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Die
Erfindung betrifft ein Archivierungssystem zur Langzeitaufbewahrung
medizinischer Proben, mit übereinander
stapelbaren, quaderförmigen, gleich
hohen Modulen, die jeweils eine oder mehrere Schubladen enthalten,
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Derartige
Möbel sind
speziell für
die Langzeitaufbewahrung histologischer Proben konzipiert, bei denen
es sich um Glas-Objektträger
mit Zellproben oder um in Paraffin eingebettete Zellschnitte handeln
kann. Histologische Proben müssen
entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen von den untersuchenden Ärzten mindestens
zehn Jahre lang archiviert werden. Aufgrund der enorm hohen Anzahl an
Proben und dem regelmäßig begrenzten
Aufbewahrungsplatz kommt es wesentlich auf eine effiziente und platzsparende
Lagerung der Proben an. Hierzu sind bislang Aufbewahrungssysteme
aus Blech bekannt, die Karteikästen ähneln. Die
Herstellung aus Blech trägt
dem hohen Gewicht der vielen in einen Kasten passenden Proben Rechnung.
Die Herstellung aus Blech ist aber relativ aufwendig und mit relativ
großen
Toleranzen behaftet, die zu Problemen beim Stapeln einzelner Kästen führen. Da
auch das Verbinden einzelner Kästen
untereinander bei den bekannten Blechkästen nicht ohne Weiteres möglich ist,
ist die Stapelhöhe
in der Praxis begrenzt. Weiterhin müssen die verwendeten Bleche
im Hinblick auf ein gefälliges
Aussehen, wie es bei Einsatz in dem Publikum zugänglichen Räumen der Arztpraxis erforderlich
ist, aufwändig
lackiert werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Archivierungssystem zur
Langzeitaufbewahrung medizinischer Proben bereitzustellen, dessen
Module mit wenig Aufwand massenproduzierbar sind, auf einfache Weise
sehr hoch und stabil stapelbar sind, besonders umweltverträglich sind
sowie mit verhältnismäßig geringem
Gewicht und ansprechendem Äußerem herstellbar
sind.
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Diese
Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Archivierungssystem durch
die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Gemäß der Erfindung
sind die Module und die herausziehbaren Schubladen jeweils aus Platten zusammengebaut,
die jeweils aus einem vollständig recycelten
und recycelbaren wasserfesten Materialgemisch gegossen sind, das
aus Kunststoff, Füllpartikeln,
die vorzugsweise biologische Reststoffe wie z. B. Sägespäne oder
Sägemehl
sind, und ggf. einem das Materialgemisch durchfärbenden Farbstoff besteht.
Ein solches Materialgemisch, das für die Erfindung besonders geeignet
ist, ist unter dem Handelsnamen ”Sorbimat” erhältlich. Dieses Material wird nicht
im Spritzgussverfahren verarbeitet, sondern in spezielle, bevorzugt
aus Aluminium hergestellte Formen gegossen. Dieses Material ist
für Feuchträume geeignet
(wichtig für
Kellerarchive) sowie durch Zusatz entsprechender Pigmente durchfärbbar, so
dass auf eine aufwändige
und umweltbelastende Lackierung verzichtet werden kann. Die Füllpartikel
erlauben eine wesentliche Einsparung von Kunststoffmaterial und
Gewicht, ohne die Stabilität
der Module zu beeinträchtigen.
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Mit
einem derartigen Material erzielt man nicht nur eine Gewichtreduzierung
gegenüber
bekannten Archivierungssystemen für medizinische Proben, sondern
auch eine wesentlich bessere Fertigungsgenauigkeit.
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Gemäß der Erfindung
ist die Grundfläche
jedes Moduls im Wesentlichen das vorgegebene Quadrat oder ein ganzzahliges
Vielfaches davon, z. B. zwei nebeneinander liegende vorgegebene
Quadrate oder vier in einem größeren Quadrat
nebeneinander liegende vorgegebene Quadrate, wobei Deckelplatten
und/oder Bodenplatten der Module einstückig angeformte Noppen und/oder
eingeformte Vertiefungen aufweisen, die derart angeordnet und ausgebildet
sind, dass Noppen und Vertiefungen von übereinander gestapelten Modulen
formschlüssig
ineinander greifen. Aufgrund der geringen Fertigungstoleranzen des
verwendeten Werkstoffs haben derartige Modulstapel nur einen vernachlässigbaren
Höhenversatz,
so dass sich die Module leicht zu sehr hohen und stabilen Türmen stapeln
lassen.
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Mittels
entsprechender Gussformen lassen sich die Platten der Module und
Schubladen einschließlich
der Noppen und/oder Vertiefungen mit verhältnismäßig geringem apparativen Aufwand
und Rohstoffeinsatz auf Bestellung produzieren, wobei der verwendete
Recycling-Kunststoff nach Wunsch des Kunden eingefärbt werden
kann.
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Die
Gussformen können
so gestaltet werden, dass mit dem Guss vorteilhafte besondere Formgebungen
erzeugt werden, wie z. B. ein- bzw. angeformte Nuten und Zapfen
für passgenaue
Verbindungen der Platten eines Moduls oder einer Schublade miteinander.
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Vorzugsweise
sind die Noppen in Deckelplatten der Module ausgebildet und sind
die Vertiefungen in Bodenplatten der Module ausgebildet. Jedes Modul,
das z. B. ungefähr
ein Drittel der Kantenlänge
des vorgegebenen Quadrats hoch ist, nimmt eine oder mehrere Schubladen
auf, die alle dieselben Abmessungen aufweisen und auch identisch
ausgebildet sein können.
In einer bevorzugten Ausführungsform
gibt es einen ersten Modultyp, dessen Grundfläche das vorgegebene Quadrat
ist und in den eine der Schubladen passt, einen zweiten Modultyp, dessen
Grundfläche
ein Rechteck ist, das so lang wie das vorgegebene Quadrat und doppelt
so breit wie das vorgegebene Quadrat ist und in den zwei der Schubladen
in dieselbe Richtung weisend passen, einen dritten Modultyp, dessen
Grundfläche
ein Rechteck ist, das so breit wie das vorgegebene Quadrat und doppelt
so lang wie das vorgegebene Quadrat ist und in den zwei der Schubladen
in entgegengesetzte Richtungen weisend passen, und einen vierten
Modultyp, dessen Grundfläche
ein Quadrat mit der doppelten Kantenlänge wie das vorgegebene Quadrat
ist und in den vier der Schubladen passen, wobei je zwei Schubladen
ein in dieselbe Richtung weisendes Paar bilden und die beiden Paare
von Schubladen in entgegengesetzte Richtungen weisen.
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Der
erste Modultyp weist vorzugsweise vier in einem zentralsymmetrischen
quadratischen Muster angeordnete Noppen an den Deckelplatten und entsprechende
Vertiefungen in den Bodenplatten auf, und die anderen Modultypen
entsprechend der Zahl der Schubladen mehr. Die Noppen bzw. Vertiefungen
jedes Moduls oder mehrerer bündig
nebeneinander gestellter Module liegen in einem quadratischen Raster.
Dies ermöglicht
es, Module in um 90 Grad gedrehten Orientierungen und prinzipiell
auch um eine halbe Breite versetzt aufeinander zu setzen.
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Vorzugsweise
umfasst das System außerdem
Schubladeneinsätze,
sog. Trays, die so dimensioniert sind, dass eine bestimmte Anzahl
von Schubladeneinsätzen
nebeneinander in eine Schublade passt bzw. eine bestimmte Anzahl
Schubladeneinsätze
eine Schublade im Wesentlichen ausfüllt. Die Schubladeneinsätze können zum
sukzessiven Füllen mit
Proben aus der Schublade herausgenommen werden. Die Schubladeneinsätze können aus
einem anderen Material als die Module bestehen, z. B. aus Polystyren,
um mit geringen Wandstärken
auszukommen, was dem Fassungsvermögen der Module zu Gute kommt.
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In
einer Ausführungsform
sind zwei Typen von langgestreckten Schubladeneinsätzen vorgesehen,
einer mit Trennwänden,
der für
Aufnahme von Standard-Objektträgern geeignet
ist, und einer, der im Wesentlichen leer ist und für Aufnahme
von Standard-Paraffinblöcken
geeignet ist, wobei beide Typen vorzugsweise dieselben äußeren Abmessungen
haben.
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In
einer anderen Ausführungsform
gibt es nur einen Typ langgestreckte Schubladeneinsätze sowie
herausnehmbare Längs-Trennwände, die
jeweils in Längsrichtung
in einen Schubladeneinsatz passen und mit denen man die Schubladeneinsätze von
Archivierung von Standard-Paraffinblöcken auf Archivierung von Standard-Objektträgern umrüsten kann.
Außerdem
kann es herausnehmbare Quer-Trennwände geben,
die in Querrichtung in die Schubladeneinsätze passen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Seitenplatten der Module partiell mit Oberflächenstrukturen
versehen, die bei Modulen, die in einer Ebene bündig unmittelbar neben- und/oder
hintereinander angeordnet werden, mehr oder weniger formschlüssig ineinandergreifen,
so dass sich nebeneinander stehende Stapel von Modulen nicht gegeneinander
verschieben können.
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Zusätzlich zu
den Modulen, deren Deckelplatten Noppen und deren Bodenplatten entsprechende
Vertiefungen haben, kann es Systembestandteile geben, welche dieselbe
Grundfläche
wie die Module, aber nur auf einer Seite Noppen oder Vertiefungen
haben. Dies können
z. B. Sockelplatten oder Sockelmodule sein, die keine Schubladen
enthalten, sondern nur dazu ausgelegt sind, dem oder den darauf
aufgebauten Modulstapeln Standfestigkeit zu verleihen, oder Abdeckplatten
oben auf Modulstapeln, deren Oberseite eben ist, z. B. aus ästhetischen
Gründen
oder um eine Ablagefläche
zur Verfügung
zu stellen. Abdeckplatten, die sich über mehrere Modulstapel erstrecken,
sorgen außerdem
für zuverlässigen Zusammenhalt
nebeneinander stehender Modulstapel.
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Zusätzliche
Material- und Gewichtseinsparungen können dadurch erzielt werden,
dass auf im Gebrauch nicht sichtbaren Oberflächen der Platten der Systembestandteile
großflächige, vertiefte
Bereiche ausgespart sind. Bei geeigneter Anordnung der vertieften
Bereiche können
die aus Kunststoff bestehenden Module, obwohl ihre Wandstärke wesentlich größer als
bei Modulen aus Stahlblech sein muss, um genügend stabil zu sein, leichter
sein als entsprechende Module aus Stahlblech.
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In
den abhängigen
Ansprüchen
sind weitere vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung angegeben.
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Es
folgt eine Beschreibung von Ausführungsbeispielen
anhand der Zeichnung. Darin zeigen:
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1 eine
Perspektivansicht eines Moduls mit nur einer Schublade;
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2 eine
vergrößerte Perspektivansicht
eines Schubladeneinsatzes;
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3a–3d verschiedene
Ansichten eines Gehäuses
eines Moduls mit zwei Schubladen; und
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4 eine
Perspektivansicht eines aus vielen Modulen zusammengestellten Archivs
für medizinische
Proben.
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Das
in 1 gezeigte Modul 1 zur Langzeitaufbewahrung
medizinischer Proben besteht aus einem eher flachen quaderförmigen Gehäuse 2,
in dem eine Schublade 3 ein- und ausschiebbar ist. Das
Gehäuse 2 hat
z. B. eine Grundfläche
von 450 × 450 mm,
eine Höhe
von 162 mm und eine Wanddicke von 16 mm. Wenn die Schublade 3 ganz
in das Gehäuse 2 eingeschoben
ist, füllt
sie das Gehäuse 2 im
Wesentlichen vollständig
aus, wobei eine Stirnplatte 4 der Schublade 3 an
Vorderkanten des Gehäuses 2 anliegt
und um ihre Dicke davon vorsteht.
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Das
Gehäuse 2 und
die Schublade 3 bestehen aus Platten, die jeweils aus einem
vollständig
recycelten und recycelbaren wasserfesten Materialgemisch gegossen
sind, das aus Kunststoff, Füllpartikeln
wie z. B. Sägespänen und
ggf. Pigmenten besteht. Die Platten haben ein- bzw. angeformte Nuten und
Zapfen, mit denen sie zusammensteckbar sind. Alternativ oder zusätzlich können sie
verleimt, ultraschallgeschweißt
oder auf andere Weise unlösbar miteinander
verbunden werden.
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Das
Gehäuse 2 besteht
aus einer Bodenplatte 5, einer Deckelplatte 6,
zwei Seitenplatten 7 und einer Rückwand, in 1 nicht
sichtbar. Oben auf der Deckelplatte 6 sind vier flache
kreisrunde Noppen 8 angeformt, die z. B. einige Millimeter
von der Deckelplatte 6 vorstehen. Die vier Noppen 8 sind
in einem zentralsymmetrischen quadratischen Muster auf der Deckelplatte 6 angeordnet,
z. B. mit einem Mittenabstand von 226 Millimeter bei der Beispiels-Grundfläche von
450 × 450
mm. Das heißt,
der Noppenabstand ist minimal größer als
die halbe Kantenlänge
der Grundfläche
des Gehäuses 2,
welche ein vorgegebenes Quadrat bildet, auf dem auch die später beschriebenen
weiteren Module basieren.
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In
der Unterseite der Bodenplatte 5 sind vier Vertiefungen
eingeformt, die in 1 nicht sichtbar sind und in
Größe und Anordnung
den Noppen 8 entsprechen, um diese mit geringem Spiel aufzunehmen,
so dass aufeinander gesetzte Module 1 quasi ineinander
rasten. Auch können
Module 1 in um 90 Grad oder ein Vielfaches davon winkelversetzten
Orientierungen oder – wenn
ein oberes Modul 1 von mehreren unteren Modulen 1 gestützt wird – um eine Noppe 8 versetzt
aufeinander gesetzt werden und sind auch in diesem Zustand gegen
seitliches Verschieben fixiert.
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Jede
Seitenplatte 7 des Gehäuses 6 weist zwei
im Abstand angeordnete vertikal verlaufende Bereiche auf, deren
Oberflächen
für mehr
oder weniger formschlüssigen
Kontakt zweier nebeneinander angeordneter Module strukturiert sind,
z. B. in einem horizontalen Querschnitt sägezahnförmig, wobei sich die einzelnen
Zähne 9 über die
ganze Höhe
der Seitenwand 7 erstrecken. Die Zähne 9 würden bei
einem Modul 1 mit den o. g. Beispielsabmessungen z. B. knapp
1 mm weit von der Seitenplatte 7 vorstehen. Die Zähne 9 mehrerer
Module 1, die mit bündigen Seitenplatten 7 in
einer Ebene unmittelbar neben- und/oder hintereinander angeordnet
sind, können
ineinandergreifen, so dass sich nebeneinander stehende Module 1 oder
Stapel von Modulen 1 nicht gegeneinander verschieben können. In
diesem Zustand liegen die Noppen 8 aller neben- und/oder
hintereinander angeordneten Module 1 in einem quadratischen Raster.
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Jede
Seitenplatte 7 des Gehäuses 6 ist
außerdem
mit zwei Schraublöchern 10 versehen,
so dass neben- und/oder hintereinander angeordnete Module 1 nach
Herausnehmen der Schubladen 3 mittels Senkkopfschrauben
und -muttern miteinander verschraubt werden können, falls eine derartige
zusätzliche
Sicherung nötig
oder erwünscht
ist.
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In
der Deckelplatte 6 sind außerdem zwei Griffausnehmungen 11 ausgespart,
die es ermöglichen,
einzelne Module 1 bequem zu handhaben.
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In
dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Schublade 3 gleitend im Gehäuse 2 geführt. Für besondere
Leichtgängigkeit
und Verschleißarmut kann
die Schublade 3 aber auch auf Teleskopschienen geführt sein.
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In
die Stirnplatte 4 der Schublade 3 kann ein nicht
dargestelltes Schloss eingebaut sein, das mit einem korrespondierenden
Riegel am Gehäuse 2 ein Verschließen der
Schublade 3 ermöglicht.
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Vorne
in der Stirnplatte 4 der Schublade 3 befindet
sich ein Fenster 12, in das über einen seitlichen Schlitz 13 ein
Beschriftungszettel eingesteckt werden kann.
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Ferner
ist im unteren Bereich der Stirnplatte 4 eine Griffleiste 14 ausgebildet,
die das Herausziehen der Schublade 3 aus dem Gehäuse 2 erleichtert.
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Ferner
ist eine übliche
Ausziehsperre vorgesehen, um ein versehentliches Herausfallen der Schublade 3 zu
vermeiden.
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Weiterhin
kann im Bereich der Stirnplatte 4 der Schublade 3 ein
Identifikationselement wie ein Barcode oder bevorzugt ein Transponderelement (RFID)
vorgesehen sein. Damit kann die entsprechende Schublade 3 automatisch
identifiziert werden. Dies ist besonders dann zweckmäßig, wenn
die Archivierung unter Einschaltung eines externen Dienstleisters
erfolgt. Insbesondere wenn in den Praxisräumen der Pathologen bzw. Histologen,
die Module 1 zur Archivierung benutzen, nicht genügend Platz
zur Verfügung
steht, werden zweckmäßigerweise
nur die Proben der letzten ein bis zwei Jahre in den Praxisräumen aufbewahrt,
weil diese eventuell noch benötigt
werden. Für
den Rest der gesetzlich vorgeschriebenen Lagerdauer werden die einzelnen Module 1 dann
von einem externen Dienstleister eingelagert, wobei durch das RFID-Identifikationselement
eine automatisierte Buchführung über den
Verbleib der Proben in den Schubladen 3 möglich ist.
Zu diesem Zweck kann die Schublade 3 auch mit einem Siegel
versehen werden, so dass die Integrität der Proben auch bei externer
Archivierung dokumentiert ist.
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Wie
in 1 dargestellt, kann die Schublade 3 mit
sechs nebeneinander liegenden Schubladeneinsätzen 15, sog. Trays,
im Wesentlichen ausgefüllt werden.
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Einer
der Schubladeneinsätze 15,
in denen die einzelnen Proben aufbewahrt werden, ist in 2 vergrößert dargestellt.
Der Schubladeneinsatz 15 hat die Form eines langgestreckten,
oben offenen Quaders und enthält
eine herausnehmbare Längs-Trennwand 16,
die in Längsrichtung
mittig hineinpasst. Außerdem
eingezeichnet sind zwei herausnehmbare Quer-Trennwände 17.
Die Seitenwände
des Schubladeneinsatzes 15 und die Trennwände 16, 17 haben viele
in regelmäßigen Abständen vertikal
verlaufende Schlitze 18 zum Festhalten der Trennwände 16, 17 im
Schubladeneinsatz 15, wobei die Quer-Trennwände 17 an
verschiedenen Stellen eingesetzt werden können.
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Mit
eingesetzter Längs-Trennwand 16 passen
in den Schubladeneinsatz 15 z. B. 750 Objektträger vom
Format 76 mm × 26
mm in zwei Reihen nebeneinander, und ohne eingesetzte Längs-Trennwand 16 passen
in den Schubladeneinsatz 15 z. B. 22 Paraffinblöcke vom
Format 74 mm × 52
mm.
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Die
Schlitze 18 sind so breit, dass beim Bestücken des
Schubladeneinsatzes 15 mit Proben ein unbenutzter Objektträger quer
in die Schlitze 18 gelegt werden kann und so in der Art
einer Buchstütze das
Umfallen der Proben in einem noch nicht vollständig gefüllten Schubladeneinsatz 15 verhindern kann.
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An
einem Ende des Schubladeneinsatzes 15 ist ein waagerechtes
Feld 19 für
ein Identifikationselement wie z. B. ein Klebeetikett ausgebildet.
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Die
Schubladeneinsätze 15 und
Trennwände 16, 17 werden
aus üblichen
Kunststoffen wie z. B. Polystyren im Spritzgussverfahren hergestellt.
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Zusätzlich zu
dem unter Bezugnahme auf 1 beschriebenen Modul 1 kann
man auf ähnliche Weise
Module herstellen, die eine größere Grundfläche haben,
insbesondere eine doppelte oder vierfache Grundfläche, in
denen dann zwei bzw. vier Schubladen 3 untergebracht werden
können,
was die Stapelbarkeit noch verbessert. Bei derartigen Modulen werden
dieselben Schubladen 3 verwendet wie bei dem Modul 1 von 1.
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Nachfolgend
sind Bauteile, die jenen des unter Bezugnahme auf 1 beschriebenen
Moduls 1 gleichen oder ähneln,
mit gleichen oder zifferngleichen Bezugszeichen bezeichnet.
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Ein
Gehäuse 2' für ein Modul
mit zwei der in 1 gezeigten Schubladen 3,
die parallel nebeneinander angeordnet sind und in derselben Richtung zu öffnen sind,
ist in 3a–3d gezeigt.
Darin zeigt 3a eine Perspektivansicht des
Gehäuses 2' schräg von oben, 3b eine
Perspektivansicht des Gehäuses 2' schräg von unten; 3c eine
Draufsicht auf das Gehäuse 2' von seiner
Stirnseite und 3d eine Schnittansicht von oben
entlang der Linie A-A in 3c.
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Das
in 3a–3d gezeigte
Gehäuse 2' entspricht
zwei bündig
nebeneinandergesetzten Gehäusen 2 wie
in 2 mit dem Unterschied, dass es eine gemeinsame
Bodenplatte 5' mit
der doppelten Fläche
der Bodenplatte 5 in 1 und eine
gemeinsame Deckelplatte 6' mit
der doppelten Fläche
der Deckelplatte 6 in 1 aufweist.
Eine Rückwand 20 kann
ein einzige gemeinsame Rückwand
sein oder aus zwei nebeneinander angeordneten Rückwänden des Gehäuses 2 von 1 bestehen.
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Wie
in 3a gezeigt, sind oben auf der Deckelplatte 6' acht vorstehende
Noppen 8 in demselben quadratischen Raster wie bei dem
Gehäuse 2 von 1 angeformt.
Wie in 3b gezeigt, sind in der Unterseite
der Bodenplatte 5' acht
Vertiefungen 21 eingeformt, die in Größe und Anordnung den Noppen 8 entsprechen.
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Auf
im Gebrauch nicht sichtbaren Oberflächen der Platten, aus denen
das Gehäuse 2' zusammengebaut
ist, sind großflächige, insgesamt
ungefähr
die Hälfte
der jeweiligen Plattenoberfläche
einnehmende vertiefte Bereiche 22 ausgespart. Dies ist in 3a, 3c und 3d an
der Innenseite der Bodenplatte 5', der Innenseite der Rückwand 20 und den
Innenseiten der Seitenplatten 7 zu erkennen. Die Deckelplatte 6' weist auf ihrer
Innenseite ebenfalls entsprechende großflächige vertiefte Bereiche auf. Auch
Platten, aus denen die Schubladen 3 hergestellt sind, können auf
im Gebrauch nicht sichtbaren Oberflächen entsprechend geformt sein.
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Die
vertieften Bereiche 22 sind natürlich nur so tief, dass sie
die Platten nirgends durchbrechen, auch nicht im Bereich der ihnen
entgegengesetzten Vertiefungen an der Unterseite der Bodenplatte 5', und sind nur
so tief, dass Material und Gewicht eingespart werden, ohne die Stabilität der Gehäuse 2, 2' wesentlich
zu beeinträchtigen.
Dies gelingt, weil die Gehäuse 2, 2' ihre Stabilität nicht
nur aus der Eigenstabilität
der Platten, sondern zu einem ganz erheblichen Teil auch aus der
dreidimensionalen Anordnung der fest miteinander verbundenen Platten
beziehen. Eine für
das Material der Platten geeignete Tiefe der Bereiche 22 ist
ungefähr
die Hälfte
der Plattendicke.
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Zusätzlich zu
dem unter Bezugnahme auf 3a–3d beschriebenen
Gehäuse 2' für ein Modul
mit zwei Schubladen 3, die parallel nebeneinander angeordnet
sind und in derselben Richtung zu öffnen sind, kann man ein gleich
großes
Gehäuse
für ein
Modul mit zwei Schubladen 3 herstellen, die in entgegengesetzten
Richtungen zu öffnen
sind.
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Außerdem kann
man ein Gehäuse
für ein Modul
mit vier Schubladen 3 herstellen, von denen zwei in derselben
und zwei in entgegengesetzten Richtungen zu öffnen sind, wobei ein solches
Gehäuse
zwei an ihren Rückseiten
zusammengesetzten Gehäusen 2' von 3a–3d entspricht.
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4 zeigt
ein Beispiel für
ein Archiv für
medizinische Proben, das aus vielen der verschiedenen beschriebenen
Module aufgebaut ist, die bündig
direkt auf- und nebeneinander angeordnet sind. Es gibt Module 1 mit
einem Gehäuse 2 wie
in 1 mit einer einzigen Schublade, Module 1' mit einem Gehäuse 2' wie in 3a–3d mit
zwei in derselben Richtung zu öffnenden
Schubladen, Module 1'' mit zwei in
entgegengesetzten Richtungen zu öffnenden
Schubladen und Module 1''' mit zwei in derselben und zwei
in entgegengesetzten Richtungen zu öffnenden Schubladen.
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Das
in 4 gezeigte Archiv ist so zusammengebaut, dass
es zwei einander entgegengesetzte Schubladenfronten hat und somit
freistehend aufzustellen ist. Natürlich kann man auch Wand-Archive realisieren.
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Zusätzlich zu
den Modulen 1, 1', 1'' und 1''' kann es Abdeckplatten
in entsprechenden Größen und
mit den Noppen 8 entsprechenden Vertiefungen in ihrer Unterseite
geben, die bei einem Archiv wie in 4 obenauf
gesetzt werden können,
um eine ästhetische
Oberseite bereitzustellen, die auch als Ablagefläche dienen kann. Solche Deckelplatten
können
auch jeweils mehrere Module übergreifend
aufgesetzt werden, wodurch der Zusammenhalt der Modulstapel verbessert
wird. Ferner können
entsprechende Sockelplatten oder Sockelmodule ohne Schubladen vorgesehen
werden, die den darauf aufgebauten Modulstapeln Standfestigkeit
verleihen bzw. die Benutzung der untersten Schubladen erleichtern.