-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Kopfstützenbefestigung
zur Befestigung einer Kopfstützenstrebe an einer Fahrzeugsitzstruktur
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Fahrzeug mit einer
solchen Kopfstützenbefestigung.
-
Beispielsweise
aus der
DE 199 19
335 B4 und der
CN
2010 99 191 sind Kopfstützenbefestigungen in Form
von mehrteiligen Hülsen bekannt, die zur Befestigung an
einem Fahrzeugsitzrahmen vorgesehen sind und eine Kopfstützenstrebe
axial verschieblich aufnehmen, um diese in dem Fahrzeugsitzrahmen
zu führen und zu fixieren.
-
Die
Kopfstützenbefestigungen werden von oben in eine entsprechende
Fassung des Fahrzeugsitzrahmens eingeschoben, bis ein Einschubanschlag
in Form eines oder mehrerer radialer Absätze an der Fassung
anliegt.
-
In
der
CN 2010 99 191 ist
eine flexible Lasche zur axialen Verrastung der eingeschobenen Kopfstützenbefestigung
vorgesehen, die sie gegen einen Auszug entgegen der Einschubrichtung
sichert.
-
In
radialer Richtung stützen sich die bekannten Kopfstützenbefestigungen
mittels eines in radialer Richtung flexiblen Elementes, beispielsweise
der flexiblen Lasche der
CN
2010 99 191 , an der Fassung des Fahrzeugsitzrahmens ab.
-
Diese
Integration von axialer Verrastungs- und radialer Abstützfunktion
kann vorteilhaft Fertigungstoleranzen in radialer Richtung zwischen
der Hülse und der sie aufnehmenden Fassung ausgleichen
und verringert den fertigungstechnischen Aufwand.
-
Auf
der anderen Seite ermöglicht diese Flexibilität
in radialer Richtung eine Nickbewegung der Kopfstütze gegenüber
dem Sitzrahmen. Untersuchungen haben nun ergeben, dass diese Nickbewegungen
zu einer schlechten Performance des Kopfstützensystems,
insbesondere bei einer ruckartigen Beschleunigung in Fahrzeuglängsrichtung
infolge eines Aufpralls von vorne oder hinten, führt.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine verbesserte Kopfstützenperformance
zu erreichen.
-
Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
-
Eine
erfindungsgemäße Kopfstützenbefestigung
weist allgemein eine Hülse zur Aufnahme einer oder mehrerer
Kopfstützenstreben auf. Dabei wird unter einer Hülse
vorliegend insbesondere ein ein- oder mehrteiliger Grundkörper,
bevorzugt aus Kunststoff, mit beliebiger, vorzugsweise wenigstens
im Wesentlichen zylinderförmiger, Außenkontur
und wenigstens einer Sack- oder Durchgangsbohrung zur Aufnahme einer
Kopfstützenstrebe verstanden. Eine solche Bohrung kann über
ihren Umfang geschlossen sein oder Unterbrechungen, insbesondere Durchbrüche
in einer Mantelfläche der Hülse, aufweisen. Bevorzugt
weist die Kopfstützenbefestigung eine integral mit ihr
oder separat ausgebildete axiale Fixierung für eine Kopfstützenstrebe,
beispielsweise in Form einer Schenkelfeder, auf.
-
Die
Kopfstützenbefestigung weist weiter eine flexible axiale
Verrastung zur lösbaren oder unlösbaren axialen
Sicherung gegen ein Herausziehen aus der Fahrzeugsitzstruktur auf,
die in einer bevorzugten Ausführung eine oder mehrere flexible
Laschen aufweist, welche in radialer Richtung gegen die Hülse beweglich
sind und in einem ganz oder teilweise ausgefederten Zustand einen
Auszuganschlag zur Begrenzung oder Verhinderung einer axialen Bewegung
der Kopfstützenbefestigung aus einer die Hülse in
Umfangsrichtung teilweise oder vollständig umgreifenden
Fassung der Fahrzeugsitzstruktur heraus bilden. Zur Begrenzung einer
Einschubbewegung in eine solche Fassung hinein kann die flexible
axiale Verrastung einen radialen Absatz zur Bildung eines Einschubanschlages
aufweisen.
-
Auf
diese Weise kann die Kopfstützenbefestigung unter elastischer
Deformation der flexiblen axialen Verrastung, insbesondere der Lasche(n),
in eine entsprechende Fassung der Sitzstruktur eingeschoben werden.
Vor oder mit Erreichen einer, vorzugsweise in axialer Richtung durch
den Einschubanschlag definierten, Fügelage federt die axiale
Verrastung unter vollständiger oder teilweiser Rückdeformation
in radiale Richtung aus und verhindert so ein Herausziehen der Kopfstützenbefestigung
aus der Sitzstruktur entgegen der Einschubrichtung. Dabei können
ein Einschub- und ein Auszuganschlag derart ausgebildet, insbesondere
axial voneinander beabstandet sein, dass eine Axialbewegung der
Kopfstützenbefestigung relativ zur Sitzstruktur mit einem gewissen
Spiel begrenzt oder spielfrei verhindert wird. Aufgrund der Flexibilität
der axialen Verrastung kann insbesondere ein axialer Abstand zwischen Einschub-
und Auszuganschlag einer axiale Länge der dazwischen aufgenommenen
Fassung der Sitzstruktur entsprechen oder geringfügig kleiner
als diese sein, um die Kopfstützenbefestigung in axialer Richtung
vorzuspannen.
-
Eine
erfindungsgemäße Kopfstützenbefestigung
weist darüber hinaus eine radialen Abstützung auf,
um sie in radialer Richtung mit vorzugsweise allenfalls geringem
Spiel, bevorzugt spielfrei und besonders bevorzugt elastisch vorgespannt
lösbar oder unlösbar an der Sitzstruktur festzulegen.
Die radiale Abstützung kann insbesondere einen oder mehrere radiale,
insbesondere axial- bzw. längsrippenartigen Vorsprünge
zur Anlage an einer Fassung der Fahrzeugsitzstruktur umfassen.
-
Bevorzugt
sind dabei zwei oder mehr Vorsprünge über den
Umfang der Hülse derart, beispielsweise wenigstens im Wesentlichen äquidistant, verteilt,
dass die Vorsprünge in einer Fassung der Sitzstruktur anliegen,
wenn die Hülse in diese eingeführt worden ist.
Bevorzugt ist der Durchmesser eines die radialen Stirnseiten der
anliegenden Vorsprünge umschreibenden Kreises dabei gleich
oder geringfügig größer als der Innendurchmesser
der die Hülse aufnehmenden Fassung gewählt, so
dass sich die eingeführte Hülse über
die Vorsprünge elastisch oder plastisch in der Fassung
verspannt und so auch einer Bewegung in Umfangs- oder axialer Richtung reibschlüssig
entgegenwirkt. Bevorzugt weist die radiale Abstützung ein
oder mehrere Paare radialer Vorsprünge auf, die sich im
Wesentlichen diamentral gegenüberliegen, wobei vorteilhafterweise
ein oder mehrere Vorsprünge im eingebauten Zustand wenigstens
im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung ausgerichtet sind,
um eine Nickbewegung der Kopfstütze bei Beschleunigungen
in Fahrtrichtung zu reduzieren. Zusätzlich oder alternativ
können ein oder mehrere Vorsprünge im eingebauten
Zustand wenigstens im Wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung ausgerichtet
sein, um eine Rollbewegung der Kopfstütze bei Beschleunigungen
quer zur Fahrtrichtung zu reduzieren.
-
Erfindungsgemäß wird
nun vorgeschlagen, die radiale Abstützung von der flexiblen
axialen Verrastung funktional zu entkoppeln. Auf diese Weise stützt
sich die Kopfstützenbefestigung in radialer Richtung, beispielsweise
in Fahrzeuglängs- und/oder -querrichtung, ohne Zwischenschaltung
der Elastizität der axialen Verrastung an der Fahrzeugsitzstruktur
ab und kann so steifer an diesen angebunden werden, was insbesondere
die in Untersuchungen erkannte Beeinträchtigung der Performance
des Kopfstützensystems bei einer ruckartigen Beschleunigung
in Fahrzeuglängs- oder -querrichtung infolge eines Aufpralls
von vorne, hinten oder der Seite verringern oder vermeiden kann.
-
So
verhindern beispielsweise in einer vorstehend erläuterten
bevorzugten Ausführung, bei der die radiale Abstützung über
entsprechend dimensionierte und angeordnete Längsrippen
erfolgt, diese, dass eine Kopfstützenstrebe unter weitergehender Deformation
einer Lasche, die zum axial verrastenden Einschieben entsprechend
flexibel ausgebildet sein muss, in radialer Richtung nickt bzw.
rollt, i. e. in einer Fassung der Fahrzeugsitzstruktur verkippt.
-
Ein
weiterer Vorteil ergibt sich in Bezug auf eine Einschub- bzw. Auszugbetätigung
der Kopfstützenstrebe in der Kopfstützenbefestigung.
Wird aufgrund der Ergonomie bei einem axialen Einschieben bzw. Ausziehen
der Kopfstützenstrebe diese auch in radiale Richtung gegen
die Kopfstützenbefestigung gezogen bzw. gedrückt,
erfolgt hierdurch keine reibungsverstärkende Abstützung
an der flexiblen Lasche mehr, da ein solches radialen Heranziehen
bzw. -drücken sich über die radialen Vorsprünge
direkt an der Sitzstruktur abstützt.
-
Die
radiale Abstützung, insbesondere eine oder mehrere Rippen
bzw. Vorsprünge, und/oder die flexible axiale Verrastung,
insbesondere eine flexible Lasche und/oder ein Einschubanschlag,
können jeweils ganz oder teilweise integral mit der Hülse
ausgebildet, insbesondere mit dieser, beispielsweise aus Kunststoff,
urgeformt sein. Dies reduziert nicht nur den Herstell- und Montageaufwand,
sondern sichert auch gegen Verlust von Einzelteilen.
-
Hierzu
können eine oder mehrere flexible Laschen jeweils durch
eine beidseitige axiale und gegebenenfalls einseitige Schlitzung
in Umfangsrichtung in einer Mantelfläche der Hülse
definiert sein. Insbesondere bei einer solchen Ausgestaltung kann
es vorteilhaft sein, einen oder mehrere radiale Vorsprünge
in Umfangsrichtung neben einer flexiblen Lasche anzuordnen, so dass
diese anstelle der flexiblen Lasche in diesem Bereich die radiale
Abstützung übernehmen. Hierzu sind solche radialen
Vorsprünge vorzugsweise derart ausgebildet, dass sie gegenüber der
flexiblen Lasche jedenfalls in deren verrastetem Zustand in radialer
Richtung hervorragen, um die volle radiale Abstützung zu übernehmen.
-
Bevorzugt
sind die radialen Vorsprünge derart ausgebildet, dass sie
im montierten Zustand der Kopfstützenbefestigung ein radiales
Spiel zwischen einer flexiblen Lasche und einer die Kopfstützenbefestigung
aufnehmenden Fassung bzw. Sitzstruktur bewirken.
-
Unter
einer Fahrzeugsitzstruktur im Sinne der vorliegenden Erfindung wird
insbesondere ein mit einer Verkleidung beispielsweise aus Stoff,
Leder, Lederimitat oder dergleichen wenigstens teilweise umkleideter
Rahmen verstanden der bevorzugt aus Metall oder Kunststoff hergestellt
ist. Gleichermaßen kann es sich jedoch auch beispielsweise
um eine Sitzschale oder dergleichen handeln.
-
Weitere
vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungen. Hierzu zeigt, teilweise schematisiert:
-
1 eine
Kopfstützenbefestigung nach einer Ausführung der
vorliegenden Erfindung im seitlichen Teilschnitt;
-
2 die
Kopfstützenbefestigung der 1 in der
Draufsicht; und
-
3 einen
Querschnitt längs der Linie III-III in 1.
-
In 1 ist
eine hülsenförmige Kopfstützenbefestigung 1 mit
einer Abdeckkappe 8 nach einer Ausführung der
vorliegenden Erfindung in eine ringförmige Fassung 9 eines
im Übrigen nicht weiter dargestellten Fahrzeugsitzrahmens
von oben eingeschoben, so dass ein radialer Flansch 3 als
Einschubanschlag von oben auf der Fassung 9 aufliegt und
ein weiteres Einschieben verhindert.
-
In
der Mantelfläche der Hülse 1 ist durch zwei
axiale Schlitzungen 7 (vgl. 2) und eine Schlitzung
in Umfangsrichtung (oben in 2) eine elastische
Lasche 2 definiert, die durch einen dem Flansch 3 entgegengerichteten
radialen Absatz 2.1 einen Auszuganschlag bildet. Auf der
axial gegenüberliegenden Seite weist die Lasche 2 eine
Anlaufschräge auf. Beim Einschieben in die ringförmige Fassung 9 von
oben wird die Lasche durch Auflaufen der Anlaufschräge
am Innenumfang der Fassung 9 elastisch gegen die Hülse 1 radial
nach innen bewegt und schnappt bei Erreichen der in 1 dargestellten
Fügeposition in radialer Richtung nach außen in die
unverformte Ausgangsstellung zurück, so dass die Kopfstützenbefestigung 1 mit
ihrem Flansch 3 als Einschubanschlag und der Lasche 2 als
Auszuganschlag 2.1 in axialer Richtung mit der Fassung 3 verrastet
ist.
-
In
Umfangsrichtung seitlich neben den Schlitzen 7, die die
Lasche 2 definieren, auf der diamentral gegenüberliegenden
Seite (rechts in 1, 3) sowie
im Wesentlichen um 90° hierzu versetzt (oben, unten in 3;
links, rechts in 2) sind Längsrippen 4A, 4B, 5A, 5B bzw. 6 integral
an der Hülse 1 angeformt. Diese stützen
die Kopfstützenbefestigung 1 in radialer Richtung
(links-rechts in 1, 2) in der
Fassung 9 ab und weisen hierzu eine radiale Erstreckung
derart auf, dass sie von innen an der Durchgangsbohrung in der Fassung 9 wenigstens
im Wesentlichen spielfrei oder sogar unter geringfügiger
elastischer oder plastischer Kompression anliegen. Hierzu entspricht
der Durchmesser eines die radialen Vorsprünge 4A bis 6 umschreibenden Kreises
dem Innendurchmesser der Bohrung in der Fassung 9 oder
ist geringfügig größer oder kleiner als dieser.
-
Bei
diesem umschreibenden Kreis wird eine radiale Verlängerung
der Rippe 5B (links in 2; oben
in 3) nicht berücksichtigt, da diese als
Verdrehsicherung in einen durchgehenden oder sacklochartigen Längsschlitz
in der ringförmigen Fassung 9 eingreift und eine
Verdrehung der Kopfstützenbefestigung 1 in der
Fassung 9 in Umfangsrichtung begrenzt.
-
Man
erkennt insbesondere in 3, dass die seitlich neben der
Lasche 2 angeordneten Rippen 4A, 4B im
radialen Befestigungsbereich der Fassung 9, i. e. über
dem der axialen Verrastung dienenden radialen Absatz der Lasche 2,
die Lasche 2 in radialer Richtung um das Maß a überragen
und so ein entsprechendes radiales Spiel a zwischen der verrasteten
elastischen Lasche 2 und der Fassung 9 gewährleisten.
-
Auf
diese Weise stützt sich erfindungsgemäß die
Kopfstützenbefestigung 1 bzw. eine in sie eingeschobene,
in 1 strichliert angedeutete Kopfstützenstrebe 10 in
radialer Richtung nicht über die zum Einschieben und Verrasten
flexibel ausgebildete Lasche 2, sondern über die
Längsrippen 4a bis 6, insbesondere anstelle
der Lasche 2 über die seitlich neben dieser angeordneten
Rippen 4A, 4B in der Sitzstruktur 9 ab,
was eine Kippschwingung der Kopfstütze in Fahrzeuglängsrichtung
(links-rechts in 1) verhindert bzw. reduziert.
-
- 1
- Kopfstützenbefestigung
(Hülse, Grundkörper)
- 2
- flexible
Lasche
- 2.1
- Auszuganschlag
- 3
- Flansch
(Einschubanschlag)
- 4A,
4B
- Längsrippe
(radiale Abstützung)
- 5A,
5B
- Längsrippe
(radiale Abstützung)
- 6
- Längsrippe
(radiale Abstützung)
- 7
- Schlitzung
- 8
- Kappe
- 9
- Fassung
von) Sitzrahmen (Fahrzeugsitzstruktur)
- 10
- Kopfstützenstrebe
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19919335
B4 [0002]
- - CN 201099191 [0002, 0004, 0005]