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Die
Erfindung betrifft eine Fettabscheide-Anlage gemäß Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Bei
einer aus
EP 0 673 663
A bekannten Fettabscheide-Anlage, die mit mindestens einer Pumpe
betrieben wird, weist der zweite, ohne Freispiegel betriebene Behälter
den unterhalb der Ebene des Zulaufs in den ersten Behälter
angeordneen Ablauf auf. In dem zweiten Behälter abgeschiedene Leichtstoffe
oder abgeschiedenes Fett können zur Entsorgung der Anlage
aufgrund der hochliegenden Niveaus von Zulauf und Ablauf durch hydrostatischen
Abwasserdruck aus dem zweiten Behälter entfernt werden.
Die Anlage eignet sich deshalb auch für Anwender, die eine
Selbstentsorgung anstreben. Auch im zweiten Behälter abgesonderter
Schlamm (Sinkstoffe) lässt sich gegebenenfalls unter Nutzen des
hydrostatischen Drucks austragen.
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Bei
der aus
DE 93 14 048
U bekannten Fettabscheide-Anlage sind die ersten und zweiten
Behälter in großen Stückzahlen hergestellte
Standardbehälter für Fettabscheider. Der erste
Behälter steht auf einem Unterbau höher als der
zweite Behälter. Der Ablauf liegt niedriger als der Zulauf
in den ersten Behälter. Der Überlauf ist an den
ersten Behälter geringfügig unterhalb des Zulaufs
angeschlossen und mündet in den zweiten Behälter
unterhalb der Fettsammelhaube und geringfügig unterhalb
des Auslasses des Ablaufs aus dem zweiten Behälter. Der
zweite Behälter wird ohne Freispiegel betrieben, so dass
abgeschiedene Leichtstoffe oder abgeschiedenes Fett aus der Sammelhaube
durch den hydrostatischen Druck entsorgt werden können
und sich die Anlage somit auch für Anwender eignet, deren
Interesse auf eine Selbstentsorgung gerichtet ist. Die Fettabscheide-Anlage
kann mit wenigstens einer Pumpe für Spülvorgänge
oder dergleichen betrieben werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine bevorzugt für
Selbstentsorger geeignete Fettabscheide-Anlage der Eingangs genannten
Art anzugeben, die sich durch gesteigerte Betriebssicherheit, weitestgehend
geruchlosen Betrieb, bequeme Handhabbarkeit und hohe Funktionalität
auszeichnet.
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Die
gestellte Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Durch
die Abkehr vom bekannten Bauprinzip solcher erste und zweite kommunizierende
Behälter aufweisender Abscheideanlagen, den höher
positionierten Abwasser-Zulauf im ersten Behälter und den niedriger
positionierten Ablauf separat am zweiten Behälter vorzusehen,
erfindungsgemäß den Abwasserzulauf und den Ablauf
gemeinsam in den ersten Behälter einzugliedern, und die
wesentlichsten Abscheidefunktionen im Betrieb der Anlage nur im
zweiten Behälter ohne Freispiegel ablaufen zu lassen, lässt
sich die Fettabscheide-Anlage weitestgehend ohne Geruchsbelästigung
betreiben und bequem entsorgen, und benötigt der erste
Behälter keine Entsorgungsmerkmale für Fett oder
Schlamm, so dass er als sehr einfaches kostengünstiges
Bauwerk gestaltet werden kann und im Wesentlichen nur die Zulauf-
und Ablauf-Aufgabe zu erfüllen und den zum Betrieb des
zweiten Behälters ohne Freispiegel und zur Entsorgung notwendigen
hydrostatischen Druck aus dem verarbeiteten Abwasser zu erzeugen
hat. Zusätzlich werden Gerüche aus der Anlage
durch eine gute Durchlüftung über den ersten Behälter
abgeführt.
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Bei
einer zweckmäßigen Ausführungsform ist
der erste Behälter nur schachtartig, vorzugsweise kreiszylindrisch,
ausgebildet und demzufolge kostengünstig herstellbar. Er
weist neben dem Zulauf und dem Ablauf nur einen mit Gefälle
unterhalb des Rücklaufs angeordneten Boden und wenigstens
einen Standfuß auf. Der Standfuß kann mit dem
ersten Behälter einstückig sein. Der erste Behälter
kann aber auch auf einen Unterbau aufgestellt werden und benötigt
im letztgenannten Fall nur eine relativ geringe Höhe, da
er den hydrostatischen Druck dann aufgrund des Unterbaus generiert,
weil Zulauf und Ablauf ausreichend hoch oberhalb der Oberseite des zweiten
Behälters platziert sind. Der mit dem Gefälle versehene
Boden leitet wie auch der Rücklauf ausgetragene Schlamm-Bestandteile
wieder in den zweiten Behälter zurück, so dass
sich im ersten Behälter keine Verunreinigungen absetzen
und die Rücklauf-Funktion stets gewährleistet
bleibt.
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Allerdings
erfüllt bei einer zweckmäßigen Ausführungsform
der erste Behälter eine weitere, wichtige Funktion, da
aufgrund der hohen Positionen von Zulauf und Ablauf im ersten Behälter
und dem tiefliegenden Rücklauf eine Beruhigungs- und/oder Temperatur-Puffer-Zone
mit großem Volumen an gereinigtem und gleichmäßig
temperiertem Abwasser bildet, das zulaufendes Abwasser zunächst
schon im ersten Behälter temperiert. Diese relativ gleichmäßige
Temperatur und Temperierung im zulaufenden Abwasser verbessert und
vergleichmäßigt die Abscheidefunktionen (Sinkstoffe,
Schlamm und Fett) im zweiten Behälter.
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Bei
einer zweckmäßigen Ausführungsform ist
im ersten Behälter ein den Überlauf mit dem Zulauf
verbindendes Standrohr vorgesehen, das das zulaufende Abwasser aus
dem ersten Behälter vom im ersten Behälter zwischengespeicherten
gereinigten Abwasser separiert in den zweiten Behälter
führt. Das Abwasser enthaltende, zunächst im Betrieb oben
ver schlossene Standrohr begünstigt die Temperierung in
der Temperatur-Puffer-Zone im ersten Behälter, um die Temperatur
des eingeführten Abwassers zu senken und/oder zu vergleichmäßigen, da
im Standrohr strömendes Abwasser im Regelfall höhere
Temperatur hat, als das relativ große Volumen am gereinigten
Abwasser in der Temperatur-Puffer-Zone. Unangenehme Gerüche
werden entweder durch den Zulauf oder bei freiem Ablauf durch thermisch
bedingte Sogwirkung mit intensiver Durchlüftung abgeführt.
Somit wird insgesamt die Funktionalität der Anlage verbessert.
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Bei
einer zweckmäßigen Ausführungsform erfüllt
der erste Behälter eine weitere Funktion, indem er einen
von oben zugänglichen, bei Bedarf freilegbaren Proben-Entnahmebereich
aufweist, vorzugsweise im Bereich des Ablaufs, um die ordnungsgemäße Funktion
der Anlage und/oder die Qualität des gereinigten Abwassers
durch Probenahmen überprüfen zu können,
entsprechend gegebenenfalls gesetzlicher Vorschriften.
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Der
Zugang zu einem im ersten Behälter vorgesehenen Proben-Entnahmebereich
ist einfach durch den den ersten Behälter geruchsdicht
verschließenden Deckel möglich, der sich zu einer
Probeentnahme entfernen lässt. Der Proben-Entnahmebereich
könnte auch außen beim Ablauf angeordnet sein.
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Zur
Erhöhung der Betriebssicherheit, und um die Kommunikationsverbindungen
zwischen den ersten und zweiten Behältern von Kräften
zu entlasten, ist es zweckmäßig, wenn die ersten
und zweiten Behälter über mindestens eine lösbare
Flanschverbindung starr aneinander verankert sind. Zwischen den ersten
und zweiten Behältern kann ein gewünschter Abstand
eingestellt werden. Die Lösbarkeit der Flanschverbindung
ermöglicht die einfache Montage bzw. Demontage. Die Anlage
lässt sich noch stabiler gestalten, wenn zwei übereinanderliegende
Flanschverbindungen vorgesehen sind.
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Bei
einer zweckmäßigen Ausführungsform ist
zumindest der zweite Behälter aus Teilen wie einer Fettsammel-
und/oder Heizhaube, gegebenenfalls wenigstens einem Zwischenring,
der einen Haubenanschluss in einem Deckelring aufweisen kann, und einem
topfförmigen Schlammfang-Unterteil zusammengesetzt. Diese
Teile sind zweckmäßig stapelfähig ausgebildet,
um Transportraum und -kosten sparen zu können, falls mehrere
Anlagen im zerlegten Zustand transportiert werden. Dabei können
gleiche Teile zweiter Behälter, zum Beispiel für
mehrere Anlagen ineinandergestapelt werden, und/oder auch Teile
des oder der zweiten Behälter aus einer Anlage. Da die
Fettabscheide-Anlage u. a. zum Einsatz in asiatischen Ländern
und/oder an gegebenenfalls abgelegenen Einsatzorten gedacht ist,
wo Benutzer mangels geeigneter Infrastruktur für die Selbstentsorgung und
Wartung Sorge tragen, ist dieser Gesichtspunkt auch aufgrund langer
Transportwege und hoher Transportkosten von besonderer Bedeutung.
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Bei
einer zweckmäßigen Ausführungsform ist
in der Fettsammel- und/oder Heizhaube oberseitig ein Fettablass
und/oder ein Rührwerk und/oder eine Heizung angeordnet.
Der Fettablass wird für die Entsorgung einer abgeschiedenen
Fettschicht unter dem hydrostatischen Druck vorgesehen. Das Rührwerk
und/oder die Heizung kann zum Aufbrechen einer verfestigten Fettschicht
und zum Vereinfachen und/oder Beschleunigen der Entsorgung genutzt werden.
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In
den Zwischenring oder den Unterteil ist seitlich ein T-Rohrstück
eingesetzt, das Teil des höher positionierten Überlauf
vom ersten Behälter in den zweiten Behälter ist.
Das T-Rohrstück kann bereits vom Hersteller eingesetzt
oder vom Benutzer oder bei der Montage erst vor Ort eingesetzt werden. Das
T-Stück bietet den Vorteil, vorausgesetzt dass es mit dem
Quersteg des T im Inneren des zweiten Behälters und annähernd
tangential zur Umfangswand und horizontal platziert ist, dass Abwasser
nicht nur nach zwei Seiten einströmt, sondern auch in einer
relativ ruhigen Strömung entlang der Wand über
lange Strömungswege, so dass lange bewegte Verunreinigungen
genügend Zeit zum Abscheiden finden.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform kann in dem Schlammfang-Unterteil
entweder vom Hersteller oder vor Ort ein Rücklaufrohr seitlich
und mit Gefälle eingesetzt sein, das sich, zweckmäßig,
im Abstand oberhalb eines Bodens des Schlammfang-Unterteils in etwa
bis in dessen Mitte erstreckt und am freien Ende eine zur Rücklaufrohrachse
in etwa zumindest von Fett senkrechte Prallwand trägt.
Das freie Ende kann unterseitig schräg ausgeschnitten sein,
um gereinigtes Abwasser leichter aufzunehmen. Die Prallwand erzeugt
zweckmäßig eine Gegenströmung mit einen
vorbestimmten Strömungsweg zum Rücklaufrohr. Das
Gefälle des Bodens des ersten Behälter wie auch
das Rücklaufrohr nach unten zum zweiten Behälter
sorgt dafür, das etwaiger in den ersten Behälter eingetragener
Schlamm selbsttätig zurückrutscht, sobald er in
einer bestimmten Chasse vorliegt. Das Gefälle beträgt
zum Beispiel etwa 8°, kann aber auch stärker oder
schwächer gewählt werden. Unterhalb des Überlaufrohrs
und oberhalb des Bodens ist ein nach außen verlängertes
Schlammabzugsrohr mit einer nach unten offenen Schlammabzugsglocke
eingesetzt, das beispielsweise bei der Entsorgung des Schlamms benutzt
wird.
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Zweckmäßig
wird die Schlammabzugsglocke und/oder das Schlammabzugsrohr an der
Prallwand abgestützt. Die Prallwand kann gegebenenfalls im
Inneren des Schlammfang-Unterteils verankert werden. Im Hinblick
auf eine einfache und rasche Montage kann es zweckmäßig
sein, wenn die Teile des zweiten Behälters außenseitig über
an Klemmflanschen angesetzte Verriegelungselemente abgedichtet miteinander
verbunden sind. Die Verriegelungselemente sind beispielsweise Schnellspannverschlüsse
oder Klammern, die als Ausstattungsteile der Fettabscheide-Anlage
mitgeliefert werden können.
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Weiterhin
sind bei installierter Anlage zweckmäßig ein aus
dem ersten Behälter nach außen geführtes
Rohrende des Standrohrs und ein aus dem zweiten Behälter
nach außen geführtes Rohrende des T-Rohrstücks,
sowie ein am ersten Behälter seitlich angeordnetes Rohrende
des Rücklaufs und ein aus dem zweiten Behälter
nach außen geführtes Rohrende des Rücklaufrohrs
jeweils über eine lösbare Manschette abgedichtet
miteinander verbunden. Die Manschette gewährleistet die
Dichtigkeit auch gegen Gerüche. Die Flanschverbindung zwischen den
ersten und zweiten Behältern entlastet die Manschette gegen
unzweckmäßige Kräfte.
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Wie
in dieser Technologie üblich, kann die Fettabscheide-Anlage
geschlossene Sammelfässer für Fett und Schlamm
umfassen, die beispielsweise neben den ersten und zweiten Behältern
auf dem Boden aufgestellt und an das Schlammabzugsrohr und den Fettablass
angeschlossen sind. Bei der Entsorgung werden die Fässer
gefüllt und dann zur Entsorgung abtransportiert. Zweckmäßig
verlaufen von den Fässern Entlüftungsleitungen
zu zum Beispiel oberhalb des Standrohrs liegenden Entlüftungsanschlüssen
in den ersten Behälter, so dass die Fässer leichter
befüllt werden können, und dabei austretende, meist
stark unangenehme Gerüche aus dem ersten Behälter über
Zu- und Ablauf oder eine thermisch bedingte Durchlüftung
abgeführt werden, und nicht nach außen dringen.
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Im
Betrieb der Anlage wird der erste Behälter mit Freispiegel,
hingegen der zweite Behälter ohne Freispiegel betrieben,
so dass das Fett ohne Lufteinschlüsse zuverlässig
nach oben gebracht und gesammelt werden kann.
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Bei
einer zweckmäßigen Ausführungsform, zum
Beispiel normgerecht für NS7 ist für einen über 2,0
m hohen, beispielsweise 2,2 m hohen, ersten Behälter der
die Fettsammel- und/oder Heizhaube, gegebenenfalls den Zwischenring,
und den Schlammfang-Unterteil umfassende zweite Behälter
ein Standardbehälter für Fettabscheider, beispielsweise
mit einem Außendurchmesser von etwa 1,3 m und einer Höhe
von etwa 1,7 m. Solche Stan dardbehälter sind handelsüblich
und werden in großen Stückzahlen aus Kunststoff
zu moderaten Herstellungskosten hergestellt. Für NS1 bis
NS25 ergeben sich andere Abmessungen. Beispielsweise kann es sich
bei diesen Standardbehältern um solche handeln, die aus
dem Produktprogramm der Fa. Kessel, Ausgabe April 2010,
auf den Seiten 146, 147, mit den Artikel-Nrn. 93001, 93050, 93025,
98201, 98202, 98201.00/D1 bekannt sind.
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Um
die Montage vor Ort zu vereinfachen, sind z. B. im zweiten Behälter
Einsetzbereiche für das T-Rohrstück und/oder das
Rücklaufrohr und/oder das Schlammabzugsrohr vorgeformt
oder vormarkiert. Es kann aber auch genügen, Wandbereiche vorzusehen,
die beispielsweise mit einem Zirkelschneider oder dergleichen zum
Einsetzen der Zubehörteile ausgeschnitten werden können.
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Anhand
der Zeichnung wird eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht einer Fettabscheide-Anlage, in betriebsbereiter
Kondition,
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2 Vertikalschnitte
der Anlage,
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3 einen
Horizontalschnitt der Anlage in der Schnittebene III-III von 2,
und
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4 einen
Detailschnitt zu 3.
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Eine
in 1 schematisch in Seitenansicht dargestellte Fettabscheide-Anlage
F ist beispielsweise besonders für Selbstentsorger geeignet,
d. h. Benutzer, die für die Entsorgung abgeschiedener Fette bzw.
Schwerstoffe oder Schlamm selbst Sorge tragen. Einem ersten Behälter 1 ist
beispielsweise mit einem Zwischenabstand wenigstens ein zweiter
Behälter 2 zugeordnet, in welchem die eigentlichen
Abscheidevorgänge, zweckmäßig ohne Freispiegel,
ablaufen. Der erste Behälter 1 kann als schachtartiges Bauwerk,
beispielsweise mit kreiszylindrischem Querschnitt und relativ schlank
mit einer Höhe H ausgebildet sein, und weist einen höher
positionierten Abwasserzulauf 4 und zu diesem in Umfangsrichtung versetzt,
beispielsweise diametral gegenüberliegend, einen tiefer
positionierten Ablauf 3 für gereinigtes Abwasser
auf. Der Ablauf 3 ist geringfügig tiefer angeordnet
als der Abwasserzulauf 4, beispielsweise um etwa 70 mm.
Die Behälter 1, 2 kommunizieren über einen
tiefliegenden Rücklauf 5 für gereinigtes
Abwasser und einem gegenüber dem Rücklauf 5 höher
positionierten Überlauf 6 für zulaufendes
Abwasser. Der zweite Behälter 2 ist, vorzugsweise, ein
Standardbehälter für Fettabscheider, wie er handelsüblich
und auf dem Markt in verschiedenen Abmessungen und Spezifikationen
erhältlich ist. Beide Behälter 1, 2 können,
vorzugsweise, Kunststoffbehälter sein.
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Der
zweite Behälter 2 weist bei der gezeigten Ausführungsform
mehrere Teile auf, nämlich eine Fettsammel- und/oder Heizhaube 7,
beispielsweise mit domförmiger oder konischer Gestalt,
an der beispielsweise oberseitig ein Fettablass 8 mit einem nicht
näher hervorgehobenen Verschluss sowie gegebenenfalls ein
manuell und/oder motorisch betreibbaren Rührwerk 9 zum
Aufbrechen einer Fettschicht und/oder einer Heizung G (elektrisch)
angeordnet sind. Die Fettsammel- und/oder Heizhaube 7 ist
abgedichtet auf einem Zwischenring 10 installiert, der seinerseits
abgedichtet mit einem Schlammsammel-Unterteil 11 verbunden
ist. Der zweite Behälter 2 ist somit teilbar und
zerlegbar ausgebildet, wobei seine Teile über Verriegelungseinrichtungen 35,
z. B. Schnellspannverschlüsse, abgedichtet (Dichtungen nicht
dargestellt) miteinander verbunden sind. Beide Behälter 1, 2 können
auf dem Boden aufgestellt sein und sind über mindestens
eine, im gezeigten Ausführungsbeispiel zwei, Flanschverbindungen 20,
aneinander verankert. Neben den ersten und zweiten Behältern 1, 2 sind
Sammelfässer 12, 13 abgestellt, wobei
ein Sammelfass 12 über eine Rohr- oder Schlauchleitung 14 an
den Fettablass 8 angeschlossen ist, das andere Sammelfass 13 hingegen über eine
Rohr- oder Schlauchleitung 15 an ein Ende 16 eines
Schlammabzugsrohrs 41. Die Sammelfässer 12, 13 können
geruchsdicht verschlossen sein. Um dennoch geruchsfrei befüllt
werden zu können, können sie über Entlüftungsleitungen 17 an
Entlüftungsanschlüsse 18 in den ersten
Behälter 1 angeschlossen sein, wobei sich die
Entlüftungsanschlüsse 18, zweckmäßig,
oberhalb des Zulaufs 4 am ersten Behälter 1 befinden.
Der erste Behälter 1 ist durch einen abnehmbaren
Deckel 21 geruchsdicht verschlossen. Der zweite Behälter 2 liegt
mit seiner Oberseite unterhalb des Niveaus des Zulaufs 4 und
hat bei der gezeigten Ausführungsform (zum Beispiel für
NS7) beispielsweise eine Höhe h von etwa 1,7 m, während
die Höhe H des ersten Behälters 1 etwa
2,2 m betragen kann. Am ersten Behälter 1 kann
schließlich, an einer dort angebrachten Konsole, eine Steuereinrichtung 19 für
die Heizung G und/oder das Rührwerk 9 angeordnet
sein.
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An
den ersten Behälter 1 könnte parallel und/oder
in Reihe zum zweiten Behälter 2 mindestens ein
weiterer zweiter Behälter 2 in gleicher Weise angeschlossen
sein.
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2 verdeutlicht
einen Längsschnitt durch die ersten und zweiten Behälter 1, 2 in
betriebsbereiter Kondition. Grundsätzlich ist es möglich,
die ersten und zweiten Behälter 1, 2 mit
ihren Ausstattungsteilen komplett vorzufertigen und dann vor Ort über
die Flanschver bindungen 20 und über lösbare
Manschetten 27 funktionell miteinander zu verbinden. Alternativ
können die Ausstattungsteile oder zumindest einige Ausstattungsteile
für die ersten und zweiten Behältern 1, 2 mitgeliefert
und erst vor Ort oder bei einem ausliefernden Großhändler
eingesetzt bzw. installiert werden. Insbesondere die Teile des zweiten Behälters 2 können
separiert transportiert werden, wobei auch einige der Ausstattungsteile
darin verstaut werden können. Werden mehrere solche Anlagen
F gleichzeitig transportiert, so lassen sich einige der Teile des
zweiten Behälters ineinanderstapeln, z. B. mehrere Fettsammel-
und/oder Heizhauben 7 oder mehrere Unterteile 11,
wobei ineinandergestapelte Fettsammel- und/oder Heizhauben 7 in
den ineinandergestapelten Unterteilen 11 verstauber sind.
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Der
Durchmesser D des ersten Behälters 1 kann beispielsweise
etwa 0,63 m betragen. Die Nennweite von Zu- und Ablauf 4, 3 wie
auch des Rücklaufs 5 und des Überaufs 6 kann
NW 100 sein. Der Außendurchmesser des zweiten Behälters 2 kann
bei etwa 1,3 m liegen.
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In 2 mündet
der Ablauf 3 direkt im Innenraum des ersten Behälters 1,
in welchem auf der Höhe des Rücklaufs 5 ein
Boden 24 mit einem Gefälle α von beispielsweise
8° gegenüber der Horizontalen und nach unten zum
zweiten Behälter 2 installiert ist. Unterhalb
des Bodens 24 weist der erste Behälter 1 einen
Standfuß 23 auf, beispielsweise indem ein Zylindermantel 22 des
ersten Behälters 1 über den Boden 24 nach
unten fortgeführt ist. Die Wandstärke des Mantels 22 des
ersten Behälters 1 kann zwischen etwa 10 und 15
mm betragen. Alternativ könnten einzelne Standfüße
in Umfangsrichtung verteilt vorgesehen sein. In einer weiteren Alternative
könnte der erste Behälter 1 weniger hoch
als gezeigt und dafür auf einen Unterbau aufgesetzt sein.
Unter anderem aufgrund des deutlichen Höhenunterschiedes zwischen
dem Ablauf 3 und dem Rücklauf 5 wird
im Inneren des ersten Behälters 1 eine Zone Z
zur Strömungsberuhigung und/oder als Temperaturpuffer gebildet,
d. h., dass das im ersten Behälter 1 stehende gereinigte
Abwasser strömungsberuhigt ist, und gegebenenfalls hohe
Temperaturen zulaufenden Abwassers ausgeglichen werden, so dass
das Abwasser mit im Wesentlichen gleichförmiger, niedriger Temperatur
durch den Überlauf 6 in den zweiten Behälter 2 einströmt.
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Der
Zulauf 4 ist mit einem etwa horizontalen Rohrstück 32 Teil
eines im Inneren des ersten Behälters 1 installierten
Standrohrs 30, das mit einem 90°-Rohrknie und
einem Rohrende 33 oberhalb eines Rohrendes 25 des
Rücklaufs 5 nach außen führt und
den Zulauf 4 von der Zone Z separiert. Das Standrohr 30 kann
zur besseren Durchlüftung der Anlage oben offen sein. Im
Bereich des Ablaufs 3 kann ein Proben-Entnahme-Bereich 31 vorgesehen sein,
der nach Abnahme des Deckels 21 von oben zugänglich
oder sogar außen beim Ablauf 3 angeordnet sein
kann. Durch das gewählte Konzept wird sozusagen über
den zweiten Behälter 2 eine Geruchverschlussfunktion
erzeugt.
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In
den Schlammfang-Unterteil 11 des zweiten Behälters 2 ist
seitlich in einer Öffnung 44 ein Rücklaufrohr 26 eingesetzt,
dessen außerhalb liegendes Rohrende über eine
Manschette 27 mit dem Rohrende 25 abgedichtet
verbunden ist. Das Rücklaufrohr 26 besitzt beispielsweise
ein abgeschrägtes offenes Ende 38, ist zum Beispiel
im Unterteil 11 abgestützt, und, vorzugsweise,
mit einer beim freien Ende vorgesehenen Prallwand 39 kombiniert,
die entweder durch das Rücklaufrohr 26 abgestützt
wird, oder im Unterteil 11 an geeigneten Befestigungselementen.
Das freie Ende 38 des Rücklaufrohrs 26 befindet
sich mit der Prallwand 39 in etwa im Zentrum des Unterteils 11 und
in einer Höhenlage oberhalb eines zulässigen Niveaus
gesammelten Schlamms im Unterteil 11. Die Prallwand kann
eine Größe etwa entsprechend dem 2,5-Fachen des
Querschnitts des Rücklaufrohrs 26 haben und/oder
annähernd quadratisch mit einer Seitenlänge von
etwa dem 3-Fachen des Durchmessers des Rücklaufrohrs 26 sein. Unterhalb
des Rücklaufrohrs 26 ist im Unterteil 11 (3)
das Schlammabzugsrohr 41 installiert, das ebenfalls in
etwa zum Zentrum des Unterteils 11 führt und dort,
vorzugsweise mit einer nach unten offenen Schlammabzugsglocke 40 verbunden
ist. Die Schlammabzugsglocke 40 bzw. das Schlammabzugsrohr 41 kann
an der Prallwand 39 oder an anderer geeigneter Stelle im
Unterteil 11 abgestützt sein. Das Ende 16 ist
im Bereich eines Absperrhahns 42 (4) am Schlammabzugsrohr 41 außerhalb
des Unterteils 11 des zweiten Behälters 2 angeordnet, wobei
das Schlammabzugsrohr 41 durch eine Öffnung 45 in
der Seitenwand des Unterteils 11 eingesetzt und abgedichtet
ist. Die Öffnungen 44, 45, wie auch eine Öffnung
zum Einsetzen eines T-Rohrstücks 34 als Teil des Überlaufs 6 können
im zweiten Behälter 2 vorgeformt, oder zumindest
markiert und/oder vor Ort bequem ausgeschnitten werden. Zur Montage
der Rohre werden geeignete Abdichtungen eingesetzt, und gegebenenfalls
Spannelemente benutzt.
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Der
Zwischenring 10 des zweiten Behälters 2 ist
optional vorgesehen. Es könnte auch nur der dann höher
als gezeigt ausgebildete Unterteil 11 mit der Fettsammel-
und/oder Heizhaube 7 kombiniert werden. Der gezeigte optionale
Zwischenring 10 weist hier eine ringförmige Deckplatte 42 auf,
die einen Anschlussflansch 43 für die Fettsammel-
und/oder Heizhaube 7 trägt, und vorzugsweise,
als Verlängerung 29 einen Flansch der Flanschverbindung 20 bildet, deren
Gegenflansch 28 an der Außenwand des ersten Behälters 1 angeformt
sein kann. Das Rührwerk 9, falls vorhanden, kann
wenigstens eine im Inneren der Fettsammel haube 7 angeordneten
Rührwerkarm 37 aufweisen, so dass mit dem Rührwerkarm 37 eine Fettschicht
durch Rotation (manuell und/oder motorisch) aufgebrochen werden
kann, ohne den zweiten Behälter 2 öffnen
zu müssen. Die Heizung G kann permanent oder zur Entsorgung
zum Beispiel elektrisch betrieben werden. Zum Fügen der
Fettsammel- und/oder Heizhaube 7 mit dem Zwischenring 10 können
Verriegelungselemente 35, z. B. Schnellspannverschlüsse,
verwendet werden. In gleicher Weise werden mit Verriegelungselementen 35 auch
der Zwischenring 10 und der Unterteil 11 im Bereich
von Dichtflanschen 36 miteinander verbunden.
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Das
erwähnte T-Rohrstück 34 des Überlaufs 6 für
Abwasser ist in 2 in dem Zwischenring 10 knapp
unterhalb des Deckelrings 42 so eingesetzt, dass der Quersteg
des T im Inneren des zweiten Behälters 2 annähernd
horizontal an beiden Seiten in etwa tangential zur Innenumfangswand
ausmündet, und der Hochsteg des T als Rohrende nach außen geführt
und über die Manschette 27 mit dem Rohrende 33 des
Standrohrs 30 verbunden ist.
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In 3 ist
die Flanschverbindung 20 unterhalb des Überlaufs 5 zu
erkennen, und sind auch die Befestigungs- oder Dichtflansche 36 entlang
des Außenumfangs des zweiten Behälters 2 zu
sehen. Das Schlammabzugsrohr 41 ist beispielsweise zum Überlaufrohr 26 winkelversetzt
nahe oberhalb eines Bodens des Unterteils 11 so installiert,
dass die Schlammabzugsglocke 40 in einem geringen Abstand,
beispielsweise von 50 mm, oberhalb des Bodens und in dem Bereich
des Unterteils 11 mündet, in welchem sich Schlamm
absondert.
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Falls
zweckmäßig, kann die Fettabscheide-Anlage F mit
wenigstens einer nicht gezeigten Spülpumpe betrieben werden.
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Im
Betrieb oder bei Inbetriebnahme der Fettabscheide-Anlage F läuft
das zu reinigende Abwasser durch den Abwasserzulauf 4 in
den ersten Behälter 1, bis ein Füllstand
erreicht wird, der zum Beispiel der Höhe der Unterkante
des Ablaufs 3 entspricht. Die Temperatur des zulaufenden
Abwassers wird in der Zone Z durch Wärmeaustausch über
das Standrohr 30 erniedrigt und vergleichmäßigt.
Das Abwasser läuft über das T-Rohrstück 34 in
zweiten Behälter 2, der, ohne Freispiegel betrieben
wird, d. h., dass beispielsweise bei Betriebsaufnahme zunächst
der Fettablass geöffnet und über die Leitung 14 und
das Sammelfass 12 und die Entlüftungsleitung 17 Restluft
in den oberen Teil des ersten Behälters zurückgedrückt
wird. Dann wird der Fettablass 8 verschlossen. Der Schlammabzug
kann mittels des Absperrventils 42 ohnedies verschlossen
sein. Im Abwasser enthaltene Feststoffe setzen sich als Schlamm
im Bereich des Bodens des Unterteils 11 ab, während
Fett in die Fettsammel- und/oder Heizhaube 7 hochsteigt
und den Flüssigkeitsspiegel nach unten verdrängt.
Zwischen dem gesammelten Schlamm und dem sich sammelnden Fett liegt
gereinigtes Abwasser vor, das über dem Rücklauf 5 zunächst
bis zum Niveau der Unterkante des Ablaufs 3 ansteigt. Fließt
weiter Abwasser zu, wird gegebenenfalls gereinigtes Abwasser durch
den Ablauf 3 ins weiterführende Kanalisationssystem
oder in eine weitere Behandlungsstation geleitet. Sobald die Fettschicht
eine bestimmte Dicke und/oder der Schlamm einen bestimmten Füllstand erreicht
hat, benötigt die Fettabscheide-Anlage F eine Entsorgung.
Zum Entsorgen des Fetts wird der Fettablass 8 geöffnet,
und wird, falls vorhanden, das Rührwerk 9 betätigt
(manuell oder motorisch) und/oder die Heizung G betrieben, um die
Fettschicht aufzubrechen und/oder fließfähig zu
machen. Der hydrostatische Druck, der von der in ersten Behälter 1 zumindest
bis zur Unterkante des Ablaufs 3 stehenden Flüssigkeit
erzeugt wird, drückt das Fett in das Sammelfass 12,
wobei verdrängte Luft zurück in den ersten Behälter 1 strömt.
In gleicher Weise kann der Schlamm abgezogen werden, indem nach Öffnen des
Absperrventils 42 unter dem hydrostatischen Druck der Schlamm
in das Sammelfass 13 gebracht wird. Der Inhalt der dann
gefüllten Sammelfässer 12, 13 wird
entsorgt. Der Betrieb der Fettabscheide-Anlage F wie auch der Abzug
von Fett bzw. Schlamm laufen ohne Geruchsbelästigung ab.
Auch die Rohr- oder Schlauchleitungen 14, 15 können
an die Sammelfässer 12, 13 über
Schnelltrennkupplungen angeschlossen sein, die kaum nennenswert
Geruch austreten lassen, wenn die Leitungen 15, 14 von
den Sammelfässern 12, 13 getrennt werden.
Alternativ kann die Entsorgung der Anlage auch über eine
Absaugmöglichkeit oder ein Absaugfahrzeug vorgenommen werden,
so dass dann keine Sammelfässer 12, 13 benötigt
werden.
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Sollte
sich Schlamm im Rücklauf 5 und/oder auf dem Boden 24 absetzen,
dann rutscht dieser Schlamm auf dem Gefälle mit dem Winkel α von
zum Beispiel etwa 8° wieder zurück in den zweiten
Behälter 2, sobald der Schlamm ein bestimmtes
Gewicht erreicht hat. Der Winkel α könnte auch
größer/kleiner 8° gewählt werden.
Die Prallwand 39 lässt im Betrieb eine Gegenströmung
zu den Strömungen aus dem T-Rohrstück 34 entlang
der Innenwand des Zwischenrings 10 entstehen, die den Abscheideeffekt
für Fett und Schlamm unterstützt. Die Prallwand 39 ist zum
Beispiel mit dem Winkel α gegenüber der Vertikalen
geneigt installiert, wobei die Schlammabzugsglocke 40 an
der das Rücklaufrohr 26 abgewandten Prallwandseite
und unterhalb deren Unterkante platziert sein kann. Die Oberkante
der Prallwand 39 liegt zum Beispiel etwa 240 mm oberhalb
der Achse des Rücklaufrohrs 26. Die Breite der
Prallwand 39 beträgt beispielsweise etwa 480 mm
und verteilt sich symmetrisch zum Rücklaufrohr 26.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0673663
A [0002]
- - DE 9314048 U [0003]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - Fa. Kessel,
Ausgabe April 2010, auf den Seiten 146, 147, mit den Artikel-Nrn.
93001, 93050, 93025, 98201, 98202, 98201.00/D1 [0021]