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TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Reisetrinknapf für Haustiere mit den Merkmalen des Oberbegriffs des unabhängigen Schutzanspruchs 1.
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Nicht nur bei warmem Wetter ist es erforderlich, dass Haustiere, die ihren Besitzer z. B. auf einer Reise begleiten, regelmäßig mit Wasser versorgt werden. Dabei sind Pfützen, stehende Gewässer und auch manche fließenden Gewässer für das Tränken eines Hundes, einer Katze oder eines anderen Haustiers wegen der Belastung mit pathogenen Mikroorganismen nicht geeignet.
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STAND DER TECHNIK
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Als Reisetrinknapf mit den Merkmalen des Oberbegriffs des unabhängigen Patentanspruchs 1 ist eine Kombination einer länglichen Trinkschale mit einer Flasche aus elastisch eindrückbarem Material und einem aufgeschraubten Verschluss aus einem geschlitzten gummiartigen Material bekannt. In einer Transportstellung ist die Flasche in die Trinkschale eingerastet, wobei die Trinkschale die Flasche derart teilweise umschließt, dass die Transportabmessungen insgesamt nur unwesentlich größer als die Flasche sind. Zum Tranken des Haustiers wird die Flasche mit ihrem Verschluss an einem Ende der Trinkschale unter einem Winkel von etwa 45° zum Grund der Trinkschale eingerastet. Dann kann durch Druck auf die Wandung der Flasche Wasser aus der Flasche in die Trinkschale überführt werden.
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Diese bekannte Vorrichtung ist vergleichsweise komplex in der Handhabung und mit einer erheblichen Gefahr verbunden, dass Wasser durch den Verschluss der Flasche austritt, wenn dieser nicht nach oben weist und die Flasche wechselnden Temperaturen, wie beispielsweise in einem Auto im Sommer, ausgesetzt wird. Zudem genügt die bekannte Vorrichtung nur sehr geringen ästhetischen Ansprüchen.
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Daneben sind Reisetrinknäpfe bekannt, bei denen eine Trinkschale in einen U-förmig nach innen und unten umgebogenen Rand ausläuft, der das Verschütten von Flüssigkeit aus der Trinkschale auch bei Bewegung der Trinkschale verhindern soll. Ein unmittelbar zugehöriger Flüssigkeitsbehälter zum Befüllen dieser Trinkschale ist dabei nicht vorgesehen. Vielmehr ist dieser bekannte Reisetrinknapf aus einem separaten Flüssigkeitsvorrat zu befüllen.
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AUFGABE DER ERFINDUNG
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Reisetrinknapf mit Flüssigkeitsbehälter aufzuzeigen, der leicht zu handhaben ist und gehobenen ästhetischen Ansprüchen genügt.
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LÖSUNG
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Die Aufgabe der Erfindung wird durch einen Reisetrinknapf mit den Merkmalen des unabhängigen Schutzanspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen des neue Reisetrinknapfs sind in den abhängigen Schutzansprüchen 2 bis 10 definiert.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Bei dem neuen Reisetrinknapf für Haustiere sind eine nach oben offene formsteife Trinkschale und ein Flüssigkeitsbehälter vorgesehen, wobei der Flüssigkeitsbehälter eine elastisch eindrückbare Wandung und eine Ventileinrichtung zum Auslassen von Flüssigkeiten und zum Einlassen von Luft aufweist. Erfindungsgemäß ist der Flüssigkeitsbehälter unter der Trinkschale angeordnet, und die Ventileinrichtung weist ein erstes Rückschlagventil zum Auslassen von Flüssigkeit, das aus dem Flüssigkeitsbehälter in die Trinkschale mündet, und ein zweites Rückschlagventil zum Einlassen von Luft auf, das von Außerhalb der Trinkschale in den Flüssigkeitsbehälter mündet.
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Indem der Flüssigkeitsbehälter unter der Trinkschale angeordnet ist, kann er von der Trinkschale bzw. einem auch die Trinkschale ausbildenden Grundkörper abgedeckt bzw. nach oben und seitlich umschlossen sein. Hiermit sind gute Voraussetzungen für ein ästhetisches Erscheinungsbild des neuen Reisetrinknapfs geschaffen. Zudem ist der Flüssigkeitsbehälter an diesem Ort durch die formsteife Trinkschale gut geschützt. Durch die separaten Rückschlagventile zum Auslassen Flüssigkeit in die Trinkschale und von Einlassen von Luft in den Flüssigkeitsbehälter kann der Druck in dem Flüssigkeitsbehälter, ab dem Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsbehälter in die Trinkschale übertreten kann, eingestellt werden, ebenso wie der Unterdruck in dem Flüssigkeitsbehälter, ab dem Umgebungsluft in den Flüssigkeitsbehälter einströmen kann. Hierdurch wird das unkontrollierte Austreten von Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsbehälter zuverlässig verhindert.
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In dieselbe Richtung geht auch die bevorzugte Maßnahme, dass ein Ventilkörper des ersten Rückschlagventils über die elastisch eindrückbare Wandung des Flüssigkeitsbehälters in eine Öffnungsstellung betätigbar ist. D. h., das erste Rückschlagventil wird unmittelbar über eine Verschiebung der elastisch eindrückbaren Wandung des Flüssigkeitsbehälters in seine Öffnungsstellung verschoben und nicht (allein) durch den über Druck auf die elastisch eindrückbare Wandung erzeugten Druck in dem Flüssigkeitsbehalter. Hierdurch kann die elastische Beaufschlagung des Ventilkörpers des ersten Rückschlagventils in seine abdichtende Rückschlagstellung vergleichsweise groß gewählt werden, ohne dass die einfache Handhabung des neuen Reisetrinknapfs beeinträchtigt wird.
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Wie bereits angedeutet wurde, kann ein die Trinkschale ausbildender formsteifer Grundkörper des Reisetrinknapfs den Flüssigkeitsbehälter nach oben und seitlich umschließen. Er kann dabei unmittelbar eine obere Wandung und eine Seitenwandung des Flüssigkeitsbehälters ausbilden. Nach unten kann der Flüssigkeitsbehälter ausschließlich durch die elastisch eindrückbare Wandung abgeschlossen sein. Die elastisch andrückbare Wandung kann dazu einen unteren Rand des Grundkörpers zum Beispiel in einer Dichtnut aufnehmen. Die elastisch eindrückbare Wandung kann aber auch mit einem in den unteren Rand dichtend einsetzbaren oder einem auf den unteren Rand des Grundkörpers dichtend aufschraubbaren Dichtrand versehen sein.
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Das zweite Rückschlagventil zum Einlassen von Luft ist vorzugsweise in der elastisch eindrückbaren Wandung vorgesehen und damit im aufgestellten Zustand des Reisetrinknapfs unsichtbar. Weiter ist es bevorzugt, wenn das zweite Rückschlagventil außermittig in der elastisch eindrückbaren Wandung vorgesehen ist, so dass es beim Eindrücken der elastisch eindrückbaren Wandung nicht von unten gegen den Grund der Trinkschale anschlägt und entsprechend die Bewegung der elastisch eindrückbaren Wandung nicht behindert.
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Ein Ventilkörper des geschlossenen ersten Rückschlagventils fluchtet vorzugsweise mit der angrenzenden Oberfläche der Trinkschale, um diese Oberfläche insgesamt glatt auszubilden, wenn das Haustier hieraus Wasser aufnimmt.
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Das erste Rückschlagventil kann am Grund der Trinkschale münden und direkt dort vorgesehen sein, insbesondere wenn es einen über die elastisch andruckbare Wandung direkt betätigbaren Ventilkörper aufweist.
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Um die Flüssigkeit in dem Flüssigkeitsbehälter möglichst vollständig nutzen zu können, kann aber auch eine Leitung vom tiefsten Punkt des Flüssigkeitsbehälters zu dem ersten Rückschlagventil führen. Dieses kann am Grund der Trinkschale münden, ebenso beispielsweise aber auch in deren Randbereich.
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Um ein versehentliches Eindrücken und damit ein Austretenlassen von Wasser aus dem Flüssigkeitsbehälter in die Trinkschale zu vermeiden, kann ein abnehmbare formsteife Transportabdeckung für die elastisch eindrückbare Wandung vorgesehen sein. Besonders bevorzugt ist es, wenn für den neuen Reisetrinknapf ein Transportbeutel vorgesehen ist, der einen formsteifen Boden aufweist. Dieser formsteife Boden dient dann als die abnehmbare formsteife Transportabdeckung für die elastisch eindrückbare Wandung.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Schutzansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Die in der Beschreibungseinleitung genannten Vorteile von Merkmalen und von Kombinationen mehrerer Merkmale sind lediglich beispielhaft und können alternativ oder kumulativ zur Wirkung kommen, ohne dass die Vorteile zwingend von erfindungsgemäßen Ausführungsformen erzielt werden müssen. Weitere Merkmale sind den Zeichnungen – insbesondere den dargestellten Geometrien und den relativen Abmessungen mehrerer Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung und Wirkverbindung – zu entnehmen. Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen der Erfindung oder von Merkmalen unterschiedlicher Schutzansprüche ist ebenfalls abweichend von den gewählten Rückbeziehungen der Schutzansprüche möglich und wird hiermit angeregt. Dies betrifft auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen dargestellt sind oder bei deren Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können auch mit Merkmalen unterschiedlicher Schutzansprüche kombiniert werden. Ebenso können in den Schutzansprüchen aufgeführte Merkmale für weitere Ausführungsformen der Erfindung entfallen.
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KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen des neuen Reisetrinknapfs unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert und beschrieben.
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1 zeigt einen Vertikalschnitt durch eine erste Ausführungsform des neuen Reisetrinknapfs.
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2 zeigt den Reisetrinknapf gemäß 1 in einer Ansicht von oben.
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3 zeigt den Reisetrinknapf gemäß 1 und 2 in einer Ansicht von unten; und
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4 ist eine schematische Schnittdarstellung einer weiteren Ausführungsform des neuen Reisetrinknapfs.
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FIGURENBESCHREIBUNG
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Der in den 1 bis 3 in verschiedenen Ansichten gezeigte Reisetrinknapf 1 weist einen Grundkörper 2 auf, der an seiner Oberseite eine Trinkschale 3 ausbildet. Am Grund 4 der Trinkschale 3 sind Öffnungen 19 in eine die Trinkschale ausbildenden Wandung 13 des Grundkörpers 2 vorgesehen, unter denen ein erstes Rückschlagventil 5 angeordnet ist. Das Rückschlagventil 5 erlaubt den Austritt von Wasser aus einem innerhalb des Grundkörpers 1 ausgebildeten Flüssigkeitsbehälters 6. Der Flüssigkeitsbehälter 6 ist durch die Wandung 13, eine Seitenwand 14 und eine an den Grundkörper 2 angesetzte elastisch eindrückbare Wandung 7 allseitig begrenzt. Die elastisch eindrückbare Wandung 7 weist einen Dichtrand 8 mit einer Dichtnut 17 zum dichtenden Anschluss an den unteren Rand 9 des Grundkörpers 2 auf und ist außermittig mit einem zweiten Rückschlagventil 10 versehen. Das Rückschlagventil 10 ist bei dem zusammengebauten Reisetrinknapf 1 unterhalb einer Auswölbung des Grundkörpers 1 neben der Trinkschale 3 angeordnet. Durch Druck von unten auf die elastisch eindrückbare Wandung 7 bei zusammengebautem Reisetrinknapf 1, dessen Flüssigkeitsbehälter 6 mit Wasser gefüllt ist, tritt durch das Rückschlagventil 5 Wasser am Grund 4 der Trinkschale 3 aus. Dabei ist ein Ventilkörper 18 des Rückschlagventils 5 nicht dafür vorgesehen, allein durch den durch Eindrücken der elastischen Wandung 7 erzeugten Überdruck in den Flüssigkeitsbehälter 6 in eine Öffnungsstellung verschoben zu werden, sondern nur durch direkten Kontakt mit der elastisch eindrückbaren Wandung 7. Auf diese Weise kann die Dichtigkeit des Flüssigkeitsbehälters 6 auch bei sich durch thermische Ausdehnung oder Verdampfung der Flüssigkeit in dem Flüssigkeitsbehälter 6 einstellenden leichten Überdrücken in dem Flüssigkeitsbehälter 6 garantiert werden. Das Rückschlagventil 10 dient dem Druckausgleich in dem Flüssigkeitsbehälter 6, damit die eindrückbare Wandung 7, nachdem mit ihr Wasser in die Trinkschale 3 herausgedrückt wurde, in ihre Ausgangsstellung zurückkehren kann. Dies ist wichtig, um die Trinkschale 3 durch Drücken von unten auf die elastisch eindrückbare Wandung 7 erneut mit Wasser aus dem Flüssigkeitsbehälter 6 befüllen zu können. Zum Wiederauffüllen des Flüssigkeitsbehälters 6 wird die elastisch eindrückbare Wandung 7 von dem Grundkörper 2 abgenommen, was durch eine Einbuchtung 11 in der Seitenwand 14 oberhalb des Rands 9 erleichtert wird, und dann wird bei kopfüber ausgerichteten Grundkörper 2, d. h. bei nach unten weisender Trinkschale 3, der Flüssigkeitsbehälter 6 aus einem Wasserhahn oder einem Flüssigkeitsbehälter aufgefüllt. Anschließend wird die elastisch eindrückbare Wandung 7 unter Abdichtung zwischen ihrem Dichtrand 8 und dem unteren Rand 9 des Grundkörpers 2 wieder an den Grundkörper 2 angesetzt.
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Die in 4 skizzierte zweite Ausführungsform des neuen Reisetrinknapfs verdeutlicht die Möglichkeit, dass das zweite Rückschlagventil 10, das von außerhalb der Trinkschale 3 in den Flüssigkeitsbehälter 6 mündet, sich selbst oder in Form einer Anschlussleitung durch den Grundkörper 2 hindurch erstrecken kann. Ebenso muss das erste Rückschlagventil 5 nicht am Grund 4 der Trinkschale 3 angeordnet sein, sondern kann auch irgendwo anders in die Trinkschale 3 einmünden. Hier ist das Rückschlagventil 5 so dargestellt, als dass es in einer Leitung 12 angeordnet ist, die auch dann, wenn die elastisch eindrückbare Wandung 7 eingedrückt ist, vom tiefsten Punkt des Flüssigkeitsbehälters 6 in die Trinkschale 3 führt und dort neben deren Grund 4 mündet. Zudem ist in 4 eine die elastisch eindrückbare Wandung 7 abdeckende Transportabdeckung 15 aus formsteifem Material angedeutet, die ein versehentliches Eindrücken der Wandung 7 beim Transport des Reisetrinknapfs 1 verhindert und überdies, wenn Sie hier nicht dargestellte Mittel zur Befestigung an dem Reisetrinknapf 1 aufweist, eine schmutzabweisende Aufstandfläche 16 des Reisetrinknapfs ausbilden kann. Die formsteife Transportabdeckung 15 kann auch als Teil zum Beispiel eines Transportbeutels für den Reisetrinknapf ausgebildet sein, so dass sie neben der Verwendung des Transportbeutels keine eigene Handhabung erfordert.
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Der Grundkörper 2 kann insbesondere aus Metall oder formsteifem Kunststoff ausgebildet sein. Die elastisch eindrückbare Wandung 7 ist vorzugsweise aus einem dauerhaft elastischen Material, wie beispielsweise Silikon, ausgebildet. Zwischen dem Dichtrand 8 der elastisch eindrückbaren Wandung 7 und dem Rand 9 des Grundkörpers 2 kann neben der Dichtnut 17 oder einer anderen Dichtung auch eine Schraubverbindung vorgesehen sein. Es versteht sich, dass sowohl der Grundkörper 2 als auch die elastisch eindrückbar Wandung 7 als auch die Rückschlagventile 5 und 10 keine gesundheitlich bedenklichen Materialien aufweisen sollten, auch wenn der Reisetrinknapf nicht für Menschen, sondern für Haustiere vorgesehen ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Reisetrinknapf
- 2
- Grundkörper
- 3
- Trinkschale
- 4
- Grund
- 5
- Rückschlagventil
- 6
- Flüssigkeitsbehälter
- 7
- elastisch eindrückbare Wandung
- 8
- Dichtrand
- 9
- Rand
- 10
- Rückschlagventil
- 11
- Einbuchtung
- 12
- Leitung
- 13
- Wandung
- 14
- Seitenwand
- 15
- Transportabdeckung
- 16
- Aufstandfläche
- 17
- Dichtnut
- 18
- Ventilkörper