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Die
Erfindung betrifft eine Scheibenbremse mit einem Bremssattel mit
zumindest einem druckkraftbetätigten Bremskolben, einer
Versorgungsbohrung und einer gegenüber dem Bremssattel
verdrehgesicherten Bremsleitung mit einem endseitigen, mittels einer
Hohlschraube an der Versorgungsbohrung dicht aufgenommenen Ringstutzen.
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Scheibenbremsen
mit einem Bremssattel und einer an diesem aufgenommenen Bremsleitung sind
bekannt. Die Bremsleitung weist hierzu endseitig einen Ringstutzen
auf, der mittels einer Versorgungsöffnung des Bremssattels
verbunden wird, indem eine Hohlschraube unter Zwischenlegung des Ringstutzens
mit einer Versorgungsbohrung verschraubt wird. Die Versorgungsöffnung
steht in Verbindung mit einem oder mehreren Nehmerzylindern, die
unter Druckbeaufschlagung Bremsklötze mit Bremsbelägen
gegen eine Bremsscheibe verspannen, so dass eine Bremswirkung eines
mit der Bremsscheibe fest verbundenen Rads gegenüber dem
rotationsfest angeordneten Bremssattel erzielt wird. Die Druckbeaufschlagung
der Druckleitung und damit der Nehmerzylinder erfolgt mittels einer
in dem Fahrzeuggehäuse des mit der Scheibenbremse ausgestatteten
Kraftfahrzeugs untergebrachten Druckversorgungseinrichtung, beispielsweise
einem pedalbetätigten oder mittels eines Aktors betätigten Bremszylinder
oder einer hydraulischen Pumpe, wobei der in der Druckleitung aufgebaute
Druck mittels einer in die Druckleitung eingeschalteten Ventileinrichtung
gesteuert wird.
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Infolge
der Relativbewegung zwischen dem Fahrzeuggehäuse und dem
an der zu diesem gefederten und gegebenenfalls gelenkten Federbein
mit der Scheibenbremse ist die Verbindung zwischen Bremsleitung
und Bremssattel drehmomentbelastet, so dass sich die Bremsleitung
lösen kann und die Scheibenbremse funktionslos wird. Um
derartige gefährliche Situationen zu vermeiden, wird in
der
DE 196 02 995
A1 vorgeschlagen, den Ringstutzen mit einem seitlichen
Ansatz zu versehen, der in einen an dem Bremssattel vorgesehen Zapfen
eingreift. Hierzu muss die Bremsleitung am Ringstutzen entsprechend
umgearbeitet werden, so dass bei einer Neuausrüstung oder
insbesondere Umrüstung einer Scheibenbremse die Druckleitung
ebenfalls ausgetauscht werden muss, zumindest jedoch keine Normteile
verwendet werden können. Desweiteren ist die Bremsleitung
auf eine einzige Position gegenüber dem Bremssattel fixiert.
Insbesondere bei Anwendung des Bremssattels in verschiedenen Kraftfahrzeugen
und/oder Fahrzeugachsen sind je nach gewünschter oder erforderlicher
Winkelposition der Bremsleitung zu dem Bremssattel verschiedene Bremssättel
mit unterschiedlicher Anordnung des Zapfens oder Bremsleitungen
mit unterschiedlich zur Bremsleitung winkelversetzten seitlichen
Ansätzen nötig.
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Aufgabe
der Erfindung ist die vorteilhafte Weiterbildung einer Scheibenbremse
mit einer mit dem Bremssattel verdrehgesichert verbundenen Bremsleitung.
insbesondere soll eine Verdrehsicherung ohne besondere Ausbildung
des Ringstutzens ermöglicht werden.
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Die
Aufgabe wird durch eine Scheibenbremse mit einem Bremssattel mit
zumindest einem druckkraftbetätigten Bremskolben, einer
Versorgungsbohrung und einer gegenüber dem Bremssattel
verdrehgesicherten Bremsleitung mit einem endseitigen, mittels einer
Hohlschraube an der Versorgungsbohrung dicht aufgenommenen Ringstutzen
gelöst, wobei benachbart zum Ringstutzen an dem Bremssattel
zumindest zwei in Umfangsrichtung beabstandete, eine in Umfangsrichtung
wirksame Gabel bildende Zapfen zur verdrehgesicherten Aufnahme der
Bremsleitung vorgesehen sind.
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Durch
die Ausbildung zumindest zweier in Umfangsrichtung benachbarter
Zapfen wird die Verdrehsicherung nicht zwischen Ringstutzen und Bremssattel
sondern zwischen der Bremsleitung selbst und dem Bremssattel ausgebildet.
Es können daher übliche Bremsleitungen, beispielsweise
flexible Bremsleitungen mit einem gewöhnlich verwendeten
Ringstutzen mit einem metallischen Ansatz verwendet werden, wobei
der üblicherweise mit vorgegebenem Durchmesser versehene
Ansatz in die von zwei Zapfen gebildete Gabel im Wesentlichen spielfrei
und damit verdrehgesichert eingelegt werden kann.
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Als
besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, wenn mehrere Gabeln zur
Einstellung mehrerer Anordnungspositionen der Bremsleitung gegenüber dem
Bremssattel vorgesehen werden. Hierzu werden beispielsweise über
den Umfang um die Versorgungsbohrung verteilt Zapfen kronenförmig
angeordnet, so dass über den Umfang verteilt eine Anzahl von
Gabeln gebildet wird, die abhängig von dem Durchmesser
der Bremsleitung beziehungsweise dem an dieser endseitig angeordneten
metallischen Ansatz mit dem Ringstutzen und der umfangsseitigen
Erstreckung der Zapfen ist. Beispielsweise ergibt sich bei üblichen
Abmessungen der Bremsleitung und einem engen Abstand der Zapfen
zu der Versorgungsbohrung eine siebenzählige Symmetrieachse entlang
der Achse der Versorgungsbohrung. Dies bedeutet, dass die Bremsleitung
in sieben Winkelpositionen gegenüber dem Bremssattel an
der Versorgungsbohrung verdrehgesichert befestigt werden kann. Es
versteht sich, dass bei Vergrößerung des Radius
der Zapfen um die Versorgungsbohrung die Anzahl der Zapfen und damit
der Gabeln erhöht werden kann.
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Durch
die Möglichkeit einer Einstellung unterschiedlicher, verdrehgesicherter
Winkelstellungen der Bremsleitung zu dem Bremssattel kann ein einziger
Bremssattel für Anwendungen in verschiedenen Einbausituationen
der Scheibenbremsen vorgesehen werden. Beispielsweise kann die Bremsleitung von
oben, von unten oder aus gleicher Höhe an die Versorgungsbohrung
herangeführt werden. Weiterhin kann insbesondere bei entsprechender
Symmetrie des Bremssattels zur Lage der Versorgungsbohrung der Bremssattel
im Kraftfahrzeug vorne und/oder hinten eingebaut werden, wobei jeweils
unterschiedliche Gabeln zur Verdrehsicherung der Bremsleitung gegenüber
dem Bremssattel genutzt werden und somit ein einziger Typ eines
Bremssattels für verschiedene Radpositionen eines Kraftfahrzeugs
und für verschiedene Kraftfahrzeugtypen unter Nutzung einer
Verdrehsicherung mit der Bremsleitung einsetzbar ist.
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Durch
eine benachbarte Anbringung der Zapfen zur Versorgungsbohrung kann
der in der Regel runde metallische Ansatz des Ringstutzens in die Zapfen
eingelegt werden. Infolge der axialen Fixierung des Ringansatzes
durch die Halteschraube wird der Ansatz in der Gabel fixiert, so
dass zusätzliche Mittel zur Sicherung der Bremsleitung
in der Gabel entfallen können. Zur Ausbildung einer stabilisierten Lage
des runden Ansatzes des Ringstutzens hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, wenn zwei eine Gabel bildende Zapfen an ihrem Grund eine
an das Außenprofil des Ansatzes angepasstes Profil, beispielsweise
eine Rundung bilden.
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Die
Zapfen können einteilig aus dem Bremssattel gebildet sein.
Beispielsweise kann ein aus Leichtmetall hergestellter Bremssattel
die Zapfen einteilig enthalten. Der Bremssattel kann dabei spanend
hergestellt, beispielsweise gefräst sein. Alternativ kann
der Bremssattel mittels eines Druckgussverfahrens hergestellt sein,
wobei die Zapfen werkzeugfallend dargestellt werden können
oder nachträglich beispielsweise aus einem Ringbord spanend gefräst
werden können. Alternativ kann in dem Bremssattel ein die
Versorgungsbohrung und die Zapfen enthaltendes Schraubteil fest
und dicht eingebracht, beispielsweise eingeschraubt sein. Das Schraubteil
kann mittels Metallumformungsverfahren beispielsweise aus Stahl
hergestellt sein. Die Zapfen können weiterhin aus in den
Bremssattel eingebrachten wie eingepressten und/oder verschraubten
Stiften gebildet sein. Insbesondere bei Verwendung von Bremssätteln
aus Stahl wie Edelstahl kann eine spanende Verarbeitung vereinfacht
werden, wenn die Stifte nachträglich um die Versorgungsbohrung
angeordnet werden.
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Die
Erfindung wird anhand des in den 1 bis 3 dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Dabei zeigen:
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1 eine
Scheibenbremse mit einem Bremssattel und einer gegenüber
diesem verdrehgesicherten Bremsleitung,
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2 ein
Detail des Bremssattels in Ansicht,
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3 und 4 einen
Teilschnitt durch den Bremssattel der 1 ein Detail
eines gegenüber dem Bremssattel der 1 geänderten
Bremssattels.
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1 zeigt
eine 3D-Ansicht der Scheibenbremse 1 mit dem aus den Gehäuseteilen 3, 4 gebildeten,
an einem Fahrwerksbauteil eines Fahrzeugs befestigten Bremssattel 2,
der die mit einem Rad des Fahrzeugs drehfest verbundene Bremsscheibe 5 teilweise übergreift
und diese mittels nicht einsehbarer, durch beidseitig dieser angeordnete
Bremszylinder beaufschlagte Bremsklötze bei erwünschter
Bremswirkung verspannt und damit das Rad gegenüber dem
Fahrwerksbauteil bremst. Die Bremszylinder werden hierzu mittels
der nur abschnittsweise dargestellten Bremsleitung 6 mit
Druck beaufschlagt, den eine Druckversorgungseinrichtung wie pedalbetätigter
Bremszylinder aufbaut.
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Die
an sich flexible Bremsleitung 6 verfügt über
einen endseitigen Ringstutzen 7 mit einem metallischen
Ansatz 8 und ist mittels der den Ringstutzen 7 durchgreifenden
Hohlschraube 9 mit dem Bremssattel 2 verschraubt.
Die Hohlschraube 9 und damit die Bremsleitung 6 mit
einer im Ringstutzen 7 vorgesehenen Mündung in
die Hohlschraube 9 ist über eine nicht einsehbare
Versorgungsbohrung mit den Bremszylindern verbunden, wobei ein oder
mehrere auf der anderen Seite der Bremsscheibe angeordnete Bremszylinder über
die Verbindungsleitung 10 versorgt werden. Gegenüberliegend
zu der die Verbindungsleitung 10 aufnehmenden Verbindungsbohrung 17 ist
die identisch ausgeführte Entlüftungsbohrung 18 angeordnet,
so dass bei einer Verdrehung des Bremssattels 1 zur Gleichteilverwendung an
dem gegenüberliegenden Rad in einfacher Weise die Funktionen
von Verbindungsbohrung 17 und Entlüftungsbohrung
getauscht werden können.
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Durch
Vibrationen, Relativbewegungen zwischen Bremssattel 2 und
Fahrzeug und dergleichen ist die zwar axial, jedoch in Drehrichtung
der Hohlschraube 9 lediglich reibschlüssig festgelegte
Verbindung der Bremsleitung 6 an dem Bremssattel 2 ohne Verdrehsicherung
nur unzureichend gegen Öffnen und damit Druckverlust mit
einem damit verbundenen Ausfall der Scheibenbremse 1 verdrehgesichert. Erfindungsgemäß werden
daher zur Bildung einer Verdrehsicherung der Bremsleitung 6 gegenüber dem
Bremssattel 2 benachbart zu der Hohlschraube 9 beziehungsweise
der Versorgungsbohrung in dem Bremssattel 2 erhabene Zapfen 11 vorgesehen,
die in Umfangsrichtung um die Versorgungsbohrung so beabstandet
sind, dass sie den metallischen Ansatz 8 annähernd
spielfrei eingabeln.
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2 zeigt
hierzu ein Detail des Bremssattels 2 mit der Versorgungsbohrung 12 und
den diese umgebenden Zapfen 11, von denen jeweils ein Paar über
den Umfang verteilte Gabeln 13 bildet, in die der in 1 gezeigte
metallische Ansatz 8 verdrehgesichert eingelegt wird. Unter
Bezug auf 1 kann die Bremsleitung 6 je
nach Orientierung und Zuführung in eine der Gabeln 13 eingelegt
werden, so dass bezüglich der Winkelposition dieser zum
Bremssattel 2 ohne weitere Veränderung des Bremssattels 2 und der
Bremsleitung 6 im Wesentlichen für alle Einbausituationen
eine geeignete Anordnung gefunden und der Bremssattel 2 universell
einsetzbar ist. Der Radius der um die Versorgungsbohrung 12 angeordneten Zapfen
ist dabei so bemessen, dass der metallische Ansatz 8 eingegabelt
werden kann, so dass die Verdrehsicherung statisch fest und ohne
weitere Übergänge zwischen dem flexiblen Bremsschlauch
der Bremsleitung 6 und deren metallischem Ansatz 8 sowie
ohne zusätzliche Vorkehrungen an der Bremsleitung 6 beziehungsweise
dem Ringstutzen 7 vorgesehen werden kann. Die Zapfen 11 bilden
bevorzugt gerundete, die Gabeln 13 bildende Zwischenräume.
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3 zeigt
einen Teilschnitt durch den Bremssattel 2 der 1 und 2.
In dem Gehäuseteil 4 ist der Bremszylinder 14 mit
dem in der Druckkammer 15 aufgenommenen Bremskolben 16 aufgenommen.
Die Druckkammer 15 weist die Verbindungsbohrung 17 für
die Verbindungsleitung 10 (1) und die
Versorgungsbohrung 12 auf. In die Verbindungbohrung 12 ist
die Hohlschraube 9 unter Zwischenlegung des Ringstutzens 7 mit
dem metallischen Ansatz 8 der Bremsleitung 6 eingeschraubt. Die über
den Umfang verteilten Zapfen 11 bilden die Verdrehsicherung
für den metallischen Ansatz 8 und damit für
die Bremsleitung 6, wobei von den Zapfen 11, die
den metallischen Ansatz 8 in der gezeigten Darstellung
eingabeln, nur der linke Zapfen 11 einsehbar ist.
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4 zeigt
ein Detail des gegenüber dem Bremssattel 2 ähnlichen
Bremssattels 2a, der gegenüber diesem dahingehend
abgeändert ist, dass die Zapfen 11a als Stifte 19 in
den Gehäuseteil 4a eingebracht sind. Die Stifte 19 sind
in entsprechender Weise wie die Zapfen 11 der 1 bis 3 um
die Versorgungsbohrung 12a angeordnet und in dem Gehäuseteil 4a beispielsweise
eingepresst, verklebt, verschraubt oder in ähnlicher Weise
befestigt. Die Vorsehung von Stiften 19 ist insbesondere
dann vorgesehen, wenn der Bremssattel (2a) oder zumindest das
Gehäuseteil 4a aus Stahl, bevorzugt Edelstahl gefertigt
wird, so dass aufwendige spanende Bearbeitungen des Gehäuseteils 4a zur
Darstellung der Zapfen 11a entfallen können.
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- 1
- Scheibenbremse
- 2
- Bremssattel
- 2a
- Bremssattel
- 3
- Gehäuseteil
- 4
- Gehäuseteil
- 4a
- Gehäuseteil
- 5
- Bremsscheibe
- 6
- Bremsleitung
- 7
- Ringstutzen
- 8
- metallischer
Ansatz
- 9
- Hohlschraube
- 10
- Verbindungsleitung
- 11
- Zapfen
- 11a
- Zapfen
- 12
- Versorgungsbohrung
- 12a
- Versorgungsbohrung
- 13
- Gabel
- 14
- Bremszylinder
- 15
- Druckkammer
- 16
- Bremskolben
- 17
- Verbindungsbohrung
- 18
- Entlüftungsbohrung
- 19
- Stift
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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