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Die
Erfindung betrifft einen Fahrzeugdachkoffer mit einer Bodenschale
und einem aufschwenkbaren Deckel sowie einer Verriegelungseinheit
von Deckel und Bodenschale.
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Fahrzeugdachkoffer
sind inzwischen sehr üblich
geworden, da sie ein hohes Stauvolumen haben und sehr einfach handhabbar
sind.
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Die
Erfindung hat es sich zur Aufgabe gestellt, einen einfacher bedienbaren
Fahrzeugdachkoffer zu schaffen.
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Der
erfindungsgemäße Fahrzeugdachkoffer der
eingangs genannten Art ist durch einen motorischen Antrieb für die Verriegelungseinheit
gekennzeichnet, der die Verriegelungseinheit motorisch in die und/oder
aus der Schließstellung
bewegt.
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Durch
die Erfindung wird die oft umständliche
Schlüsselhandhabung überflüssig, die
insbesondere im Winter mit kalten Händen für den Benutzer unangenehm ist.
Der Dachkoffer nach der Erfindung ist dementsprechend schneller
zu öffnen
oder zu schließen.
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Darüber hinaus
ist bevorzugt ein motorischer Antrieb zum Öffnen und Schließen des
Deckels vorgesehen, üblicherweise
wird dabei der Deckel automatisch aufgeschwenkt und zum Schließen zurückgeschwenkt.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist auch eine Innenraumbeleuchtung für das Innere
des Fahrzeugdachkoffers vorgesehen, die vorzugsweise automatisch
mit dem Öffnen
des Koffers angeschaltet und mit dem Schließen desselben wieder abgeschaltet
wird. Da der Koffer in der Garage meist beim Aufschwenken die an
der Decke vorhandene Lichtquelle abdeckt, ist die Sicht in den Innenraum
des Fahrzeugdachkoffers selbst in der Garage unzureichend, ganz
abgesehen von der Benutzung im Freien während der Dunkelheit.
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Der
oder die Antriebe sind vorzugsweise als elektrische Antriebe, Linearantriebe
und/oder kombinierte hydraulische/pneumatische und elektrische Antriebe
ausgeführt.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
ist einer oder mehrere der Antriebe als elektrische Gasfeder ausgebildet.
Bei einer elektrischen Gasfeder wird die Gasfeder durch den elektrischen
Antrieb, beispielsweise durch Zwischenschaltung eines Seiles gespannt.
In Gegenrichtung gibt die Gasfeder die gespeicherte Energie mehr
oder weniger abrupt wieder frei, um die Verriegelungseinheit oder
den Deckel zu betätigen.
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Obwohl
der Fahrzeugdachkoffer auch unmittelbar über einen Elektroanschluss
des Fahrzeugs, zum Beispiel im Fahrzeuginnenraum (Zigarettenanzünder), betrieben
werden kann, ist gemäß der bevorzugten
Ausführungsform
vorgesehen, dass ein Energiespeicher, insbesondere ein Akku, im
Fahrzeugdachkoffer untergebracht ist. Der Akku versorgt den oder
die Antriebe mit Energie.
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Ein
Ladegerät
zum Aufladen des Akkus kann optional ebenfalls im erfindungsgemäßen Fahrzeugdachkoffer
integriert sein.
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Wie
bereits erläutert,
lässt sich
der Antrieb über
das Fahrzeugbordnetz direkt mit Energie versorgen oder durch Zwischenschaltung
des Akkus, der vom Fahrzeugbordnetz temporär geladen werden könnte oder
extern über
eine Steckdose geladen wird. Alternativ oder zusätzlich können auch ein oder mehrere
Solarmodule am Fahrzeugdachkoffer vorgesehen sein, die den Energiespeicher
laden.
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Um
das Solarmodul diebstahlsicher und vor allem gut abgeschirmt am
Fahrzeugdachkoffer anzubringen, ist es vorzugsweise in den Deckel
integriert, das heißt
an ihm befestigt oder sogar in den Deckel eingelassen, indem dieser
eine Mulde zur Unterbringung des Solarmoduls besitzt.
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Eine
optional vorgesehene Fernbedienung zum Betätigen einiger oder aller elektrisch
betriebener Komponenten (Verriegelungseinheit, Antrieb zum Öffnen/Schließen, Beleuchtung)
sorgt, wie bereits angedeutet, für
eine vereinfachte Bedienung des erfindungsgemäßen Fahrzeugdachkoffers.
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Besonders
bevorzugt ist es, wenn über
eine fahrzeugkofferseitige Steuerung bei Initiierung durch den Bediener
eine vorgegebene Ablauffolge steuert, die in der Steuerung hinterlegt
ist. Die Steuerung ist demnach so ausgeführt, dass sie bei Initiierung
die Verriegelungseinheit entriegelt, den Deckel aufschwenkt, gegebenenfalls,
falls vorhanden, die Innenbeleuchtung anschaltet und, falls gewünscht, bei weiterer
Initiierung die umgekehrte Ablauffolge auslöst. Der Bediener kann also
einen schweren Gegenstand unmittelbar und schnell nach einmaliger
Betätigung
der Fernbedienung oder des entsprechenden Schalters in den Dachkoffer
legen.
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Die
elektrisch betätigte
Verriegelungseinheit sollte sich zusätzlich mechanisch betätigen lassen, um
bei Stromausfall oder bei Klemmen den elektrischen Antrieb für die Verriegelungseinheit
zu überbrücken.
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Ein
elektrisches Anschlusskabel zum Anschluss an eine Bordsteckdose
im Fahrzeuginnenraum ist optional ebenfalls vorgesehen. Dieses Anschlusskabel
kann bevorzugt an den Fahrzeugdachkoffer von außen angesteckt werden, damit
es beispielsweise nur dann benutzt wird, wenn der Akku leer ist
oder der Dachkoffer bedient wird (falls kein Akku vorhanden sein
sollte).
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung und aus den nachfolgenden Zeichnungen, auf die Bezug
genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
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1 einen
erfindungsgemäßen Fahrzeugdachkoffer
in Perspektivansicht,
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2 eine
Frontansicht des Dachkoffers nach 1 in geöffneter
Stellung, und
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3 eine
schematische Darstellung der im erfindungsgemäßen Fahrzeugdachkoffer integrierten Teile.
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In 1 ist
ein an einem Fahrzeugdachträger
zu montierender Fahrzeugdachkoffer 10 dargestellt, der
zwei Kunststoffschalen aufweist, nämlich eine Bodenschale 12 sowie
einen als Schale ausgebildeten, aufschwenkbaren Deckel 14.
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Auf
dem Deckel befestigt oder in den Deckel 14 integriert sind
ein oder mehrere Solarmodule 16. Diese Solarmodule 16 stehen
vorzugsweise nicht über
die Außenseite
des Deckels 14 über,
weshalb dieser vorzugsweise eine exakt dem Solarmodul 16 angepasste
Mulde aufweist. Insbesondere wird das Solarmodul 16 bei
der Herstellung des Deckels 14 bereits mit diesem verbunden,
wenn der Deckel 14 tiefgezogen oder durch Vakuumumformen
hergestellt wird. Damit lässt
sich eine optimale Dichtigkeit um das Solarpaneel 16 herum
gewährleisten.
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Auf
der Innenseite des Deckels 14 sitzt eine oder sitzen mehrere
Leuchtkörper 18,
insbesondere LED-Leuchten, die eine Innenraumbeleuchtung des Dachkoffers
bilden.
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Insbesondere
zwischen Rippen im Boden der Bodenschale 12 sind mehrere
elektrische Komponenten untergebracht, zum Beispiel ein oder mehrere
Energiespeicher 20 in Form von Akkus, ein Ladegerät 22,
das das Laden des oder der Akkus 20 steuert, sowie ein
oder mehrere Antriebe (siehe 3).
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Zum
Laden des Akkus 20 wird das oder die Solarmodule 16 vorgesehen
und/oder das Fahrzeugbordnetz. Zur Koppelung des Fahrzeugbordnetzes an
den Dachkoffer kann ein Permanentanschluss oder, vorzugsweise steckbares
Anschlusskabel 24 vorgesehen sein. In 1 ist
zu sehen, dass das Anschlusskabel 24 über einen Stecker 26 lösbar an
eine Buchse 28 im Fahrzeugdachkoffer ankoppelbar ist. Darüber hinaus
ist ein Stecker 30 zum Anschluss an eine Innenraumsteckdose
oder den Zigarettenanzünder
vorgesehen.
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Optional
kann dieser Anschluss an das Bordnetz jedoch auch entfallen, sodass
der Fahrzeugdachkoffer autark nur über das oder die Solarpaneele 16 mit
Strom versorgt wird.
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Der
Deckel 14 kann motorisch aufgeschwenkt werden. In 2 ist
nur zur einfacheren Darstellung der Deckel 14 geringfügig aufschwenkbar
dargestellt, tatsächlich
jedoch kann der Deckel 14 um mindestens 45° aufgeschwenkt
werden. Es ist zum Beispiel eine Art Kniehebelmechanismus oder eine
Art Gestänge 32 vorgesehen,
das über
einen Antrieb 34 in Bewegung versetzt wird, um den Dachkoffer 10 zu öffnen und
zu schließen.
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Als
Antrieb kommen reine elektrische Antriebe oder kombinierte hydraulische/pneumatische
Antriebe, die mit Elektroantrieben gekoppelt sind, infrage. Es lassen
sich auch Aktuatoren und Linearantriebe, welche sehr zuverlässig arbeiten
und klein bauen, in den Dachkoffer 10 integrieren.
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Der
Antrieb zum Öffnen
und Schließen
ist bei der in den 2 und 3 dargestellten
Ausführungsform
eine sogenannte elektrische Gasfeder, bei der der Kolben 36 über ein
Seil 38 in eine Richtung gezogen wird. Hier kann beispielsweise
eine Art Spule 40 von einem Elektromotor 42 in
Drehung versetzt werden, um das Seil 38 aufzuwickeln. Durch
das Laden der Gasfeder wird Energie gespeichert, die abrupt freigesetzt
werden kann, beispielsweise wenn eine Bremse oder Verriegelung durch
einen elektrischen Aktuator oder Antrieb gelöst wird oder eine Kupplung
freigegeben wird.
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Nur
zur Darstellung des Prinzips ist in 2 eine Kolbenstange 44 eingezeichnet,
die Teil des Antriebs ist und diesen mit dem Gestänge 32 zu
dessen Betätigung
koppelt. Der Elektromotor 42 wird über den Energiespeicher 20 mit
Strom versorgt.
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Der
dargestellte Dachkoffer 10 weist darüber hinaus auch noch eine Verriegelungseinheit 50 auf, die
ebenfalls in 3 dargestellt ist. Hier ist
ein elektrischer Antrieb 52 vorgesehen, welcher eine bodenseitige
Verriegelungsstange 54 in zwei Richtungen verfahren kann.
An den Enden der Verriegelungsstange 54 sind Verriegelungsvorsprünge 56 vorgesehen,
die in deckelseitige Geometrien 58 eingreifen können, um
den Deckel 14 mit der Bodenschale 12 zu verriegeln.
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Die
Verriegelungseinheit 50 ist bei der gezeigten Ausführungsform
in die Öffnungsstellung
und die Schließstellung
motorisch verfahrbar. Alternativ könnte die Verriegelungseinheit
auch nur in eine Stellung motorisch verfahren werden.
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Bei
Stromausfall oder Klemmen der Verriegelungseinheit kann der motorische
Antrieb 52 überbrückt werden,
nämlich
durch Betätigung
eines herkömmlichen
Schlossmechanismus 60 durch einen Schlüssel 62. Bei einem üblichen
Schlossmechanismus 60 dreht der Schlüssel 62 eine Art Exzenter
oder eine Art Hebel, der auf die Stange 54 direkt oder
indirekt wirkt und diese längsverschiebt.
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In
das Ladegerät 22 integriert
ist eine Steuerung. Diese Steuerung ist so programmiert, dass bei Initiierung
des Dachkoffers, insbesondere über
eine Fernbedienung 70 (siehe 1), eine vorgegebene Ablauffolge
ausgelöst
wird, nämlich
Entriegeln, Aufschwenken und Anschalten der Innenbeleuchtung. Beim
Schließen
erfolgt die umgekehrte Ablauffolge.
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Zu
betonen ist, dass der Fahrzeugdachkoffer gemäß der bevorzugten Ausführungsform
nur über Solaraufladung
sämtliche
elektrischen Komponenten, natürlich
durch Aufladen des Energiespeichers, betreiben kann.
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Der
Benutzer kann über
Licht- und/oder Tonsignale ein Feedback über den Status des Dachkoffers
erhalten.