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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verkleidungselement für Gebäude
oder deren Teile wie An- oder Vorbauten wie Erker, Balkone oder
dergleichen, Sichtschutzelemente oder Umzäunungen nach
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Stand der Technik
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Aus
der
DE 298 25 071
U1 ist eine Bauplatte bekannt, die als der Witterung aussetzbare
Balkonverkleidung verwendbar ist. Sie besteht aus einer eigensteifen
Mehrschichtplatte aus HPL oder AL und weist Dekorflächen
auf, die witterungsbeständig behandelt sind. Derartige
Bauplatten werden vielfach als Fassadenelemente oder Verkleidungselemente an
Gebäuden oder deren Teile wie An- oder Vorbauten von Gebäuden
verwendet. Es ist auch bekannt, derartige Platten zu bedrucken,
z. B. aus der
DE 203 19
355 U1 .
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Derartige
Verkleidungselemente werden jedoch häufig nicht den ästhetischen
Vorstellungen der Hausbesitzer gerecht, vor allem wenn diese zuvor Balkonverkleidungen
aus Holz an ihrem Gebäude angebracht hatten. Balkonverkleidungen
aus Holz haben den Nachteil, dass diese regelmäßig
nachzustreichen sind. Vor diesem Aufwand scheuen sich manche Bauherren
und weichen deshalb auf andere Werkstoffe wie Stahl, Aluminium und
Hochdrucklaminate aus. Je nach Baustil stellen diese Werkstoffe
jedoch oft einen mehr oder weniger großen Kompromiss von
Optik und Wartungsfreiheit dar.
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So
gibt es Aluminiumbalkonprofile in verschiedenen Holzimitaten, die
als Einzelprofile oder Elemente in verschiedenen Varianten als Balkongeländer
bzw. -verkleidung Verwendung finden. Diese Aluminiumbalkonprofile
sind jedoch als Strangpressprofile gradlinig und verhältnismäßig
teuer.
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Hochdrucklaminate
in Holzdekor werden üblicherweise insgesamt mit Holzdekor
bedruckt und stellen somit optisch eine große Holzplatte,
jedoch keine individuelle Balkonverkleidung dar. Will man dies vermeiden,
müsste die Platte zerschnitten und in Form gefräst
werden, was wiederum aufwendig und teuer ist.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die
Aufgabe zugrunde, eine den ästhetischen Ansprüchen
von Bauherren genügende und dennoch preiswerte Alternative für
Verkleidungselemente an Gebäuden zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verkleidungselement mit den Merkmalen des
Anspruches 1 gelöst.
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Ein
derartiges Verkleidungselement wird wenigstens auf seiner Außenseite
mit einer dekorfähigen Beschichtung versehen, die eine
Abbildung oder Imitation eines mehrteiligen Verkleidungselements zeigt,
wobei in den imitierten Unterbrechungen das durch das Verkleidungselement
verdeckte Gebäude bzw. seine Fassade so sichtbar ist, als
wäre tatsächlich ein mehrteiliges unterbrochenes
Verkleidungselement vorhanden. Damit entsteht ein Bild z. B. bei
einem Holzbalkon mit entsprechenden Zwischenabständen der
Bretter, wobei z. B. die Hintergrundfarbe der Fassade in den Unterbrechungen
aufscheint. Dadurch wird einerseits die Möglichkeit geschaffen,
die Balkonbretter nach dem Wunsch der Bauherren farblich zu gestalten
und andererseits die Zwischenabstände der Haushintergrundfarbe
anzupassen. Dabei können die Formate in Breite und Höhe
an die je nach Objekt vorgegebenen unterschiedlichen Maße angepasst
werden. Nach objektbezogener Bearbeitung der Abbildung wird diese
als Dekordruck auf eine Hochdrucklaminatplatte oder auch andere
Platten aufgedruckt, wie sie im Balkonbau oder Fassadenbau verwendet
werden.
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Dies
hat den Vorteil, dass die in Farbe und zum Teil auch Größe
bearbeitbaren Bilder von Grundmodellen oder auch von individuellen
Gestaltungen optimal auf das Objekt abzustimmen sind und damit optisch
einen Holzbalkon oder ähnliche Balkon elemente täuschend
echt imitieren. Im Vergleich zu einem Holzbalkon ist dieses Holzbalkonimitat
wartungsfrei und somit für viele Bauherren ein idealer Kompromiss
von Optik, Pflege und Kosten. Die verwendeten Platten bieten dabei
einen hundertprozentigen Sichtschutz als auch Windschutz. Zudem
geht die Montage der Platten üblicherweise schneller und kostengünstiger
vonstatten als die Montage von Einzelprofilen. Ein derartiges Verkleidungselement
kann sowohl bei neuen als auch als Ersatz für bestehende Geländer
verwendet werden. Der Aufbau ist kostengünstig und das
Material langlebig.
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Die
Erfindung wird jetzt anhand eines in den beigefügten Figuren
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
Ansicht einer Fassade mit einem Balkon, der mit einem erfindungsgemäßen
Verkleidungselement versehen ist,
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2 eine
vergrößerte Darstellung des Verkleidungselementes
gemäß 1
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Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
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Bevor
die Erfindung im Detail beschrieben wird, ist darauf hinzuweisen,
dass sie nicht auf die jeweiligen Bauteile der Vorrichtung sowie
die jeweiligen Verfahrensschritte beschränkt ist, da diese
Bauteile und Verfahren variieren können. Die hier verwendeten
Begriffe sind lediglich dafür bestimmt, besondere Ausführungsformen
zu beschreiben und werden nicht einschränkend verwendet.
Wenn zudem in der Beschreibung oder in den Ansprüchen die Einzahl
oder unbestimmte Artikel verwendet werden, bezieht sich dies auch
auf die Mehrzahl dieser Elemente, solange nicht der Gesamtzusammenhang eindeutig
etwas Anderes deutlich macht.
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2 zeigt
eine Verkleidungselement 10, das z. B. eine Hochdrucklaminatplatte
oder auch eine andere geeignete Bauplatte sein kann. Bekannte Bauplatten
sind z. B. unter der Bezeichnung „Resoplan”, „Trespa” oder „Maxbaukompakt-Platte” am Markt
erhältlich und werden bei Balkonverkleidungen und Sichtblenden
eingesetzt. Ein weiteres Beispiel ist die Max-Exterior-Bauplatte,
bei der es sich um Schichtstoffplatten mit einem Körper
aus duromeren Hochdrucklaminaten (HPL) handelt. Derartige Bauplatten
sind dekorfähig und weisen eine Dicke zwischen 4 bis 12
mm auf.
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Gemäß 1 wird
ein derartiges Verkleidungselement 10 an einem Gebäude 14 und
zwar insbesondere an den dort vorgesehenen An- oder Vorbauten eingesetzt
wie z. B. an Erkern oder einem Balkon 15 oder dergleichen.
Das Verkleidungselement 10 kann auch als Fassadenverkleidung,
Sichtschutzelement oder für Umzäunungen eingesetzt werden.
Sichtbar ist die nach außen, also vom Gebäude
oder dem zu schützenden Bereich weg zeigende Beschichtung 11 des
Verkleidungselementes. Gemäß den Figuren handelt
es sich bei dieser Beschichtung um bzw. zeigt diese Beschichtung
eine Abbildung oder besser gesagt Imitation von zumindest teilweise
vom Verkleidungselement und/oder vom Gebäude, Sichtschutzelement
oder der Umzäunung verdeckten Objekten.
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Im
Ausführungsbeispiel zeigt die Beschichtung eine Abbildung
eines in der Realität zumindest teilweise unterbrochenen,
mehrteiligen Verkleidungselements. Um bei der Abbildung auf der
geschlossenen Oberfläche des Verkleidungselements die realitätsnahe
Darstellung zu erreichen, sind in den imitierten Unterbrechungen 12 des
Verkleidungselements 10 die vom Verkleidungselement verdeckten
Objekte sichtbar. Im Ausführungsbeispiel ist dies das hinter dem
Verkleidungselement befindliche und durch das Verkleidungselement
verdeckte Gebäude 14 bzw. dessen Fassade 13,
wobei sich eine Ansicht ergibt, wie sie sich durch die Unterbrechungen
zwischen den Elementen eines echten mehrteiligen Verkleidungselements
ergeben würde. Die Abbildung gemäß 1 zeigt
also eine Ansicht eines mehrteiligen Balkonelementes, durch das
hindurch das dahinterliegende Haus zu erkennen ist. Dabei können
beliebige Holzbalkonmuster, z. B. senkrecht mit Formbrettern, senkrecht
gradlinig, mit/ohne Zwischenpfosten, diagonal, Raute, Kassetten
usw. oder auch Stahlgeländer oder Schmiedeisengitter abgebildet
werden. Grundsätzlich können nach Wunsch des Bauherrn jegliche
Art von Geländern abgebildet werden bzw. sämtliche
Arten von durch die Verkleidungselemente verdeckten Objekten. Vorzugsweise
kann auch eine 3-D-Abbildung erzeugt werden, indem z. B. ein Schattenwurf
nachgeahmt wird. Dabei wird vorzugsweise eine Ausrichtung vorgenommen,
wie sie für den von außen auf das Haus schauenden
Betrachter am häufigsten vorkommt, so dass die optische
Täuschung möglichst realistisch wird.
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Das
Verkleidungselement 10 kann innenseitig mit einer beliebigen
Farbe versehen sein, zumal es als geschlossene Platte einen hundertprozentigen Sichtschutz
und Windschutz bietet. Es kann z. B. weiß gestaltet werden,
um die Helligkeit im Raum durch reflektiertes Licht zu erhöhen.
Je nach Wunsch des Bauherrn kann das Verkleidungselement aber auch
umgekehrt wie bei einem Blick von außen einen Blick von
innen durch ein unterbrochenes Geländer auf die Landschaft
abbilden. In diesem Fall würde ein mehrteiliges Verkleidungselement
mit Unterbrechungen imitiert, wobei in den Unterbrechungen das Umfeld
des Gebäudes 14 abgebildet wird.
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In
den Figuren zeigt die Abbildung ein mehrteiliges Balkongeländer
mit Unterbrechungen. Das Verkleidungselement 10 ist vorzugsweise
ein Holzdekorlaminat, wobei die Abbildung eine Dekorbeschichtung
ist, die witterungsbeständig beschichtet ist.
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Die
Abbildung kann z. B. eine Abbildung einer zuvor am Haus angebrachten
Verkleidung mit Unterbrechungen sein wie sie am An- oder Vorbau des
Gebäudes 14 angebracht war. Ebenso kann eine Computersimulation
für die Abbildung erstellt werden, was es dem Bauherrn
auch ermöglicht, sich bereits vorab ein Bild vom späteren
Erscheinungsbild seines Gebäudes zu machen. Vorzugsweise
zeigen die Unterbrechungen 12 die Haushintergrundfarbe des
Gebäudes 14 bzw. der Fassade 13 auf der
außen aufgebrachten Beschichtung. Die Beschichtung kann
auch eine grafisch bearbeitete Abbildung eines am Gebäude
angebrachten Verkleidungselements zeigen.
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Zur
Herstellung der Abbildung wird also üblicherweise entweder
das mit einem tatsächlich mehrteiligen Verkleidungselement
versehene Haus fotografiert oder eine Aufnahme vom Haus nach Fertigstellung
der Fassade 13 erzeugt. Dann wird entwe der das Bild mit
der zuvor angebrachten Verkleidung bearbeitet oder eine Verkleidung
simuliert, wobei die Hintergrundfarbe des Hauses für die
Unterbrechungen zwischen den imitierten Elementen verwendet wird.
Die Unterbrechungen können dabei z. B. auch Fenster 16 dort
zeigen, wo hinter dem künftigen Verkleidungselement 10 tatsächlich
Fenster sind. Ziel ist, dass bei entsprechenden Abstand zumindest nicht
ohne weiteres erkennbar ist, dass ein Imitat einer Balkonverkleidung
oder eines anderen Verkleidungselements verwendet wird.
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Die
so erzeugte Abbildung kann bedarfsweise noch am Computer weiter
grafisch bearbeitet werden, bis ein möglichst realistisches
Abbild entsteht, wobei z. B. durch entsprechende Schattengebung ein
dreidimensionaler Eindruck erzeugt werden kann. Die so erzeugte
Abbildung wird dann in bekannter Weise z. B. auf eine HPL-Platte
gedruckt und in üblicher Weise witterungsbeständig
beschichtet. Bedarfsweise wird dann die alte Balkonverkleidung entfernt
und/oder die neue Verkleidung an den entsprechenden Halteelementen
des Balkongeländers befestigt. Damit ergibt sich eine günstige
Alternative für Balkonverkleidungen oder andere Verkleidungselemente
an Gebäuden 14 und deren Teile wie an An- und
Vorbauten von Gebäuden oder auch bei Fassadenverkleidungen,
Sichtschutzelementen oder Umzäunungen. Bedarfsweise können
die Randbereiche noch zugeschnitten werden, was zwar den Aufwand erhöht,
eventuell aber eine weitere Steigerung der Realitätsnähe
ermöglicht. Sobald nämlich die Umrisse der Platte
nicht mehr gradlinig sind, verschwindet sie auch eher vor dem Hintergrund,
was die optische Täuschung für das Auge des Betrachters
realistischer erscheinen lässt. Es ergibt sich damit ein
idealer Kompromiss von Optik, Pflege und Kosten bei gleichzeitiger
Langlebigkeit der Verkleidungselemente.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 29825071
U1 [0002]
- - DE 20319355 U1 [0002]