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Technisches Gebiet
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Die Neuerung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Verschleißfutters in einem Stranggussverteiler, dessen Innenwand einem Verschleißfutter beschichtet ist, enthaltend
- a) einen Vorratsbehälter mit Rieselmasse, aus welcher das Verschleißfutter erzeugt wird,
- b) eine Förderanlage zum Transportieren der Rieselmasse zu dem Stranggussverteiler,
- c) einen Verteiler, welcher aus der Rieselmasse das Verschleißfutter auf der Innenwand erzeugt.
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Stand der Technik
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In der Stahlindustrie sind Vorrichtungen und Verfahren zum Stranggießen bekannt. Diese Verfahren werden sowohl zur diskontinuierlichen, als auch kontinuierlichen Herstellung von Walzbarren und Pressbolzen üblicherweise aus Stahl eingesetzt. Hierfür ist zudem die Bezeichnung Brammen und Knüppel gebräuchlich. Bei dem Stranggießen werden so genannte Stranggussverteiler verwendet. Diese Stranggussverteiler sind installiert, um den flüssigen Stahl aus der Pfanne aufzunehmen und in zwei, drei oder mehr Stränge zu verteilen. Bei diesen Stranggussverteilern handelt es sich um konisch zulaufende Behälter, die oben offen sind und im Bodenteil einen oder mehrere Ausläufe haben. Diese Stranggussverteiler sind mit einem feuerfesten Dauerfutter und mit einem Verschleißfutter ausgekleidet. Es sind Verfahren und auch Vorrichtungen bekannt, dieses Verschleißfutter mit einer Schlämmspritzmaschine aufzutragen. Anstelle der Schlämmspritzmaschinen kann das Verschleißfutter auch aus einer Rieselmasse erstellt werden. Beim Einsatz von Rieselmasse wird in den Verteiler eine Stahlschablone eingesetzt. Das Verschleißfutter wird in den Zwischenraum, der sich zwischen der Stahlschablone und dem Dauerfutter ergibt, gerieselt. Anschließend wird mit verschiedenen Geräten wie Vibratoren oder sonstigen Einrichtungen, dieses eingebrachte Material verfestigt.
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Die deutsche Patentschrift
DE 31 19 548 C1 beschreibt eine Verschleißschicht eines mit einem Dauerfutter ausgekleideten metallurgischen Gefäßes.
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Das Einbringen dieser Rieselmassen ist bisher mit einer aufwändigen Anlagentechnik verbunden. Alternativ zu der aufwändigen Anlagentechnik wurde die Rieselmasse in einem Behältnis, auch BIG-BAG genannt, mit einem Kran angehoben. Die Rieselmasse wurde direkt von diesem Behältnis in den Zwischenraum, der von der Schablone und dem Dauerfutter gebildet wird eingefüllt. Der Transport von Rieselmasse zu seinem Einsatzort gestaltet sich bisher sehr aufwändig.
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Offenbarung der Neuerung
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Aufgabe der Neuerung ist es daher, eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Verschleißfutters in einem Stranggussverteiler zu schaffen, welche die genannten Nachteile des Standes der Technik vermeidet und insbesondere die technisch aufwendige und langwierige Verarbeitung, welche insbesondere durch den komplizierten Transport der Rieselmasse verursacht wird, vereinfacht.
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Neuerungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Verschleißfutters in einem Stranggussverteiler der eingangs genannten Art gelöst, welche ferner
- d) die Förderanlage einen Druckluftgenerator und ein Rohr- und/oder Schlauchleitungssystem aufweist, über welches die Rieselmasse pneumatisch zum Verteiler transportiert wird.
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Die Neuerung beruht auf dem Prinzip, dass die Rieselmasse bereits trocken auf der Innenwand des Stranggussverteilers aufgetragen wird. Damit werden insbesondere lange Trocknungszeiten bei einer sonst angefeuchteten Schlämmmassen vermieden. Weiterhin werden bei der vorliegenden neuerungsgemäßen Vorrichtung keine aufwändigen und großen Maschinen benötigt, die die Verschleißschicht an die Innenwand des Stranggussverteilers auftragen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist eine Schablone vorgesehen, wobei die Rieselmasse zwischen Schablone und der Innenwand des Stranggussverteilers mittels des Verteilers eingebracht wird. Diese Maßnahme dient dazu das Verschleißfutter in einer ganz definierten Lage und ganz bestimmten Stärke auf die Innenwand aufzubringen.
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Damit die Rieselmasse besonders gut mit der Transportluft durchmischt ist, ist in einer weiteren Ausgestaltung der neuerungsgemäßen Vorrichtung ein Druckluft-Rieselmasse-Mischer, welcher Druckluft und Rieselmasse mischt, vorgesehen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Neuerung ist ein Trennmechanismus in dem Verteiler vorgesehen ist, welcher die Rieselmasse und Transportluft trennt. Diese Maßnahme dient dazu, dass die Rieselmasse nicht in das Verschleißfutter eingeblasen wird, sondern einfach nur hineinrieselt, um eine optimale Verdichtung und Verteilung der Rieselmasse zu erhalten.
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Eine weitere vorteilhafte Ausbildung der Neuerung besteht darin, dass eine Mischeinrichtung vorgesehen ist, welche der Rieselmasse wenigstens ein Additiv aus einem separaten Behälter zusetzt. Durch diese Maßnahme wird insbesondere erreicht, dass Additive, wie z. B. Binder, der Rieselmasse zugesetzt werden können. Dies kann dazu führen, dass die Verschleißschicht entsprechend stabil und verschleißarm für ihren Einsatz ausgebildet ist. Vorzugsweise ist die Mischeinrichtung in dem Rohr- und/oder Schlauchleitungssystem der Förderanlage vorgesehen. Dadurch kann das Additiv direkt der Rieselmasse bereits auf dem Transportweg zugesetzt werden. Es wird somit insbesondere vermieden, dass die Additiven vor dem Transportprozess gemischt werden müssen.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Neuerung ergeben sich aus dem Gegenstand der Unteransprüche, sowie der Zeichnung mit der dazugehörigen Beschreibungen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung
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1 zeigt eine neuerungsgemäße Vorrichtung zur Erzeugung eines Verschleißfutters
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Bevorzugtes Ausführungsbeispiel
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In 1 wird mit 10 eine neuerungsgemäße Vorrichtung zur Erzeugung eines Verschleißfutters 12 in einem Stranggussverteiler 14 bezeichnet. Der Stranggussverteiler 14 ist eine Pfanne 16, welche flüssigen Stahl aufnimmt. Solche Pfannen sind dem Fachmann in der Stahlindustrie hinlänglich bekannt. Bei solchen Stranggussverteilern 14 handelt es sich um konisch verlaufende Behälter, die nach oben hin offen ausgebildet sind. Im Boden 13 des Stranggussverteilers 14 befinden sich üblicherweise zwei, drei oder mehr Ausläufe, welche auch Stränge 18 genannt werden. Aus diesen Strängen 18 fließt der flüssige Stahl in eine Gießform. Zum Schutz des Stranggussverteilers 14 kann seine Innenwand 21 aus mehreren Schichten 20 bestehen.
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Zwei der Schichten sind zumindest ein feuerfestes Dauerfutter 22 und das Verschleißfutter 12. Das Verschleißfutter 12 muss aufgrund des Verschleißes öfters nachgebessert oder erneuert werden. Hierfür wird in den Stranggussverteiler 14 eine Schablone 24 eingesetzt. Die Schablone 24 und das Dauerfutter 22 bilden einen Zwischenraum 26. Die Schablone 24 ist der Form des Stranggussverteilers 14 im Wesentlichen angepasst. Die Schablone 24 ist jedoch mit geringfügig kleineren Dimensionen vorgesehen, so dass der Zwischenraum 26 zwischen Dauerfutter 22 und Schablone 24 gebildet wird. Ein bspw. als Zyklon ausgebildeter Verteiler 28 verfüllt diesen Zwischenraum 26 mit Rieselmasse 30. Bei der Rieselmasse 30 handelt es sich um Sand oder dergleichen. Aus der Rieselmasse 30 wird schließlich in dem Stranggussverteiler 14 das Verschleißfutter 12 gebildet.
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Die Rieselmasse 30 wird von einem Vorratsbehälter 32 zum Verteiler 28 transportiert. Pfeile 33 zeigen hier die Transportrichtung. Der Vorratsbehälter 32 ist mit der Rieselmasse 30 über einen Einfüllstutzen 37 befüllt worden. Der Vorratsbehälter 32 weist an seiner Unterseite einen Druckluft-Rieselmasse-Mischer 34 auf. Der Vorratsbehälter 32 ist ferner mit einem Druckluftgenerator 36 gekoppelt. Dabei besteht der Druckluft-Rieselmasse-Mischer 34 im Wesentlichen aus einem Mischraum 35, in den die vom Druckluftgenerator 36 erzeugte Druckluft sich mit der Rieselmasse 30 vermischen kann. Die Druckluft vermischt sich in dem Mischraum 35 mit der Rieselmasse 30 und wird durch eine Förderanlage, welche aus einem Rohr- bzw. Schlauchsystem 38 gebildet wird, zum Verteiler 28 pneumatisch geleitet. Die Druckluft ist dabei die gerichtete Transportluft, welche die Rieselmasse 30 durch das Rohr- bzw. Schlauchsystem 38 transportiert.
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Über den Verteiler 28 wird die Rieselmasse 30 schließlich in dem Zwischenraum 26, welcher durch das Dauerfutter 22 und die Schablone 24 gebildet wird, verteilt. Dazu wird die Druckluft von der Rieselmasse 30 in dem Verteiler 28 durch einen Separator 40 wieder getrennt. Die Rieselmasse 30 rieselt dann von dem Verteiler 28 gleichmäßig in den Zwischenraum 26.
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Ein Behälter
43 mit einem Additiv, wie z. B. ein unterstützender Binder, welcher hier bspw. die Porosität der Rieselmasse
30 verbessert, kann über ein Mischeinrichtung
41 dem Rohr- bzw. Schlauchsystem
38 zugeführt werden. Die Mischeinrichtung
41 weist üblicherweise ein regelbares Ventil
42 auf. Der Behälter
43 mit dem Additiv ist über ein Rohr oder einen Schlauch
44 mit dem Ventil
42 verbunden. Das Ventil
42 sitzt in dem Rohr- bzw. Schlauchsystem
38. Je nach Öffnungsgrad des Ventils
42 kann die Menge des Additivs, welches zugeführt werden soll, reguliert werden.
10 | Vorrichtung |
12 | Verschleißfutter |
13 | Boden |
14 | Stanggussverteiler |
16 | Pfanne |
18 | Stränge |
20 | Schichten |
21 | Innenwand |
22 | Dauerfutter |
24 | Schablone |
26 | Zwischenraum |
28 | Verteiler |
30 | Rieselmasse |
32 | Vorratsbehälter |
33 | Pfeile |
34 | Druckluft-Rieselmasse-Mischer |
35 | Mischraum |
36 | Druckluftgenerator |
37 | Einfüllstutzen |
38 | Rohr- bzw. Schlauchsystem |
40 | Seperator |
41 | Mischeinrichtung |
42 | Ventil |
43 | Behälter |
44 | Schlauch |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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