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In
Deutschland tragen 64% eine Brille mit optischen Einstärken-
oder Gleitsichtgläsern. In vielen Bereichen der Industrie
und der Forschung müssen Arbeitschutzbrillen getragen werden,
deren Gestaltung und Schutzfunktion je nach Einsatzsituation äußerst
vielfältig ausfallen. Fehlsichtige, die keine Kontaktlinsen
tragen können oder wollen, müssen dabei auf verschiedene,
immer jedoch suboptimale Lösungen ausweichen. Insbesondere
bei vollflächigen Schildbrillen, die als meistverbreitete
Variante der Arbeitsschutzbrillen in vielen Unternehmen zum Einsatz
kommen, bleibt als finanzierbare Variante in der Regel nur, die
Schutzbrille über der „normalen” Brille zu
tragen. Das ist bei teuren und modischen Brillen recht problematisch
und kann zu Beschädigungen der Brille kommen.
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Das
Ziel der Erfindung basiert auf der völlig neuen Grundidee,
einen Innenclip mit optischen Gläsern von innen an marktübliche
Arbeitschutzbrillen sowie an Schutterbrillen anzubringen. Um Grundsatzlösungen
zu entwickeln, die für viele marktübliche Brillenkonturen
einsetzbar sind (Geometrie, Fronten, Seitengrößen,
Base/Krümmung) haben wir uns entschieden, das Projekt anhand
ausgewählter Modelle der Firma Uvex als einer der Marktführer
umzusetzen. Wir haben uns für Schildbrillen entschieden,
weil diese aufgrund der Anforderungen an Arbeitschutzbrillen (großes
Sichtfeld, keine Einschränkung der Sichtfunktion durch
die Schutzwirkung) auf Häufigsten zum Einsatz kommen. Die
Stärke der bei diesen Modellen eingesetzten Polycarbonatschilder ist
mit 2,2 mm ebenfalls marktüblich gewählt. Alle ausgewählten
Modelle sind zertifiziert und weit verbreitete Modelle im Bereich
der Arbeitschutzbrillen.
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Stand der Technik
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Es
gibt verschiedene Innenclips die am Nasensteg oder am Fassungsrand
an Schutzbrillen befestigt werden. Diese uns bekannte Lösungen
neigen oft zum verrutschen. Daher wird auf diese Lösung
am Arbeitsplatz und auch bei Sportlern verzichtet.
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Die
optische Verglasung von Schildbrillen erfolgt heute in der Regel
im sog. Duplex-Verfahren. Dabei werden die optischen Gläser
von innen auf das Schild aufgeklebt. Voraussetzung dafür
ist, dass die Außenkurve des optischen Glases und die Innenkurve
der Schildbrille nahezu identisch sein müssen. Damit ist
eine Einschränkung der erreichbaren Korrektionswerte nur
im Plusbereich gegeben. Das besondere Problem beim Duplex-Verfahren
ist die Notwendigkeit, die Kurven von Glas und Schild möglichst
deckungsgleich zu gestalten, um eine gute Kontaktfläche
für den Kleber zu erzielen. Da dies technisch oftmals aufgrund
verschiedener optischer Werte der Gläser sowie unterschiedlicher
Krümmungen der Schilde von Brillenmodelle versch. Hersteller
nicht möglich ist, entstehen neben Festigkeitsproblemen der
Verklebung auch die beschriebenen Interferenz-Probleme. Die Nachteile
dieses Verfahrens liegen außerdem im hohen Endgewicht der
Brillen sowie in durch auftretende Interferenzen veränderten optischen
Werten, die den Gebrauchswert der Arbeitsschutzbrille wiederum einschränken,
weshalb dieses Verfahren auch nur begrenzt zum Einsatz kommt.
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Die
meistverwendete Variante ist die Überbrille, hier wird über
der „normalen” optischen Brille eine Schutzbrille
getragen. Die Variante ist auf der einen Seite recht preiswert,
aber nicht für den längeren Gebrauch geeignet.
Der Grund liegt vor allem in der optischen Abbildung der Gläser,
denn es sind zwei Gläser mit einem entsprechenden Abstand
zwischen den Gläsern im Einsatz, was zu einer Verzerrung
der Sicht führt.
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Die
derzeitigen Arbeitsschutzbrillen sind in einem sehr hohen Maße
auf die technische und schützende Funktion ausgerichtet.
Folgende Einteilung in Arbeitsgebiete ist dabei nach DIN
EN 166 üblich:
- • Dreh-
und Fräsarbeiten
- • Feinmechanische Arbeiten
- • Leichte Montagearbeiten
- • Punktschweissen
- • Laborarbeiten
- • Autogenschweissen und Brennschweissen
- • Schweisserhelfer
- • Arbeiten bei UV-Strahlung
- • Säure- und galvanische Arbeiten
- • Gussputzen
- • Metallgiessen
- • Arbeiten am Schmelzofen
- • Arbeiten im Freien
- • Staubarbeiten
- • Elektriker bei Arbeiten unter Spannung
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Die
Verletzungsgefahren, denen das menschliche Auge am Arbeitsplatz
ausgesetzt ist, sind vielfältig. Man kann hier unterteilen
nach Schädigungen durch folgende Einwirkungen:
- • mechanische (Staub und Festkörper wie z.
B. Körner, Späne, Splitter usw.)
- • optische (UV- und IR-Strahlen oder auch Blendung
durch Licht)
- • chemische (Dämpfe, Gase, Laugen,
- • Nebel, Rauche, Säuren usw.)
- • thermische (Hitze, Kälte, glühende
Partikel usw.)
- • besondere (Laserstrahlen, Störlichtbögen
usw.)
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An
Fassungen bietet die Industrie Kunststoff- oder Metallfassungen
an, hochklappbare Doppelbrillen, Überbrillen für
Brillenträger (!), Vollschichtbrillen, Halterung für
Gesichtsschirme und -schilde mit und ohne Schutzhelmverwendung.
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Für Fehlsichtige gibt es i. d.
R. folgende Möglichkeiten für eine Arbeitschutzbrille:
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• Korrektionsschutzbrillen (KSB)
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Das
sind geeignete Schutzbrillenfassungen mit optisch korrigierten Scheiben
aus Kunststoff oder Glas. KSB unterstehen EN-Normen, was bedingt, dass
auf Verlangen für jede einzelne KSB ein Konformitätszeugnis
ausgestellt werden muss. Für diese «Berufsbrille» sowie
für die «Privatbrille» muss man vorher
zum Augenarzt oder Optiker gehen, um den zu korrigierenden Wert
feststellen zu lassen. Diese Fassungen bieten jedoch aufgrund der
geringen Größe (durch die nur bis zu bestimmten
Abmessungen verfügbaren optischen Gläser bedingt!)
in vielen Einsatzfällen keine ausreichende Schutzwirkung
als Arbeitsschutzbrille, weshalb vielfach dann bei Fehlsichtigen
sog „Überbrillen” mit all ihren Nachteilen
zum Einsatz kommen (s. u.)
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• Brillenvorhänger
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Diese
sind nicht sehr zu empfehlen, da sie meist die Brille mehr schützen
als das Auge und keinen Seitenschutz haben.
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• Überbrillen
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Dies
sind leichte Kunststoffbrillen, die über der eigenen Privatbrille
getragen werden und je nach Ausführung auch rundum Schutz
bieten. Allerdings empfiehlt sich diese Lösung nur bei
relativ kurzer und temporärer Tragdauer.
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Produktarten
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Neben
den Begriffsbestimmungen Tragkörper – das sind
Fassungen mit Traghilfen (z. B. Bügel, Kopfband, Helmhalterung
und Verbindungselemente (z. B. Scharniere, Gelenke) und Sichtscheiben
mit und ohne Filterwirkung unterteilt man die Schutzausrüstungen
in:
- • Gestellbrillen
- • Bügelbrillen mit und ohne Seitenschutz
- • Korbbrillen
- • Schutzschirme
- • Schutzschilde
- • Schutzhauben
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Arten von Sichtscheiben
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- • Mineralische Scheiben (Glas)
- • Gehärtete Mineralgläser – chemisch
oder thermisch gehärtet, um – verglichen mit ungehärteten Sichtscheiben – eine
erhöhte Festigkeit gegen Stossbelastung zu erzielen
- • Nicht gehärtete Gläser – Verbundgläser
(sog. splitterfreies Glas): Sichtscheiben, die aus mehreren Schichten
bestehen, die mit einem Bindemittel verbunden sind
- • Organische(Kunststoff)-Sichtscheiben Acetat, CR 39-Material
oder Polycarbonat
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Schutzbrillen
mit Korrekturgläsern sind allgemein bekannt. In der
DE 201 00 522 wird eine Schutzbrille
mit Korrekturgläsern und einer Primärscheibe beschrieben
bei der auf der Rückseite eine Aufnahmevorrichtung für
die für die Korrekturgläser angebracht ist.
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In
der Patenschrift
DE 869 535 wird
eine Schutzbrille beschrieben, bei der hinter den Klargläsern
innerhalb des Schutzgehäuses Fassungsringe zum Halten von
Korrekturgläsern angebracht sind. So kann der Benutzer
der Schutzbrille nach Einlegen der Korrekturgläser damit
arbeiten.
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In
der
DE 1 208 909 wird
eine Schutzbrille dargestellt bei der die Korrekturlinse an der
Innenseite des Schutzglases lösbar angeordnet ist, in einer als
ringförmige Erhebung ausgebildeten Fassung.
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In
der
DE 1031990 wird
eine Schutzbrille mit einer die schützenden Sichtscheiben
haltenden elastischen Paßfassung, die sich mit ihrem Rand
dicht an Gesicht und Nase anlegt und einer Einrichtung zum Einsetzen
von Korrekturgläsern beschrieben. Die Korrekturgläser
sind in einer ohrbügellosen Fassung eingesetzt und an die
dem Innenraum der Brille zugekehrten Seite angebracht.
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In
der
DE 2923789 wird
die Korrekturlinse an ihrer gesamten Berührungsfläche
an der Innenseite des Durchsichtsteilangeklebt.
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Im
GM 566 448 ist das
Problem in der Weise gelöst, dass die Korrekturgläser
hinter die Schutzgläser gesetzt werden.
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Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen
Innenclips anhand von Zeichnungen näher beschrieben:
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Es
bedeuten:
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1 Innenclip
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2 Innenclip
Draufsicht
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3 Frontscheibe
der Schutzbrille, Draufsicht
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4 Frontscheibe
der Schutzbrille
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5 Schutzbrille
mit eingebautem Innenclip
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6 Frontscheibe
der Schutzbrille mit eingebautem Innenclip, Draufsicht
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- 1
- Adapter
- 2
- Magnete
- 3
- Borungen
- 4
- Zentrierstifte
- 5
- Brücke
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An
der Innenseite der Frontscheibe einer Schutzbrille wird ein Adapter
(1) mit einem Spezialkleber befestigt. Der Adapter verfügt über
einen Magneten (2) und zwei Bohrungen (3) welche
die stabile Aufnahme des Innenclips gewährleisten.
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Die
neu entwickelte Brücke (5) ergibt nach der Verglasung
mit optischen Gläsern einen speziellen Innenclip, welcher
einen Magneten (2) und zwei Zentrierstifte (4)
hat, die einen stabilen Halt ergeben und auch bei Erschütterungen
nicht verrutschen. Die Brücke (5) des Innenclips
sowie die optischen Gläser bestehen aus Polycarbonat und
werden mit einem Spezialkleber verbunden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 20100522 [0013]
- - DE 869535 [0014]
- - DE 1208909 [0015]
- - DE 1031990 [0016]
- - DE 2923789 [0017]
- - DE 566448 U [0018]
- - DD 246252 [0019]
- - DE 102004049923 [0019]
- - DE 19929479 [0019]
- - DE 10057908 [0019]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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