DE19532569A1 - Werkstoff für Implantate, Instrumente oder dergleichen zur Anwendung bei der Kernspintomographie - Google Patents
Werkstoff für Implantate, Instrumente oder dergleichen zur Anwendung bei der KernspintomographieInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Werkstoff für
Implantate, Instrumente oder dgl. zur Anwendung bei der
Kernspintomographie gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die Kernspintomographie, abgekürzt als NMR- oder häufig auch
nur MR-Tomographie, besitzt gegenüber der Röntgen-Computer-
Tomographie, abgekürzt CT, den Vorteil, Körperweichgewebe neben
Körperhartgeweben darzustellen. Da jede Gewebeform ein
charakteristisches Signal abgibt, können mit der
Kernspintomographie Erkrankungen des Gewebes, z. B. Tumore,
erkannt und der Heilungsverlauf nach Operationen verfolgt
werden. Zusätzlich ist der Patient während der Untersuchung
keiner ionisierenden Strahlung ausgesetzt, wie beispielsweise
bei der Röntgen-Computer-Tomographie.
Die Kernspintomographie eignet sich auch besonders zur
postoperativen Untersuchung eines Implantats. Nach der
Operation müssen die Funktion und die Bioverträglichkeit des
Implantats gewährleistet und bei Anwendungen nach der
Entfernung tumorösen Gewebes Rezidive erkennbar sein. Die
nichtinvasive Beobachtung der Implantatumgebung durch die
Kernspintomographie wird infolge von Störungen oder
Signalverlusten, die aus Differenzen der magnetischen
Eigenschaften von derzeit gebräuchlichen Werkstoffen, wie
Kobaltbasis-Legierungen, Titanlegierungen, Aluminiumoxid und
Geweben entstehen, erschwert. Signalverluste oder Störungen
sind im Körpergewebe nahe dem Implantat am größten und nehmen
dann nach einem hyperbolischen Gesetz mit dem Abstand ab. In
ähnlicher Weise können auch medizinische Bauteile außerhalb des
Körpers das zur Bildgebung erforderliche homogene Magnetfeld
des Kernspintomographen durch Abweichung der magnetischen
Eigenschaften der benutzten Werkstoffe zur umgebenden Luft
beeinflussen. Für eine zuverlässige Ortsbestimmung, z. B.
mittels Stereotaxie-Instrumentarien, sollte das verwendete
Instrumentarium die NMR-Bildgebung nicht verschlechtern. Dieses
Ziel läßt sich mit den gegenwärtig verwendeten Werkstoffen
nicht erreichen.
Um Signalverluste oder Bildartefakte bei der
Kernspintomographie zu minimieren, hat man bereits die
magnetischen Eigenschaften der Bauteile an das jeweils
vorliegende Umgebungsmedium angepaßt. Die in Frage kommenden
Umgebungsmedien sind bei Bauteilen außerhalb des Körpers bzw.
Gewebes Luft und in guter Annäherung Wasser als Simulation für
das Gewebe bei Implantaten. Die Näherung ist zulässig, weil das
Körperweichgewebe größtenteils aus Wasser besteht. Um diese
Forderungen zu erfüllen, wurden verschiedene medizinische
Instrumente, beispielsweise ein Stereotaxie-Ring, also für eine
Anwendung in Luft, aus Holz hergestellt. Dieses verursacht
relativ geringe Bildstörungen. Jedoch ist Holz feuchtigkeits
empfindlich, so daß es aus diesem Grund nicht sehr gut geeignet
erscheint. Eine andere bekannte Lösung besteht darin, daß man
einen Stereotaxie-Ring aus einem geschichteten Ring aus zwei
Metallen herstellte, nämlich aus einem massiven Ringkern aus
Kupfer, also einem Metall mit negativer magnetischer
Suszeptibilität, den man mit einem massiven Mantel aus
Aluminium, also einem Metall mit positiver magnetischer
Suszeptibilität, umgeben hat. Mit einer solchen
Metallkombination ist zwar bei der entsprechenden Bemessung der
Volumina von Kupfer und Aluminium eine Angleichung an die
magnetische Suszeptibilität der Luft möglich, so daß auch
geringe Bildstörungen erreicht werden können. Diese Art der
Metallkombination aus massivem Kern und massivem Mantel ist
jedoch nur für solche Instrumente und Instrumentarien
anwendbar, die eine relativ einfache geometrische Gestalt
besitzen, also beispielsweise ein Ring. Vermutlich aus diesem
Grund sind bisher andere angepaßte Instrumente oder dgl. nicht
bekannt geworden.
Für im Körper anzuwendende Instrumente, Instrumentarien oder
Implantate muß der Werkstoff außerdem noch nach seiner
Bioverträglichkeit ausgewählt werden.
So werden beispielsweise austenitische Stähle bzw. Legierungen
auf Kobaltbasis für Osteosyntheseplatten zur Fixierung von
Knochenbrüchen verwendet. Beide Werkstoffe besitzen
paramagnetische Eigenschaften. Sie besitzen ungepaarte
Elektronen, deren Spins sich im äußeren Magnetfeld ausrichten
und es infolgedessen verstärken. Aufgrund ihrer großen
Suszeptibilitätsdifferenz gegenüber Wasser von acht
Zehnerpotenzen bewirken diese Werkstoffe Magnetfeld
inhomogenitäten, die in der NMR-Bildgebung zu so starken
Störungen führen, daß eine Diagnose in der Umgebung von
Implantaten nicht möglich ist. Zudem kann bei austenitischen
Stählen eine martensitische Umwandlung auftreten, wenn die
Osteosyntheseplatten zur Anpassung an den Knochen plastisch
verformt werden. Martensitische Stähle sind aber
ferromagnetisch. Sie besitzen infolge von gegenseitigen
Wechselwirkungen und gepaarter Elektronenspins Bereiche mit
dauerhafter Magnetisierung (Weiß′sche Bezirke), die durch die
sogenannten Bloch-Wände voneinander getrennt sind. Über den
gesamten Körper gemittelt, hebt sich die Wirkung dieser Bezirke
auf. Im Einflußbereich eines Magnetfeldes kommt es jedoch durch
Verschiebung der Bloch-Wände zu einer Verstärkung der
Weiß′schen Bezirke, die in Feldrichtung orientiert sind.
Makroskopisch führt dies zu einer Ausrichtung des Bauteils in
Richtung der Magnetfeldlinien.
Aus diesen Gründen werden meistens Titan bzw. Titanlegierungen
anstelle der obengenannten Werkstoffe eingesetzt, wenn ein
metallischer Implantatwerkstoff erforderlich ist,
beispielsweise bei Hüftgelenkimplantaten. Titan ist ebenfalls
paramagnetisch und liegt wenigstens von der Größenordnung her
im Bereich der magnetischen Suszeptibilität von Wasser.
Trotzdem sind diese Abweichungen noch so groß, daß in der
Umgebung des Implantats deutliche Bildstörungen in der
Bildgebung auftreten.
Wesentlich günstiger bezüglich ihrer magnetischen Eigenschaften
verhalten sich die keramischen Werkstoffe, deren magnetische
Suszeptibilitäten nur relativ wenig von jenen der
Umgebungsmedien Luft bzw. Wasser differieren. Dennoch treten
auch hier Störungen auf, die eine Diagnose im Übergangsbereich
Implantat-Gewebe erschweren. Geeignet erscheinen Titandioxid,
Aluminiumoxid oder Zirkonoxid. Während es sich bei Titandioxid
um einen paramagnetischen Werkstoff handelt, sind Aluminiumoxid
und Zirkondioxid diamagnetisch. Sie besitzen keine ungepaarten
Elektronen. Im äußeren Magnetfeld werden in den Atomen durch
die Lorentz-Kraft Kreisströme induziert. Diese rufen wiederum
ein magnetisches Moment hervor, welches dem äußeren Feld
entgegengerichtet ist. Die Überlagerung der einzelnen Elemente
führt zu einer Schwächung des äußeren Magnetfelds.
Aluminiumoxid, Al₂O₃ und teilstabilisiertes Zirkondioxid, ZrO₂
finden vor allem als Implantatwerkstoff Anwendung.
Mit der vorliegenden Erfindung soll nun die Aufgabe gelöst
werden, einen Werkstoff zur Anwendung bei der
Kernspintomographie derart zu modifizieren, daß er für eine
beliebige geometrische Gestaltung geeignet ist und eine genaue
oder annähernd genaue Angleichung der magnetischen
Suszeptibilität an diejenige des umgebenden Mediums Luft bzw.
Wasser möglich ist.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1.
Durch die gemäß der Erfindung mikroskopische Zusammensetzung
des Werkstoffs - im Gegensatz zu der bekannten makroskopischen
Anordnung der unterschiedlichen Komponenten, z. B. Kupferkern
und Aluminiummantel - handelt es sich hier um einen homogenen
Werkstoff, dessen magnetische Suszeptibilität genau an
diejenige von Luft bzw. Wasser angepaßt ist und der
insbesondere zur Herstellung von Instrumenten oder dgl. mit
komplizierten geometrischen Formen einsetzbar ist, da er gleich
in die spezielle Form gebracht oder durch mechanische
Bearbeitung auf einfache Weise in diese Form gebracht werden
kann.
Der Werkstoff kann aus metallischen Werkstoffkombinationen,
insbesondere in Form von Legierungen, aus metallischen oder
mineralischen Pulvermischungen oder aus Verbundwerkstoffen aus
metallischen und mineralischen Komponenten bestehen. Hierzu
können die notwendigen Volumenanteile - im Gegensatz zu der
bisherigen makroskopischen Korrektur der magnetischen
Suszeptibilität - in allen Fällen einfach berechnet werden.
Dies gilt vor allem für komplizierte geometrische Gestaltungen
der Instrumente oder dgl., bei denen die Dimensionierung der
Schicht nur durch Finite-Elemente-Berechnung lediglich
angenähert berechnet werden kann. Außerdem müssen nicht wie
bisher bei der makroskopischen Korrektur für jede abweichende
Bauteilgeometrie neue Berechnungen durchgeführt werden.
Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben und werden nachfolgend anhand der in
der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiele näher
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 ein makroskopisch korrigiertes Bauteil in Form
einer Kugel,
Fig. 2 ein entsprechendes Bauteil in Form eines
Zylinders oder Drahtabschnittes,
Fig. 3 ein entsprechendes Bauteil in Form eines Ringes,
Fig. 4 einen Mikroschnitt durch einen Werkstoff aus
bereits mikroskopisch korrigierten
Bestandteilen,
Fig. 5 einen entsprechenden Mikroschnitt aus einer
homogenen Mischung von Bestandteilen,
Fig. 6 ein erfindungsgemäß ausgebildetes chirurgisches
Schneidinstrument und
Fig. 7 eine schematische Darstellung eines Implantats
mit drei Markern bzw. Markierungen.
In Fig. 1 ist der Schnitt einer Kugel 1 dargestellt, deren Kern
2 aus einem Material mit diamagnetischen Eigenschaften,
beispielsweise aus Kupfer, und deren Mantel 3 aus einem
Material mit paramagnetischen Eigenschaften, z. B. aus
Aluminium, besteht. Es ergibt sich also ein Körper mit einer
magnetischen Suszeptibilität, der den Volumenanteilen der
Materialien entsprechend eingestellt werden kann. Diese kann
für die einfache geometrische Form der Kugel noch ohne
Schwierigkeiten berechnet werden. Sie kann also relativ genau
für das Umgebungsmedium Luft oder Wasser eingestellt werden.
Diese Kugel kann dann in der Kernspintomographie angewendet
werden, ohne daß Bildstörungen durch Verzerrungen des
anliegenden Magnetfeldes auftreten.
Ähnlich verhält sich der in Fig. 2 dargestellte Zylinder oder
Drahtabschnitt 4. Dessen Kern 5 besteht wieder aus Kupfer oder
einem anderen Metall mit negativer magnetischer Suszeptibilität
und einem Mantel 6 aus Aluminium oder einem anderen Metall mit
positiver magnetischer Suszeptibilität. Auch hier kann das
notwendige Volumenverhältnis der beiden Bestandteile zueinander
noch einfach berechnet werden, so daß der Zylinder oder
Drahtabschnitt die magnetische Suszeptibilität von Luft bzw.
Wasser aufweist.
Die Fig. 3 zeigt einen Ring 7 mit einem Kern 8 aus
beispielsweise Kupfer und einem Mantel 9 aus beispielsweise
Aluminium oder umgekehrt.
Bei den in den Fig. 1, 2 und 3 gezeigten einfachen
geometrischen Formen von Bauteilen mit makroskopischer
Korrektur der magnetischen Suszeptibilität sind die notwendigen
Volumina, wie dargelegt, noch einfach zu berechnen. Dies gilt
aber nicht mehr für geometrisch komplizierte Gebilde.
Erfindungsgemäß wird als Werkstoff ein vollkommen homogen
ausgebildeter Werkstoff mit an allen Stellen gleicher
magnetischer Suszeptibilität, die derjenigen von Luft oder
Wasser entspricht, angegeben und für medizinische Instrumente,
Instrumententeile, Implantate oder Implantatteile oder für
Markierungen derselben oder für besondere, im Körper
einzusetzende Marken oder für Justierungen verwendet.
In Fig. 4 ist ein solcher Werkstoff 10 als Mikroschnitt
dargestellt. Er besteht aus gepreßten und gegebenenfalls noch
gesinterten, bereits mikroskopisch korrigierten Pulverteilchen
11 mit der magnetischen Suszeptibilität von Luft oder Wasser.
Einen solchen Werkstoff erhält man beispielsweise dadurch, daß
jedes Pulverteilchen 11 aus einem Kern 12 aus dia- oder
paramagnetischem Material und einem als Beschichtung
ausgebildeten Mantel 13 aus para- bzw. diamagnetischem Material
besteht. Die Größe der Pulverteilchen beträgt bevorzugt maximal
etwa 20 µm. Durch Zusammenpressen und gegebenenfalls
nachfolgendes Sintern des Preßkörpers wird ein einheitlicher
homogener Werkstoff mit der gewünschten magnetischen
Suszeptibilität erhalten. Die Beschichtung von Pulverteilchen
kann nach an sich bekannten Verfahren erfolgen, beispielsweise
nach dem Verfahren der Präzipitation oder Co-Präzipitation oder
insbesondere nach dem Sol-Gel-Verfahren, da hierbei kleinste
Einheiten von korrigiertem Material anfallen, die auch ohne
Schwierigkeiten verarbeitet werden können.
Die gewünschte magnetische Suszeptibilität von Wasser kann in
allen Fällen auch dadurch erhalten werden, daß zwei
paramagnetische Bestandteile gewählt werden, wobei die
magnetische Suszeptibilität des einen Bestandteils kleiner und
die des anderen Bestandteils größer ist als diejenige von
Wasser. Durch entsprechende Wahl der Volumina der beiden
Bestandteile erhält man genau die magnetische Suszeptibilität
von Wasser.
Bei dem in Fig. 5 dargestellten Mikroschnitt durch einen
erfindungsgemäßen Werkstoff besteht dieser aus Pulverteilchen
14 und 15 aus dia- bzw. paramagnetischem Material oder aus
paramagnetischem Material unterschiedlicher magnetischer
Suszeptibilität in einem solchen Mengenverhältnis, daß die
gewünschte magnetische Suszeptibilität von Luft bzw. Wasser
erhalten wird. Die entsprechenden Mengen der Pulverteilchen
werden gemischt, gepreßt und dann eventuell noch gesintert. Es
entsteht also wieder ein Werkstoff mit homogener Verteilung der
gewünschten Eigenschaften.
Die Pulverteilchen oder Bestandteile können aus mineralischem
Material, beispielsweise mineralischen Einzelkomponenten oder
Komplexen bestehen. Vorzugsweise finden als diamagnetische
Komponenten Al₂O₃, ZrO₂ und/oder MgO und als paramagnetische
Komponenten TiO₂ oder Y₂O₃ Anwendung.
Für die einzelnen Komponenten können solche in elementarer
Form, z. B. ein oder mehrere Elemente des periodischen Systems,
und/oder Metall oder Metalle als Gemisch oder in Form
wenigstens einer Legierung und/oder wenigstens eines
Werkstoffes in Form von Molekülen und/oder in Form von
chemischen Verbindungen Anwendung finden, wobei insbesondere
für Implantate mit Vorteil auch Verbundwerkstoffe aus Metall
und Keramik einsetzbar sind.
Der erfindungsgemäße Werkstoff kann auch so ausgebildet sein,
daß die Ausgangsbestandteile die Form von Partikeln aufweisen
und diese mit unterschiedlichen Suszeptibilitäten versehen in
eine innige Mischung gebracht werden.
Auch kann es vorteilhaft sein, daß die Ausgangsbestandteile aus
einer Lösung als Stoffe mit unterschiedlichen Suszeptibilitäten
entstehen, insbesondere nach dem Verfahren durch
Co-Präzipitation.
Schließlich kann der Werkstoff auch so hergestellt sein, daß
die Ausgangsbestandteile aus einer Lösung entstehen, insbe
sondere nach dem Verfahren durch Präzipitation.
Bei Implantaten besteht dieses vollkommen aus dem korrigierten
Werkstoff. Werden jedoch nur Implantatteile, z. B. Zähne oder
Zahnträger implantiert, so besteht der implantierte Teil aus
einem Werkstoff mit der magnetischen Suszeptibilität von Wasser
und der aus dem Gewebe herausragende Teil aus einem Werkstoff
mit der magnetischen Suszeptibilität von Luft.
Ebenso wird bei Instrumenten oder Instrumentarien verfahren.
Hierbei bestehen die immer in Luft verbleibenden Teile aus an
die magnetische Suszeptibilität der umgebenden Luft angepaßtem
Material und der sich im Körperinnern befindliche Teil, z. B.
bei einer Sonde, einem Fühler oder einem chirurgischen
Instrumententeil oder dgl. aus homogenem Werkstoff mit an die
magnetische Suszeptibilität von Wasser angepaßter magnetischer
Suszeptibilität.
Ein Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäß aus gebildetes
chirurgisches Schneidinstrument ist in Fig. 6 dargestellt.
Der Griff 16 kann pulvermetallurgisch kompensiert sein oder aus
einer kompensierten metallischen Legierung oder aus einem
kompensierten Kunststoff bestehen.
Die Klinge 17 besteht aus einer kompensierten metallischen
Legierung.
Die Schneide 18 besteht zum Erkennen eines Kernspinbildes aus
einem in bezug auf das umgebende Gewebe ausreichend
dekompensierten Material, ohne daß dies zu Bildstörungen führt.
Die Dekompensation des Schneidenbereiches erfolgt bevorzugt
durch eine Beschichtung mit einem Werkstoff, der bezogen auf
das Umfeld einen ausreichend abweichenden Suszeptibilitätswert
aufweist, insbesondere durch eine Hartstoffbeschichtung nach
dem PVD-(Physical Vapor Deposition) oder CVD-(Chemical Vapor
Depostion)-Verfahren.
Die Beschichtung kann aber auch durch Diffusion oder
Implantation von Ionen entsprechender Stoffe erfolgen.
Vor allem die im Körper befindlichen medizinischen Bauteile
sind vorteilhaft mit solchen Markierungen versehen, deren
magnetische Suszeptibilität sich deutlich von derjenigen von
Luft bzw. Wasser abhebt. Sie bestehen also aus dia-, para- oder
ferromagnetischem Material. Hierdurch können die markierten
Instrumente, Instrumententeile, Implantate oder Implantatteile
bei der Anwendung genau positioniert und die Position ständig
überwacht werden. Diese Markierungen können punktförmig oder
linienförmig, als Plattierungen oder als Einschlüsse, die
vorzugsweise nicht mit den übrigen Werkstoffkomponenten
reagieren, im korrigierten Werkstoff vorgesehen sein.
Beispielsweise sind sie an Schneidgraden chirurgischer
Instrumente und/oder an Stechspitzen oder dergleichen
vorgesehen, so daß im Körper die zu behandelnde Position
genau erkannt werden kann.
Eine schematische Darstellung eines Implantats mit drei
Markierungen ist aus Fig. 7 ersichtlich.
Diese Darstellung zeigt die Ausbildung eines beliebig
geformten, kompensierten Implantats 19, dessen Lage durch die
drei Markierungen M1, M2 und M3 räumlich eindeutig definiert
ist. Auch ist dieses kompensierte Implantat 19 bezüglich der
Suszeptibilität des eingesetzten Werkstoffes ausreichend vom
Umfeld abgegrenzt. Derartige Implantate können nicht nur in die
jeweils erforderliche genaue Lage gebracht werden, sondern
diese Lage kann auch postoperativ überprüft werden.
Als Werkstoffe mit korrigierter magnetischer Suszeptibilität
können auch solche auf Kunststoffbasis, gegebenenfalls
bevorzugt in Kombination mit einem metallischen und/oder
keramischen Werkstoff, Verwendung finden.
Claims (15)
1. Werkstoff für Implantate, Instrumente, Implantatteile
oder Instrumententeile zur Verwendung bei der Kernspin
tomographie, der zur Vermeidung oder Minimierung von
Bildstörungen aus solchen Werkstoffkomponenten besteht, daß die
magnetische Suszeptibilität im Implantat, Instrument,
Implantatteil oder Instrumententeil bei seiner Anwendung dem
umgebenden Medium angepaßt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der
Werkstoff
- - aus einem homogenen Stoff aus einem gepreßten oder gesinterten Gemisch und/oder aus einer Legierung und/oder aus einem Reaktionsprodukt von wenigstens zwei Bestand teilen von Ausgangsstoffen von Elementen des periodischen Systems und/oder Molekülen und/oder Verbindungen und/oder Legierungen besteht,
- - wobei wenigstens ein Bestandteil diamagnetische und wenigstens ein Bestandteil paramagnetische Eigenschaften besitzt oder
- - wenigstens ein Bestandteil eine niedrigere magnetische Suszeptibilität als das umgebende Medium und wenigstens ein anderer Bestandteil eine höhere magnetische Suszeptibilität als das umgebende Medium aufweist, daß
- - die Auswahl der Bestandteile derart getroffen und deren Mengen so bemessen sind, daß für bei der Anwendung in Luft befindliche Implantatteile, Instrumente oder Instrumententeile oder von auf oder in denselben vorgesehenen Justiermarken die erhaltene magnetische Suszeptibilität des Werkstoffs derjenigen von Luft entspricht, und daß
- - für bei der Anwendung in einem menschlichen oder tierischen Körper befindliche Implantate, Implantat teile, Instrumente, Instrumententeile oder Justiermarken die erhaltene magnetische Suszeptibilität des Werkstoffs derjenigen von Wasser entspricht.
2. Werkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausgangsbestandteile die Form von Partikeln (11; 14, 15)
mit eine Partikelgröße von maximal etwa 20 µm aufweisen.
3. Werkstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausgangsbestandteile die Form von Partikeln (11; 14, 15)
aufweisen und diese bereits als solche die magnetische
Suszeptibilität von Luft bzw. von Wasser besitzen.
4. Werkstoff nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Partikel aus einem Kern (12) aus diamagnetischem oder
paramagnetischem Material bzw. Werkstoff bestehen, der mit
einem paramagnetischen bzw. diamagnetischen Material oder
Werkstoff, insbesondere nach dem Sol-Gel-Verfahren, beschichtet
ist.
5. Werkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß er aus Keramik besteht.
6. Werkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß er aus Metall besteht.
7. Werkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß er aus einem Verbundwerkstoff aus Keramik
und Metall besteht.
8. Werkstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausgangsbestandteile die Form von Partikeln aufweisen
und diese mit unterschiedlichen Suszeptibilitäten versehen in
eine innige Mischung gebracht werden.
9. Werkstoff nach Anspruch 1, 2 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ausgangsbestandteile aus einer Lösung als
Stoffe mit unterschiedlichen Suszeptibilitäten entstehen,
insbesondere nach dem Verfahren durch Co-Präzipitation.
10. Werkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausgangsbestandteile aus einer Lösung entstehen,
insbesondere nach dem Verfahren durch Präzipitation.
11. Implantat, Instrument, Instrumententeil, Justiermittel
oder Markierung aus oder mit einem Werkstoff nach einem der
Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß bei der
Anwendung desselben der in Luft befindliche Implantatteil, das
Instrument, der Instrumententeil, das Justiermittel oder die
Markierung aus einem Werkstoff mit der magnetischen
Suszeptibilität von Luft und das im menschlichen oder
tierischen Körper befindliche Implantat, Implantatteil,
Instrument oder Instrumententeil aus einem Werkstoff mit der
magnetischen Suszeptibilität von Wasser besteht.
12. Implantat, Instrument, Instrumententeil, Justiermittel
oder Markierung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
es Markierungen, insbesondere in Form von Einschlüssen und/oder
Plattierungen und/oder Ansätzen aufweist, die aus einem
Material mit ferromagnetischen Eigenschaften oder aus einem
Material mit diamagnetischen oder paramagnetischen
Eigenschaften sowie einer magnetischen Suszeptibilität, die
sich deutlich von derjenigen von Wasser und/oder Luft
unterscheidet, besteht.
13. Chirurgisches Instrument nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß eine oder mehrere Positionen(en) und/oder
Behandlungspunkt(e) und/oder Behandlungsbschnitt(e), wie
Positionsanzeiger, Schneidgrade, Stechspitzen oder dgl., aus
einem ferromagnetischen Werkstoff oder aus einem
diamagnetischen oder paramagnetischen Werkstoff bestehen,
dessen magnetische Suszeptibilität sich deutlich von derjenigen
von Luft und/oder Wasser unterscheidet, oder daß sie mit einem
solchen Werkstoff beschichtet sind.
14. Stereotaxieinstrumentarium mit Einstell- und
Justiermitteln, sowie gegebenenfalls Markiermarken, bestehend
aus einem oder mehreren Werkstoffen gemäß einem der Ansprüche 1
bis 10, wobei Markiermarken aus einem Werkstoff bestehen, deren
magnetische Suszeptibilität sich deutlich von derjenigen von
Luft und/oder Wasser unterscheidet.
15. Einstell- oder Justiermarken, bestehend aus einem oder
mehreren Werkstoffen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 mit
einer oder mehreren Markierungen gemäß Anspruch 13 oder 14.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995132569 DE19532569A1 (de) | 1995-09-04 | 1995-09-04 | Werkstoff für Implantate, Instrumente oder dergleichen zur Anwendung bei der Kernspintomographie |
PCT/DE1996/001605 WO1997009631A1 (de) | 1995-09-04 | 1996-08-29 | Werkstoff für implantate, instrumente oder dgl. zur anwendung bei der kernspintomographie |
AU72782/96A AU7278296A (en) | 1995-09-04 | 1996-08-29 | Material for implants, instruments or the like for use in nuclear spin tomography |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1995132569 DE19532569A1 (de) | 1995-09-04 | 1995-09-04 | Werkstoff für Implantate, Instrumente oder dergleichen zur Anwendung bei der Kernspintomographie |
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Publication Number | Publication Date |
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DE19532569A1 true DE19532569A1 (de) | 1997-03-06 |
Family
ID=7771196
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995132569 Ceased DE19532569A1 (de) | 1995-09-04 | 1995-09-04 | Werkstoff für Implantate, Instrumente oder dergleichen zur Anwendung bei der Kernspintomographie |
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