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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Heiz- und/oder Kühlsystem.
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Bei Heiz-/Kühlsystemen wie beispielsweise bei Wärmepumpenanlagen können Einstellungen des Heiz-/Kühlsystems bzw. dessen Parameter oder Betriebsmodi typischerweise durch ein Bedienteil bzw. Bedienelement vorgenommen werden. Dabei wird der Bediener oftmals durch verschiedene Einstellebenen bzw. Konfigurationsebenen geführt und kann sich die entsprechenden Parameter anzeigen lassen und kann diese Parameter ggf. ändern. Bei den Bedienteilen gemäß dem Stand der Technik ist eine fest programmierte Text- und Menüverwaltung vorhanden. Somit lässt sich ein derartiges Bedienteil bzw. Bedienelement nicht flexibel einsetzen und Änderungen im Systemaufbau (z. B. das Hinzufügen einer Solaranlage) können im Menüverlauf des Bedienteils bzw. des Bedienelementes nicht ohne Weiteres berücksichtigt werden. Vielmehr muss das Bedienteil bzw. das Bedienelement neu programmiert werden. Entsprechendes gilt, wenn eine Bediensprache ergänzt werden soll. Ferner ist ein Einsatz dieses Bedienteils bzw. Bedienelementes bei einem anderen Heiz-/Kühlsystem nicht ohne Weiteres möglich.
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Es ist somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Heiz- und/oder Kühlsystem vorzusehen, welches eine flexiblere Einsatzmöglichkeit des dazugehörigen Bedienelementes ermöglicht. Ferner ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Bedienelement für ein Heiz- und/oder Kühlsystem vorzusehen, das flexibler einsetzbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Heiz- und/oder Kühlsystem gemäß Anspruch 1 sowie durch ein Bedienelement für ein Heiz- und/oder Kühlsystem gemäß Anspruch 3 gelöst.
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Somit wird ein Heiz- und/oder Kühlsystem vorgesehen, welches eine Heiz- und/oder Kühlanlage zum Heizen und/oder Kühlen aufweist. Das System weist ferner eine Steuereinheit zum Steuern von Parametern und Betriebsmodi der Heiz- und/oder Kühlanlage auf. Ferner weist das System ein Bedienelement zum Darstellen von Parametern und/oder Betriebsmodi der Heiz- und/oder Kühlanlage sowie zum Einstellen der Parameter und Betriebsmodi auf. Das Bedienelement weist eine Menüstruktureinheit auf, in welcher eine Menüstruktur gespeichert ist, welche auf dem Aufbau der Heiz- und/oder Kühlanlage basiert und als eine Datei gespeichert ist.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Menüstruktur als eine XML-Datei gespeichert.
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Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Bedienelement für ein Heiz- und/oder Kühlsystem. Das Bedienelement dient der Darstellung von Parametern und/oder Betriebsmodi der Heiz- und/oder Kühlanlage sowie der Einstellung der Parameter und Betriebsmodi. Das Bedienelement weist eine Menüstruktureinheit auf, in welcher eine Menüstruktur gespeichert ist. Der Aufbau der Menüstruktur basiert auf dem Aufbau der Heiz- und/oder Kühlanlage und ist als eine Datei gespeichert.
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Die Erfindung betrifft den Gedanken, die für das Bedienelement benötigte Menüstruktur zum Anzeigen und Ändern von Parametern des Heiz- und/oder Kühlsystems flexibler auszugestalten. Dazu wird eine Menüstruktureinheit vorgesehen, in der die Menüstruktur gespeichert werden kann. Optional kann die Menüstruktur in einer XML-Datei gespeichert werden. Die Menüstruktureinheit kann somit beispielsweise auf die in der XML-Datei gespeicherte Menüstruktur zurückgreifen und diese kann dann durch das Bedienelement angezeigt werden und innerhalb der Menüstruktur kann ein Bediener durch das Bedienelement führen. Die in der Menüstruktureinheit gespeicherte Menüstruktur basiert auf dem Aufbau des Heiz- und/oder Kühlsystems. Das Heiz- und/oder Kühlsystem weist für seine Steuerung eine Vielzahl von Parametern (beispielsweise eine Solltemperatur für eine Warmwasseraufbereitung) auf. Diese Parameter können optional in einer Konfigurationsdatei gespeichert sein, welche wiederum optional in der Menüstruktureinheit gespeichert sein kann. Um sich einen bestimmten Parameter anzeigen zu lassen oder um diesen Parameter ändern zu können, muss ein Bediener sich anhand des Bedienelementes durch die entsprechende Menüstruktur bewegen.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Vorteile und Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Heiz- und/oder Kühlsystems gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Heiz- und/oder Kühlsystems gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel. Das Heiz- und/oder Kühlsystem gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel weist eine Heiz- und/oder Kühlanlage HKA, eine Steuereinheit SE und ein Bedienelement BE auf. Das Bedienelement BE kann eine Menüstruktureinheit MSE und optional eine Konfigurationsdateispeichereinheit KD aufweisen. Die Steuereinheit SE kann als Teil der Heiz- und/oder Kühlanlage ausgestaltet sein.
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Die Heiz- und/oder Kühlanlage HKA kann durch die Steuereinheit SE gesteuert werden. Mit anderen Worten, Parameter für den Betrieb der Heiz- und/oder Kühlanlage HKA können durch die Steuereinheit SE geändert oder beeinflusst werden. Die Steuereinheit ist sowohl mit der Heiz- und/oder Kühlanlage als auch mit dem Bedienelement BE gekoppelt. Das Bedienelement BE dient der Anzeige von Parametern und Betriebsmodi der Heiz- und/oder Kühlanlage HKA. Ferner dient das Bedienelement BE dazu, die Parameter und/oder Betriebsmodi der Heiz- und/oder Kühlanlage HKA einzustellen. Ferner kann ein Bediener mittels des Bedienelementes BE Betriebsmodi auswählen oder ändern und Betriebsparameter ändern.
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In dem Bedienelement BE ist eine Menüstruktureinheit MSE vorgesehen, in welcher eine Menüstruktur (z. B. als eine Datei) gespeichert ist, die auf dem Aufbau der Heiz- und/oder Kühlanlage basiert.
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Wenn die Heiz- und/oder Kühlanlage HKA beispielsweise verschiedene Heizkreise (Fußbodenheizung, Heizkörper, verschiedene Kühlflächen, eine Warmwasseraufbereitung, eine Solaranlage etc.) aufweist, dann wird dieser Systemaufbau in der Menüstruktur gespiegelt werden bzw. dort abgebildet sein. Somit kann ein Bediener mittels des Bedienelementes BE (welches auf die Menüstruktureinheit MSE zurückgreift) die jeweiligen Heizkreise, die Kühleinheiten, die Warmwasserbereitung etc. aufrufen.
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Daher kann für jede Untereinheit der Heiz- und/oder Kühlanlage ein eigener Menüunterpunkt erzeugt werden. Innerhalb dieses Menüunterpunktes können verschiedene Attribute vorhanden sein. Diese Attribute können beispielsweise optional den Titel des Menüpunktes, den Namen des Parameters, der über die Sichtbarkeit des Menüpunktes entscheidet, den Namen des anzuzeigenden Menüs, den Namen des Parameters, der angezeigt und/oder konfiguriert werden soll, darstellen, sowie optional einen Kommentar aufweisen. Der Wert des Namens des Parameters, der über die Sichtbarkeit des Menüpunktes entscheidet, weist einen Wert von 1” auf, wenn das Menü immer angezeigt werden soll. Der Titel des Menüpunktes kann entfallen, wenn der Titel aus einer Textdatei eingelesen wird. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn die Menüstruktur auch verschiedene Sprachen aufweist.
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Vorteilhafterweise wird die Menüstruktur in einer XML-Datei definiert und gespeichert. Dies ist vorteilhaft, weil somit die Steuerroutinen der Steuereinheit nicht geändert werden müssen, wenn neue Menüunterpunkte in der Menüstruktur benötigt werden. Somit kann das Bedienelement mit der Menüstruktureinheit MSE auch bei verschiedenen Typen von Heiz- und/oder Kühlsystemen verwendet werden. Der Systemaufbau der Heiz- und/oder Kühlsysteme kann geändert werden und diese Veränderung kann auf einfache Art und Weise in der Menüstruktur durch Änderung der XML-Datei abgebildet werden.
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Wenn beispielsweise eine Raumsolltemperatur für den Tagbetrieb eingestellt werden soll, dann kann sich dieser Menüunterpunkt beispielsweise in der vierten Menüebene befinden:
1. Einstellungen → Raumtemperaturen → Heizkreis 1 → Raumsoll-Tag
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Das Heiz- und/oder Kühlsystem gemäß der Erfindung weist vorzugsweise eine Wärmepumpenanlage auf, welche sowohl zum Heizen als auch zum Kühlen verwendet werden kann.
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In der Menüstruktur können verschiedene Menünterpunkte vorhanden sein, denen verschiedene Attribute zugeordnet sind.
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Das Attribut „Titel” kann beispielsweise den Text beinhalten, der auf dem Bedienelement darzustellen ist. Alternativ dazu kann der Elementname des Menütextes als ein Schlüssel verwendet werden, so dass aus einer Tabelle über eine Indizierung der Spalten eine passende Sprache ausgewählt werden kann.
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Das Attribut „Condition” stellt den Namen des Parameters dar, der über die Sichtbarkeit des Menüpunktes entscheidet. Hierbei können beispielsweise verschiedene Bedingungen vorgeschrieben sein, damit dieser Menüpunkt sichtbar werden kann. Es macht schließlich nur Sinn, dass ein Menüpunkt auftaucht, wenn die entsprechende Funktion auch vorhanden ist.
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Das Attribut „Parameter” liefert den Namen des Parameters, der angezeigt oder konfiguriert werden soll.
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Die in der Menüstruktureinheit gespeicherte Menüstruktur kann beispielsweise einige der folgenden Menüarten aufweisen: Liste, Sollwert, Auswahl, Favorit, Istwert, Fehlerliste, Portal, Bedienteil, Sound, Grafik, Laufzeiten, Ferien, Party, Code-Eingabe oder dergleichen.
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In einem Listenmenü werden die Texte zeilenweise angeordnet angezeigt. In dem Sollwertmenü kann eine Anzeige und Konfiguration eines Parameters, beispielsweise eines Temperatur-Sollwertes, erfolgen.
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In dem Auswahlmenü können den Menütexten Felder zugeordnet werden, um ein Menü als ein- oder ausgeschaltet zu kennzeichnen. In einem Ferienmenü kann eine Konfiguration einer Ferienabsenkung gemäß Datum und Uhrzeit mit Ferienbeginn und Ferienende vorgesehen werden. In einem Partymenü kann eine Nachtabsenkung für eine bestimmte Zeit ausgeschaltet werden. Hier können beispielsweise die Start- und Endzeit festgelegt werden. In einem Zeit-/Datummenü kann eine Einstellung des Datums und der Uhrzeit erfolgen. Eine Datumseinstellung kann auch über eine Kalenderfunktion erfolgen. In dem Laufzeitmenü kann eine Darstellung von Menütexten und den dazugehörigen Prozesswerten wie beispielsweise die Laufzeiten verschiedener Elemente angezeigt werden. In dem Menü „manuelles Einschalten” können verschiedene Einheiten manuell eingeschaltet werden.
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In dem Favoritenmenü können verschiedene Menüunterpunkte als Favoriten gekennzeichnet werden.
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In dem Istwerte-Menü kann festgelegt werden, welche Prozesswerte und Parameter ständig dargestellt werden sollen.
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Das Portalmenü kann sich aus mehreren Elementen zusammensetzen. Jedes Objekt kann separat definiert werden.
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In dem Fehlerlisten-Menü können während der Systemlaufzeit auftretende Felder abgespeichert und angezeigt werden. In dem Fehleranzeigenmenü kann eine Fehlermeldung auf dem Display erfolgen, beispielsweise wenn es sich um einen gravierenden Fehler handelt. In dem Grafik- und Soundmenü können Grafiksymbole und Geräusche den verschiedenen Texten zugeordnet werden.
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In dem Heizkurvenmenü können die Heizkurven bzw. Kühlkurven dargestellt werden. Die entsprechenden Parameter sind die Raumsolltemperatur, die Außentemperatur, die Steigung der Heizkurve, die Fußpunktverschiebung, eine Abweichung der Raumtemperatur und ein Raumeinfluss.
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In einem Heizprogrammmenü können verschiedene Heizprogramme dargestellt werden.