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Die Erfindung betrifft eine Einbaugarnitur, welche eine in einer Straßenkappe endende Betätigungsstange aufweist, die oben in einem Vierkant endet, sowie eine Vorrichtung zur Bearbeitung wenigstens eines Teiles der Einbaugarnitur bzw. ein Schutzrohr und ein Abdeckmittel für eine Einbaugarnitur
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An dem Ende der Betätigungsstange einer Einbaugarnitur sitzt gemäß
DE 20 2009 003 567 U1 meistens noch ein Vierkantschoner und ein Hülsrohr (Schutzrohr) umhüllt die Betätigungsstange und ist durch eine Abdeckkappe an seinem oberen Ende verschlossen. Die Betätigungsstange ist an ihrem unteren Ende mit einer Armaturenspindel der Armatur wirkverbunden. Zur Kontrolle, ob in dem Schutzrohr Verschmutzungen oder andere Störquellen vorhanden sind muss eine Demontage der Abdeckkappe erfolgen, was sehr aufwendig ist, da diese meist teilweise im Erdreich sitzt. Gleiches gilt für Mess- oder Wartungsarbeiten, bei welchen entsprechende Mittel in das Schutzrohr eingeführt werden müssen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einbaugarnitur eine Vorrichtung zur Bearbeitung der Einbaugarnitur bzw. ein Schutzrohr und ein Abdeckmittel für eine Einbaugarnitur zu entwickeln, welche es ermöglichen, auf einfache Art und Weise den Innenraum des Hüllrohres zugänglich zu machen um Wartungs- und Kontrollarbeiten durchführen zu können.
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Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des 1., 16., 20. und 21. Schutzanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Bekannter Weise besitzt die Einbaugarnitur ein Schutzrohr, durch welches im montierten Zustand eine Betätigungsstange reicht, wobei das Schutzrohr an seinem oberen Ende wenigstens ein Abdeckmittel aufweist, wobei erfindungsgemäß in das Schutzrohr wenigstens eine Revisionsöffnung führt oder einbringbar ist.
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Durch die Revisionsöffnung kann nun auf einfache Art und Weise eine Kontrolle oder Wartung der Einbaugarnitur erfolgen. Die Revisionsöffnung führt bevorzugt durch die Wand des Schutzrohres bzw. ist durch diese einbringbar. Alternativ ist es möglich, dass die Revisionsöffnung durch das Abdeckmittel in das Schutzrohr führt und dementsprechend in dem Abdeckmittel ausgebildet oder in das Abdeckmittel einbringbar ist.
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Vorteilhafter Weise ist die Revisionsöffnung in Form einer ersten Öffnung im Schutzrohr und einer sich anschießenden zweiten Öffnung im Abdeckmittel/der Abdeckkappe ausgebildet oder einbringbar. Dabei kann die erste Öffnung im Schutzrohr durch deren nach oben gerichtetes offenes Ende gebildet werden, wobei in diesem Fall lediglich im Abdeckmittel eine zweite Öffnung einzubringen ist, die dann bevorzugt in einem das Ende des Schutzrohres zumindest teilweise übergreifenden Bereich des Abdeckmittels ausgebildet oder einbringbar ist.
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In den meisten Fällen ist das Abdeckmittel in Form einer Abdeckkappe ausgebildet, die einen sich radial erstreckenden Bund und einen sich axial erstreckenden Hals aufweist, in welchen das Schutzrohr mit seinem oberen Ende mündet. Bei dieser konstruktiven Variante ist es vorteilhaft, wenn die zweite Öffnung in der Abdeckkappe durch deren Bund und/oder deren Hals und die erste sich daran anschließende Öffnung des Schutzrohres durch die Wand des Schutzrohres führt. Die zweite Öffnung in der Abdeckkappe verläuft insbesondere schräg von außen nach innen durch den Bund und den Hals, so dass die Kontroll- und/oder Wartungsmittel von der Oberseite des Bundes der Abdeckkappe schräg in das innere des Schutzrohres eingeführt werden können.
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Um Verschmutzungen oder das Eindringen von Feuchtigkeit in das Schutzrohr zu verhindern sollte die Revisionsöffnung in dem sich überlappenden Bereich des Halses der Abdeckkappe und dem Schutzrohr in das Schutzrohr münden und die Revisionsöffnung nach außen verschließbar sein. Eine vorteilhafte Variante besteht darin, die Revisionsöffnung durch eine Wasserwaage (Libelle) zu verschließen, so dass durch die Libelle gleichzeitig eine Ausrichtung der Einbaugarnitur bei deren Montage möglich ist.
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Zur Realisierung der Revisionsöffnung sind verschiedene Möglichkeiten vorgesehen. Beispielsweise kann die Revisionsöffnung zumindest teilweise vorgefertigt sein und erst im Bedarfsfall komplett geöffnet werden.
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Es ist weiterhin möglich zur Erzeugung der Revisionsöffnung in Wand des Schutzrohres und/oder im Abdeckmittel entsprechende Sollbruchstellen auszubilden. Bei Druck auf diese Sollbruchstelle/n wird die Revisionsöffnung freigegeben.
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Insbesondere bei bereits bestehenden Systemen, die ggf. schon montiert sind, besteht die Möglichkeit, die Revisionsöffnung durch eine Bohrung herzustellen. Diese Bohrung wird dann bevorzugt unter Verwendung einer Vorrichtung hergestellt, um sicher zu gehen, dass diese an der gewünschten Position in das Schutzrohr mündet.
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In die Revisionsöffnung/en sind auf einfache Art und Weise Mittel zur Durchführung von Kontroll- und/oder Wartungsarbeiten in das Hüllrohr einführbar. Es ist möglich, nur eine Revisionsöffnung vorzusehen, durch welche beispielsweise eine Optik zur Begutachtung in die Einbaugarnitur eingebracht werden kann. Auch Messmittel sind mit der erfindungsgemäßen Lösung über die Revisionsöffnung einfach in das Schutzrohr einbringbar. Darüber hinaus können beispielsweise Mittel zur Absaugung von Wasser, Schlamm usw. über die Revisionsöffnung eingebracht werden.
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Erstmalig ist es bei Verwendung von zwei Revisionsöffnungen auch möglich, in eine Revisionsöffnung ein Wartungsgerät (z.B. ein Absaugmittel) einzubringen und über die andere Revisionsöffnung eine Optik zur Kontrolle der Wartungsarbeiten in das Schutzrohr zu führen.
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Erstmalig dient eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Herstellen wenigstens einer in das Schutzrohr führenden Revisionsöffnung. Damit ist es im Bedarfsfall sehr einfach möglich, bereits montierte Einbaugarnituren nachträglich mit einer Revisionsöffnung zu versehen um Kontroll- und Wartungsarbeiten durchzuführen.
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Dazu ist die Vorrichtung an der Einbaugarnitur positionierbar und dient zur Führung eines die Revisionsöffnung herstellenden Werkzeuges. Bevorzugt ist die Vorrichtung als Bohrvorrichtung ausgebildet und mit einer Führungsbohrung für einen Bohrer zum Einbringen der Revisionsöffnung versehen. Dadurch ist es möglich, die Revisionsöffnung Qualitätsgerecht an der geforderten Position in die bereits montierte Einbaugarnitur einzubringen. Die Vorrichtung zur Bearbeitung der Einbaugarnitur ist insbesondere mit dem Abdeckmittel lagefixiert verbindbar. Nach dem Herstellen der Revisionsöffnung wird die Vorrichtung wieder von der Einbaugarnitor gelöst und es kann ein Revisionselement durch die Revisionsöffnung in das Schutzrohr geführt werden.
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Es ist darüber hinaus ebenfalls möglich, ein Schutzrohr für eine Einbaugarnitur mit einer Revisionsöffnung oder zumindest einem Teil der Revisionsöffnung (oder einer entsprechenden Sollbruchstelle) herzustellen oder zu versehen und/oder auch das Abdeckmittel mit einem Weiteren Teil der Revisionsöffnung oder mit der kompletten Revisionsöffnung oder einer entsprechenden Sollbruchstelle zu fertigen. Damit kann das entsprechende Schutzrohr oder das entsprechende Abdeckmittel jeweils auch separat hergestellt und z.B. als Ersatzteil geliefert werden. Auch ist es möglich ein Schutzrohr und ein Abdeckmittel, die nur gemeinsam eine durchgängige Revisionsöffnung aufweisen, als Set anzubieten und damit bereits bestehende Einbaugarnituren auszustatten.
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Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel und zugehörigen Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 die Prinzipdarstellung eines Längsschnittes durch eine Variante eines oberen Endes einer Einbaugarnitur, die eine Revisionsöffnung aufweist,
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2 ein Abdeckmittel in Form einer Abdeckkappe in dreidimensionaler Darstellung,
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3 die Draufsicht auf die Abdeckkappe gemäß 1,
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4 den Schnitt A-A durch die Abdeckkappe gemäß 3,
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5 eine Bohrvorrichtung in dreidimensionaler Ansicht,
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6 das Einbringen einer Revisionsöffnung gemäß 1 unter Verwendung der Bohrvorrichtung im Längsschnitt,
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7 das obere Ende eines Schutzrohres, welches eine nach oben offene erste Öffnung in der Rohrwandung aufweist,
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8 das obere Ende eines Schutzrohres, welches eine umfangsseitig geschlossene erste Öffnung in der Rohrwandung aufweist,
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9 eine Variante, bei welcher die Abdeckkappe einen das nach oben offene Ende des Rohres überspannenden Deckelbereich aufweist, in dem die Revisionsöffnung eingebracht ist,
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10 eine Variante, bei welcher über der Abdeckkappe ein weiteres Abdeckmittel in Form einer Abdeckscheibe angeordnet ist, durch welche die Revisionsöffnung führt,
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11 eine Variante unter Verwendung einer Abdeckkappe mit einem Bund und einem Hals, wobei durch die Abdeckkappe und das Schutzrohr zwei Revisionsöffnungen führen.
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In 1 wird die Prinzipdarstellung eines Längsschnittes durch eine Variante eines oberen Endes einer Einbaugarnitur dargestellt. Durch das Schutzrohr 1, welches eine Wand 1.1 und ein nach oben offenes Ende 1.2 aufweist, ragt eine Betätigungsstange 2, die über ein Wälzkörperlager R drehbar gelagert ist, wobei das Wälzkörperlager L von einer Schutzkappe 3 umhaust ist. Ein Abdeckmittel in Form einer Abdeckkappe 4 verschließt hier in Verbindung mit dem Wälzkörperlager L das nach oben offene Ende 1.2 des Schutzrohres 1. Die Abdeckkappe 4 besitzt einen Bund 4.1, der sich in radialer Richtung erstreckt und einen Hals 4.2, der sich in axialer Richtung nach unten erstreck und der über das obere Ende des Schutzrohres 1 gesteckt ist. Durch die Abdeckkappe 4, das Wälzkörperlager L und die Schutzkappe 3 führt die Betätigungsstange 2.
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Durch die Wand 1.1 des Schutzrohres 1 führt eine erste Öffnung 5.1 und durch das Abdeckmittel (hier die Abdeckkappe 4) eine zweite Öffnung 5.2, die mit der ersten Öffnung 5.1 im Wesentlichen fluchtet und in diesem Fall durch den Bund 4.1 und den Hals 4.2 der Abdeckkappe reicht. Dazu ist Abdeckkappe 4 in dem Bereich der Öffnung 5.2 mit einer Randverstärkung 4.3 versehen, durch welche die Öffnung 5.2 eingebracht ist. Die erste Öffnung 5.1 und die zweite Öffnung 5.2 bilden gemeinsam die Revisionsöffnung 5, durch welche beispielsweise eine Optik oder ein anderes Prüfmittel oder auch ein Wartungsmittel in das Schutzrohr 1 einbringbar ist.
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In den 2, 3, 4 wird die Abdeckkappe 4 in unterschiedlichen Darstellungen gezeigt. Daraus ich nochmals ersichtlich, dass diese einen Bund 4.1 und einen Hals 4.2 aufweist, wobei in dem Bereich, in welchem die zweite Öffnung 5.2 vorgesehen ist eine Randverstärkung 4.3 vorgesehen ist, durch welche die zweite Öffnung 5.2 führt.
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Es ist dabei möglich, zuerst die Randverstärkung 4.3 massiv auszubilden und erst nach der Montage der Einbaugarnitur unter Verwendung einer entsprechenden Vorrichtung die zweite Öffnung 5.2 und ggf. gleichzeitig die die erste Öffnung 5.1 im Schutzrohr 1 einzubringen.
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Dazu kann beispielsweise eine Bohrvorrichtung 6 eingesetzt werden, die in einer möglichen Variante in 5 dargestellt ist. Die Bohrvorrichtung 6 ist in der Art einer Scheibe mit einer mittigen Durchgangsöffnung 6.1 ausgebildet. Durch die Bohrvorrichtung 6 führt eine Führungsbohrung 6.2, die als Führung für einen hier nicht dargestellten Bohrer zum Einbringen der Revisionsöffnung dient.
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Die Bohrvorrichtung 6 ist über ein Verbindungsmittel 7 lagefixiert mit dem hier nicht dargestellten Abdeckmittel verbindbar.
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6 zeigt das Prinzip des Einbringens einer Revisionsöffnung gemäß 1 unter Verwendung der Bohrvorrichtung 6 im Längsschnitt. Durch die Führungsbohrung 6.2 der Bohrvorrichtung 6 wurde mittels eines angedeuteten Bohrers 8 in die Abdeckkappe 4 die zweite Öffnung 5.2 und in das Schutzrohr 1 die erste Öffnung 5.1 eingebracht, die gemäß 1 die Revisionsöffnung 5 bilden.
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Alternativ ist es auch möglich, in dem Schutzrohr die erste Öffnung 5.1 vorzufertigen, z.B. durch eine nach oben offene Ausklinkung gemäß 7 oder eine Aussparung gemäß 8. Dann kann in dem Abdeckmittel die zweite Öffnung ebenfalls vorgefertigt werden. Bei der Montage ist durch geeignete Fixier- und/oder Kennzeichnungsmittel sicherzustellen, dass die erste und die zweite Öffnung zueinander fluchten, um eine durchgängige Revisionsöffnung zu schaffen.
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Alternativ kann auch nur in das Abdeckmittel eine entsprechende zweite Öffnung 5.2, die auch als Revisionsöffnung 5 dienen kann, eingebracht werden.
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Eine entsprechende Variante ist in 9 dargestellt, wobei hier die Abdeckkappe 4 einen die obere Öffnung 1.2 des Schutzrohres 1 überdeckenden Bereich aufweist, durch welchen eine zweite Bohrung 5.2 führt, welche als Revisionsöffnung 5 dient. Auch diese zweite Bohrung kann vorgefertigt oder nachträglich eingebracht sein.
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In 10 ist eine Variante dargestellt, bei welcher über der Abdeckkappe 4 ein weiteres Abdeckmittel in Form einer Abdeckscheibe 9 angeordnet ist, durch welche die Revisionsöffnung 5 in Form einer zweiten Öffnung 5.2 in das Schutzrohr 1 führt, wobei die Revisionsöffnung 5 nach außen verschließbar ist, was in diesem Fall durch eine Wasserwaage in Form einer Libelle 10 erfolgt.
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11 zeigt eine Variante unter Verwendung einer Abdeckkappe 4 mit einem Bund 4.1 und einem Hals 4.2, wobei durch die Abdeckkappe 4 und das Schutzrohr 1 zwei Revisionsöffnungen 5 führen, die hier um 180° versetzt zueinander angeordnet sind, wobei jedoch auch andere Winkel möglich sind. In diesem Fall ist keine Randverstärkung vorgesehen, sondern es wurden einfach in den Bund 4.1, den Hals 4.2 und die Wand 1.1 des Schutzrohres 1 hier nicht bezeichnete Bohrungen eingebracht (z.B. mit einer Bohrvorrichtung) und dann darin Führungsrohre 11 eingesteckt. Durch jedes der hier zwei Führungsrohre 11 reicht eine Revisionsöffnung 5 in das Schutzrohr 1. Die Führungsrohre 11 dichten zumindest am Schutzrohr 1 ab, um ein Eindringen von Verschmutzungen oder Feuchtigkeit zu verhindern.
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Nach oben sind die Führungsrohre 11 ebenfalls durch geeignete Mittel verschließbar, diese Mittel werden entfernt, wenn eine Revision erforderlich ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schutzrohr
- 1.1
- Wand des Schutzrohres 1
- 1.2
- nach oben offenes Ende des Schutzrohres 1
- 2
- Betätigungsstange
- 3
- Schutzkappe
- 4.1
- Bund
- 4.2
- Hals
- 4.3
- Randverstärkung
- 5
- Revisionsöffnung
- 5.1
- erste Öffnung im Schutzrohr
- 5.2
- zweite Öffnung im Abdeckmittel
- 6
- Bohrvorrichtung
- 6.1
- Durchgangsöffnung
- 6.2
- Führungsbohrung 6.2
- 7
- Verbindungsmittel
- 8
- Bohrer
- 9
- Abdeckscheibe
- 10
- Libelle
- 11
- Führungsrohr
- L
- Wälzkörperlager
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202009003567 U1 [0002]