DE202010012761U1

DE202010012761U1 - Katheter zur Temperaturregelung im Ösophagus

Info

Publication number: DE202010012761U1
Application number: DE202010012761U
Authority: DE
Original assignee: Sulzer Osypka GmbH
Current assignee: Sulzer Osypka GmbH
Priority date: 2010-09-20
Filing date: 2010-09-20
Publication date: 2010-12-09
Anticipated expiration: 2020-09-21

Abstract

Medizinischer Katheter, zur Überwachung und Regelung der Temperatur im Ösophagus während einer Hochfrequenzablation des Herzens bei Vorhofflimmern, dadurch gekennzeichnet, dass der Katheter im Inneren ein Metallgeflecht (4) enthält.

Description

Die Erfindung:
Die Erfindung betrifft einen Katheter, der zur Überwachung und Regelung der Temperatur im Ösophagus während einer Hochfrequenzablation des Herzens bei Vorhofflimmern eingesetzt werden kann.
Problem und die bisherige Lösung:
Die Therapie von Vorhofflimmern mit Hilfe der Hochfrequenzablation hat gegenüber der medikamentösen Therapie große Vorteile und wird heute weltweit als Standardmethode angesehen. Da bei dieser Therapie lokale Temperaturen von bis zu 80°C auftreten können und fast immer der linke Vorhof des Herzens betroffen ist, ist automatisch auch der anatomisch nahe liegende Ösophagus besonders gefährdet. Aus Gründen der Sicherheit wird daher empfohlen, die maximale Energie des Hochfrequenzgenerators bei dieser Therapie auf 25 Watt zu begrenzen, was wiederum zu einer erheblichen Verlängerung nicht nur der gesamten Dauer der Behandlung, sondern auch der Röntgen Durchleuchtungszeit führt.
Lösungsweg:
Es besteht daher die Aufgabe, eine zuverlässige Lösung zu schaffen, die dafür sorgt, dass im Ösophagus während einer Hochfrequenzablation bei Vorhofflimmern keinen Schaden durch Übererwärmung auftritt. Die Lösung hierfür ist ein in den Ösophagus einführbaren Ballonkatheter, der mit gekühlter Flüssigkeit gefüllt wird und durch eine Temperaturüberwachung dafür sorgt, dass eine bestimmte einstellbare Temperatur nicht überschritten wird. Wird die vorgewählte Temperatur im Ösophagus überschritten, so wird die erwärmte Ballonflüssigkeit mittels einer äußeren Pumpe durch kalte Kochsalzlösung ausgetauscht oder umgewälzt. Da der Wandkontakt des Ballons hier eine große Rolle spielt, sorgt im inneren des Ballons ein selbst expandierendes Metallgeflecht aus Nitinoldraht dafür, dass der Ballon stets expandiert ist und an der Innenwand des Ösophagus anliegt. Das Metallgeflecht sorgt gleichzeitig dafür, dass die Temperaturverteilung gleichmäßig über die Innenwand des Ösophagus verteilt wird. Temperaturfühler im Metallgeflecht überwachen die Temperatur an den Wänden des Ösophagus und steuern den Kühlwasseraustausch. Statt eines Austausches der Kühlflüssigkeit kann auch ein gesteuerter Abfluss in den Magen erfolgen. Die Steuerung kann durch Druck der Flüssigkeit oder durch Verschieben eines Katheters mit unterschiedlichen Öffnungen innerhalb des Ballons erfolgen.
Ein weiteres metallisches Geflecht, welches am äußeren Teil des Ballons angebracht ist, kann als indifferente Elektrode für die Hochfrequenzablation dienen. Während der Einführung in den Ösophagus befindet sich der Katheter mit dem zusammen gefalteten Ballon in einem Führungskatheter. Am Zielort wird der Ballonkatheter aus dem Führungskatheter herausgedrückt und entfaltet sich dabei durch die Memory Eigenschaften des Nitinolgeflechtes selbstständig.
Abbildungen:
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung lassen sich im folgenden Beschreibungsteil entnehmen, in dem anhand der Zeichnungen und Ausführungsbeispiele die Erfindung näher erläutert wird.
Sie zeigen in schematischer Darstellung in
1 Die anatomische Lage des Herzens und eines Katheters im Ösophagus des Menschen.
2 Eine beispielhafte Ausführungsform des Katheters mit Innengeflecht im zusammen gefalteten Zustand.
3 Eine beispielhafte Ausführungsform des Katheters mit Innengeflecht im geöffneten Zustand.
4 Eine beispielhafte Ausführungsform des Katheters mit der Umlaufkühlung.
5 Eine beispielhafte Ausführungsform des Katheters mit dem Abfluss der Kühlung in den Magen.
6 Eine beispielhafte Ausführungsform des Katheters mit äußeren indifferenten Elektroden.
Beschreibung der Abbildung:
1 Zeigt die anatomische Lage einer Ösophagus Elektrode im menschlichen Körper. Es ist gut zu erkennen, dass der Ösophagus (1) anatomisch nahe am linken Vorhof (2) des Herzens liegt.
2 Zeigt eine beispielhafte Ausführungsform des Katheters (3) mit Innengeflecht (4) im zusammen gefalteten Zustand innerhalb eines Einführungskatheters (5).
3 Zeigt eine beispielhafte Ausführungsform des Katheters mit Innengeflecht im geöffneten Zustand. An der Außenseite des Metallgeflechtes (4) sind die Temperaturfühler (6) angebracht. Als Material für die äußere Ballonhülle (7) kann jeder flexible Kunststoff, wie z. B. Polyurethan, Silikon oder PVC verwendet werden.
4 Zeigt eine beispielhafte Ausführungsform des Katheters mit der Umlaufkühlung. Dabei wird kalte Flüssigkeit durch den inneren Schaft (8) des Katheters in den Ballon gepumpt. Der Abfluss erfolgt durch das Geflecht des Ballons in das Lumen des Katheters (9). Eine äußere gesteuerte Pumpe (hier nicht dargestellt), gewährleistet mit Hilfe der Temperaturfühler für eine konstante wählbare Temperatur der Flüssigkeit.
5 Zeigt eine beispielhafte Ausführungsform des Katheters mit dem Abfluss der Kühlung in den Magen. Der innere Schaft (8) des Katheters ist verschiebbar. Je nach Position des Schaftes kann durch den Längsschlitz (10) erwärmte Flüssigkeit in den Magen entweichen und kalte Flüssigkeit in den Ballon nachgefüllt werden.
6 Zeigt beispielhafte Ausführungsformen des Katheters mit verschiedenen äußeren Formen von indifferenten Elektroden. Als Material können alle biokompatiblen Metalle wie Edelstahl, Platin, Wolfram und Silber in Form von Bändern, Litzen, Wendeln, Drähten verwendet werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass die Elektroden in Form von Beschichtungen mit Nanopartikeln und Karbon Anteilen realisiert werden. Wichtig dabei ist es, dass die Elektroden während der Einführung mit dem Ballon zusammen gefaltet werden können.

Claims

Medizinischer Katheter, zur Überwachung und Regelung der Temperatur im Ösophagus während einer Hochfrequenzablation des Herzens bei Vorhofflimmern, dadurch gekennzeichnet, dass der Katheter im Inneren ein Metallgeflecht (4) enthält.
Medizinischer Katheter nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass der Katheter mindestens einen Temperaturfühler (6) enthält.
Medizinischer Katheter nach Anspruch 1–2 dadurch gekennzeichnet, dass der Katheter mindestens einen Außenballon (7) aufweist.
Medizinischer Katheter nach Anspruch 1–3 dadurch gekennzeichnet, dass der Katheter einen inneren Schaft (8) für Flüssigkeiten aufweist.
Medizinischer Katheter nach Anspruch 1–4 dadurch gekennzeichnet, dass der innere Schaft (8) verschiebbar ist.
Medizinischer Katheter nach Anspruch 1–5 dadurch gekennzeichnet, dass der innere Schaft (8) unterschiedliche Öffnungen hat, durch die Kühlflüssigkeit in das Innere des Ballons gelangen kann.
Medizinischer Katheter nach Anspruch 1–6 dadurch gekennzeichnet, dass der Katheter mindestens eine Außenelektrode (11, 12, 13) aufweist.