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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Zahnreinigung, und spezieller eine Interdentalbürste.
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Stand der Technik
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Interdentalbürsten werden zum Reinigen des Raums zwischen zwei benachbarten Zähnen verwendet, dem sogenannten Interdentalraum. Ein Beispiel einer Interdentalbürste ist in der
DE 203 10 334 U1 offenbart.
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Eine andere Art einer Interdentalbürste ist in dem
europäischen Gemeinschaftsgeschmacksmuster Nr. 000085311-0001 offenbart. Verschiedene Versionen dieser Bürste sind auf dem Markt erhältlich und weisen einen leicht gekrümmten Griff und ein Bürstenelement mit an einem Stachel befestigten Borsten auf. Der Griff besteht aus einem Plastikmaterial und hat im Wesentlichen einen kreisförmigen Querschnitt. Diese Art von Interdentalbürste weist gewisse Nachteile auf, welche nachfolgend diskutiert werden.
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Erstens erschwert es die runde Form des Griffs dem Benutzer, den Griff fest zu greifen, wenn er die Bürstenbewegungen im Interdentalraum durchführt. Die Finger rutschen und es ist schwierig für den Benutzer, die Bürstenbetätigung zu kontrollieren.
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Zweitens kippt das Bürstenteil aufgrund der runden Form des Griffs auf die Seite, wenn die Interdentalbürste auf eine Fläche gelegt wird, beispielsweise die obere Fläche eines Waschbeckens. Hierdurch entsteht der Nachteil, dass unerwünschte Flüssigkeiten und/oder Bakterien von der Fläche auf die Borsten übertragen werden, die somit kontaminiert werden.
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Drittens befinden sich die Borsten im Abstand zum benachbarten Kopf des Griffs, was ein Nachteil während des Bürstens im Interdentalraum ist.
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Viertens ist der Stachel, an dem die Borsten befestigt sind, direkt in das Plastikmaterial des Kopfes des Griffs eingegossen, was nachteilig ist, da der Stachel leicht verbogen wird und während der Benutzung sogar abbrechen kann.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Ausgehend vom oben diskutierten Stand der Technik ergibt sich, dass es Raum für Verbesserungen gibt. Folglich ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine neue Interdentalbürstenstruktur vorzuschlagen, welche gegenüber dem Stand der Technik verbessert ist. Diese Aufgabe kann durch eine Interdentalbürste mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst werden. Bevorzugte Ausführungsbeispiele sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Aufgrund des verdickten Greifteils des Hauptgriffbereichs der erfindungsgemäßen Interdentalbürste kann der Benutzer entweder einen festen Daumengriff oder einen sog. Bleistiftgriff verwenden, wenn er den Interdentalraum mittels Bürstenbewegungen reinigt.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel hat der Griff einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt, welcher das Problem des Fingerabrutschens, das bei den auf dem Markt befindlichen Interdentalbürsten auftritt, verringert.
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Beschreibung der Zeichnungen
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die begleitenden schematischen Zeichnungen, welche Ausführungsbeispiele der Erfindung zeigen, beschrieben. Es zeigen:
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1–2 perspektivische Ansichten einer Interdentalbürste entsprechend eines Ausführungsbeispiels;
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3 eine Seitenansicht der auf eine Fläche gelegten Bürste,
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4–5 eine Drauf- bzw. Unteransicht der Interdentalbürste,
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6 einen Querschnitt entlang der Linie VI-VI in 5,
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7 eine Teilquerschnittsansicht des Kopfes der Interdentalbürste,
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8 die Bürste in Benutzung, also beim Reinigen eines Interdentalraums,
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9 wie ein Benutzer die Interdentalbürste aus 8 hält, und
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10–11 eine Seitenansicht bzw. Draufsicht auf die Bürste mit gekennzeichneten Größenverhältnissen.
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Detaillierte Beschreibung
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Mit Bezug auf 1 und 2 ist eine Interdentalbürste mit abgewinkeltem Design mit einem länglichen Griff 1 und einem Bürstenelement 2 mit Borsten 3, die an einem Stachel 4 befestigt sind, der an einem Kopf 5 befestigt ist, gezeigt (siehe 7). Der Stachel 4 besteht aus einem verdrillten Metalldraht und die Borsten sind Filamente aus Polyamid (PA). Bevorzugt besteht der Griff 1 aus einem wieder verwertbaren Plastikmaterial, beispielsweise Polypropylen (PP).
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Der Griff 1 hat einen Hauptbereich 6 und ein Winkelbereich 7. Der Winkel α zwischen diesen zwei Bereichen 6, 7 beträgt etwa 10°, was am vorteilhaftesten ist (siehe 10). Winkel von 5°–15° haben gute Ergebnisse erzielt, insbesondere innerhalb eines Bereichs vom 8–12°. Das Bürstenelement 2 steht in eine im Wesentlichen senkrecht zur Achsenrichtung des abgewinkelten Greifbereichs 7 verlaufende Richtung ab.
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Den Übergang zwischen dem Hauptgriffbereich 6 und dem abgewinkelten Bereich 7 bildet ein verdickter Greifbereich 8. Die Breite „f” des Greifbereichs 8 ist ungefähr zweimal so groß wie die Breite „g” des Hauptgriffbereichs 6 (siehe 11). Bevorzugte Größenverhältnisse „g/f” sind 45–65%, insbesondere 50–60%. Das vorteilhafteste Verhältnis „g/f” = ungefähr 55% hat beim Benutzen der Interdentalbürste in der Praxis gute Ergebnisse gezeitigt. Dieses Größenverhältnis und das rechteckförmige Design des Handgriffs 1 erlauben ein besonders bequemes Greifen der Interdentalbürste.
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Wie aus 4–5 hervorgeht, verjüngt sich die Breite des Hauptgriffbereichs 6 und des abgewinkelten Griffbereichs 7 allmählich vom Greifbereich 8 zu den jeweiligen freien Enden.
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Der Hauptgriffbereich 6 hat Vertiefungen 9 und 10, welche eine Versteifungswirkung haben und zusätzlich den Griff des Benutzers entlang des gesamten Hauptgriffbereichs 6 verbessern. Der abgewinkelte Griffbereich 7 hat entsprechende längliche Vertiefungen 11 und 12. Die Vertiefungen 9, 10 des Hauptgriffbereichs 6 sind in 6 gezeigt, welche den im Wesentlichen rechteckförmigen Querschnitt des Hauptgriffbereichs 6 zeigt. Die Breite W dieser Rechtecksform ist größer als ihre Höhe H; vorzugsweise um das zweifache größer. Ein entsprechender Querschnitt durch den verdickten Greifbereich 8 des Griffs 1 hätte eine entsprechende Form und entsprechende Größenverhältnisse zwischen Breite W und Höhe H mit Bezug auf eine Zentralebene CP des Griffs 1 (vgl. 10). Der abgewinkelte Griffbereich 7 hat ebenso einen im Wesentlichen rechteckförmigen Querschnitt.
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7 zeigt in größerem Maßstab und im Teilquerschnitt den Kopf 5 der Interdentalbürste. Der Kopf 5 hat einen kegelstumpfförmigen Bereich 13 mit einer Bohrung 14, in welche sich der die Borsten 3 tragende Stachel 4 erstreckt. Der Durchmesser der Bohrung 14 vergrößert sich vom Boden der Bohrung allmählich zu ihrem offenen Ende am oberen Teil des kegelstumpfförmigen Bereichs 13. Somit wird es dem Stachel 4 ermöglicht, sich am oberen Ende der Bohrung 13 etwas zu krümmen, was das Risiko unerwünschter Abknickungen des Stachels 4 oder sogar seines Abbrechens, wie es bei der Verwendung bekannter Interdentalbürsten vorgekommen ist, verringert. Des Weiteren können entlang der gesamten axialen Länge des Stachels 4 Borsten 3 vorgesehen werden, was ebenso das Bürsten im Interdentalraum verbessert.
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Die hintere Oberfläche 15 des Kopfes 5 ist leicht abgerundet oder fast flach, was mehrere Vorteile bietet. Wie in 3 erkennbar, kann die Interdentalbürste auf eine Fläche 16 gelegt werden. Aufgrund des im Wesentlichen rechteckförmigen Querschnitts des Hauptgriffbereichs 6 an dessen freiem Ende und dem flachen Design der rückseitigen Oberfläche 15 des Kopfes 5 kann die Interdentalbürste so auf eine Oberfläche gelegt werden, dass das Bürstenelement 2 nach oben gerichtet bleibt. Bekannte Strukturen mit rundem Querschnitt des Griffs können nicht auf diese Art abgelegt werden, da sie zu einer der Seiten kippen, was bedeutet, dass die Borsten durch Bakterien oder Ähnliches auf der Fläche kontaminiert werden können.
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Ein anderer Vorteil der flachen oder abgerundeten Oberfläche 15 des Kopfes 5 ist, dass sie für den Benutzer angenehmer ist als bekannten Designs, welche Köpfe mit scharfen Oberflächen haben. Das Anstoßen der flachen Oberfläche 15 gegen die inneren Wände der Mundhöhle ist angenehm für den Benutzer.
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In 8 ist gezeigt, wie die Interdentalbürste zum Reinigen des Interdentalraums zwischen den Zähnen T benutzt wird. Sowohl wegen der abgewinkelten Struktur des Griffs 1 als auch wegen des verdickten Greifbereichs 8 wird die Bürstenbedienung im Vergleich mit den aus dem Stand der Technik bekannten Techniken verbessert. Weitere Vorteile sind in 9 gezeigt, wo gezeigt ist, wie das freie Ende des Hauptgriffbereichs 6 gegen die Handfläche der Hand des Benutzers stößt. Der Griff der Finger auf dem verdickten Greifbereich 8 ermöglicht eine sichere Bürstenbedienung, welche mit den aus dem Stand der Technik bekannten Strukturen mit runden Griffen nicht zu erreichen ist. Aufgrund der hier beschriebenen neuen Struktur rutschen die Finger nicht auf dem Griff und der Benutzer kann eine effiziente Reinigung durch kontrollierte Bürstenbewegungen durchführen.
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Das Bürstenelement 2 kann, wenn es nicht benutzt wird, durch eine abnehmbare Kappe aus Plastikmaterial (nicht gezeigt) geschützt werden.
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10 bis 11 stellen bevorzugte Dimensionen und Größenverhältnisse der Interdentalbürste dar. Zusätzlich zu den bereits oben diskutieren Größenverhältnissen sollte erwähnt werden, dass Praxistests gute Ergebnisse geliefert haben, wenn das Größenverhältnis zwischen der axialen Länge „g” des Greifbereichs 8 und der axialen Länge „c” des Hauptgriffbereichs 6 ungefähr 20–30%, bevorzugt 23–27% und am meisten bevorzugt um 25% betragen. Weiter beträgt das Größenverhältnis zwischen der Länge „d” des Greifbereichs 8 und die Länge „b” des abgewinkelten Griffbereichs 7 bevorzugt 45–55%, am meisten bevorzugt 48–52% und optimal um 50%. Praxistests haben ebenso vorteilhafte Ergebnisse mit einem Größenverhältnis zwischen der Länge „b” des abgewinkelten Bereichs 7 und der Gesamtlänge „a” des Griffs 1 in dem angenäherten Bereich von 25–40%, bevorzugt 28–26% und am meisten bevorzugt um 33% beträgt.
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Ein kürzlich durch die Anmelderin getestetes Design hat mit Bezug auf 10 bis 11 die folgenden Dimensionen: a = 100 mm, b = 32 mm, c = 66 mm, d = 16 mm, f = 13 mm, g = 7 mm. Der Winkel α war 10°. Die Bürstenbetätigung war sehr effizient und die Interdentalbürste dieser rechteckförmigen Struktur war bequem zu bedienen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20310334 U1 [0002]
- EP 000085311-0001 [0003]