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Die
Erfindung betrifft einen universellen Lappen- und Wundspreizer bzw.
einen minimalinvasiven Mikrowundspreizer nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
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Derartige
Wundspreizer werden zum Auseinanderhalten von Wundrändern
und Weichteillappen, insbesondere bei mund- und kieferchirurgischen
Eingriffen, angewendet. Hierzu ist in der deutschen Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2004 006 810
U1 eine bereits bekannte Ausführungsform offenbart.
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Der
in der Druckschrift offenbarte Wundspreizer besteht aus zwei Verbindungsarmen, die
als Schenkel einer Spiralfeder ausgebildet sind. Die Spiralfeder übt
auf die Verbindungsarme eine permanente Federkraft aus, die beide
Arme auseinander treibt. Am Ende jedes Verbindungsarmes befinden
sich gabelförmig ausgebildete Branchen. Diese greifen in
die Weichteillappen der Wundränder ein, wobei die auf die
Verbindungsarme wirkende Federkraft die Weichteillappen auseinander
treibt und damit die Wunde spreizt. Mittels einer Feststellschraube
kann die Größe der Spreizung auf das jeweils erforderliche
Maß einjustiert werden.
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Bei
der Anwendung des vorbekannten Wundspreizers hat sich gezeigt, dass
die Gestaltung der Branchen sehr oft zu einer ungewünschten
Reizung oder sogar Verletzung der gespreizten Weichteillappen führt.
Hierzu kommt es vor allem, wenn die Zinken der Branchengabel unter
dem Einfluss der Federkraft in die Weichteile eingreifen und dort
teilweise einstechen oder das Gewebe zwischen die Zinken hindurch
tritt und dort teilweise eingeklemmt wird. Derartige Reizungen des
Wundrandes lassen sich mit einem Wundspreizer der bekannten Art
nur dadurch vermeiden, indem entweder die Branchen vergrößert,
die Federkraft reduziert oder die Spreizung der Weichteillappen
geringer als erforderlich ausgeführt wird. Derartige Maßnahmen
behindern allerdings die Sicht und Bewegungsfreiheit des Chirurgen
im Operationsfeld.
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Es
besteht somit die Aufgabe, einen Wundspreizer der vorbekannten Ausführungsform
so auszubilden, dass die beschriebenen Probleme ausgeschlossen werden
können. Der gesuchte Wundspreizer soll insbesondere bei
leicht verletzbaren und sensiblen Wundrändern einsetzbar
sein und bei dem erforderlichen Spreizmaß keine zusätzlichen Reizungen
im Operationsfeld hervorrufen.
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Die
Aufgabe wird mit einem Wundspreizer mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Die Unteransprüche enthalten vorteilhafte
und/oder zweckmäßige Ausführungsformen
der Vorrichtung.
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Der
universelle Lappen- und Wundspreizer, bestehend aus mittels Federkraft
auseinandergedrückten Verbindungsarmen mit jeweils einer
endseitig angeordneten Branche zum Spreizen von Weichteillappen,
zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, dass
die Branche als eine ungeteilte Fläche mit einer den Weichteillappen
umgreifenden Kehre ausgebildet ist.
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Im
Gegensatz zu der bekannten gabelförmigen Ausführung
der Branche wird erfindungsgemäß eine ungeteilte
flächige Branche verwendet. Diese führt im Bereich
der Kehre zu einer besseren Druckverteilung auf den gespreizten
und von der Branche umgriffenen Weichteillappen, wobei konzentrierte Druckstellen
im Gewebe vermieden und damit Reizungen oder Verletzungen bestmöglich
ausgeschlossen werden können.
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Bei
einer Ausführungsform weist die Kehre eine endseitige Riffelung
auf. Diese Riffelung verhindert ein Rutschen der Kehre entlang des
Wundrandes, ist aber gleichzeitig so ausgebildet, dass diese nicht
in den Wundrand eindringen kann und den Spreizdruck nicht konzentriert.
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Die
Riffelung selbst kann auf verschiedene Arten ausgebildet sein. Bei
einer ersten Ausführungsform weist die Riffelung einen
flachen und/oder vielzähnigen Zickzackverlauf auf. Dadurch
wird einerseits ein rutschsicherer Halt garantiert, andererseits
aber eine Reizung des Wundrandes vermieden.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform weist die Riffelung einen
wellenförmigen Verlauf auf. Der Verlauf der Riffelung ist
somit eine glatte Kurve, die sich in den Wundrand hinein einschmiegt.
Damit wird einerseits ein guter Halt des Wundspreizers gesichert,
andererseits aber der Wundrand besonders geschont.
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Bei
einer dritten Ausführungsform weist die Riffelung einen
zykloidalen Verlauf auf. Dieser Verlauf entspricht der Bahn eines
auf einem Rad über einer Gerade abrollenden Punktes. Hierbei
sind insbesondere Aneinanderreihungen von Halbkreisen bzw. Wellenverläufe
mit steileren und flacheren Flanken und verschiedenen Periodenlängen
ausführbar, die je nach dem vorgesehenen Einsatzgebiet
des Wundspreizers, insbesondere in Hinblick auf das im Operationsfeld
vorhandene Gewebe, dimensioniert werden können.
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Nachfolgend
soll der erfindungsgemäße Wundspreizer anhand
einer beispielhaften Ausführungsform näher erläutert
werden. Es werden für gleiche oder gleichwirkende Teile
die selben Bezugszeichen verwendet.
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Es
zeigt:
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1 einen
beispielhaften Wundspreizer in einer Gesamtdarstellung,
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2 Ansichten
eines Branchenpaares von vorn, in einer Draufsicht und in einer
Ansicht von unten,
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3 mehrere
Ausführungsbeispiele für an der Kehre angeordnete
Riffelungen.
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1 zeigt
einen beispielhaften Wundspreizer in einer Gesamtdarstellung. Der
Wundspreizer weist ein Paar von Verbindungsarmen 1 auf,
die als Schenkel einer Spiralfeder 2 ausgebildet sind.
An den Enden der Verbindungsarme ist jeweils eine Branche 3 angeordnet,
die zum Eingriff in die Wundränder und damit zu deren Spreizung
dient. Die Verbindungsarme weisen jeweils eine Grifffläche 4 zum bequemen
Erfassen und zusammendrücken des Wundspreizers auf. Eine
an einem Verbindungsarm befestigte Anordnung mit einer Feststellschraube 5 dient
in Verbindung mit einem an dem anderen Verbindungsarm befestigten
Feststellstäbchen 6 zum Feststellen eines gewünschten
Spreizzustandes des Wundspreizers.
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Aus 1 ist
vor allem zu entnehmen, dass die Branchen als flächige
ungeteilte Gebilde ausgeformt sind.
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2 zeigt
den Aufbau eines Branchenpaares in einer Ansicht von vorn, einer
Ansicht von oben und einer Ansicht von unten. Jede Branche besteht aus
einem flächigen Grundkörper 7, der zu
einer Kehre 8 umgebogen ist. Die so entstehende U-Form ist
zur Aufnahme je eines Wundrandes vorgesehen. Die Kehre schließt
jeweils mit einem Ende 9 ab. Das Ende weist, wie insbesondere
die Ansicht von unten zeigt, eine Riffelung 10 auf. Die
Riffelung ist so gestaltet, dass sie die undurchbrochene flächige
Gestalt der Branche nicht beeinflusst. Deren Ausformungen sind klein
im Vergleich zur Größe der Branche selbst. Sie
sind so ausgeführt, dass sie in das anliegende Gewebe nicht
eindringen können, aber gleichwohl einen rutschfesten Halt
für den Wundspreizer bieten.
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Als
Grundformen für die Riffelung bieten sich mehrere Gestaltungsmöglichkeiten
an. 3 zeigt hierfür einige Beispiele. Bei
einer ersten Ausführungsform besteht die Riffelung aus
einem feinen am Ende der Kehre angeordneten Zickzack- oder Sägezahnverlauf 11.
Dieser ist fein genug ausgeführt, um ein Schneiden des
Gewebes zu verhindern.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform ist die Riffelung als ein
wellenförmiger Verlauf 12 ausgebildet. Hierbei
sind die Zacken der Riffelung abgerundet und schmiegen sich somit
sanft in das Gewebe des Wundrandes ein.
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Für
die Riffelung sind praktisch alle periodischen Formen möglich.
In Betracht kommen insbesondere zykloidale Formen oder auch Aneinanderreihungen
geometrischer Konturen, wie beispielsweise eine Folge von Kreisbögen 13 oder
eine mehr oder weniger spitze, aber glatte Zykloide 14.
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Im
Rahmen fachmännischen Handelns ergeben sich zusätzlich
zu den hier gezeigten Ausführungsbeispielen weitere Ausführungsformen,
die im Bereich des erfindungsgemäßen Grundgedankens verbleiben.
Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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- 1
- Verbindungsarm
- 2
- Spiralfeder
- 3
- Branche
- 4
- Grifffläche
- 5
- Feststellschraube
- 6
- Feststellstäbchen
- 7
- flächiger
Grundkörper
- 8
- Kehre
- 9
- Kehrenende
- 10
- Riffelung
- 11
- Zickzackform
- 12
- Wellenform
- 13
- Kreisbogenfolge
- 14
- Zykloide
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202004006810
U1 [0002]