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Die Erfindung betrifft eine Sanitärwanne aus Metall mit einer emaillierten Oberfläche, wobei die emaillierte Oberfläche in zumindest einem Abschnitt mit einem rutschhemmenden Antislip-Belag versehen ist, der durch Einbrennen fest mit der emaillierten Oberfläche verbunden ist. Bei der Sanitärwanne kann es sich um eine Badewanne oder Duschwanne, insbesondere auch eine plane Duschwanne für einen bodenbündigen Einbau, handeln.
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Der rutschhemmende Belag, der vorstehend und im Folgenden auch als Antislip-Belag bezeichnet wird, zeichnet sich durch eine raue Oberfläche aus und sorgt für einen sicheren Stand beim Betreten der Bade- oder Duschwanne. Er ist auf der Standfläche einer Duschwanne oder im Bodenbereich einer Badewanne appliziert, wobei die gesamte Stand- bzw. Bodenfläche oder auch nur ein Flächenabschnitt mit dem Antislip-Belag versehen sein kann. Der Antislip-Belag besteht vorzugsweise aus einer Glas/Keramik-Mischung. Aufgrund von Streuung und Reflektionen wird das Material auf einer weißen emaillierten Oberfläche ästhetisch störend angesehen und würde von dem Verbraucher als Farbfehler oder Materialfehler interpretiert. Auch ein auf farbigen Wannenflächen applizierter transparenter Antislip-Belag weist diese störenden optischen Effekte auf. Das starke Einfärben des Antislip-Belags führt ebenfalls zu keinen optisch überzeugenden Ergebnissen und ist auch unter fertigungstechnischen Gesichtspunkten nicht unproblematisch, da die Zugabe von Farbpigmenten in großen Mengen die Körnung der zu applizierenden Masse verändert und sich auf die Verarbeitung der Masse auswirkt.
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Aus
US 2004/0105966 A1 ist eine Sanitärwanne aus Metall mit einer emaillierten Oberfläche bekannt, deren emaillierte Oberfläche in zumindest einem Abschnitt mit einem rutschhemmenden Antislip-Belag versehen ist. Der Antislip-Belag besteht aus einem körnigen anorganischen Material, das durch Einbrennen fest mit der emaillierten Oberfläche verbunden ist. Der Antislip-Belag bildet Muster, die z. B. im Siebdruckverfahren erzeugt werden können, und kann durch Zusatz von Farbpigmenten eingefärbt sein.
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Die
DE 89 09 920 U1 betrifft eine Sanitärwanne, deren Innenfläche zumindest im Standbereich mit einer Lackschicht aus einem Strukturlack versehen ist. Die Lackschicht enthält körnige Füllstoffe zur Erzeugung der Oberflächenstruktur und kann durch eingelagerte Farbpigmente eingefärbt sein.
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In
DE 43 09 019 A1 wird eine Sanitärwanne beschrieben, die eine durch Aufrauen erzeugte rutschfeste Bodenfläche aufweist. Das Aufrauen erfolgt durch eine Strahlbehandlung mit Korund oder Glasperlen, durch Ätzen, Bürsten oder Schleifen. Die beschriebene Methode eignet sich vornehmlich für Wannen aus Acrylglas, soll aber auch für emaillierte Stahlwannen einsetzbar sein. Ein mechanischer Materialabtrag von emaillierten Oberflächen ist fertigungstechnisch sehr aufwendig und hat den Nachteil, dass die hochwertige emaillierte Oberfläche beschädigt wird. Durch einen mechanischen Materialabtrag ist ferner nur eine begrenzte Rauigkeit realisierbar, deren rutschhemmende Wirkung unzureichend ist.
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Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Sanitärwanne anzugeben, die eine emaillierte Oberfläche und eine ästhetisch ansprechend gestaltete rutschfeste Standfläche aufweist.
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Ausgehend von einer Sanitärwanne mit den eingangs beschriebenen Merkmalen wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass auf der emaillierten Oberfläche unterhalb des Antislip-Belags ein drucktechnisch erzeugtes Druckbild aus einer temperaturfesten Farbe aufgebracht ist. Bei dem Druckbild kann es sich um eine ein- oder mehrfarbig gestaltete Fläche, einen Schriftzug, Ornamente, florale Muster oder sonstige Motive handeln. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, einen rutschhemmenden, durchscheinenden Antislip-Belag sowie ein Druckbild zumindest abschnittsweise überlappend anzuordnen, wobei die raue Fläche des Antislip-Belags und das Druckbild sich hinsichtlich ihrer ästhetischen Wirkungen ergänzen und zu dem dekorativen Gesamteindruck beitragen. Der rutschhemmende Antislip-Belag besteht aus transparenten Materialien, wobei unter dem Begriff "Transparenz" durchscheinende und milchig trübe Materialien verstanden werden, die auf einem einfarbigen Hintergrund den Eindruck eines Farbfehlers erzeugen können. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass optische Veränderungen durch ein transparentes Antislip-Material durch einen darunter liegenden Motivaufdruck kaschiert und darüber hinaus zu einem besonders dekorativen Gesamterscheinungsbild kombiniert werden können. Um in unmittelbarer Verbindung mit dem Motivaufdruck ein gewünschtes Erscheinungsbild hervorzurufen, kann das Antislip-Material in Überdeckung, Überlappung oder angrenzend zu einem bedruckten Oberflächenbereich vorgesehen sein.
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Im Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre ergeben sich eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten. Der Antislip-Belag ist großflächig oder in Form eines Musters auf der emaillierten Oberfläche appliziert. Dabei kann der Antislip-Belag konturdeckend über dem Druckbild angeordnet sein oder eine über die Außenabmessungen des Druckbildes überstehende Fläche bedecken. Eine weitere, bevorzugte Ausführung der Erfindung sieht vor, dass der Antislip-Belag in Form eines Musters auf der emaillierten Oberfläche appliziert ist und dass das Druckbild Bildelemente aufweist, die von dem Muster des rutschhemmenden Belags abweichen, wobei die Bildelemente und die raue und optisch matte Oberfläche des in einem Muster aufgetragenen Antislip-Belags sich zu einem Motiv ergänzen. Dabei kann das Druckbild zusätzliche farbige Flächen umfassen, die konturgenau unter den von dem Antislip-Belag bedeckten Flächen angeordnet sind. Unter den Begriff "farbige Flächen" sollen auch graue und schwarze Flächen fallen.
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In weiterer Ausgestaltung lehrt die Erfindung, dass über dem Druckbild eine säure- und laugenbeständige Schutzschicht angeordnet ist, welche die Farben des Druckbildes vor Veränderungen durch Seifen und Reinigungsmitteln schützt.
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Bei dem einem geeigneten Verfahren zur Herstellung der Sanitärwanne wird zunächst ein Farbträger mit einer temperaturfesten Farbe bedruckt. Auf dem bedruckten Farbträger wird ein rutschhemmender Antislip-Belag aus anorganischen Materialien flächig oder in einem Muster aufgebracht. Auf die bedruckte und mit dem Antislip-Belag versehene Seite des Farbträgers wird eine Lackschicht aufgebracht, die zu einer Trägerschicht aushärtet. Die Trägerschicht wird dann von dem Farbträger abgelöst und auf einer emaillierten Oberfläche der Sanitärwanne appliziert, wobei der Antislip-Belag und das zuvor auf den Farbträger aufgedruckte Druckbild an der Trägerschicht haften sowie an der emaillierten Oberfläche der Sanitärwanne zur Anlage kommen. Der Antislip-Belag und das Druckbild werden schließlich bei einer Temperatur von über 600 °C in die emaillierte Oberfläche der Sanitärwanne eingebrannt, wobei die Trägerschicht verbrennt.
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Als Farbträger kann eine Folie oder Papier verwendet werden. Vorzugsweise weist der Farbträger auf der zu bedruckenden Seite eine Releaseschicht aus einem Haftklebstoff auf, die an der bedruckten und mit dem Antislip-Belag versehenen Seite der Trägerschicht haftet, wenn die Trägerschicht von dem Farbträger abgelöst wird.
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Die Bedruckung des Farbträgers erfolgt vorzugsweise nach einem Siebdruckverfahren, wobei aber andere herkömmliche Druckverfahren nicht ausgeschlossen sein sollen. Als Druckfarbe für die Bedruckung des Farbträgers wird eine Paste mit anorganischen Farb-Pigmenten verwendet.
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Der Antislip-Belag ist transparent, wobei unter diesen Begriff durchscheinende, milchig trübe Materialien fallen sollen. Als Antislip-Belag kann eine Glaskörper enthaltende körnige keramische Masse verwendet werden, wobei die Glaskörper beim Einbrennen aufschmelzen und die körnigen keramischen Bestandteile binden. Die Korngröße der keramischen Bestandteile ist so gewählt, dass sie eine raue Oberfläche bilden.
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Der Antislip-Belag und das Druckbild werden bei einer Temperatur von über 600° C in die emaillierte Oberfläche eingebrannt. Bevorzugt ist eine Einbrenntemperatur im Bereich von 800 bis 820° C. Die Releaseschicht, die von dem Farbträger zusammen mit der Trägerschicht abgelöst wird und die von der Trägerschicht gelösten Schichten an der emaillierten Oberfläche der Sanitärwanne fixiert, verbrennt ebenso wie die Trägerschicht bei der Einbrenntemperatur rückstandsfrei. Als Trägerschicht wird vorzugsweise ein Lack auf Acrylharzbasis verwendet.
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Gegenstand der Erfindung ist schließlich ein vorgefertigtes Verbundmaterial zur Durchführung des Verfahrens, welches aus einem Farbträger und einer Trägerschicht besteht, wobei der Farbträger auf seiner der Trägerschicht zugewandten Innenseite mit einer temperaturbeständigen Farbe bedruckt sowie mit einem flächig oder in einem Muster applizierten, anorganischen Antislip-Belag beschichtet ist, wobei die Druckfarbe und der Antislip-Belag fest an der Trägerschicht haften und der Farbträger von der bedruckten und mit dem Antislip-Belag beschichteten Trägerschicht ablösbar ist.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren, die lediglich Ausführungsbeispiele darstellen, beschrieben. Es zeigen schematisch:
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1 eine Sanitärwanne in Form einer Duschwanne, die eine Standfläche mit einem rutschhemmenden Antislip-Belag aufweist,
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2 ein Verbundmaterial zur Fertigung der in 1 dargestellten Oberfläche der Sanitärwanne,
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3 den Schichtenaufbau des in 2 dargestellten Verbundmaterials in einer stark vereinfachten, sehr schematischen Darstellung.
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Die in 1 dargestellte Sanitärwanne besteht aus Metall und weist eine emaillierte Oberfläche 1 auf. Die emaillierte Oberfläche 1 ist in zumindest einem Abschnitt mit einem rutschhemmenden Antislip-Belag 2 versehen, der durch Einbrennen fest mit der emaillierten Oberfläche 1 verbunden ist. Auf der emaillierten Oberfläche 1 ist unterhalb des Antislip-Belags 2 ein drucktechnisch erzeugtes Druckbild 3 aufgebracht.
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Bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht der Antislip-Belag 2 aus einem durchscheinenden Material und weist eine raue Oberfläche auf. Der Antislip-Belag ist in Form eines beispielsweise wellenförmigen Musters auf der emaillierten Oberfläche 1 appliziert, wobei das Druckbild 3 Bildelemente 4 aufweisen kann, die von dem Muster des rutschhemmenden Belags abweichen. Die drucktechnisch erzeugten Bildelemente 4 und die raue matte Oberfläche des in einem Muster aufgetragenen Antislip-Belags 2 ergänzen sich zu einem beispielsweise floralen Motiv. Das Druckbild 3 umfasst zusätzliche farbige Flächen, die konturgenau unter den von dem Antislip-Belag 2 bedeckten Flächen angeordnet sind und im Zusammenspiel mit dem Antislip-Belag 2 als matte, farbig gestaltete Fläche erscheinen. Es versteht sich, dass die farbig gestalteten Flächen auch in grau oder schwarz gestaltet sein können. Alle umgebenden Flächen 5 und Zwischenräume 6 zwischen den mit einem Antislip-Belag 2 versehenen Flächen weisen eine hochglänzende, emaillierte Oberfläche 1 auf, die farbig oder mit Motiven bedruckt ist.
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Zur Herstellung der in 1 dargestellten rutschfesten Standfläche wird ein Verbundmaterial 7 verwendet, das in 2 in der Draufsicht und 3 in einer stark vereinfachten Schnittdarstellung gezeigt ist. Das Verbundmaterial 7 besteht aus einem Farbträger 8 und einer Trägerschicht 9, wobei der Farbträger 8 auf seiner der Trägerschicht 9 zugewandten Innenseite mit einer temperaturbeständigen Farbe 10 bedruckt sowie mit einem flächig oder in einem Muster applizierten anorganischen Antislip-Belag 2 beschichtet ist. Die Druckfarbe 10 und der Antislip-Belag 2 haften fest an der Trägerschicht 9, die aus einem Acrylharz besteht. Die Umrisse 11 der Trägerschicht wird an die Flächen des Druckbildes 3 und die mit einem Antislip-Belag 2 beschichteten Flächen angepasst. Der Farbträger 8 ist von der bedruckten und mit dem Antislip-Belag 2 beschichteten Trägerschicht 9 ablösbar und besteht aus einer Folie oder Papier. Der Farbträger weist auf der zu bedruckenden Seite eine Releaseschicht 12 aus einem Haftklebstoff auf, die an der bedruckten und mit dem Antislip-Belag 2 versehenen Seite der Trägerschicht 9 haftet, wenn die Trägerschicht 9 von dem Farbträger 8 abgelöst wird. Die Trägerschicht 9 weist eine Dicke von beispielsweise 20 µm bis 30 µm auf. Die Releaseschicht 12 wird als Klebefolie genutzt, um das an der Trägerschicht 9 fixierte Druckbild 3 und die ebenfalls an der Trägerschicht fixierten Flächen aus dem Antislip-Belag 2 nach dem Ablösen des Farbträgers an der emaillierten Oberfläche der Sanitärwanne zu fixieren.
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Das in den 2 und 3 gestellte Verbundmaterial 7 wird auf folgende Weise hergestellt. Zunächst wird der Farbträger 8 mit einer temperaturfesten Farbe 10 bedruckt. Auf dem bedruckten Farbträger 8 wird danach ein rutschhemmender Antislip-Belag 2 aus anorganischen Materialien flächig oder in einem Muster aufgebracht. Auf die bedruckte und mit dem Antislip-Belag versehene Seite des Farbträgers 8 wird eine Lackschicht aufgebracht, die zu der Trägerschicht 9 aushärtet. Die Bedruckung des Farbträgers 8 erfolgt vorzugsweise im Siebdruckverfahren, wobei auch andere herkömmliche Druckverfahren nicht ausgeschlossen sein sollen. Als Druckfarbe für die Bedruckung des Farbträgers wird eine Paste mit anorganischen Farb-Pigmenten verwendet. Als Antislip-Belag 2 kann eine körnige keramische Masse mit Glaskörpern verwendet werden, die beim späteren Einbrennvorgang aufschmelzen und die körnigen keramischen Bestandteile binden.
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Nachdem die Trägerschicht 9 von dem Farbträger 8 abgelöst und auf einer emaillierten Oberfläche 1 der Sanitärwanne appliziert worden ist, werden der Antislip-Belag 2 und das Druckbild 3 bei einer Temperatur von über 600° C, vorzugsweise bei einer Temperatur im Bereich von 800 bis 820° C, in die emaillierte Oberfläche 1 der Sanitärwanne eingebrannt. Dabei verbrennt die Trägerschicht 9 sowie die für die Fixierung verwendete Releaseschicht 12 rückstandsfrei.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2004/0105966 A1 [0003]
- DE 8909920 U1 [0004]
- DE 4309019 A1 [0005]