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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Golfschläger mit einem Schaft, einem
Griffbereich und einem Schlägerkopf
gemäß Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Golfschläger dieser
Art sind aus dem Stand der Technik vielfältig bekannt. Sie haben üblicherweise
eine Länge
von weniger als 100 cm. Die als „Hölzer” oder „Eisen” bezeichneten Schläger dienen
dazu, den Ball abzuschlagen bzw. auf eine Flugbahn anzuheben. Die
Putter dagegen werden zum Einlochen des Balles auf dem Grün benutzt,
wobei der Ball nicht fliegt, sondern rollt. Eisen und Hölzer werden schräg nach unten
vor dem Körper
gehalten, wobei sich zwischen dem Schaft des Schlägers und
dem Untergrund beziehungsweise der zum Boden weisenden Sohle des
Schlägerkopfs
ein Lie-Winkel von 60° oder
mehr ergibt. Dabei fassen die Hände
den Schläger
so am Griff, dass das obere Schlägerende vom
Körper
des Spielers deutlich beabstandet ist. Bei Puttern hingegen beträgt der Lie-Winkel
bis zu 90°, so
dass der Schaft des Schlägers
beim Putten nahezu senkrecht zu halten ist, um den Ball optimal
zu spielen.
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Bekannt
sind darüber
hinaus Putter mit einem verlängerten
Schaft, sogenannte Belly-Putter, bei
denen der Griff beim Spiel mit einer Hand an die Brust oder an den
Bauch gehalten wird, während
die andere Hand den Schläger
weiter unten greift und in einer Pendelbewegung führt. Noch
längere
Putter werden auch als Broomstick-Putter bezeichnet, bei denen das
obere Ende am Kinn gehalten wird. Gemeinsam ist allen Puttern dabei
die im Wesentlichen senkrechte Haltung beim Spiel, wobei auch die
Augen möglichst
senkrecht über
dem Ball angeordnet werden, um von oben lotrecht auf den Ball und
die Bewegung des Schlägerkopfes
heruntersehen zu können.
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Es
hat sich gezeigt, dass die bekannten Schläger den unterschiedlichen Spielertypen
und Fähigkeiten
nicht voll gerecht werden. Während
einerseits eine noch präzisere
Schlägerführung bei
den Eisen und Hölzern
gewünscht
wird, sucht man andererseits auch bei den Puttern nach Alternativen,
um eine verbesserte bzw. erfolgreichere Spieltechnik umsetzen zu
können.
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Aufgabe
der Erfindung war es daher, eine gleichermaßen für Hölzer/Eisen wie für Puffer
verwendbare Schlägergeometrie
zu entwerfen, um mit einer darauf abgestimmten neuen Schlägerführung bzw.
Spieltechnik das sportliche Resultat zu verbessern.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch einen Golfschläger
nach Anspruch 1.
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Grundlage
der Erfindung war die Erkenntnis, dass eine besonders präzise Ballführung und
damit verbesserte Spieltechnik dadurch möglich wird, dass der Golfschläger einerseits
einen Lie-Winkel von weniger als 60° aufweist, dass also der Winkel
zwischen der zum Boden weisenden Sohle des Schlägerkopfes beziehungsweise dem
Spielgrund und dem Schlägerschaft
weniger 60° beträgt. Dies
verlangt für eine
saubere Spielführung
die vorbeschriebene schräge
Anordnung des Schlägers,
der als Hypotenuse eines rechtwinkligen Dreiecks gesehen werden kann,
wobei der rechte Winkel zwischen Spielgrund und aufrecht stehendem
Spieler gebildet wird. Erfindungsgemäß ist der Schläger weiterhin
mit einer Länge
von mindestens 115 cm ausgebildet und weicht damit deutlich und
vorteilhaft von den bisher für
Eisen und Hölzer
bekannten Längen
ab. Entgegen der sonst üblichen
Schlägerführung der
Hölzer
bzw. Eisen mit vom Körper
beabstandetem oberem Schaftende gestattet der erfindungsgemäße Schläger den Ansatz
des oberen Schaftendes am Bauch oder an der Brust des Spielers, ähnlich wie
dies für
Putter mit besonders großem
Lie-Winkel bekannt ist.
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Der
erfindungsgemäße Schläger überwindet damit
die im Stand der Technik herrschenden Vorurteile,
- a)
ein Putter müsse
einen möglichst
großen Lie-Winkel
aufweisen beziehungsweise beim Spielen möglichst senkrecht gehalten
werden und
- b) ein Eisen oder Holz müsse
stets beabstandet zum Körper
geführt
werden, was eine Schlägerlänge von üblicherweise
weniger als 100 cm erfordert.
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Stattdessen
erlaubt die Merkmalskombination des Anspruchs 1 eine im Wesentlichen ähnliche Spieltechnik
auf Rough oder Green mit weitgehend identischer Schlägergeometrie.
Bei vergleichbarer Schlägerlänge und
Lie-Winkel kann die Gestaltung des Schlägerkopfes ansonsten dem jeweiligen
Erfordernis entsprechend gewählt
werden (beispielsweise der Loft-Winkel), um den Ball über eine
größere Distanz
zu treiben oder stattdessen zu putten.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist auf einen Schläger
als Puffer ausgerichtet. Dessen Schlägerkopf weist eine zum Boden
gerichtete, im Wesentlichen gerade Sohle auf, die mit dem Schlägerschaft
den vorgenannten Lie-Winkel von weniger als 60° bildet. Anders als beim Stand
der Technik für
Putter bekannt, wird der erfindungsgemäße Putter wie die bereits vorbeschriebene
Hypotenuse des rechtwinkligen Dreiecks gehalten, also unter einem
Winkel und insbesondere nicht senkrecht. Der Schläger unterstützt damit
die erfinderische Erkenntnis, besonders gute Ergebnisse beim Putten
durch diese schräge
Schlägerführung erzielen
zu können, bei
der sich die Augen des Spielers erfindungsgemäß gerade nicht lotrecht oberhalb
des zu spielenden Balles befinden. Entsprechend liegt der zu puttende
Ball in einem Abstand zum Spieler, der durch die über den Lie-Winkel
an die Hypotenuse (Schläger)
angrenzende Ankathete gebildet wird. Anders als bei herkömmlichen
Schlägern
mit Lie-Winkel in der Größenordnung
von 60° ruht
hier jedoch das obere Ende des Schlägers wieder an Kinn, Bauch
oder Brust des Spielers und gestattet so eine besonders präzise Schlägerführung.
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Die
Handhabung des erfindungsgemäßen Schlägers wird
verbessert durch eine weitere vorteilhafte Ausführungsform, wonach der Schläger zwei entlang
des Schafts voneinander getrennte Griffbereiche umfasst. Jeder Griffbereich
ist dabei mit einer Hand zu greifen beziehungsweise zu führen. Die
optische und haptische Trennung beider Griffbereiche führt den
Spieler leichter an die richtige Handhabung des Schlägers heran,
da ein Greifen des Schlägers
in einem nicht als Griffbereich ausgebildeten Schaftabschnitt ausscheidet.
Besonders vorteilhaft liegen die beiden Griffbereiche 120 mm oder
mehr voneinander beabstandet.
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Zweckmäßigerweise
ist ein Griffbereich unter anderem dadurch gekennzeichnet, dass
er gegenüber
dem Schaft einen erweiterten Durchmesser aufweist. Beispielsweise
könnte
der Schaft einen Durchmesser von 15 mm aufweisen, während wenigstens
ein Griffbereich mit einem Durchmesser von wenigstens 25 mm ausgebildet
wäre.
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Eine
besonders robuste und doch leichte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Golfschlägers sieht
vor, dass der Schaft aus Metall oder Karbonfasermaterial besteht
oder eine metallische Seele mit einer Umhüllung aus Karbonfasermaterial
umfasst.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Nachfolgend
soll eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Golfschlägers anhand
eines Figurenbeispiels näher
erläutert
werden. Dabei zeigt die einzige
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1 eine
schematische Seitenansicht eines Golfschlägers nach der Erfindung.
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Der
Golfschläger 1 wird
im Wesentlichen gebildet aus einem Schlägerkopf 4, der in 1 in
Bodennähe
angeordnet ist. Der hier nach Art eines Putters dargestellte Schlägerkopf
weist eine zum Boden gerichtete Sohle 5 auf, die im Wesentlichen
gerade Form hat und beim Spiel des Balles vorzugsweise parallel
zum Grund angeordnet ist.
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Vom
Schlägerkopf 4 ausgehend
erstreckt sich ein Schaft 2 aufwärts. Entlang des Schaftes sind zwei
Griffbereiche 3a, 3b ausgebildet, die unter anderem
durch eine Durchmessererweiterung gegenüber dem Schaftdurchmesser gekennzeichnet
sind. Der Lie-Winkel α,
der zwischen der Sohle 5 und dem Schaft 2 gebildet
wird, liegt im dargestellten Ausführungsbeispiel bei ca. 60°. Eine besonders
vorteilhafte Ausführungsform
mit noch besseren Spielergebnissen ergibt sich für einen Lie-Winkel von weniger
als 60°.
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Die
für die
Bestimmung des Lie-Winkels α herangezogene
Sohle 5 muss nicht immer absolut gerade ausgebildet sein.
Für die
Bemessung des Lie-Winkels kann auch eine abschnittweise leicht gekrümmte Sohle
herangezogen werden, wobei eine an die Krümmung anliegende Tangente Verwendung findet,
die bei zweckmäßiger Schlägerhaltung
parallel zum Untergrund angeordnet wäre.
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Die
Schlägerlänge des
Golfschlägers 1 liegt bei
mindestens 115 cm, um die besonders sichere Schlägerführung (oberes Ende liegt am
Körper
des Spielers an) zu gewährleisten.