DE202010009274U1

DE202010009274U1 - Vorrichtung zum Öffnen eines Möbels sowie Möbel mit einer Vorrichtung

Info

Publication number: DE202010009274U1
Application number: DE202010009274U
Authority: DE
Original assignee: Grass GmbH
Current assignee: Grass GmbH
Priority date: 2010-06-18
Filing date: 2010-06-18
Publication date: 2011-11-02
Anticipated expiration: 2020-06-19

Abstract

Vorrichtung zum Öffnen eines Möbels, wobei das Möbel ein gegenüber einem feststehenden Möbelkorpus bewegbaren Möbelteil aufweist mit Ausstoßmittel, die in einem in einem Möbel eingebauten Zustand aus einem Schließzustand durch Antippen auf das bewegbare Möbelteil auslösbar sind, so dass das bewegbare Möbelteil mit den Ausstoßmitteln weggedrückt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausstoßmittel derart ausgebildet sind, dass zum Auslösen der Ausstoßmittel wenigstens ein zweimaliges Antippen erforderlich ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Öffnen eines Möbels nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Stand der Technik:
Im Stand der Technik sind Schubladen bekannt, die mittels eines elektrischen Antriebs geöffnet und geschlossen werden können. Der Antrieb wird zum Öffnen und Schließen der Schublade beispielsweise durch Antippen einer Frontseite der Schublade aktiviert. Ein solcher Auslösemechanismus hat jedoch den Nachteil, dass ein Anlehnen an die Schublade zu einem unerwünschten Öffnen der Schublade führen kann, weil dieser Kontakt als Antippen zur Aktivierung des Öffnungsvorgangs von einer Steuerung interpretiert wird.
Aufgabe und Vorteile der Erfindung:
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Öffnen eines Möbels der einleitend bezeichneten Art bereitzustellen, mit welcher sich insbesondere ein unerwünschtes Öffnen des Möbels verhindern lässt.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 und 9 gelöst.
In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung angegeben.
Die Erfindung geht von einer Vorrichtung zum Öffnen eines Möbels aus, wobei das Möbel ein gegenüber einem feststehenden Möbelkorpus bewegbaren Möbelteil aufweist mit Ausstoßmittel, die in einem in einem Möbel eingebauten Zustand aus einem Schließzustand durch Antippen auf das bewegbare Möbelteil auslösbar sind, so dass das bewegbare Möbelteil mit den Ausstoßmitteln weggedrückt wird.
Der Kern der Erfindung liegt nun darin, dass die Ausstoßmittel derart ausgebildet sind, dass zum Auslösen der Ausstoßmittel wenigstens ein zweimaliges Antippen erforderlich ist. Durch diese Maßnahme können Fehlauslösungen des bewegbaren Möbelteils, zum Beispiel der Schublade, die einen Ausstoßmechanismus aktivieren, weitgehend vermieden werden, da es unwahrscheinlich ist, dass unbeabsichtigte Berührungen der zum Beispiel Schubladenfront einem erforderlichen zweimaligen Antippen entsprechen. Beispielsweise wird durch Anlehnen kaum ein Berührungsmuster hervorgebracht werden können, das dem geforderten zweimaligen Antippen entspricht, sofern es nicht bewusst durchgeführt wird.
Die Auslösesicherheit kann noch weiter verbessert werden, wenn die Ausstoßmittel so ausgebildet sind, dass zum Auslösen der Ausstoßmittel das wenigstens zweimalige Antippen innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne zu erfolgen hat. Mit diesem zusätzlichen Parameter lässt sich ein erforderliches Berührungsmuster so weit eingrenzen, dass zufällige oder unbewusste Berührungen und Antippbewegungen an einem bewegbaren Möbelteil in den überwiegenden Fällen diese Anforderung nicht erfüllen können und damit das Möbelteil keine Fehlauslösung erfährt.
Beispielsweise ist es notwendig, zum Beispiel eine Schublade innerhalb weniger Sekunden zweimal anzutippen, beispielsweise innerhalb von zum Beispiel 5 oder gar drei Sekunden.
Grundsätzlich ist es auch denkbar, dass für ein Auslösen mehr als genau zwei Antippvorgänge notwendig sind, zum Beispiel drei Antippvorgänge. Solche Voraussetzungen können zum Beispiel an Möbelteilen geschaffen werden, bei denen eine Fehlauslösung praktisch nicht stattfinden darf oder soll.
In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfassen die Ausstoßmittel eine Touch-Latch-Anordnung, die zum Auslösen ein zumindest zweifaches Antippen erfordert. Dazu wird das Möbelteil, zum Beispiel eine Schublade zweifach aus der Ruheposition etwas eingedrückt, wodurch ein Touch-Latch-Mechanismus auslöst.
Denkbar ist jedoch auch, dass das Antippen lediglich durch Sensormittel erfasst wird, wobei keine Bewegung, zum Beispiel Eindrückbewegung des bewegbaren Möbelteils erforderlich ist. Hierzu können zum Beispiel in einer Schubladenfront oder einer Schranktür entsprechende Sensoren, insbesondere nicht sichtbar an der Außenseite angeordnet werden.
Vorzugesweise umfassen die Ausstoßmittel einen elektrischen Antrieb. Dieser kann zum Beispiel in der Art eines Touch-Latch-Mechanismus, das heißt durch kurzes Bewegen, insbesondere Eindrücken des zu öffnenden Möbelteils ausgelöst werden. Dazu ist es jedoch erforderlich, dass in einem Ruhezustand mittels der Vorrichtung zwischen dem Möbelkorpus und dem bewegbaren Möbelteil ein definierter Schließspalt ausgebildet ist, der zum Beispiel zum Öffnen des Möbelteils definiert zweimalig verkleinert wird.
Bei einer Auslösung durch Sensormittel, die lediglich das Berühren des Möbelteils erfassen, kann auf eine Eindrückbewegung und gegebenenfalls auf einen Schließspalt verzichtet werden.
Sofern ein Auslösen durch eine Bewegung des bewegbaren Möbelteils erfolgen soll, sind die Ausstoßmittel vorzugsweise so ausgebildet, dass ein Auslösen durch Antippen und damit Bewegen des bewegbaren Möbelteils gegen den Möbelkorpus entgegen einer Öffnungsrichtung des Möbelteils zu erfolgen hat.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfassen die Ausstoßmittel einen Kraftspeicher zum Ausstoßen des bewegbaren Möbelteils. Dies ist insbesondere dann bevorzugt, wenn die Ausstoßmittel ohne elektrischen Antrieb arbeiten. Der Kraftspeicher entlädt sich vorzugsweise durch erfindungsgemäßes Antippen und öffnet dabei das bewegbare Möbelteil, zum Beispiel eine Schublade oder eine Schranktür.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann bei allen Möbeln zum Einsatz kommen, bei welchen ein bewegbares Möbelteil an einem feststehenden Möbelkorpus angeordnet ist, und insbesondere dazu dient, das Möbel zu öffnen und zu schließen.

Claims

Vorrichtung zum Öffnen eines Möbels, wobei das Möbel ein gegenüber einem feststehenden Möbelkorpus bewegbaren Möbelteil aufweist mit Ausstoßmittel, die in einem in einem Möbel eingebauten Zustand aus einem Schließzustand durch Antippen auf das bewegbare Möbelteil auslösbar sind, so dass das bewegbare Möbelteil mit den Ausstoßmitteln weggedrückt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausstoßmittel derart ausgebildet sind, dass zum Auslösen der Ausstoßmittel wenigstens ein zweimaliges Antippen erforderlich ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausstoßmittel so ausgebildet sind, dass zum Auslösen der Ausstoßmittel das wenigstens zweimalige Antippen innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne zu erfolgen hat.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausstoßmittel eine Touch-Latch-Anordnung umfassen, die zum Auslösen ein mindestens zweifaches Antippen erfordert.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Sensormittel vorgesehen sind, die das Antippen erfassen.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausstoßmittel einen elektrischen Antrieb umfassen.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung so ausgestaltet ist, dass im eingebauten Zustand der Vorrichtung in ein Möbel die beiden Möbelteile unter Ausbildung eines Schließspalts zwischen Möbelkorpus und bewegbaren Möbelteil gehalten sind.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausstoßmittel so ausgebildet sind, dass ein Auslösen durch Antippen und damit Bewegen des bewegbaren Möbelteils gegen den Möbelkorpus entgegen einer Öffnungsrichtung des Möbelteils erfolgt.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausstoßmittel einen Kraftspeicher zum Ausstoßen des bewegbaren Möbelteils umfassen.
Möbel mit einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche.