind durch Stege miteinander verbunden, um eine ausreichende Steifigkeit des Wandelements bereitzustellen. Die Außenfläche, in der die Nut angeordnet ist, ist vorzugsweise der Außenplatte zugeordnet. Mit anderen Worten bildet die Außenseite der Außenplatte die Außenfläche, in die die Nut integriert ist.
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Vorzugsweise ist die Nut im Bereich des Stegs angeordnet. Durch die Nut wird die Gesamtwandstärke des Wandelements abschnittsweise reduziert. Indem die Nut im Bereich eines Stegs angeordnet ist, bleibt die Steifigkeit des Wandelements auch im Bereich der reduzierten Wandstärke erhalten. Insbesondere wird durch die Anbringung der Nut im Bereich des Stegs ermöglicht, dass das erfindungsgemäße Wandelement im Wesentlichen dieselbe Gesamtwandstärke aufweisen kann, wie ein Wandelement aus dem Stand der Technik, ohne dabei die Festigkeit des Wandelements zu reduzieren.
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Gemäß einem nebengeordneten Aspekt beruht die Erfindung auf dem Gedanken, ein Nutzfahrzeug mit einem vorbeschriebenen Wandelement anzugeben. Vorzugsweise bildet das Wandelement des Nutzfahrzeugs eine abklappbare Bordwand. Im Zusammenhang mit einer abklappbaren Bordwand kommt die zur versenkten Aufnahme der retroreflektierenden Folie angepasste Nut besonders vorteilhaft zum Tragen, da die Bordwand üblicherweise beim Abklappen an weitere Bauteile des Nutzfahrzeugs anschlägt. Da die retroreflektierende Folie, die vergleichsweise kratzempfindlich ist, in die Nut versenkt ist, werden Beschädigungen der Folie vermieden. Dies erhöht die Lebensdauer bzw. Standfestigkeit der retroreflektierenden Folie.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten, schematischen Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigen:
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1 einen Teilquerschnitt durch ein erfindungsgemäßes Wandelement gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel;
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2 eine perspektivische Ansicht des Wandelements gemäß 1; und
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3 einen Ausschnitt des Wandelements gemäß 2.
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In 1 ist ein Ausschnitt eines Wandelements in der Querschnittsdarstellung gezeigt, wobei das Wandelement doppelwandig aufgebaut ist. Insbesondere weist das Wandelement eine Außenplatte 12 und eine Innenplatte 13 auf, wobei die Außenplatte 12 und die Innenplatte 13 im Wesentlichen parallel beabstandet voneinander angeordnet sind. Zwischen der Außenplatte 12 und der Innenplatte 13 erstreckt sich ein Steg 14, der sowohl mit der Außenplatte 12, als auch mit der Innenplatte 13 fest verbunden ist Der Steg 14 verbindet die Außenplatte 12 mit der Innenplatte 13.
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Die Außenplatte 12 weist eine Außenseite bzw. Außenfläche 10 auf, in der eine Nut 11 angeordnet ist. Mit anderen Worten weist die Außenplatte 12 eine Vertiefung auf, die die Außenfläche 10 bereichsweise unterbricht. Die Vertiefung bzw. Nut 11 dient zur Aufnahme einer retroreflektierenden Folie 20, insbesondere einer Konturmarkierung. Die Tiefe der Nut 11 entspricht im Wesentlichen der Folienstärke der retroreflektierenden Folie 20. Die Nut 11 kann auch eine Tiefe aufweisen, die größer als die Folienstärke der retroreflektierenden Folie 20 ist.
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Wie in 1 erkennbar ist, entspricht die Breite bzw. Höhe der Nut 11 nahezu der Breite der Konturmarkierung bzw. der Folie 20. Der zwischen der Längskante 21 der Folie 20 und der Nutkante 15 der Nut 11 gezeigte Abstand in 1 ist im Vergleich zur Gesamtbreite der Folie 20 bzw. Nut 11 gering, so dass die Breite der Nut 11 im Wesentlichen der Breite der Folie 20 bzw. der Konturmarkierung entspricht. Dies gilt zumindest im Rahmen der üblichen Toleranzen.
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In 1 ist gut erkennbar, dass die Nut 11 im Bereich des Stegs 14 angeordnet ist. Insbesondere erstreckt sich der Steg 14 entlang einer Mittellinie der Nut 11. Mit anderen Worten weist der Steg 14 zu den beiden Nutkanten 15 jeweils denselben Abstand auf. Der Steg 14 stabilisiert die Nut 11 bzw. die im Bereich der Nut 11 reduzierte Gesamtwandstärke des Wandelements, die im Hinblick auf die Stabilität des Wandelements vernachlässigbar ist.
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2 zeigt eine perspektivische Ansicht des Wandelements gemäß 1, wobei erkennbar ist, dass das Wandelement gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine Bordwand 1 für ein Nutzfahrzeug bildet. Die Bordwand 1 weist eine Außenfläche 10 auf, die einer Außenplatte 12 zugeordnet ist. Auf der Außenplatte 12 bzw. der Außenfläche 10 sind Ösen 30 fest angeordnet, die zur Befestigung einer Plane des Nutzfahrzeugaufbaus genutzt werden können. Ferner weist die Bordwand 1 Scharniergelenke 32 auf. Die Scharniergelenke 32 sind an einer unteren Kante der Bordwand 1 angeordnet. Auf diese Weise ist die Bordwand 1 im montierten Zustand an einem Nutzfahrzeugaufbau abklappbar. Die Bordwand 1 wird dabei um die Drehachse der Scharniergelenke 32 geschwenkt. Zur Arretierung der Bordwand 1 in einer Schließstellung bzw. zum Öffnen der Bordwand 1 sind Handhebel 31 vorgesehen, die an den Seiten der Bordwand 1 versenkt angeordnet sind.
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Zwischen den Scharniergelenken 32 und den Ösen 30 weist die Bordwand 1 eine Nut 11 auf, die sich nahezu über die gesamte Länge der Bordwand 1 erstreckt. In der Nut 11 ist die retroreflektierende Folie 20 angeordnet. Vorzugsweise ist die retroreflektierende Folie 20 bzw. die Konturmarkierung in die Nut 11 eingeklebt. Durch die Anordnung der Nut zwischen den Ösen 30 und den Scharniergelenken 32 ist sichergestellt, dass auch bei geschlossener Plane des Nutzfahrzeugaufbaus die Konturmarkierung bzw. retroreflektierende Folie 20 gut sichtbar ist.
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In 3 ist ein Detail der Bordwand 1 gemäß 2 dargestellt. Darin ist erkennbar, dass die Nut 11 in einem Bordwandpaneel angeordnet ist, wobei mehrere mehrere übereinander angeordnete Bordwandpaneele die Bordwand 1 bilden. An den seitlichen Rändern der Bordwand 1 sind die Bordwandpaneele 33 mit seitlichen Rahmenelementen 34 verbunden. In den seitlichen Rahmenelementen 34 sind die Handhebel 31 angeordnet. Die Nut 11 erstreckt sich vorzugsweise über die gesamte Länge des Bordwandpaneels 33.
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Das erfindungsgemäße Wandelement kann sowohl bei Nutzfahrzeugen, als auch bei Personenkraftwagen, insbesondere Polizeifahrzeugen, vorteilhaft eingesetzt werden. Bei Nutzfahrzeugen kann das Wandelement als Bordwand 1 oder als Seitenwand eines Nutzfahrzeugaufbaus verwendet werden. Vorzugsweise kommt das Wandelement als abklappbare Bordwand für Nutzfahrzeugaufbauten zum Einsatz.
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Im Allgemeinen kann das Wandelement bei Kofferfahrzeugen, Kofferaufbauten, Kühlfahrzeugen, Kühlaufbauten oder dergleichen Nutzfahrzeugaufbauten oder Nutzfahrzeugen eingesetzt werden. Das Wandelement ist auch als Teil einer Wechselbrücke, die lösbar mit einem Nutzfahrzeug verbindbar ist, einsetzbar.
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Das Wandelement bzw. die Bordwand 1 weist zusammenfassend die folgenden Vorteile auf:
- – verbesserte Positionierung bei der Montage der Konturmarkierung bzw. retroreflektierenden Folie 20;
- – verbesserter Schutz der Konturmarkierung bzw. retroreflektierenden Folie vor Witterungseinflüssen;
- – verbesserter mechanischer Schutz der Konturmarkierung bzw. der retroreflektierenden Folie, insbesondere beim Be- und Entladen des Nutzfahrzeugs oder Verzurren der Ladung;
- – verbesserter Wiedererkennungswert des Nutzfahrzeugs.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bordwand
- 10
- Außenfläche
- 11
- Nut
- 12
- Außenplatte
- 13
- Innenplatte
- 14
- Steg
- 15
- Nutkante
- 20
- retroreflektierende Folie
- 21
- Längskante
- 30
- Öse
- 31
- Handhebel
- 32
- Scharniergelenk
- 33
- Bordwandpaneel
- 34
- Rahmenelement