DE202010004107U1

DE202010004107U1 - Kanüle mit Markierung

Info

Publication number: DE202010004107U1
Application number: DE202010004107U
Authority: DE
Original assignee: INNOVATIVE TOPOGRAPHY PRODUCTS; INNOVATIVE TOPOGRAPHY PRODUCTS GmbH
Current assignee: ITP INNOVATIVE TOMOGRAPHY PRODUCTS GMBH, DE
Priority date: 2010-03-24
Filing date: 2010-03-24
Publication date: 2010-06-10
Anticipated expiration: 2020-03-25

Abstract

Kanüle (1) mit Markierungen (2), insbesondere zur Bestimmung von Weglängen im Gewebe, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierungen (2) eine Änderung des Bildkontrastes in einem oder mehreren bildgebenden Verfahren bewirken.

Description

Die Erfindung betrifft eine Kanüle mit Markierungen, insbesondere zur Bestimmung von Weglängen im Gewebe.
Kanülen sind gängige Mittel für unterschiedliche Anwendungen in der Medizin. Hierzu zählen unter anderem Injektionen, Punktionen und Biopsien. Um dem Anwender, z. B. einem Arzt, die Handhabung zu erleichtern, sind im Stand der Technik optisch sichtbare Markierungen auf der Kanülenoberfläche bekannt, welche die Einschubtiefe der Kanüle in das Gewebe anzeigen.
Die bekannten Markierungen werden durch chemische oder physikalische Verfahren in bestimmten Abständen, z. B. alle 10 mm, auf der zumeist aus Edelstahl bestehenden Kanüle angebracht. Anhand der Markierungen, welche sich während der medizinischen Anwendung noch außerhalb des Gewebes befinden, wird auf die Einschublänge der Kanüle im Gewebe geschlossen.
Ein Problem, welches diese nur rein optisch sichtbaren Markierungen nicht lösen, ist die Unsichtbarkeit der Markierungen, sobald sie in das Gewebe eingeführt wurden. Auf Bildern von in der Medizin eingesetzten bildgebenden Verfahren, wie z. B. Magnetresonanz-, Röntgen- und Untraschallbildern, welche zur Verfolgung des Kanülenweges erstellt werden, sind die Markierungen ebenfalls nicht sichtbar, da sie sich unter den verschiedenen Bildgebungsmodalitäten nicht von der Kanüle unterscheiden.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Kanüle zu schaffen, deren Markierungen auf Bildern von in der Medizin eingesetzten bildgebenden Verfahren (z. B. Magnetresonanz-, Röntgen-, Ultraschallbilder) für den Anwender sichtbar sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, dass die Markierungen eine Änderung des Bildkontrastes in einem oder mehreren bildgebenden Verfahren bewirken. Für den Bildkontrast des jeweiligen bildgebenden Verfahrens sind die Materialeigenschaften der darzustellenden Objekte maßgebend. So z. B. eignen sich für MR-Anwendungen vor allem magnetische Markierungen, welche das Magnetfeld des MR-Tomographen beeinflussen und somit sichtbare Bildstörungen hervorrufen. Für Röntgenbilder spielt hingegen vor allem die Röntgenabsorption des Materials der darzustellenden Objekte eine Rolle. Bei der Ultraschallbildgebung lassen sich vor allem Materialien unterscheiden, welche ein unterschiedliches Streuverhalten für Ultraschallwellen aufweisen. Besonders kontrastreich sind hierbei Übergänge zwischen Luft und Festkörper bzw. Luft und Flüssigkeit. In dem die Markierungen andere physikalische Eigenschaften als die Umgebung aufweisen, insbesondere auch als die Kanüle selbst, bewirken sie sichtbare Kontraste im erstellten Bild. Die Wahl des Markierungsmaterials kann darüber hinaus so gewählt werden, dass die Markierung nicht nur für ein Verfahren geeignet ist, sondern gleichermaßen in verschiedenen Verfahren Bildkontraste hervorruft. Eine Markierung, welche z. B. Bildkontraste bei der Magnetresonanztomographie und der Ultraschallanwendung bewirkt, ließe sich hervorragend für Prostatabiopsien nutzen, welche gleichzeitig mit beiden Bildgebungsverfahren stattfinden. Hierdurch wird dem Patienten eine zusätzliche Behandlung oder Untersuchung erspart und gleichzeitig der Materialeinsatz reduziert.
Eine Variante der Erfindung sieht vor, dass die Markierungen Änderungen der Form der Kanüle sind. Diese Formänderungen können – neben anderen denkbaren Varianten – Nuten, Vertiefungen oder Bohrungen sein. Die äußere Kontur der Kanüle kann bei den genannten bildgebenden Verfahren relativ einfach gegenüber der Umgebung mit anderen physikalischen Eigenschaften abgegrenzt werden.
Eine weitere Variante sieht vor, dass die Markierungen Änderungen der Materialeigenschaften der Kanüle sind. Durch gezielte Änderung der Materialeigenschaften, beispielsweise eine Dotierung, in regelmäßigen Abständen, kann die Markierung von der übrigen Kanüle unterschieden werden.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die Markierungen Beschichtungen der Kanüle sind. Durch die gängigen Beschichtungsverfahren lassen sich Beschichtungen Zeit und kostengünstig aufbringen. Die Beschichtung kann hierbei so aufgetragen werden, dass ihre Dicke minimal ist und wenige Mikrometer nicht übersteigt.
Darüber hinaus ist es möglich, dass die Beschichtung in einer Nut, Vertiefung oder Bohrung der Kanüle angeordnet ist. Durch diese Versenkung der Beschichtung in einer Nut oder Vertiefung ist es möglich, die Beschichtung so aufzubringen, dass sie keine hervorstehende Kante bildet, sondern in einer ebenen Fläche mit der Oberkante der Nut oder Vertiefung liegt. Hierdurch lässt sich das Einführen der Kanüle in das Gewebe verbessern.
Eine Variante der Erfindung sieht vor, dass die Beschichtung magnetische Nanopartikel aufweist. Magnetische Nanopartikel rufen in dem Magnetfeld eines Magnetresonanztomographen Artefakte in der Bildgebung hervor, die als Marker dienen können. Somit ist der Ort der Markierungen im erstellten Bild gut sichtbar.
Eine weitere Variante sieht vor, dass die Beschichtung eine Röntgenabsorption aufweist, welche sich von der Röntgenabsorption des Kanülenmaterials unterscheidet. Hierbei ist insbesondere eine Goldbeschichtung denkbar, denn Gold weist eine höhere Röntgenabsorption als die der Stahlkanüle auf. Denkbar wären jedoch auch Beschichtungsmaterialien, welche eine niedrigere Röntgenabsorption als die des Kanülenmaterials zeigen.
Schließlich ist vorgesehen, dass die Beschichtung Mikrobläschen aufweist. Mikrobläschen sind insbesondere in einer Ultraschallbildgebung sehr gut sichtbar. Die Bläschen können in einem entsprechenden Medium, z. B. einem Kleber, eingebunden sein und in oder auf die Kanüle gebracht werden.
Eine kombinierte Beschichtung, welche den Ansprüchen der Bildgebung von mehreren bildgebenden Verfahren genügt, ist besonders vorteilhaft im Sinne der Erfindung.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden näher erläutert.
1: Ansicht einer Kanüle mit drei Nuten
1 zeigt eine Kanüle 1 mit drei ringförmigen Nuten 2, welche in einem Abstand zueinander von je 10 mm auf der Oberfläche der Kanüle 1 angebracht sind.
Die Erfindung funktioniert so, dass die Kanüle 1 wie üblich mit ihrer scharfen Spitze in das Gewebe eingeführt wird. Anhand der noch außerhalb des Gewebes sichtbaren Markierungen kann der Anwender ablesen, wie weit die Kanüle 1 bereits in das Gewebe eingeschoben ist. Der sich nunmehr in dem Gewebe befindende Teil der Kanüle 1 kann gleichermaßen in den erzeugten Bildern der Magnetresonanztomographie, der Ultraschallanwendung und des Röntgenverfahrens als Umriss erkannt werden. Durch die Änderung der Kanülenform an den Nutstellen kann der Anwender ebenfalls die Abstandsmarkierungen im erstellten Bild erkennen. Die Kanüle 1 mit ihren gleichmäßig angeordneten Nuten 2 dient somit als Maßstab zum Abmessen der Dimensionen im Gewebe.

Claims

Kanüle (1) mit Markierungen (2), insbesondere zur Bestimmung von Weglängen im Gewebe, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierungen (2) eine Änderung des Bildkontrastes in einem oder mehreren bildgebenden Verfahren bewirken.
Kanüle (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierungen (2) Änderungen der Form der Kanüle (1) sind.
Kanüle (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Änderungen der Form der Kanüle (1) Nuten, Vertiefungen oder Bohrungen sind.
Kanüle (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierungen (2) Änderungen der Materialeigenschaften der Kanüle (1) sind.
Kanüle (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierungen (2) Beschichtungen der Kanüle (1) sind.
Kanüle (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung in einer Nut, Vertiefung oder Bohrung der Kanüle (1) angeordnet ist.
Kanüle (1) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung magnetische Nanopartikel aufweist.
Kanüle (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung eine Röntgenabsorption aufweist, welche sich von der Röntgenabsorption des Kanülenmaterials unterscheidet.
Kanüle (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung eine Goldbeschichtung ist.
Kanüle (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung Mikrobläschen aufweist.