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Die
Erfindung betrifft ein Blech und einen GN-Behälter der
im Oberbegriff der Schutzansprüche 1 bzw. 7 angegebenen
Art und außerdem einen aus dem Blech hergestellten Behälter
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Behälter,
die im Küchen- oder Gastronomiebereich zur Aufnahme von
Speisen, sei es zur Warmhaltung, sei es zur Zubereitung, eingesetzt
werden, bestehen üblicherweise aus nichtrostendem Stahl. Das
gilt insbesondere auch für GN-Behälter, die hauptsächlich
zum Warmhalten, Kühlhalten oder allgemein zum Aufbewahren
von Speisen eingesetzt werden, insbesondere in Warm- bzw. Kaltausgaben. Einzelheiten
zu solchen GN- oder Gastronorm-Behältern und Warmausgaben
finden sich beispielsweise in der Druckschrift
EP 0 635 225 B1 . Diese Druckschrift
bezieht sich auf eine Warmspeisenausgabe, bei welcher die GN-Behälter
zum Warmhalten, aber auch zum Zubereiten von Speisen eingesetzt
werden. Die Wärmebeaufschlagung des GN-Behälters erfolgt
in beiden Fällen durch von einer elektrischen Heizplatte
ausgehende Wärmestrahlung, da GN-Gehälter aus
nichtrostendem Stahl üblicherweise nicht induktionsfähig,
das heißt nicht durch eine Induktionsheizvorrichtung beheizbar
sind.
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Aus
der Druckschrift
DE
20 2005 019 971 U1 ist ein GN-Behälter bekannt,
wie er heutzutage in der Küche, insbesondere in der Profiküche,
zum Kochen oder Warm- und Kühlhalten eingesetzt wird. Dieser Behälter
besteht zur Gänze aus einem induktionsfähigen
Mehrschichtmaterial oder -blech aus mehreren aufeinander befestigten
metallischen Schichten, so dass er im Prozess der Speisevorbereitung,
Speisezubereitung und der Speisenausgabe mit großer und jeweils
gleicher Effizienz einsetzbar ist. Das Mehrschichtmaterial weist
eine dicke Zwischenschicht aus gut wärmeleitfähigem
Material wie Aluminium, Kupfer oder Stahl zwischen zwei wesentlich
dünneren Deckschichten aus nichtrostendem Stahl auf, wobei
wenigstens eine der Deckschichten aus ferritischem Stahl besteht.
Es wird angestrebt, solche Behälter mit einer dekorativen
zusätzlichen Beschichtung zu versehen, die das ästhetische
Aussehen der Behälter weiter verbessert und zugleich ausreichend
temperaturbeständig und ausreichend hart ist, damit übliche Reinigungsmittel
mit Reinigungsschwämmen zum Entfernen von Resten verwendet
werden können. Gleichzeitig soll die Beschichtung der GN-Behälter eine
gute Antihafteigenschaft aufweisen. Es sind Versuche gemacht worden
mit teflonhaltigen Beschichtungen. Dieses Material ist aber nur
bis etwa 250°C dauerhaft temperaturbeständig,
und seine Oberflächenhärte wird nicht als ausreichend
angesehen. Bekanntlich ist es nicht zulässig, in mit Teflon
beschichteten Behältern mit dem Messer, Spachtel oder anderen
metallischen Kochhilfsmitteln zu hantieren.
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Eine
Alternative, die sich anbietet, ist eine Emailbeschichtung. Eine
Emailbeschichtung ist aber auch nicht voll zufrieden stellend, denn
sie ist üblicherweise spröde und platzt bei Biege-,
Schlag- oder Stoßbelastung ab.
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Darüber
hinaus kann eine teflonhaltige Beschichtung nicht außen
auf einem Behälter angebracht werden, weil sie aufgrund
ihrer geringen Kratzfestigkeit nach kurzer Zeit unansehnlich werden und ästhetischen
Gesichtspunkten nicht mehr genügen würde.
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Es
ist zwar bekannt, Pfannen, Töpfe oder ähnliche
Behälter, die zum Kochen eingesetzt werden, außen
zu verchromen oder mit einer anderen harten Beschichtung zu versehen,
für die Beschichtung der Innenseite von solchen Behältern
bleibt aber nur die heutzutage übliche teflonhaltige Beschichtung,
wenn für die Innenseite ausreichende Antihafteigenschaften
erwünscht sind.
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Es
ist zwar bereits aus der Druckschrift
WO 98/45502 A1 ein Verfahren
zum Versehen einer metallischen Oberfläche mit einer Nanoglas-
oder glasartigen Schicht bekannt, die auch zur Beschichtung von
beim Kochen eingesetzten Behältern verwendet wird, die
durch dieses bekannte Verfahren hergestellte glasartige Beschichtung
ist aber entweder auf hohe Kratzfestigkeit eingestellt, so dass
ihr die erwünschten Antihafteigenschaften fehlen, oder
sie ist aus einem Standard-Antihaftmaterial hergestellt, wobei es
ihr dann an einer ausreichenden Kratzfestigkeit mangelt. Die Eigenschaften
der schließlich auf Behältern eingesetzten Beschichtung
können daher nicht mehr als einen Kompromiss darstellen.
Versuche haben gezeigt, dass GN-Behälter, die durch dieses
bekannte Verfahren in Nanotechnologie beschichtet worden sind, außen
nicht ausreichend hart und innen nicht ausreichend antihaftfähig
sind, so dass die Behälter nach häufigem Ineinanderstellen unansehnlich
werden oder das Gargut in dem Behälter an der Beschichtung
haften bleibt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein beschichtetes Blech, insbesondere ein
Mehrschichtblech, zu schaffen, bei dem hinsichtlich der Antihafteigenschaften
und der Kratzfestigkeit kein Kompromiss eingegangen zu werden braucht.
Außerdem soll ein entsprechend auf der Innen- und Außenseite
beschichteter Behälter, insbesondere GN-Behälter,
aus dem beschichteten Blech, insbesondere aus Mehrschichtblech,
geschaffen werden.
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Diese
Aufgabe ist ausgehend von einem beschichteten Blech der eingangs
genannten Art erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden
Teil des Schutzanspruchs 1 angegebenen Merkmale und durch einen
aus dem erfindungsgemäßen Blech hergestellten
Behälter gelöst. Ferner ist diese Aufgabe ausgehend
von einem GN-Behälter der im Oberbegriff des Schutzanspruchs
7 angegebenen Art durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
7 angegebenen Merkmale gelöst.
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Gemäß der
Erfindung ist auf beiden Seiten eines Bleches oder Behälters
eine Beschichtung aufgebracht, die in ihrer Zusammensetzung auf
der einen Seite des Bleches auf die Erzielung von besonderen Antihafteigenschaften
und auf der anderen Seite des Bleches auf die Erzielung von besonderer Kratzfestigkeit
eingestellt ist. Ein solcher beschichteter Behälter ist
somit innen und außen zwar im Wesentlichen kratzfest, vorzugsweise
zusätzlich aber innen auf besondere Antihaftfähigkeit
und außen auf besondere Kratzfestigkeit eingestellt, wobei
die besondere Kratzfestigkeit dem GN-Behälter eine dauerhafte Ästhetik
garantiert. Neu ist bei der Erfindung, dass die Beschichtung auf
ein und demselben Blech oder Behälter auf einer Seite desselben
auf die eine Eigenschaft und auf der anderen Seite desselben auf die
andere Eigenschaft eingestellt ist, hingegen nach der vorgenannten
Druckschrift auf beiden Seiten nur entweder auf die eine oder auf
die andere Eigenschaft.
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Gleiches
gilt für einen GN-Behälter der eingangs genannten
Art, bei dem zur Lösung der Aufgabe erfindungsgemäß die
Beschichtung auf der einen Seite auf besondere Antihaftfähigkeit
und auf der anderen Seite auf besondere Kratzfestigkeit eingestellt ist.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung bilden die Gegenstände der
Unteransprüche.
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In
einer Ausgestaltung des Bleches nach der Erfindung wird die Beschichtung
unter Verwendung von organisch modifizierten Systemen auf SiO
2-Basis hergestellt und vor dem Auftragen
auf die beiden Seiten des Bleches auf die Erzielung der besonderen Antihafteigenschaften
bzw. auf die Erzielung der besonderen Kratzfestigkeit eingestellt
und nach dem Auftragen thermisch zu einer glasartigen Schicht verdichtet.
In dieser Ausgestaltung des Bleches nach der Erfindung lässt
sich beispielsweise eine Beschichtung der das aus der eingangs erwähnten Druckschrift
WO 98/45502 A1 bekannten
Art einsetzen, und zwar zum Beispiel gemäß den
in dieser Druckschrift angegebenen Beispielen 1 und 5, welche die
Herstellung eines SiO
2-Beschichtungssols bzw.
ein Standard-Antihaftmaterial MTKF1 Mol-% FTS betreffen. Eine Beschichtung
der nach dem Beispiel 1 hergestellten Art weist die besondere Kratzfestigkeit
auf, ist also außen auf dem Behälter verwendbar,
hingegen weist eine Beschichtung der nach dem Beispiel 5 hergestellten
Art die besondere Antihaftfähigkeit auf, ist also innen
auf dem Behälter verwendbar.
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Das
aus der
WO 98/45502
A1 bekannte Blech hat allgemein eine glasartige Beschichtung
in Nanotechnologie, die frei ist von Teflonanteilen. Im Vergleich
zur üblichen teflonhaltigen Beschichtung hat diese glasartige
Beschichtung folgende vorteilhafte Eigenschaften
- – dauerhaft
temperaturbeständig bis 400°C
- – deutliche Oberflächenhärte derart,
dass Metallgegenstände nicht die Oberfläche beschädigen
- – übliche Reinigungsmittel mit Reinigungsschwämmen
können zum Entfernen von Gargutresten verwendet werden
- – die Beschichtung kann in allen Farben von glasklar
bis schwarz ausgeführt werden
- – keine Alterung – die Eigenschaften sind
nach einer längeren Zeit noch unverändert.
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Die
Besonderheit, die speziell durch die vorliegende Erfindung erzielt
wird, liegt in den unterschiedlichen Eigenschaften der Beschichtung
innen und außen. Die Beschichtung hat innen eine gute Antihaftfähigkeit,
wohingegen die Beschichtung außen eine deutlich höhere
Härte hat. Durch die deutlich höhere Härte
ist die Beschichtung außen resistent gegen mechanische
Beschädigungen, so dass eine dauerhafte Ästhetik
garantiert ist.
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Die
glasartige Schicht, zu der die Beschichtung in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung verdichtet wird, hat allgemein die weitere Besonderheit,
dass sie sowohl auf der Innenseite als auch auf der Außenseite
des Behälters elastisch ist. Die Elastizität ist ausreichend,
um sogar das Herstellen eines Behälters aus einem erfindungsgemäßen
Blech zu erlauben, das zuvor beschichtet worden ist. Im Vergleich zu
Email platzt die Beschichtung nicht ab. Die Antihafteigenschaft
der Beschichtung ist zwar an der Außenseite des Behälters
etwas geringer als auf der Innenseite, die mechanische Beständigkeit,
Abriebfestigkeit und Kratzfestigkeit sind aber auf der Außenseite
größer, so dass beim Transport Teile ineinander gestellt
werden können, ohne gegenseitig ihre Beschichtung zu beschädigen.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann ein Behälter
aus beschichtetem Blech nach der Erfindung durch Verformen des beschichteten
Bleches hergestellt werden.
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Statt
dessen kann der Behälter aber auch so hergestellt werden,
dass der fertig geformte Behälter beschichtet wird.
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In
einer weiteren Ausgestaltung des Behälters wird das Blech
bzw. der fertig geformte Behälter auf der einen und der
anderen Seite jeweils durch gesondertes galvanisches Überziehen
bzw. durch gesondertes Tauchen, Gießen, Schleudern, Aufsprühen
oder Aufstreichen beschichtet. Auf diese Weise lässt sich
ein nahtloser Übergang zwischen der Beschichtung der Innenseite
und der Beschichtung der Außenseite des Behälters
erzielen. Zweckmäßig wird die eine Seite vor der
anderen Seite abgeschirmt, solange der Beschichtungsvorgang dauert.
Weiterhin zweckmäßig werden die unterschiedlichen
Eigenschaften der beiden Beschichtungen vor dem Auftragen eingestellt.
Es kann aber auch in Betracht gezogen werden, die beiden aus gleichem
oder aus im Wesentlichen gleichem Material bestehenden Beschichtungen
nicht vor dem Auftragen unterschiedlich einzustellen, sondern während
des Auftragens oder nach dem Auftragen derselben.
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Die
unterschiedlichen Eigenschaften einer nichtmetallischen Beschichtung
lassen sich nämlich nicht nur durch unterschiedliches Einstellen
der Zusammensetzung, sondern auch durch unterschiedliche Wärme-
oder Lichtbeaufschlagung der Beschichtungen während des
Auftragens oder nach dem Auftragen beeinflussen oder erzielen, insbesondere durch
unterschiedliche thermische Verdichtung nach dem Auftragen. Die
unterschiedlichen Eigenschaften lassen sich auch dadurch beeinflussen
oder erzielen, dass die thermische Verdichtung in unterschiedlichen Atmosphären
vorgenommen wird oder dass bei der Trocknung der Beschichtungen
mit unterschiedlichen Temperaturen gearbeitet wird. Schließlich
lassen sich die unterschiedlichen Eigenschaften auch durch selektive
Wärmeeinwirkung beeinflussen oder erzielen.
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In
einer Ausgestaltung des GN-Behälters ist die Beschichtung
unter Verwendung von organisch modifizierten Systemen auf SiO
2-Basis hergestellt und nach dem Auftragen
thermisch zu einer glasartigen Schicht verdichtet worden. Auch in
dieser Ausgestaltung der Erfindung ist beispielsweise eine Beschichtung
der aus der oben bereits erwähnten Druckschrift
WO 98/45502 A1 bekannten
Art einsetzbar. Alternativ könnte der GN-Behälter
auch galvanisch überzogen werden.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher
beschrieben. Es zeigt
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1 eine
Querschnittansicht eines GN-Behälters aus Mehrschichtblech,
der eine Beschichtung trägt, die auf der Innen- und Außenseite
des Behälters unterschiedlich eingestellt ist, und
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2 in
vergrößerter Darstellung eine Einzelheit II des
GN-Behälters nach 1.
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In 1 ist
ein GN-Behälter aus Mehrschichtblech in einer Querschnittansicht
gezeigt und insgesamt mit 10 bezeichnet. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
handelt es sich bei dem GN-Behälter 10 um einen
GN-Behälter nach DIN 66075, der zur Aufnahme
von Speisen bestimmt ist und dessen Wand aus einem metallischen
Werkstoff hergestellt ist. Gemäß der Darstellung
in 2 ist der metallische Werkstoff ein Mehrschichtblech
aus drei aufeinander befestigten Schichten 20, 22 und 24.
Das Mehrschichtblech trägt auf der Innenseite des GN-Behälters 10 eine
Beschichtung 26 und auf der Außenseite des GN-Behälters 10 eine
Beschichtung 28. Die Schicht 20 des Mehrschichtbleches
ist eine dicke Zwischenschicht aus gut wärmeleitfähigem Material,
hier Aluminium, die zwischen zwei Deckschichten 22 und 24 angeordnet
ist, welche wesentlich dünner sind und aus nichtrostendem
Stahl bestehen. Wenigstens eine der beiden Deckschichten 22, 24 besteht
aus ferritischem Stahl, also aus einem Werkstoff, der gut magnetisierbar
ist. Die andere Deckschicht kann aus austenitischem Stahl bestehen,
also aus einem Werkstoff, der nur gering magnetisierbar ist. Vorzugsweise
bestehen aber beide Deckschichten 22, 24 aus ferritischem
Stahl.
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Der
GN-Behälter 10 hat den genormten breiten Rand,
der mit 11 bezeichnet ist. Die innere Beschichtung 26 erstreckt
sich nach oben bis über die Oberseite des Randes 11 und
reicht üblicherweise bis zu einer äußeren
oberen Kante 14 des Randes 11. Die äußere
Beschichtung 28 reicht von der äußeren
Kante 14 über die äußere Schmalseite
des Randes 11 nach unten und erstreckt sich dann über
die Unterseite des Randes 11 und weiter über die
Außenseite des GN-Behälters 10 und über
die untere äußere Seite eines Bodens 16 und
in 1 rechts schließlich aufwärts
an der Außenseite des GN-Behälters und über
die Unterseite des Randes 11 und schließlich bis
zu der oberen Kante 14. Die innere Beschichtung 26 und
die äußere Beschichtung 28 könnten
sich aber auch an einer unteren Kante 15 des Randes 11 oder
zwischen den Kanten 14 und 15 treffen. Die Beschichtungen 26 und 28 bestehen
aus im Wesentlichen gleichem Beschichtungsmaterial. Die die Innenseite
des GN-Behälters 10 bedeckende Beschichtung 26 ist
aber auf besondere Antihafteigenschaften eingestellt, wohingegen
die die Außenseite des GN-Behälters 10 bedeckende
Beschichtung 28 auf besondere Kratzfestigkeit eingestellt
ist. Das für die Beschichtungen 26, 28 eingesetzte
Material kann ein metallisches Material sein, das als galvanischer Überzug
aufgetragen wird oder vor dem Verformen des Mehrschichtbleches auf
dieses aufgewalzt wird. Vorzugsweise ist es ein glasartiges Material,
für das Ausführungsbeispiele weiter unten näher beschrieben
sind.
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Zum Überziehen
der Oberfläche des GN-Behälters 10 aus
Mehrschichtblech mit einer Schicht, welche die Beschichtungen 26 und 28 ergibt,
wird ein Verfahren angewandt, bei dem die Oberfläche des GN-Behälters 10 beidseitig
mit einer Schicht aus im Wesentlichen gleichem Material überzogen
wird, das in seiner Zusammensetzung auf der Innenseite des GN-Behälters 10 auf
die Erzielung von besonderen Antihafteigenschaften und auf der Außenseite
des GN-Behälters 10 auf die Erzielung von besonderer Kratzfestigkeit
eingestellt wird.
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Es
ist aber erfindungsgemäß auch möglich, zunächst
ein noch nicht verformtes Mehrschichtblech durch das vorstehende
Verfahren mit einer Schicht zu überziehen und dann das
beschichtete Blech in den GN-Behälter 10 umzuformen,
statt dass der fertig geformte GN-Behälter 10 durch
das Verfahren beschichtet wird. Das Mehrschichtblech oder der bereits
fertig geformte GN-Behälter 10 wird auf der einen
und auf der anderen Seite jeweils durch Tauchen, Gießen,
Schleudern, Aufsprühen oder Aufstreichen mit einer nichtmetallischen
Schicht aus im Wesentlichen gleichem Material überzogen.
Bei diesem Vorgang wird jeweils die eine Seite, die gerade beschichtet
wird, vor der anderen Seite abgeschirmt. Mit dem Begriff „aus
im Wesentlichen gleichem Material” ist gemeint, dass zwar
das gleiche Material innen und außen aufgebracht wird,
dass dieses Material jedoch auf der einen Seite auf die Erzielung
von besonderen Antihafteigenschaften und auf der anderen Seite auf
die Erzielung von besonderer Kratzfestigkeit eingestellt wird, und
zwar vor oder nach dem Auftragen oder während des Auftragens,
wie weiter oben bereits erläutert.
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Aus
der eingangs bereits erwähnten Druckschrift
WO 98/45502 A1 ist eine
Nanoglas- oder glasartige Beschichtung für eine metallische
Oberfläche bekannt. Eine Beschichtung dieser Art ist bei
dem Blech und dem GN-Behälter
10 nach der Erfindung einsetzbar.
Die bekannte glasartige Beschichtung für eine metallische
Oberfläche ist dadurch gekennzeichnet, dass man eine Beschichtungszusammensetzung,
die erhältlich ist durch ein Verfahren umfassend die Hydrolyse
und Polykondensation eines oder mehrerer Silane der allgemeinen
Formel (I)
RnSiX4-n
(I), worin
die Gruppen X, gleich oder verschieden voneinander, hydrolysierbare
Gruppen oder Hydroxylgruppen sind, die Reste R, gleich oder verschieden voneinander,
für Wasserstoff, Alkyl-, Alkenyl und Alkinylgruppen mit
bis zu 12 Kohlenstoffatomen und Aryl-, Aralkyl- und Alkarylgruppen
mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen stehen und n 0, 1 oder 2 bedeutet,
mit der Maßgabe, dass mindestens ein Silan mit n = 1 oder
2 verwendet wird, oder davon abgeleiteter Oligomere, in Anwesenheit
a) nanoskaliger SiO
2-Teilchen und/oder b)
mindestens einer Verbindung aus der Gruppe der Oxide und Hydroxide
der Alkali- und Erdalkalimetalle; auf die metallische Oberfläche
aufbringt und die resultierende Beschichtung thermisch zu einer
glasartigen Schicht verdichtet.
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Ein
Beispiel für die Herstellung einer Beschichtung nach diesem
bekannten Verfahren ist die Herstellung eines SiO2-Beschichtungssols.
Nach dem Beispiel 1, das in dieser Druckschrift angegeben ist, wird
eine Mischung von 20 ml Methyltriethoxysilan und 6 ml Tetraethoxylsilan
vorgelegt und unter starkem Rühren werden 15 g Kieselsol
(Bayer-Kieselsol Typ 300, 30 Gew.-% (auf 40 Gew.-% einkonzentriert))
zugegeben. Nachdem sich eine Emulsion gebildet hat (ca. 20 Sekunden),
werden 0,3 ml H3PO4 (konz.)
zum Start der Hydrolyse zugesetzt. Die Mischung bleibt noch 20–60
Sekunden trübe und wird anschließend schlagartig
zuerst zäh-, dann dünnflüssig und klar.
Während dieser Reaktion erwärmt sich das Sol auf
ca. 40°C. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur
(gegebenenfalls im Eisbad) wird das resultierende Sol durch einen
Filter mit einer Porengröße von 0,8 μm
(mit einem Vorfilter mit einer Porengröße von
5 μm) filtriert. Das so hergestellte Sol kann z. B. mit
Ethanol, Propanol oder Alkoholmischungen auf eine gewünschte
Viskosität eingestellt werden und steht mindestens 6 Stunden
zur Beschichtung zur Verfügung.
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Die
nach dem Beispiel 1 hergestellte Beschichtung dürfte die
besondere Kratzfestigkeit aufweisen, so dass sie außen
auf dem GN-Behälter 10 verwendbar ist.
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Nach
dem Beispiel 5, das in der vorgenannten Druckschrift angegeben ist,
wird ein Standard-Antihaftmaterial MTKF1 Mol-% FTS hergestellt. Es
werden 2,0 Mol (35,7 g) Methyltriethoxysilan (MTEOS) und 0,054 Mol
(11,3 g) TEOS in einem geeigneten Gefäß (z. B.
einer 250 ml-Schott-Flasche) gerührt und 0,1 Mol SIO2 (in 20,0 g Kieselsol 300/30%) werden dazugegeben.
Nach 5 Minuten werden 0,4 g konzentrierte HCl unter intensivem Rühren
zugesetzt. Das zunächst zweiphasige Reaktionsgemisch wird
nach 2 Minuten weiß, erwärmt sich und wird wieder
transparent und einphasig. Nach einer Reaktionszeit von 15 Minuten
werden 3,0 g DOWEX® 50W2 zugesetzt
und das resultierende Gemisch wird 10 Minuten gerührt.
Anschließend wird mit Hilfe einer Druckfiltration durch
einen Glasfaservorfilter filtriert. Unmittelbar danach werden 1,78
g (1 Mol-% bezogen auf Si) 1H,1H,2H,2H-Perfluorooctyltriethoxysilan
(FTS) zugesetzt und das Sol wird erneut 15 Minuten gerührt.
Es werden 4,0 g Amberlyst® A-21
zugesetzt und für 30 Minuten gerührt. Nach Druckfiltration
durch einen Membranfilter (Porengröße 1 μm)
werden zur Verdünnung 140 g Isopropanol zugesetzt. Schließlich
ist das Sol nach einer Druckfiltration durch einen Membranfilter
(Porengröße 0,2 μm) beschichtungsfähig.
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Eine
nach Art des Beispiels 5 hergestellte Beschichtung hat besondere
Antihafteigenschaften, so dass sie innen auf dem GN-Behälter 10 verwendbar
ist.
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Die
Materialien, die nach den Beispielen 1 und 5 zur Herstellung der
Beschichtung eingesetzt werden, sind im Sinne der vorliegenden Erfindung
im Wesentlichen gleich. Insbesondere sind es organisch modifizierte
Systeme auf SiO2-Basis, die vor dem Auftragen
auf die beiden Seiten des Bleches oder des GN-Behälters 10 auf
die Erzielung der besonderen Antihafteigenschaften bzw. auf die
Erzielung der besonderen Kratzfestigkeit eingestellt werden, wobei die
Beschichtung nach dem Auftragen thermisch zu einer glasartigen Schicht
verdichtet wird.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- GN-Behälter
- 11
- Rand
- 14
- Kante
(obere)
- 15
- Kante
(untere)
- 16
- Boden
- 20
- Zwischenschicht
- 22
- Deckschicht
- 24
- Deckschicht
- 26
- Beschichtung
(innen)
- 28
- Beschichtung
(außen)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0635225
B1 [0002]
- - DE 202005019971 U1 [0003]
- - WO 98/45502 A1 [0007, 0013, 0014, 0021, 0029]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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