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Die Erfindung betrifft eine Satteldecke für Pferde gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
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Satteldecken für Reitpferde sind in vielerlei Ausführungsformen bekannt und dienen zum einen dem Schutz eines Sattels vor dem Schweiß eines Tieres und zum anderen dem Schutz des Pferderückens vor dem Leder des Sattels und dessen Konturen und sollen des Weiteren stoßabsorbierend, formstabil und insbesondere sehr atmungsaktiv sein, um eine gute Thermoregulation zu ermöglichen, dass heißt eine optimale Kühlung bei größtmöglichen Verdunstungseffekten der Schweißabsonderung eines Tieres zu gewährleisten.
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Solche bekannten Satteldecken sind aus zwei Hälften gefertigt und anschließend über ein Mittelband zusammengenäht, wodurch es möglich ist, eine Satteldecke optimal der Rückenform eines Tieres anzupassen. Reitsättel weisen in der Regel oberhalb des Rückrades eines Tieres einen breiten Schlitz auf, welcher Sattelkammer genannt wird, der verschieden tief und auch verschieden breit ausgeführt sein kann. In diese Sattelkammer soll sich der mit dem Mittelband verbundene Teil einer Satteldecke während des Reitens hinein und auch wieder hinaus bewegen können, je nachdem, ob die Satteldecke in Abhängigkeit von der Bewegung des Tieres ge- oder entspannt wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine solche bekannte Satteldecke weiter zu verbessern, um die natürliche Thermoregulation eines Tieres optimal zu unterstützen.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt in Verbindung mit den Oberbegriffsmerkmalen des Hauptanspruches erfindungsgemäß im Zusammenhang mit dessen kennzeichnenden Merkmalen und zwar insbesondere dadurch, dass zwischen der rechten Deckenhälfte und der linken Deckenhälfte der Satteldecke, in einem auf dem Rücken eines Pferdes aufliegenden Zustand über dessen Wirbelsäule, ein deckenfreier Streifen erzeugt ist, der von Laschen überbrückt wird, die die beiden Deckenhälften der Satteldecke beabstandet miteinander verbinden.
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Hierdurch wird die Menge an Satteldeckenmaterial, welches sich unter dem Sattel eines Pferdes befindet, flächenmäßig erheblich reduziert und zudem der überwiegende Flächenbereich des Felles über der Wirbelsäule des Tieres nahezu vollständig frei gelassen, so dass hier eine optimale Feuchtigkeitsabfuhr und damit bestmögliche Verdunstungseffekte erzielt werden können. Bei dieser Fertigungsweise ist eine maximale Wirbelsäulenfreiheit gegeben.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich mit und in Kombination aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Entsprechend einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfinderischen Satteldecke sind die Laschen aus einem luft- und wasserdurchlässigen 3-D-Abstandsgewirk gefertigt, wie vorteilhafterweise die übrige Satteldecke auch, so dass die Laschen dort, wo sich möglicherweise doch Körperschweiß des Tieres aufnehmen, diesen sofort aufnehmen und seitlich wieder an die Umgebungsluft abgeben können.
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Die Laschen sind bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Gegenstandes der Erfindung aus einem schlauchförmigen Gewebe hergestellt, so dass sich eine hohe Formstabilität der Laschen einstellt und sichergestellt werden kann, dass die beiden Deckenhälften trotzdem faltenfrei, glatt und rutschfest zwischen Pferderücken und dem Sattel liegen. Dadurch, dass sich die Laschen trotzdem sehr viel leichter verformen lassen als das bekannte starke Mittelband der Satteldecke des Standes der Technik, gelangen diese Laschen auch sehr viel einfacher in die Sattelkammern hinein und auch wieder daraus heraus, so dass sich eine weitgehende Reibungsfreiheit der Satteldecke unter dem Sattel einstellt, da auch das Material der Laschen sehr soft ausgewählt ist, etwa ebenfalls aus einem weichen 3-D-Abstandsgewirk bestehen kann. Hierdurch werden des Weiteren auch Schub- und Zugbetastungen auf die einzelnen Deckenhälften der Satteldecke weitestgehend reduziert oder sogar vollständig aufgehoben.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen die Laschen entweder eine vorausgewählte fixe Länge auf, so dass eine neuerungsgemäße Satteldecke passend zu einem Pferd beschafft werden kann, es ist jedoch bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung auch möglich, die Laschen einstellbar zu gestalten, so dass die Satteldeckenbreite je nach der Breite eines Pferderückens eingestellt werden kann.
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Die Laschen selber sind bevorzugt fest mit den jeweiligen Deckenhälften vernäht, sie könnten jedoch auch bei anderen vorteilhaften Ausführungsformen über lösbare Verbindungsmittel, wie etwa Klettbänder, mit den Deckenhälften verbunden sein, wobei sich über solche lösbare Verbindungsmittel ebenfalls eine individuelle Anpassung der erfindungsgemäßen Satteldecke an ein Pferd ermöglichen lässt.
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Bevorzugterweise ist eine solche Satteldecke über die Länge der Deckenhälften mit mindestens zwei, insbesondere aber drei oder mehreren solcher Laschen versehen, wobei die Wirbelsäule eines Tieres auf Grund der Konstruktionsweise der Satteldecke trotzdem zu etwa 95% unbedeckt bleiben kann.
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Um eine größtmögliche Entfernung der Laschen von der Rückenoberfläche eines Tieres zu gewährleisten, sind die Laschen vorteilhafterweise an den nach oben gerichteten Oberseiten der Deckenhälften angeordnet, so dass sichergestellt ist, dass sie nicht über ihre gesamte Länge auf einem Pferderücken aufliegen, sondern maximal mit ihrem mittleren Bereich.
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Die neuerungsgemäße Satteldecke ermöglicht so die ungehinderte Transpiration und damit eine optimale Thermoregulation eines Tieres.
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Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
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1 eine räumliche Darstellung einer Satteldecke im Teilschnitt,
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2 eine Aufsicht auf eine Satteldecke, und
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3 eine Vorderansicht einer unter einem Sattel angeordneten Satteldecke im Teilschnitt.
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Die Satteldecke 1 besteht aus einer rechten Deckenhälfte 2 und einer linken Deckenhälfte 3, vorzugsweise aus einem 3-D-Abstandsgewirkt, welches mit einem Einfassband 8 versehen ist und Zwischenstege 9 aufweist, die eine Formstabilität der Deckenhälften 2; 3 gewährleisten sowie Luftaustauschkanäle bilden.
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Jeweils von den nach oben gerichteten Oberseiten der Deckenhälften 2; 3 erstrecken sich die Laschen 7 über einen deckenfreien Streifen zwischen den Deckenhälften 2; 3, wobei diese Laschen 7 jeweils aus einem als schlauchförmiges Gewebe hergestellten Material gefertigt sind, ggf. ebenfalls aus dem gleichen 3-D-Gewirk wie die Satteldecke selbst. Dieses ist leicht und trotzdem formstabil und dabei trotzdem so geschmeidig, dass die Laschen 7 während einer dynamischen Bewegung eines Tieres und seines Reiters ohne wesentliche Widerstände in die Sattelkammer 5 hinein und bei einer Zugbelastung auch wieder herausrutschen.
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Wie insbesondere in 3 dargestellt ist, schmiegen sich die Deckenhälften 2; 3 unter den seitlichen Schweißblättern 10 eines Sattels um einen Pferderücken herum, wobei sich die Verbindungslaschen 7 teilweise in die Sattelkammer 5 zwischen den Sattelpolstern 4 des Sattels hineinerstrecken. Die Fläche über der Wirbelsäule eines Pferdes bleibt so im Wesentlichen frei, wodurch eine optimale Belüftung dieses Bereiches ermöglicht wird.