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Stand der Technik
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Im Möbelbereich können bei Möbeln mit bewegbar an einem Korpus aufgenommenen Möbelteilen wie Türen, Klappen, Schubladen und dergleichen die Möbelteile angetrieben geöffnet bzw. geschlossen werden. Zum Öffnen und/oder Schließen eines Möbelteils sind elektrisch bewegbare und zwischen einem Möbelkorpus und dem bewegbaren Möbelteil wirkende Möbelbeschläge, wie zum Beispiel Klappenbeschläge, bekannt, wobei für den Betrieb einer Antriebseinheit ein Sensor vorgesehen ist. Der Sensor kann beispielsweise in einem unteren Bereich an einer Korpusinnenseite aufgesetzt sein. Durch Einwirken eines Nutzers insbesondere auf das Möbelteil und damit indirekt auf den Sensor, kann durch den entsprechenden Auslösevorgang ein Öffnen und Schließen des Möbelteils in Gang gesetzt werden. Dabei ist der Sensor über eine Verbindungsleitung mit der Antriebseinheit bzw. dem Möbelbeschlag verbunden.
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Ein Nachteil der vorgenannten Anordnungen besteht darin, dass der Sensor einen gewissen Platz im unteren Bereich des Möbelkorpus in Anspruch nimmt bzw. auffällig sichtbar am Korpus bzw. an einer Innenseite des Korpus angeordnet ist.
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Aufgabe und Vorteile der Erfindung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Anordnungen der vorgenannten Art bereitzustellen, welche vorteilhaft aufgebaut und an einem Möbel einfach anordenbar sind, wobei die angebrachte Anordnung für einen Nutzer nahezu nicht erkennbar bzw. unauffällig vorhanden ist.
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Diese Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst.
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Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Varianten der Erfindung.
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Die Erfindung geht zunächst aus von einer Vorrichtung mit einem Sensor, der eine Signalerzeugungseinheit für die Erzeugung eines Signals aufweist, wobei das Signal der Signalerzeugungseinheit dazu ausgelegt ist, auf eine Antriebseinheit zum Öffnen und/oder Schließen eines an einem Möbelkorpus bewegbar aufgenommenen Möbelteils zu wirken.
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Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung liegt darin, dass ein Grundkörper des Sensors vorhanden ist, welcher in einer vorbereiteten Bohrung innerhalb einer Wandung des Möbelkorpus oder des bewegbar aufgenommenen Möbelteils zumindest im Wesentlichen versenkt unterbringbar ist, so dass dabei die Signalerzeugungseinheit des Sensors benachbart zu einer Innenseite des Möbelteils oder zu einer Stirnseite des Möbelkorpus, die der Innenseite des Möbelteils zugewandt ist, positioniert ist, wenn das Möbelteil sich in einer zum Möbelkorpus hin bewegten Schließstellung befindet. Der Grundkörper des Sensors kann vollständig bzw. bündig mit einem Rand der Bohrung eingesetzt sein oder nur im Millimeterbereich am Bohrungsrand überstehen. So kann eine platzsparende Anbringung der Vorrichtung mit dem Sensor erreicht werden. Die Vorrichtung weist zudem einen vorteilhaften inneren Aufbau auf, wonach die Signalerzeugungseinheit des Sensors dem Zwischenbereich zwischen dem Möbelkorpus und dem bewegbaren Möbelteil zugewandt ist bzw. weitere Sensorkomponenten vom Zwischenbereich abgewandt sind. Die Komponenten des Sensors sind vorteilhaft hintereinander entlang einer Längserstreckung des Sensors angeordnet.
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Außerdem ist der so angeordnete Sensor nicht auffällig bzw. kaum sichtbar am Möbel vorhanden. Der Grundkörper des Sensors kann ein separates Bauteil zum Beispiel ein Gehäuse sein oder durch Elemente des Sensors selbst gebildet sein.
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Die Bohrung bzw. Öffnung oder Materialausnehmung am Möbel kann individuell bei der Montage eingerichtet werden, z. B. am Möbelkorpus oder dem bewegbaren Möbelteil nachträglich an einer geeigneten Stelle bzw. in einem kurzen Arbeitsschritt insbesondere mit einem Bohrwerkzeug. Die Bohrung kann alternativ bereits vor der Montage des Möbels im entsprechenden Möbelbauteil vorhanden sein. Dabei ist unter einer Bohrung allgemein nicht nur ein durch einen Bohrvorgang erzeugtes Loch zu verstehen, sondern auch jede andere Öffnung, auch eine nicht zylindrische, wobei die Öffnung auf eine zu einem Bohrvorgang beliebige andere Weise hergestellt worden ist.
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Vorteilhafterweise kann die Vorrichtung mit dem Sensor ggf. ohne Werkzeug bzw. in einem Handgriff in die vorbereitete Bohrung bzw. Öffnung eingeschoben, eingedreht oder eingebohrt werden.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass der Sensor als Funksensor ausgebildet ist. So lassen sich insbesondere Leitungsverbindungen wie Kabelleitungen oder andere körperliche Verbindungen zwischen dem Sensor und der Antriebseinheit vermeiden. Dies ist insbesondere für eine Montage bzw. eine entsprechend einfache Ausbildung des Möbelkorpus bzw. des bewegbaren Möbelteils vorteilhaft.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass der Grundkörper eine zumindest im Wesentlichen zylindrische Form aufweist. Damit kann der Grundkörper einfach in eine mit einem Bohrvorgang erzeugte vorbereitete Bohrung eingesetzt werden. Außen am Grundkörper können Bereiche mit einer Kontur, beispielsweise vorstehend, vorhanden sein, durch welche der Grundkörper in der Bohrung zentriert bzw. fixiert bzw. zum Beispiel verklemmend gehalten ist. Insbesondere ist der Grundkörper als Hohlkörper ausgebildet, beispielsweise mit zylindrischer Außen- und Innenform. Außen kann an der zylindrischen Form ein vorne am Grundkörper vorhandener Kragen anschließen, mit dem eine Einstecktiefe des Grundkörpers in die Bohrung vorgebbar ist. Bevorzugt ist im vom Grundkörper umgebenen Hohlvolumen zumindest ein Element insbesondere sind darin sämtliche Elemente des Sensors unterbringbar. In der Regel ist der Sensor als ein vorgefertigtes Bauteil vorhanden, so dass dieses am Möbel komplett vorbereitet bzw. zusammengebaut einsetzbar ist.
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Bevorzugt ist eine elektrische Versorgungseinheit vorgesehen. Insbesondere weist der Sensor eine elektrische Versorgungseinheit auf, welche in einem von der Signalerzeugungseinheit des Sensors abgewandten Endbereich des Grundkörpers positioniert ist.
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Eine vorteilhafte Modifikation der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass der Sensor ausgebildet ist, kontaktlos zu arbeiten. Damit lassen sich auch Schließzustände, bei welchen das bewegbare Möbelteil nicht in Kontakt mit dem Möbelkorpus ist, für eine Aktivierung bzw. Auslösung des Sensors bereitstellen. Vorteilhafterweise kann auch in einem nicht berührenden Zustand eines Möbelteils gegenüber dem Möbelkorpus ein Ansprechen des Sensors bzw. Auslösen eines Sensorsignals ermöglicht werden. Im Möbelbereich ist ein kontaktloser aber definierter Zustand bei exakter Positionierung zwischen Teilen des Möbels häufig ein gewünschter Regel-Zustand, so dass bei einem Einwirken auf das Möbel, um den Sensor anzusprechen, ein kontaktloses Auslösen des Sensors vorteilhaft ist.
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Weiter ist es vorteilhaft, dass der Sensor ein Kontaktelement umfasst. Ein Kontaktelement ist für einen Kontakt mit einem Gegenabschnitt ausgelegt, wobei mit dem Kontakt des Kontaktelements und ggf. nach dessen Bewegung in eine definierte Auslösestellung ein Ansprechen des Sensors erfolgt.
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Überdies ist es vorteilhaft, dass der Sensor einen verschieblich aufgenommenen Kontaktstift umfasst. Für den Fall, dass der Sensor über eine Kontaktierung anspricht und damit ein Sensorsignal erzeugt, kann ein im Grundkörper des Sensors verschieblich aufgenommener Kontaktstift exakt lagerbar und platzsparend bewegbar vorhanden sein. Der Kontaktstift kann schmal ausgebildet sein, insbesondere mit länglicher Außenform. Der Kontaktstift ist insbesondere federnd gelagert. Zum Beispiel ist der Kontaktstift, unter einer von außen beim Kontaktieren wirkenden Kraft, gegen eine Federkraft aus einer Bereitschaftsposition etwas in den Grundkörper einrückbar, unter Auslösen des Sensors, bzw. entgegengesetzt aufgrund der Federkraft wieder in eine Bereitschaftsposition ausschiebbar.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass die elektrische Versorgungseinheit einen Energiespeicher zur Speicherung elektrischer Energie umfasst. So kann auf eine dauerhafte Verbindung mit einer Energiezufuhr-Einheit verzichtet werden. Ein Energiespeicher, zum Beispiel eine handelsübliche Batterie oder ein Akku, ermöglicht eine besonders einfache Anordnung der Sensorvorrichtung, da keine Leitung zur kontinuierlichen Stromversorgung aus einem Stromnetz nötig ist.
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Weiter ist es vorteilhaft, dass die elektrische Versorgungseinheit eine Spannungsquelle mit einer elektrischen Verbindungsleitung zum Sensor umfasst. So kann der Sensor kompakt gebaut sein und in einem existierenden bzw. vorhandenen elektrischen Versorgungssystem, zum Beispiel aus einem elektrischen Versorgungsnetz eines Gebäudes, integriert und dadurch elektrisch versorgt werden.
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Bevorzugt umfasst die elektrische Versorgungseinheit ein Piezoelement. Alternativ ist auch ein Dynamo denkbar. So kann mechanische Energie in elektrische Energie umgewandelt werden. Insbesondere ermöglicht dies eine autark arbeitende und platzsparende Ausbildung des Sensors.
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Die Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung mit einer Antriebseinheit zum Öffnen und Schließen eines an einem Möbelkorpus bewegbar aufgenommenen Möbelteils. Die Vorrichtung mit einer Antriebseinheit zeichnet sich dadurch aus, dass eine der oben erläuterten Vorrichtung vorhanden ist. Somit lassen sich die oben aufgezeigten Vorteile an einer Vorrichtung mit einer Antriebseinheit zum Öffnen und Schließen des an dem Möbelkorpus bewegbar aufgenommenen Möbelteils realisieren.
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Die Erfindung betrifft zudem ein Möbel mit einem Möbelkorpus und einem an dem Möbelkorpus bewegbar aufgenommenen Möbelteil. Erfindungsgemäß ist eine Vorrichtung mit einer Antriebseinheit bzw. eine Sensorvorrichtung gemäß einer der oben diskutierten Ausgestaltungsformen vorhanden. Damit kann das Möbel vorteilhaft entsprechend den oben genannten Vorteilen ausgebildet werden.
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Bevorzugt ist das bewegbare Möbelteil als Schublade, als schwenkbar am Möbelkorpus aufgenommene Möbelklappe oder als Drehtür ausgebildet. Somit können entsprechende Möbelteile mit einem entsprechenden Sensor im Hinblick auf eine kontrollierte Öffnungs- bzw. Schließbewegung bereitgestellt werden.
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Weiter ist es vorteilhaft, dass die Bohrung zur Unterbringung des Grundkörpers des Sensors in einer zum bewegbaren Möbelteil gerichteten Schmalseite einer Wandung des Möbelkorpus oder in einem Frontteil des bewegbaren Möbelteils vorhanden ist. Gegebenenfalls kann das bewegbare Möbelteil allein aus dem Frontteil bestehen. Die Bohrung kann nachträglich an einer gewünschten Stelle einfach eingerichtet werden, insbesondere mit üblichen Bohrwerkzeugen in einem aus Holz, Kunststoff oder Metall gebildeten Möbelteil.
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Figurenbeschreibung
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind in einem stark schematisierten bzw. stark vereinfacht dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert.
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Die einzige Figur zeigt dabei einen Schnitt durch einen Abschnitt eines Möbelkorpus 1, beispielsweise einer Korpus-Seitenwand, eines Korpus-Bodens oder eines Korpus-Deckels, mit einer Bohrung 2, in welcher ein erfindungsgemäßer Sensor 3 vorhanden ist.
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In der Bohrung 2, welche hier als Sacklochbohrung ausgebildet ist, ist der Sensor 3 eingesteckt, der im gezeigten Ausführungsbeispiel eine Batterie 4 und ein Funksensor-Element 5 umfasst. Die Batterie 4 und das Funksensor-Element 5 bilden zusammen einen Grundkörper des Sensors 3.
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Die Batterie 4 ist im Sensor 3 in einem von einem Kontaktabschnitt 6 abgewandten hinteren Bereich angeordnet. Über eine radial am Sensor 3 überstehende umfänglich ausgebildete Ringscheibe 7, deren Durchmesser größer als der Durchmesser der Bohrung 2 ist, reicht der Sensor 3 entsprechend weit in die Bohrung 2 hinein. Außen am Sensor 3 können abstehende Führungsabschnitte (nicht dargestellt) vorhanden sein, die bis an die Wandung der Bohrung 3 reichen und als radiale Positionierhilfe des Sensors 3 in der Bohrung 2 im eingesteckten Zustand gemäß 1 dienen.
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Unmittelbar benachbart zur Batterie 3 ist das Funksensor-Element 5 vorhanden. Vorne an dem Funksensor-Element 5 steht die Ringscheibe 7 und der Kontaktabschnitt 6 im Millimeterbereich über zu einer Frontseite 1a des Möbelkorpus 1, was in der Figur nicht maßstabsgetreu sondern vergrößert dargestellt ist. Mit dem federnd gelagerten, einrückbaren und wieder selbsttätig rückstellenden beweglichen Kontaktabschnitt 6 wird ein Auslöseweg a für den Sensor 3 bereitgestellt. Hierzu kann eine Innenseite eines bewegbar an dem Möbelkorpus 1 aufgenommenen Möbelteils (nicht gezeigt) in Richtung gemäß des Pfeils P1 auf den Kontaktabschnitt 6 drückend einwirken, zum Beispiel wenn ein Nutzer gegen das Möbelteil drückt, womit das Funksensor-Element 5 ausgelöst wird. Das Funksensor-Element 5 erzeugt dabei ein Sensorsignal und überträgt dieses kabellos an eine entfernt am betreffenden Möbel vorhandene Einheit, welche das Sensorsignal verarbeitet und eine Antriebseinheit zum angetriebenen Bewegen bzw. zum motorischen öffnen des Möbelteils aktiviert. Anschließend erfolgt eine angetriebene Bewegung des Möbelteils.
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Das motorisch angetriebene Schließen des Möbelteils erfolgt entsprechend mit einer der Öffnungsbewegung entgegen gesetzten Schließbewegung des Möbelteils. Hierzu wird für den Schließvorgang des Möbelteils der Kontaktabschnitt 6 von einer Person aktiviert, zum Beispiel durch direktes oder indirektes Einwirken auf den Kontaktabschnitt 6. Damit ist ein Ansprechen des Funksensor-Elements 5 verbunden, das ein Sensorsignal erzeugt und dieses kabellos an die am Möbel vorhandene Einheit überträgt, welche das Sensorsignal verarbeitet und die Antriebseinheit zum angetriebenen Zurückbewegen bzw. zum motorischen Schließen des Möbelteils aktiviert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Möbelkorpus
- 1a
- Frontseite
- 2
- Bohrung
- 3
- Sensor
- 4
- Batterie
- 5
- Funksensor-Element
- 6
- Kontaktabschnitt
- 7
- Ringscheibe