DE202011004267U1 - Trepanfräse - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Trepanfräse für die Implantattherapie in der Dentalmedizin gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- In der Dentalmedizin werden zur Verankerung von Zahnprothesen Implantate in den Kieferknochen eingesetzt. Diese Implantate sollen in den Kieferknochen einwachsen, um einen stabilen und dauerhaften Halt zu gewährleisten. Ist der Kieferknochen im Bereich der Implantationsstelle geschädigt, so ist es erforderlich, den Knochendefekt zunächst durch Augmentation zu füllen. Als Augmentat eignet sich insbesondere autologes Knochenmaterial, welches vorzugsweise dem Kieferknochen des Patienten entnommen wird.
- In neuerer Zeit wird hierbei die sogenannte „Knochenringtechnik” angewendet. Hierbei wird der Knochendefekt mittels einer Trepanfräse kreisringförmig aufbereitet. An einer Entnahmestelle, z. B. im Kinnbereich, wird mit einer weiteren Trepanfräse ein Knochenring entnommen, der dann in den aufbereiteten Knochendefekt eingesetzt wird. Der Außendurchmesser des Knochenrings entspricht dabei dem Innendurchmesser des aufbereiteten Knochendefekts, so dass der Knochenring passgenau in den Knochendefekt eingesetzt werden kann. Der Innendurchmesser des Knochenrings entspricht dem einzusetzenden Implantat. Das Implantat wird durch den Knochenring hindurch inseriert und in dem Knochen verankert. Das Implantat bewirkt dabei gleichzeitig die Fixation des Knochenrings in dem Knochendefekt. Der autologe Knochenring bewirkt ein schnelles Einwachsen und Heilen auch bei größeren Knochendefekten.
- Für eine erfolgreiche Implantattherapie ist es notwendig, das Implantat exakt in dem Kieferknochen zu positionieren. Dies ist heute durch eine dreidimensionale Darstellung der Implantationssituation und durch eine computergestützte Planung und Navigation möglich. Wichtig ist weiter, dass der an der Entnahmestelle entnommene Knochenring exakt entsprechend der vorgesehenen Anordnung und Ausrichtung des Implantats eingesetzt wird. Hierzu ist es bekannt, den hohlzylindrischen Fräskopf der Trepanfräse, der für die Aufbereitung des Implantatbettes des Knochendefektes benutzt wird, mit einem mittigen Führungsstift auszubilden. Entsprechend der geplanten Positionierung des Implantats wird eine Führungsbohrung im Knochen erstellt. In dieser Führungsbohrung wird die Trepanfräse mit dem Führungsstift geführt, so dass die mittels der Trepanfräse erzeugte zylindrische Aufbereitung des Knochendefektes als Implantatbett ein exakt ausgerichtetes Einsetzen des Knochenringes gewährleistet.
- Die anatomischen Gegebenheiten der Implantationsstelle variieren von Patient zu Patient und auch an unterschiedlichen Kieferstellen des Patienten. Insbesondere kann das vorhandene Knochenangebot für die Führungsbohrung erheblich variieren. Es ist daher bisher notwendig, eine entsprechende Vielzahl von verschiedenen Fräsköpfen mit unterschiedlichen Führungsstiften zur Verfügung zu haben.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Trepanfräse der eingangs genannten Gattung, dahingehend zu verbessern, dass mit einer geringeren Anzahl von Fräsköpfen ein größerer Einsatzbereich abgedeckt werden kann.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Trepanfräse mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
- Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Der wesentliche Gedanke der Erfindung besteht darin, den Führungsstift der Trepanfräse auswechselbar in den Fräskopf einzusetzen. Dadurch ist es möglich, denselben Fräskopf je nach dem individuellen Einsatzfall mit unterschiedlichen Führungsstiften zu verwenden. Dies bedeutet zum einen einen wesentlichen Kostenvorteil, da nur ein Fräskopf mit unterschiedlichen Führungsstiften eingesetzt werden kann. Dies bedeutet eine Reduzierung der Anschaffungskosten und des Sterilisationsaufwand. Der Fräskopf kann entsprechend den Dimensionen der zu präparienden Aufnahmestelle des Knochenrings gewählt werden. Der dabei zum Einsatz kommende Führungsstift kann unabhängig davon nach den anatomischen Gegebenheiten des Kieferknochens im Bereich der Implantationsstelle gewählt werden. Steht ausreichend Knochenangebot zur Verfügung, so kann ein längerer Führungsstift gewählt werden. Ebenso kann der Einsatz eines längeren Führungsstiftes vorteilhaft sein, wenn der Knochen an der Implantationsstelle abfallend oder mit stark variierender Oberfläche ausgebildet ist.
- Eine einfache Auswechselbarkeit des Führungsstifts ergibt sich mit einer Schraubverbindung. Das proximale Ende des Führungsstiftes wird dabei mit dem Fräskopf verschraubt. Vorzugsweise ist in dem proximalen Boden des Fräskopfes eine Gewindebohrung vorgesehen, in welcher der Führungsstift einschraubbar ist.
- Häufig ist eine Kühlung der Trepanfräse vorteilhaft, um eine das Knochenmaterial schädigende Erhitzung während des Fräsvorganges zu vermeiden. Hierzu ist es bekannt, den Schaft der Trepanfräse zu kanulieren, um ein Kühlmittel einzuleiten. In einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung kann dabei auch der Führungsstift kanuliert sein, wobei bei eingesetztem Führungsstift dessen Kanulierung axial an die Kanulierung des Schaftes anschließt und mit dieser in kommunizierender Verbindung steht.
- Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
-
1 eine Seitenansicht der Trepanfräse, die teilweise aufgebrochen und teilweise axial geschnitten ist, -
2 eine axiale Stirnansicht auf das distale Ende der Trepanfräse und -
3 verschiedene Führungsstifte, die wahlweise in die Trepanfräse eingesetzt werden können. - Die Trepanfräse weist einen Fräskopf
10 auf, der als gerader Hohlzylinder ausgebildet ist. An der offenen distalen Stirnseite des Fräskopfes10 sind Fräszähne12 angeformt. Am proximalen Ende ist der Hohlzylinder des Fräskopfes10 durch einen Boden14 abgeschlossen. An dem Boden14 ist in axialer Verlängerung der Mittelachse des Fräskopfes10 ein Schaft16 angeformt, mit welchem der Fräskopf10 für den rotatorischen Antrieb in einen Antriebsmotor eingespannt werden kann. - Koaxial in den Fräskopf
10 ist ein Führungsstift18 eingesetzt. Der Führungsstift18 ist mit seinem proximalen Ende trennbar in den Fräskopf10 eingesetzt, so dass der Führungsstift18 auswechselbar ist. Zur trennbaren Befestigung des Führungsstiftes18 in dem Fräskopf10 ist vorzugsweise in dem Boden14 des Fräskopfes10 mittig eine Gewindebohrung20 angebracht. In diese Gewindebohrung20 wird der Führungsstift18 mittels eines proximal an dem Führungsstift18 angebrachten Gewindebolzens22 eingeschraubt. Um das Einschrauben und Ausschrauben des Führungsstiftes18 zu erleichtern, ist am proximalen Ende des Führungsstiftes18 eine Angriffsfläche24 für ein Drehwerkzeug ausgebildet, z. B. als ein Außenbund mit einem Sechskantprofil. - Zur Kühlung der Trepanfräse ist der Schaft
16 mit einer Kanulierung26 in Form einer koaxial durchgehenden Bohrung ausgebildet. Die Kanulierung mündet axial in die Gewindebohrung20 . Auch der Führungsstift18 weist eine Kanulierung28 auf, die in Form einer koaxialen Sackbohrung in das proximale Ende des Führungsstiftes18 eingebracht ist. Die Kanulierung28 des Führungstiftes18 endet distal in einer radial nach außen führenden Austrittsöffnung30 . - Die Länge des Führungsstiftes
18 ist so bemessen, dass dessen distale Spitze axial über das mit den Fräszähnen12 ausgebildete distale Ende des Fräskopfes10 überragt. Dabei werden Führungsstifte18 unterschiedlicher axialer Länge zur Verfügung gestellt, wie dies in3 gezeigt ist. In3a , b, c, d sind als Beispiel vier unterschiedlich lange Führungsstifte18 gezeigt, die unterschiedlich weit über die Ebene der Spitzen der Fräszähne12 hinausragen. Die Ebene der Spitzen der Fräszähne12 ist in3 durch die strichpunktierte Linie32 angedeutet. Je nach den anatomischen Gegebenheiten der Implantationsstelle und des zu präparienden Implantationsbettes kann eine geeignete Länge des Führungsstiftes18 gewählt und in den Fräskopf10 eingesetzt werden, wobei die Länge des Führungsstiftes18 auf die Anordnung und Länge der in den Knochen eingebrachten Führungsbohrung abgestimmt wird. - Der Außendurchmesser des hohlzylindrischen Fräskopfes
10 wird entsprechend dem Aussendurchmesser des in die Implantationsstelle einzusetzenden Knochenrings gewählt. Je nach den Gegebenheiten des zu präparienden Implantatbettes kann der Außendurchmesser des Fräskopfes10 beispielsweise 5 mm, 6 mm, 7 mm oder 8 mm betragen. Die axiale Länge des Fräskopfes10 beträgt beispielsweise 8 mm. Die Dimensionierung der Führungsstifte18 ergibt sich aus den Abmessungen der Führungsbohrung. Beispielsweise können die Führungsstifte18 einen Durchmesser von 2 mm aufweisen. Die Führungsstifte18 werden dabei in unterschiedlichen axialen Längen zur Verfügung gestellt, wie in3 gezeigt ist. Diese Führungsstifte18 können beispielsweise 2 mm (3a ), 4 mm (3b ), 6 mm (3c ) und 8 mm (3d ) über den distalen Stirnrand des Fräskopfes10 überragen. Die vorstehenden Dimensionierungsangaben stellen nur beispielhafte Ausführungen dar, sollen jedoch den Schutz der Erfindung nicht einschränken. - Bezugszeichenliste
-
- 10
- Fräskopf
- 12
- Fräszähne
- 14
- Boden
- 16
- Schaft
- 18
- Führungsstift
- 20
- Gewindebohrung
- 22
- Gewindebolzen
- 24
- Angriffsfläche
- 26
- Kanulierung von
16 - 28
- Kanulierung von
18 - 30
- Austrittsöffnung
- 32
- Ebene der Fräszähne
Claims (9)
- Trepanfräse für die Implantattherapie in der Dentalmedizin, mit einem hohlzylindrischen Fräskopf (
10 ), der an seiner distalen offenen Stirnseite mit Fräszähnen (12 ) ausgebildet ist, mit einem proximal an dem Fräskopf (10 ) angeordneten zu den Fräskopf (10 ) koaxialen Schaft (16 ) für den rotatorischen Antrieb des Fräskopfes (10 ) und mit einem koaxial in den Fräskopf (10 ) angeordneten Führungsstift (18 ), der distal über die distale Stirnseite des Fräskopfes (10 ) übersteht, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsstift (18 ) auswechselbar in den Fräskopf (10 ) einsetzbar ist. - Trepanfräse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Fräskopf (
10 ) proximal durch einen Boden (14 ) abgeschlossen ist, an welchem der Schaft (16 ) angeordnet ist, und dass der Führungsstift (18 ) in den Boden (14 ) einsetzbar ist. - Trepanfräse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsstift (
18 ) mit dem Fräskopf (10 ) mittels eines zu dem Schaft (16 ) koaxialen Gewinde (20 ,22 ) verschraubbar ist. - Trepanfräse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsstift (
18 ) in eine Gewindebohrung (20 ) des Bodens (14 ) einschraubbar ist. - Trepanfräse nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (
16 ) kanuliert ist und dass der Führungsstift (18 ) eine mit der Kanulierung (26 ) des Schaftes (16 ) axial kommunizierende Kanulierung (28 ) aufweist. - Trepanfräse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanulierung (
28 ) des Führungsstiftes (18 ) eine radiale Austrittsöffnung (30 ) aufweist. - Trepanfräse nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsstift (
18 ) an seinem proximalen Ende eine Angriffsfläche (24 ) für ein Drehwerkzeug aufweist. - Trepanfräse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Angriffsfläche (
24 ) ein Sechskantbund ist. - Trepanfräse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Führungsstifte (
18 ) unterschiedlicher Länge (3a , b, c und d) in denselben Fräskopf (10 ) einsetzbar sind.
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---|---|
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE202011004267U Expired - Lifetime DE202011004267U1 (de) | 2011-03-22 | 2011-03-22 | Trepanfräse |
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Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE202012000301U1 (de) | 2012-01-13 | 2012-02-22 | Ustomed Instrumente Ulrich Storz Gmbh & Co. Kg | Dentalinstrument |
DE102016120755A1 (de) * | 2016-10-31 | 2018-05-03 | Frank Zastrow | Chirurgisches Instrument |
CN109199613A (zh) * | 2017-07-05 | 2019-01-15 | 蒋烨 | 一种口腔种植通用预成骨环 |
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2011
- 2011-03-22 DE DE202011004267U patent/DE202011004267U1/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE202012000301U1 (de) | 2012-01-13 | 2012-02-22 | Ustomed Instrumente Ulrich Storz Gmbh & Co. Kg | Dentalinstrument |
DE102016120755A1 (de) * | 2016-10-31 | 2018-05-03 | Frank Zastrow | Chirurgisches Instrument |
US11154309B2 (en) | 2016-10-31 | 2021-10-26 | Frank Zastrow | Surgical instrument |
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