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Die Erfindung betrifft eine Pökelvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Aus dem Stand der Technik sind Pökelmaschinen bekannt, welche beim Pökeln Nadeln in das Produkt einstechen und Pökellake, das sind Salzemulsionen bzw. -suspensionen mit Zusatzstoffen, in das Produkt einspritzen.
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Die Pökelnadeln sind meist in einem Nadelkasten zusammengefasst und werden mittels verschiedener Hubvorrichtungen auf und ab bewegt. Wenn die Pökelnadeln im Produkt eingestochen sind, wird Pökellake in das Produkt eingespritzt; wenn die Pökelnadeln außerhalb des Produkts sind – also im Bereich der oberen Endlage des Nadelkastens –, wird über eine Transporteinrichtung das Fleischprodukt weiter bewegt. Auch Pökelmaschinen mit zwei Nadelkästen sind bekannt. Bei diesen Pökelmaschinen wird in das Produkt mit einem ersten Nadelkasten und nach Weiterbewegung des Produktes mit einem in einem vorgegebenen Abstand angeordneten zweiten Nadelkasten eingestochen. Ferner zeigt die
EP 1839489 A1 zwei Nadelkästen, die in der Transportebene liegen. Die Bewegungsrichtung der Nadeln verläuft parallel zur Transportebene und geneigt zur Transportrichtung der Produkte.
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Wesentliche Nachteile dieser Ausführungsformen sind, dass gewisse Fleischprodukte nicht stationär bzw. lagefest gehalten werden und insbesondere am Anfang und am Ende des Pökelvorgangs nicht zuverlässig in der erwünschten Position gelagert sind und dem Einstechen der Pökelnadeln ausweichen und damit nicht zuverlässig gleichmäßig gepökelt werden können. Gleichzeitig besteht auch das Problem, dass bei einem Produkt mit Knochen, wie z. B. bei Stelzen, Schweinekopfhälften und dergleichen, das Produkt nicht unter dem Knochen bzw. unter den Knochenteilen gepökelt wird, da Pökelnadelspitzen, die am Knochen auftreffen, aufgrund einer vorgesehenen Abfederung der Nadeln nicht mehr weiter in das Produkt eindringen.
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Zur Vermeidung dieser Nachteile ist bei einer erfindungsgemäßen Pökelvorrichtung vorgesehen, dass an jeder Seite der Transportbahn zumindest eine Injektoreinheit angeordnet ist, die einen Hub vollführende Nadeln zum Einbringen von Pökellake in die auf der Transportbahn geförderte Pökelware aufweist, wobei die Transportbahn in einer Ebene senkrecht zur Transportrichtung gesehen zwei in einem Winkel zueinander geneigt verlaufende und die Transportbahn seitlich begrenzende Stützwandflächen für die Pökelware ausbildet oder umfasst und die Bewegungsrichtung der Nadeln der jeweiligen Injektoreinheit auf diejenige der beiden Stützwandflächen hin gerichtet ist, die von dieser Injektoreinheit weiter entfernt gelegen ist und dass die beiden Stützwandflächen unter einem, vorzugsweise demselben, Winkel zur Horizontalen geneigt angeordnet sind und in einer Ebene senkrecht zur Transportrichtung einen etwa V-förmigen Querschnitt ausbilden.
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Durch die vorgesehene Neigung der Stützwandflächen wird das Produkt im unteren Bereich des V in definierter Lage befördert und kann dem Einstechen der Nadeln nicht ausweichen. Die in das Produkt eindringenden Nadeln drücken das Produkt gegen die jeweilige geneigte Stützwandfläche und somit wird ein Ausweichen des Produktes verhindert. Des weiteren wird es aufgrund der geneigt zueinander verlaufenden Bewegungsrichtungen der Nadeln möglich, insbesondere wenn ein Ausrichten der Knochen von knochenhaltigen Produkten in Bezug auf die Transportbahn erfolgt ist, in die Produkte auch unterhalb des Knochens Pökellake einzubringen. Aufgrund der Anordnung der Injektoreinheiten beidseitig bzw. an gegenüberliegenden Seiten der Transportbahn ergibt sich ein einfacher Aufbau der erfindungsgemäßen Pökelvorrichtung und es können die stückigen Produkte mit einer vorgesehenen Förder- bzw. Vorschubeinheit auf der Transportbahn exakt vor den Injektoreinheiten platziert werden.
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Die Injektoreinheiten liegen an jeweils einander gegenüberliegenden Seiten der Transportbahn und je nach Art des zu pökelnden Produktes liegen die Injektoreinheiten einander in einer senkrecht zur Transportrichtung verlaufenden Ebene direkt gegenüber oder sind in Transportrichtung zueinander versetzt bzw. aufeinanderfolgend angeordnet.
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Gute Ergebnisse, insbesondere in Hinblick auf das Injizieren von Pökellake in Produktbereiche, die unterhalb eines Knochens liegen, ergeben sich, wenn die beiden Stützwandflächen in einem Winkel von 70 bis 120°, vorzugsweise von 80 bis 100°, insbesondere von 90°, zueinander geneigt verlaufen und/oder wenn die Bewegungsrichtung der Nadeln der jeweiligen Injektoreinheit mit einer Flächennormalen der diesen Nadeln zugeordneten Stützwandfläche einen Winkel von bis zu 30°, vorzugsweise bis zu 15°, einschließt, vorzugsweise parallel dazu verläuft und/oder wenn die jeweiligen Bewegungsrichtungen der Nadeln der beiden Injektoreinheiten einen Winkel von 80° bis 100°, vorzugsweise von 85° bis 95°, insbesondere von 90°, einschließen.
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Um den Transport der Produkte in der Pökelvorrichtung an den Injektoreinheiten vorbei einfach zu gestalten, kann vorgesehen sein, dass zumindest eine der beiden Stützwandflächen der Transportbahn von einer Fördereinheit, vorzugsweise einem Transportband, gebildet ist und/oder dass zwischen den beiden die Förderbahn seitlich begrenzende Stützwandflächen eine Fördereinheit, z. B. ein Transportband, ein Kammvorschub oder eine Mitnehmeranordnung, liegt, wobei gegebenenfalls zumindest eine Stützwandfläche als Gleitfläche ausgebildet ist.
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Ein einfacher Aufbau ergibt sich, wenn die Nadeln von einem, vorzugsweise mit einem Abstreifer versehenen, zu Hubbewegungen angetriebenen Nadelkasten getragen sind. Ein exakter Pökelvorgang ergibt sich, wenn die Bewegungsrichtungen der Nadeln der Injektoreinheiten parallel zu einer Ebene senkrecht zum Verlauf der Transportbahn bzw. zur Transportrichtung ausgerichtet sind.
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Von Vorteil ist es, wenn die Stützwandflächen unter einem Winkel von 40° bis 50°, vorzugsweise von 45°, zur Horizontalen geneigt sind, insbesondere, wenn ein bezüglich der Vertikalebene symmetrischer Verlauf der Stützwandflächen vorliegt.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.
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1 zeigt eine Ansicht einer Pökelvorrichtung mit zwei an gegenüberliegenden Seiten und in Transportrichtung beabstandet angeordneten Injektoreinheiten.
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2 zeigt die Pökelvorrichtung gemäß 1 schematisch im Schnitt.
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3 zeigt eine Draufsicht auf eine Pökelvorrichtung gemäß 1.
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4a, b, c und d zeigen unterschiedliche Ausführungsformen einer Transportbahn.
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5a, b und c zeigen schematisch das Einstechen der Nadeln von zwei an gegenüberliegenden Seiten einer Transportbahn gelegenen Injektoreinheiten in ein Produkt.
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1 zeigt schematisch eine Pökelvorrichtung im Schrägriss, wobei eine erste Injektoreinheit 10 und eine zweite Injektoreinheit 11 an unterschiedlichen Seiten einer Transportbahn 12 für Pökelware 21 angeordnet sind. Die Injektoreinheiten 10 und 11 sind in Längsrichtung der Transportbahn 12 beabstandet angeordnet. Es ist auch möglich, die Injektoreinheiten 10, 11 einander direkt gegenüberliegend anzuordnen, wobei jedoch darauf geachtet werden muss, dass die Nadeln beim Einstechen einander nicht behindern oder das Einstechen der Nadeln bzw. der Hub der beiden Nadelkästen zueinander versetzt erfolgt.
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Die Nadeln der Injektoreinheit 10 führen einen Hub gemäß Pfeil 13 aus; die Nadeln der Injektoreinheit 11 führen einen Hub gemäß Pfeil 14 aus.
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Die Transportbahn 12 wird im vorliegenden Fall von zwei von Transportbändern gebildeten Seitenwandflächen 15, 16 gebildet, welche Transportbänder die zu pökelnde Ware getaktet an den Injektoreinheiten 10, 11 vorbei bewegen. Die beiden Transportbänder bzw. Seitenwandflächen 15, 16 schließen einen Winkel A ein, der 70° bis 120°, vorzugsweise 80° bis 100°, insbesondere etwa 90°, beträgt.
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Die Hub- bzw. Bewegungsrichtung 13 der Nadeln 26 der Injektoreinheit 10 ist wie in 5a, b und c dargestellt – auf die Seitenwandfläche 16 ausgerichtet, sodass ein von den Nadeln 26 der Injektoreinheit 10 beaufschlagtes Produkt 21 gegen das Transportband gedrückt wird.
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Vergleichbares gilt für die Injektoreinheit 11; die Nadeln 26 dieser Injektoreinheit 11 drücken entsprechend ihrer Hubbewegung 14 das Produkt 21 gegen die Seitenwandfläche 15. Damit wird ein Ausweichen der Produkte 21 beim Auftreffen der Nadeln 26 vermieden.
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In 2 ist ebenso wie in 1 die Pökelvorrichtung ohne Verkleidung dargestellt. Der in 2 dargestellte Schnitt durch die Injektoreinheiten 10, 11 zeigt die Bewegungsrichtung 13 des Nadelkastens 18 der Injektoreinheit 10 bzw. die Bewegungsrichtung 14 des Nadelkastens 19 der Injektoreinheit 11. Die Nadeln sind der Übersichtlichkeit halber in dieser Figur nicht dargestellt. Jeder Nadelkasten 18, 19 trägt einen Abstreifer 20, der bei Absenken des Nadelkastens 18, 19 gegen das schematisch dargestellte Produkt 21 angelegt wird. Der jeweilige Abstreifer 20 wird mit dem Nadelkasten 18, 19 vorerst mitbewegt und wenn der Abstreifer 20 auf das Produkt 21 auftrifft, wird er gestoppt und der Einspritzvorgang beginnt. Ein derartiger Abstreifer 20 ist vorzugsweise federbelastet, legt sich an das Produkt 21 an und kommt damit zum Stillstand, während die Nadeln 26 in das Produkt 21 eindringen. Durch die Federbelastung drückt der Abstreifer 20 auf das Produkt 21, sodass das Produkt 21 beim Herausziehen der Nadeln 26 zumindest an der in Bewegungsrichtung des Nadelkastens liegenden Stützwandfläche 15, 16 angedrückt bleibt und nicht abhebt.
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3 zeigt schematisch eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Pökelvorrichtung.
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Wie insbesondere aus 1 und 2 ersichtlich ist, schließen die Bewegungsrichtungen 13, 14 der Nadeln 26 bzw. der Nadelkästen 18, 19 der beiden Injektoreinheiten 10, 11 einen Winkel A ein, vorzugsweise einen Winkel von 90°. Wie aus 1 und 3 ersichtlich ist, sind die beiden Nadelkästen 18, 19 in Transportrichtung 17 versetzt. Gleichzeitig ist die Transportbahn 12 geteilt, und zwar in die beiden Stützwandflächen 15 und 16, sodass ein Wegrutschen des Produktes 21 verhindert wird und eine genaue Positionierung des Pökelgutes 21 erfolgt. Wie aus 1 ersichtlich, wird das Pökelgut 21 zuerst von den Nadeln 26 des ersten Nadelkastens 18 und dann, nach einer gewissen Ruhestrecke, von den Nadeln 26 des zweiten Nadelkastens 19 bearbeitet. Wie bereits erwähnt, können die beiden Nadelkästen 18 und 19 ihren Hub vorteilhafterweise auch in ein- und derselben Bearbeitungsebene senkrecht zur Transportrichtung ausführen.
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Die Transportbahn 12 wird vorteilhaft derart gestaltet, dass in einer Ebene senkrecht zur Transportrichtung 17 gesehen zwei in einem Winkel A zueinander geneigte Stützwandflächen 15, 16 vorliegen und damit ein etwa V- oder U-förmiger Querschnitt der Transportbahn 12 ausgebildet wird. Sofern das Pökelgut 21 einen Knochen 27 oder mehrere Knochenteile beinhaltet, so kann das Produkt mit den Knochen annähernd parallel zur Transportrichtung 17 auf der Transportbahn 12 ausgerichtet platziert werden.
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In 4 sind Ausführungsformen für die Ausbildung der Transportbahn 12 dargestellt. Gemäß 4a wird das Pökelgut 21 von den Transportbändern 15, 16 weiterbewegt und gleichzeitig gegenüber eindringenden Pökelnadeln 26 abgestützt.
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Entsprechend 4b wird die eine Stützwandfläche 16 von einem Transportband und die andere Stützwandfläche 15 von einer starren bzw. bewegungsfesten Wandfläche gebildet, die allenfalls als Gleitfläche ausgebildet ist.
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Bei der in 4c dargestellten Ausführungsform wird das Pökelprodukt 21 von einer zwischen den Stützwandflächen 15, 16 gelegenen Förder- bzw. Mitnehmereinrichtung 25 weiter bewegt und gleitet dabei auf Gleitflächen, welche die Stützwandflächen 15, 16 ausbilden.
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Die Transportbänder 15, 16 bilden eine V-förmige Transportbahn 12 aus, wobei die Förderflächen beider Transportbänder 15, 16 denselben Winkel mit der Horizontalen einschließen.
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Anstelle der in 4 dargestellten Förderbänder können auch innerhalb von Gleitflächen gelegene Fördereinrichtungen, z. B. Mitnehmer oder Kammvorschübe, eingesetzt werden. Bei einem Kammvorschub kommt ein Transportkamm aus der Auflageebene bzw. Gleitfläche und transportiert das Produkt 21 um einen Schritt weiter, taucht dann wieder in die Auflage- bzw. Transportebene ein und kommt beim nächsten Bearbeitungsausgang wieder an der ursprünglichen Stelle aus der Transportebene, um das Produkt wieder einen Schritt weiter zu transportieren und verschwindet daraufhin wieder in der Transportebene usw.
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Aus 5a ist ersichtlich, dass das Fleischprodukt 21 zuerst mit Hilfe des einen Einstichhubs ausführenden Nadelkastens 18 der ersten Injektoreinheit 10 gepökelt wird. Die Anordnung bzw. das Eindringen der schematisch angedeuteten und mit 26 bezeichneten Nadeln belässt eine nicht gepökelte Stelle 30 unterhalb der Knochenteile 27.
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In 5b ist die Wirkung des Nadelkastens 19 der zweiten Injektoreinheit 11 dargestellt. Deren Nadeln 26 dringen in den Produktbereich 30 ein, der von den Nadeln 26 des ersten Nadelkastens 18 nicht erreicht wurde, dringen jedoch hier in einen Bereich 30', der vom Knochen 27 abgedeckt ist, nicht ein.
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5c zeigt mit den sich kreuzenden Nadeln 26 schematisch dargestellt, dass die Bereiche 30, 30' des Produktes 21 zumindest einmal doch von Nadeln 26 erreicht werden können. Man erkennt, dass auch unterhalb des Knochens 27, das heißt auf der den jeweiligen Eindringrichtungen 13, 14 der Nadeln 26 abgelegenen Bereichen 30, 30' des Produktes 21 zumindest von einem Satz Nadeln 26 eines Nadelkastens 18, 19 eine Pökelung erfolgt.
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Aus 5a bis c ist auch ersichtlich, dass das Pökelprodukt 21 beim Eindringen der Nadeln zuverlässig gehalten wird und nicht ausweichen kann, insbesondere dann, wenn die Eindring- bzw. Hubrichtungen 13, 14 senkrecht auf die Stützwandflächen 15, 16 ausgerichtet sind.
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Die Art und Weise des Transportes der Pökelware 21 längs der Transportbahn 12 kann unterschiedlich gewählt werden. Es können mehrere Mitnehmer 25 bzw. Transporteinrichtungen vorgesehen sein. Prinzipiell könnte auch, wie in 4c und 4d angedeutet, zwischen zwei Stützwandflächen 15, 16 ein Mitnehmer oder Transportband 25 liegen, der bzw. das diskontinuierlich bzw. getaktet angetrieben wird.
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Die besten Ergebnisse ergeben sich, wenn die Stützwandflächen 15, 16 zueinander senkrecht stehen und die Hubrichtungen 13, 14 der Nadeln 26 jeweils senkrecht zu den Stützwandflächen 15, 16 ausgerichtet sind.
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Die Hubbewegungen der Nadelkästen 18, 19 erfolgen im Wesentlichen in einer Ebene, die senkrecht zur Transportrichtung bzw. zur Längserstreckung der Transportbahn 12 steht.
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Wie aus 1 und 2 ersichtlich ist, sind die Injektoreinheiten 10, 11 mit den Nadelkästen 18, 19 seitlich oberhalb der Transportbahn 12 in einem vorgegebenen Abstand von der Transportebene angeordnet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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